Lübeck - Neubauten im Gründerviertel

  • Ich weiss allerdings nicht, ob es eine Rekonstruktion ist. Einzig das Hallenfenster ist gar gross geraden.

    Nein, das ist keine Rekonstruktion, sondern eine Neuschöpfung. Und genau das ist das Argument, das immer wieder in gewissen Kreisen gegen solche stark historisierenden Neubauten vorgebracht wird: Man muss erkennen können, dass es sich um einen Neubau handelt, wenn es keine Rekonstruktion ist. Vermutlich ist das auch einer der Gründe, warum die meisten Architekten sich nicht an mehr Authentizität herangewagt haben.

    Schulen in lübeck-typischem Bauen hätte sich jeder Architekt auch ohne eine vorgegebene Broschüre zur Bauhistorie Lübecks selbst können, wenn er gewollt hätte. Nebenan in der Mengstraße sind ja noch genügend Beispiele zur Anschauung vorhanden. Soviel wird man studierten Fachleuten wohl zutrauen dürfen.

    Ich glaube daher, es war oft wohl doch mehr die Angst vor Verpönung als Unfähigkeit, dass wir so viele moderne Fassaden mit nur wenig Lübeck-Bezug bekommen haben. Vielleicht auch beides und das dann noch gepaart mit dem Thema Kosteneffizienz. Wir hätten im Nachhinein strengere Vorgaben wie das Verbot bodentiefer Fenster sowie einige Leitbauten gebraucht.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Nein, ich muss dir da widersprechen, Riegel. Ich glaube, dass du das zu sehr aus traditionalistischer Sicht beurteilst. Was wir hier haben, ist ein durch und durch moderner, unterkühlter, minimalistischer Stil, dessen Bezug zum Standort sich auf das Überwiegen zweier sehr grundsätzliche Elemente beschränkt und darüber hinaus keine Traditionalismen zulässt: a) schmale Giebelständigkeit b) Backstein (wie gesagt: Überwiegen und nicht Ausschließlichkeit). In diesem Rahmen wird mit der Abwandlung der allereinfachsten Modelle operiert (Spitzgiebel, horizontaler Abschluss, "Barock"giebel, Treppengiebel). Dies sidn die naturgemäß gewollten Prämissen, unter deren Beibehaltung deine Verbesserungsvorschläge absolut wirkungslos, sprich unergiebig erscheinen müssen. Das Einzige, was man deiner letzten Fotomontage zugutehalten kann, ist der Umstand, dass das Element des Spitzgiebel besonders primitiv und überaus "unlübsch", sprich selbst unter diesen bescheidenen Vorgaben etwas verfehlt erscheint. So gesehen ist jede Abweichung davon als "gesetzte Verbesserung" zu begrüßen.

    Davon abgesehen ist die erzielte Wirkung gewollt und nicht durch Traditionalismen verbesserbar. Sie zielt auch auf die Straßenansicht als Ganzes und nicht auf das einzelne (bewusst lieblos gestaltete) Objekt ab. Auch das Dresdener Proto-Neumarkt-Areal kannte eine solche Herangehensweise:

    Quartier 1 am Neumarkt Dresden - Architektur-Bildarchiv

    Gut, dass diese aufgegeben worden ist.

    Dennoch würde ich das Lübecker Gründerviertel nicht schlechtreden. Es ist eine Aufwertung eines zentralen Stadtraumes, der schon durch seine Nähe zur Marienkirche sehr bedeutsam ist.

  • Die Entwicklungsschritte, die strenggenommen über Jahrzehnte in Dresden den Boden bereitet haben, ein Stück Altstadt wiederauferstehen zu lassen, sind in Lübeck in dieser Tiefe nicht gegeben; mögen auch die Ausgangsbedingungen vollkommen verschieden sein. Das räumliche Milieu mag wohl vorhanden gewesen sein oder sich ergeben haben, dieses Stück Stadt zu errichten; der Sinn, die Kultur dafür scheint offenbar nicht wirklich ausgereift gewesen zu sein. Man kann durch dieses Stück Gründungsviertel hindurchlaufen und sich vorstellen, daß es jenseits der Trave wohl akzeptiert würde; hier werden einige der Fassaden immer fremd bleiben.

  • frank1204

    Wie anderswo erwähnt finde ich das Gründungsviertel eigentlich sehr gelungen. Kann es sein, dass aktuell 2 Projekte in der Fischstrasse brachliegen? So sah es auf jeden Fall aus - Bodenplatte vorhanden, aber keine Aktivitäten.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Ich weiß nicht, welche Projekte Du genau meinst. Die Bodenplatten sind überall bereits vorhanden, sogar bei den momentan noch zugeschütteten Baugruben. Die hat die Stadt damals im Rahmen der Erschließung überall mit erstellen lassen - außer auf dem Investorengrundstück.

    Momentan im Bau ist nur Fischstraße 23. Dort war man im Dezember bis zur Kellerdecke gekommen, aber ich glaube, dass seitdem nichts mehr passiert ist - da müsste ich mal wieder nachsehen.

    Dann waren ja noch Braunstraße 16 und Fischstraße 15 im Sommer bzw. Herbst im Gestaltungsbeirat. Ersteres ist - wie ich oben zeigte - ein sehr schöner Entwurf, letzteres wurde leider bisher nur im Geheimen beraten. Im September fiel die öffentliche Sitzung aus - es hieß dann, der Entwurf würde im Dezember gezeigt werden. Aber auch diese Sitzung wurde dann kurzfristig abgesagt. Seitdem ist Funkstille.

    Auch bei der Reko Fischstraße 26 ist offenbar leider absolut "tote Hose". Laut der "Neuigkeiten" auf deren Webseite wartet man schon seit einem Dreivierteljahr auf die Baugenehmigung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so lange dauert und befürchte hier andere Probleme.

    Dann wären da noch das Grundstück Braunstraße 20, sowie die Eckgrundstücke Fischstraße 28b und Alfstraße 29 und 31. Von denen war bisher absolut nichts neues zu hören.

    Und zu guter letzt sollten ja auch die Straßenbeläge erneuert werden und schon längst fertig sein. Auch hiermit wurde noch nicht einmal begonnen. Es zieht sich leider alles sehr in die Länge...

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Auch bei der Reko Fischstraße 26 ist offenbar leider absolut "tote Hose". Laut der "Neuigkeiten" auf deren Webseite wartet man schon seit einem Dreivierteljahr auf die Baugenehmigung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so lange dauert und befürchte hier andere Probleme.

    Das Projekt scheint erfreulicherweise doch nicht tot zu sein. Wie ich gestern sah, steht auf dem Grundstück jetzt ein Fassadenmuster:

    Foto von mir

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Gestaltungsbeiratssitzung am 07.03.2025

    Auf der heutigen Sitzung des Gestaltungsbeirats wurden u.a. drei Häuser des Gündungsviertels vorgestellt bzw. wiedervorgestellt. Nichts großartig neues, sondern mehr oder weniger geringfügige Überarbeitungen und mehr Detail-Informationen. Da ich alles vom Bildschirm abfotografieren musste, sind die Bilder verschieden stark blaustichig. Ich habe zwar alle bearbeitet, aber ganz habe ich es leider nicht immer wegbekommen.

    Vorgestellt wurden Fischstaße 15, 23 und 26.

    Fischstraße 15:

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    Abb.1: Fischstraße 15, Architekt Wolfgang Kriese. Das einzige, das mir an dem Haus gefällt, ist die Kreisblende ganz oben. Wieder bis ins Dach die allgegenwärtigen bodentiefen Fenster. Das hat mit Lübeck bis auf besagte Blende nichts zu tun. Die Ziegelsteine könnten immerhin ganz nett werden - wenn ich mich recht erinnere, sollen die handgestrichen sein.


    Fischstraße 23:
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    Abb.2: Fischstraße 23, Architekten Hangebruch/Ammann. Rechts die Straßenfassade - man muss es schon fast dazusagen. Ich frage mich, was das für ein hoher Sockel unter der Eingangstür ist. Mehr schreibe ich jetzt zu diesem "Unikum" nicht mehr. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.


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    Abb. 3: Fischstraße 23, rechts die Musterfassade. Die auf Abb.2 besser zu sehenden Absetzungen zwischen den Fenstern werden aus gefärbten Fertigbetonelementen hergestellt. Diese waren bei anfänglichen Proben zu glatt und kommen jetzt rauher. Zudem ist es wohl schwierig, genau die Steinfarbe zu treffen, und verschiedene Chargen sind trotz gleicher Farbangabe nicht ganz gleich. Das kann ja was werden, ist mir bei dem Ding aber auch egal.


    Fischstraße 26:

    Jetzt zum Highlight der drei heute behandelten Häuser (der Herr neben mir sah es offenbar genau umgekehrt, stöhnte bei Fischstraße 26, fand aber die Nummern 15 und 23 ganz toll...):
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    Abb. 4: Fischstraße 26. Laut Beirat mangels exakter Pläne keine exakte Rekonstruktion. Das Foto rechts ist wohl mit das bestes, was zu dem Haus existiert. Aus der extrem schrägen Ansicht war eine exakte Reko wohl kaum möglich. Es wurde daher von einer "Wiedererrichtung" gesprochen. Wie dem auch sei - es scheint im Detail doch deutlich besser zu werden als ich dachte, siehe nächstes Bild.


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    Abb. 5: Fischstraße 26, unterer Teil. Leider wurden die Kellerluken in dieser neueren Zeichnung weggelassen. Das Argument habe ich nicht ganz verstanden. Da der bereits fertige Keller an diesen Stellen keine Öffnungen aufweist, hätten es sowieso nur Blenden werden können. Portal, Tür und Oberlicht scheinen sehr detailreich und wertig zu werden. Die Fassade soll laut Architektin erfreulicherweise nicht als WDVS erstellt werden. Weitere Details zu den Materialien sind den Texten auf dem Bild zu entnehmen.


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    Abb. 6: Schnitt durch das Portal. Problematisch sind die Stufen. Um diese nicht zu weit in den Bürgesteig ragen zu lassen und trotzdem die erforderliche Tiefe zu bekommen, werden diese unterschnitten. Trotzdem ragt die untere Stufe noch 10cm auf den Bürgersteig. Offenbar ist das aber genehmigt worden. Innen sieht man das eingehängte Zwischengeschoss in der hohen Diele hinter dem Portal.


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    Abb. 7: Die Rückseite ist leider nicht der große Wurf. Das große Dielenfenster im EG ist sehr schön und typisch für Lübecker Häuser, aber die darüber von unten nach oben größer werdenden Fenster lassen die Fassade oben doch überaus seltsam wirken. Auf dem rechen Bild ist der Seitenflügel zu sehen.


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    Abb. 8: Historischer Keller. Auf den Grundstücken Fischstraße 24, 26 und 28 sind große Teile der Grundmauern der historischen Keller erhalten geblieben. Daher ist auch bereits alles bis zum EG-Fußboden fertig. Auf eine Kellertreppe wird verzichtet, um den Keller nicht zu stören. Die drei Keller sollen als archäologisches Fenster zeitweise öffentlich zugänglich werden. Der Zugang erfolgt dann über die auf dem Bild zu sehenden Durchgänge von den Nachbargrundstücken Nrn 24 und 28.


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    Abb. 9: Die bisherigen Fassadenabwicklungen waren ausgehängt. Die Fischstraße auch mit den Rückseiten.

    Zusatzinfo: Alfstraße 29/31 ist hier auch eingezeichnet, scheint also wie geplant zu kommen. Es steht dort auch bereits ein Fassadenmuster auf dem Grundstück.

    Alle Fotos von mir

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Edited once, last by frank1204: Rechtschreibfehler korrigiert (March 7, 2025 at 9:22 PM).

  • frank1204 Danke für die tollen Fotos...!

    Toll, dass Fischstr. 26 doch als Reko kommt und mit dem schönen Portal und der Türe. Ich denke, das wird das Viertel nochmal ein gutes Stück weiter aufwerten!

    Weiß die Architektin, wie sie ohne die Unterstützung der Denkmalpflege, wie ich vermute) an die richtigen Profile und Details kommt, wenn die einzige Bildvorlage (ist dem wirklich so?) so undeutlich ist? Sonst melde dich gerne bei mir.

  • Leider nur zwei: Fischstraße 26 und 17 (letztere steht schon seit einigen Jahren). Dazu noch zwei Erinnerungsbauten, die sich grob an die historischen Häuser anlehnen - Fischstraße 19 und 24 (und eventuell noch Fischstraße 7-9, wenn man es ganz großzügig sieht). Alles aber viel zu wenig bei 39 Grundstücken.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • frank1204 Danke für die tollen Fotos...!

    Toll, dass Fischstr. 26 doch als Reko kommt und mit dem schönen Portal und der Türe. Ich denke, das wird das Viertel nochmal ein gutes Stück weiter aufwerten!

    Weiß die Architektin, wie sie ohne die Unterstützung der Denkmalpflege, wie ich vermute) an die richtigen Profile und Details kommt, wenn die einzige Bildvorlage (ist dem wirklich so?) so undeutlich ist? Sonst melde dich gerne bei mir.

    Zumindest vom Portal gibt es eine Detailaufnahme, die 1911 in der wunderschönen Mappe "Die alte Profanarchitektur Lübecks" von Max Mezger erschien:

    Fischstrase_26_Portal.jpg

    Die stark veränderte Hausfassade schien Metzger aber offenbar nicht bedeutend genug, um sie ebenfalls abzubilden.

  • Super. Danke für das tolle Detail. Na, mit diesem Foto kann man dann schon was machen!! Und mit allen diesen Details kommt das auch wieder, oder?

    Ich hätte es ja begrüßt, wenn man im Gründerviertel noch das eine oder andere Portal rekonstruiert hätte, von denen es vielleicht noch Fragmente gibt. Auch an einer sonst neuen Fassade hätte das gut ausgesehen.

  • Maxileen: Vielen Dank für das Foto! Das kannte ich noch nicht. Ich gehe davon aus, dass es der Architektin vorliegt. Sonst hätte sie das Portal sicherlich nicht so detailliert planen können. Ob die Ornamente/Plastiken/das Schriftband wiederkommen, wage ich (noch) zu bezweifeln. Auf der Planzeichnung findet sich nichts davon, und auch in der GBR-Sitzung wurde das nicht erwähnt. Das sind ja aber Teile, die sich auch später noch jederzeit ergänzen lassen.

    Ich hätte es ja begrüßt, wenn man im Gründerviertel noch das eine oder andere Portal rekonstruiert hätte, von denen es vielleicht noch Fragmente gibt. Auch an einer sonst neuen Fassade hätte das gut ausgesehen.

    Einige Zeit nach dem Krieg stand das Portal des großartigen Hauses Fischstraße 22 noch. Ein Foto davon ist auf der Seite des neuen Hauses "The Layhead B&B" zu sehen.

    Das offenbar zunächst zur Erhaltung vorgesehene Portal wurde dann aber irgendwann in den 1950ern zusammen mit den restlichen, ebenfalls zunächst gesicherten Fassaden Fischstraße 13-19 auf der gegenüberliegenden Seite für den Bau der Berufsschulen weggerissen. Ob das prächtlig verzierte Portal irgendwo eingelagert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ob die Ornamente/Plastiken/das Schriftband wiederkommen, wage ich (noch) zu bezweifeln

    Bitte dringt darauf, dass das wiederkommt!! Die spätere Anbringung in Stuck ist prinzipiell möglich, aber besser wäre es, wenn das Ornament so wie es urspr. war, wieder in den Sandsteinblock eingearbeitet würde.

  • Bitte dringt darauf, dass das wiederkommt!! Die spätere Anbringung in Stuck ist prinzipiell möglich, aber besser wäre es, wenn das Ornament so wie es urspr. war, wieder in den Sandsteinblock eingearbeitet würde.

    Stadtbild könnte sich da in einem Statement dazu äußern. Da ich das Thema aber kaum kenne, bräuchte ich da eine Vorlage, etwa in Länge einer halben A4-Seite. Resurrectus, kannst du mir da was formulieren?

  • Nein, dafür bin ich von Dresden aus nun wirklich nicht zuständig, das müssten die Vereinsleute von Stadtbild schon selbst maachen

    Also wenn du mich fragst, ich würde nur wegen einer Ornamentik am Portal nicht so einen Terz zu machen. Wenn wir am Neumarkt (oder jetzt aktuell beim Hoym), für jedes unklare Detail die Öffentlichkeit alarmieren würden oder mit einem Bürgerbegehren drohen, wäre niemals was rumgekommen.

    Da muss man anders vorgehen. Das sind alles Sachen, die können nur und müssen in persönlichem Gespräch mit Architekt und Bauherr geklärt werden, am sinnvollsten auf den Bürgerversammlungen, die es ja zum Viertel regelmäßig gibt. Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch: Auf einer solchen Ebene helfen nur echte Überzeugungsarbeit, Fachwissen, Dokumente.....

    Deshalb: Privat, persönlich auf Architekt und Bauherr zugehen. Erklären, werben, Bilder oder Visualisierungen präsentieren. Nicht mir der Öffentlichkeit drohen.

  • Das sind alles Sachen, die können nur und müssen in persönlichem Gespräch mit Architekt und Bauherr geklärt werden, am sinnvollsten auf den Bürgerversammlungen, die es ja zum Viertel regelmäßig gibt

    Und wer soll das machen? Zumindest ein kurzes schriftliches Statement an die Verantwortlichen und an die Presse wär doch möglich. Ich habe nirgendwo von Bürgerbegehren gesprochen und von "drohen" auch nicht. :augenrollen:

  • Zumindest vom Portal gibt es eine Detailaufnahme, die 1911 in der wunderschönen Mappe "Die alte Profanarchitektur Lübecks" von Max Mezger erschien:

    Fischstrase_26_Portal.jpg

    Die stark veränderte Hausfassade schien Metzger aber offenbar nicht bedeutend genug, um sie ebenfalls abzubilden.

    Ich vermute, dass an den Seiten der Portalarchitektur 1911 bereits auch schon Teile fehlten. Am Bogen sieht man Diamantbuckel, die Pendants in der Leibung besitzen. In den seitlichen Leibungen ist die Reihe von Diamantbuckeln fortgesetzt, nicht aber an der Fassadenseite. Wenn man genau hinschaut, kann man im Verputz Flickstellen erkennen, wo wahrscheinlich sechs weitere Diamantbuckel bestanden. Die beidenKämpfer und auch der Sockelbereich sehen merkwürdig abgeschnitten aus. Mittels Analogien könnte man die fehlenden Teile wohl ergänzen.