Lübeck - Neubauten im Gründerviertel

  • Update vom 22.12.2023

    Hier ein kurzes Update. Das einzige, was sich in der letzten Zeit sichtbar getan hat, ist das teilweise Schlämmen des EGs des Investorenbaus. Zumindest das scheint genauso zu kommen wie in den Visualisierungen gezeigt. Immerhin wird die eintönige große Ziegeltapete dadurch etwas gebrochen.

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    Abb. 1: Ansicht Fischstraße

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    Abb. 2: Ecke Fischstraße/Einhäuschen-Querstraße

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    Abb. 3: Ansicht Einhäuschen-Querstraße. Bei den Tiefgarageneinfahrten war vor einigen Wochen erstmal Schluss - es geht wohl bei besserem Wetter irgendwann weiter bis zur Braunstraße.

    Alle Fotos von mir

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Dieser "Investorenbau" ist wirklich eine Sonderklasse. Gibt es da irgendeine Website des "Investors"? Fallrohre aber auch die Fenster sind schon spezielle häßlich. In Berlin und Brandenburg muss man auf dem eigenen Grundstück entwässern und bekommt bei Neubauten keine Genehmigung mehr, in die Kanalisation einzuleiten, auch nicht in der Innenstadt. Ich weiss nicht, wie Lübeck das handhabt, aber wenn man den Klimanotstand augerufen hat darf man das eigentlich nicht mehr erlauben.

    Viele Plätze können in der Garage nicht sein, wenn man Ein- und Ausfahrt so schmal gestalten darf. Die Verblechung kam wohl von den TG-Türen - sn sich keine schlechte Idee, aber natürlich bizarr ausgeführt. Das wird ja eigentlich schnell matt.

  • Der Investor fällt mir leider gerade nicht mehr ein...

    Das Grundstück ist durch die Tiefgarage ja zu 100% überbaut. Da wird die Entwässerung auf dasselbe schwierig. In Lübeck zahlt man für jeden Quadratmeter des Grundstücks, der in die Kanalisation entwässert (z.B. Dachflächen und Gehwege), eine Entwässerungsgebühr. Die Kanalisation wurde in Lübeck zum Teil bereits nach Abwasser und Regenwasser getrennt, damit die Abwasserkanalisation bei Starkregen nicht mehr überlaufen kann. Das Regenwasser wird direkt in die Flüsse geleitet und belastet die Klärwerke nicht zusätzlich.

    Ich meine, in der Tiefgarage sind irgendwas um und bei 75 Plätze. Ich hatte das hier weiter oben schon mal genau geschrieben, mag jetzt aber nicht suchen. Die kleine Grundfläche täuscht. Erstens ist die TG zweigeschossig, und zweitens liegen hinter den Einfahrten Aufzüge, so dass kein Platz für Rampen benötigt wird. Es geht dadurch auf jeder Ebene nur etwas mehr als die Fläche zweier Stellplätze verloren.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Der Investor fällt mir leider gerade nicht mehr ein...

    Das Grundstück ist durch die Tiefgarage ja zu 100% überbaut. Da wird die Entwässerung auf dasselbe schwierig. I

    Nö, da baut man eine Versickerungskaverne unter die TG - wenn man den Klimanotstand ernst nimmt.

  • Ich meine, in der Tiefgarage sind irgendwas um und bei 75 Plätze. Ich hatte das hier weiter oben schon mal genau geschrieben, mag jetzt aber nicht suchen. Die kleine Grundfläche täuscht. Erstens ist die TG zweigeschossig, und zweitens liegen hinter den Einfahrten Aufzüge, so dass kein Platz für Rampen benötigt wird. Es geht dadurch auf jeder Ebene nur etwas mehr als die Fläche zweier Stellplätze verloren.

    Ah, mit Aufzügen wird die schmale Breite erklärlich. Danke! Sonst kommt es nach der Mustergaragenverordnung immer zu so riesigen TG-Einfahrtsschlünden...

  • Nö, da baut man eine Versickerungskaverne unter die TG - wenn man den Klimanotstand ernst nimmt.

    Und das nützt dem Klima genau was? Es gibt in Lübeck keinerlei Probleme mit Wassermangel. Der Grundwasserstand ist durch die Insellage in der Trave auf immer gleichbleibenden Level fixiert, und das Regenwasser landet, gleich ob lokal versickert oder nicht, eben dort - in der Trave. Wenn man hier wirklich etwas gegen sommerliche Aufheizung unternehmen wollte, wäre es zielführender, der schwarzen Asphalt durch eine hellere Pflasterung zu ersetzen und ein paar Bäume zu pflanzen.

    Ein echtes Manko ist hingegen die "billige" Gestaltung dieses Bauwerks. Mäßige Architektur, Dehnungsfugen, die einem mangels jeglicher Tarnung förmlich ins Gesicht springen, äußerst eigenartige farbliche Gestaltung.

  • Und das nützt dem Klima genau was? Es gibt in Lübeck keinerlei Probleme mit Wassermangel. Der Grundwasserstand ist durch die Insellage in der Trave auf immer gleichbleibenden Level fixiert, und das Regenwasser landet, gleich ob lokal versickert oder nicht, eben dort - in der Trave. Wenn man hier wirklich etwas gegen sommerliche Aufheizung unternehmen wollte, wäre es zielführender, der schwarzen Asphalt durch eine hellere Pflasterung zu ersetzen und ein paar Bäume zu pflanzen.

    Hierzu infiormiert die Stadt Lübeck ausführlich auf Internetseiten. Es geht ja um Regenwassen, also Süsswasser, und den Grundwasserspiegel.

  • Das adventliche Gründerviertel vom Turm der Petrikirche aus gesehen


    „Und wo man ging, atmete man mit dem Duft der zum Verkauf angebotenen Tannenbäume das Aroma des Festes ein.“ ... :buchlesen:

    (Eigene Bilder v. 09.12.2023)

  • Eigentlich nicht schwer eingängig, dass das ein einfügendes, ein zusammenfügendes Bauen ist, das im Ganzen mehr gibt, als die Summe seiner Teile. So ein verwobenes Viertel reißt man auch nicht einfach wieder ab. Das sollte den Mehraufwand wert sein.

  • Haun i ma r a docht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Seltsam, ich hätte gedacht dass solche Altstadtgrundstücke ähnlich begehrt wären wie warme Semmeln.

    Na ja, der Grund für die Probleme wird im Artikel ja klar benannt. Die besagten Grundstücke waren bisher exklusiv für junge Familien reserviert. Junge Familien haben aber offensichtlich gar nicht das Geld, sich die Grundstücke kaufen und auch noch mit entsprechend großformatigen Häusern bebauen zu können.

    Interesse seitens der gewünschten Klientel gäbe es zweifelsohne.

  • Da hinter der Bezahlschranke, hier noch eine Inhaltsangabe (mit Anmerkungen) des Artikels:

    Da man die Grundstücke aufgrund gestiegener Zinsen und Baukosten nicht loswird, sollen die Vergabebedingungen gelockert werden. Es sollen zwar immer noch Familien mit Kindern bevorzugt werden, aber es soll jetzt jeder mitbieten können. Die Grundstücke werden dann an den Höchstbietenden vergeben. Es soll auch erlaubt werden, dass derselbe Bieter mehrere Grundstücke kauft. Die Gefahr, dass dann mehrere gleichartige Häuser nebeneinander gebaut werden (warum hat man das denn auf dem Investorengrundstück erlaubt?) ist bis auf die Ecke Alfstraße/Gerade Querstraße gebannt, weil das ansonsten alles nur noch einzelne Lückengrundstücke sind. Zudem soll in den Kaufverträgen festgehalten werden, dass nur die bereits genehmigten Entwürfe gebaut werden dürfen. Das ist aus meiner Sicht teils erfreulich (Braunstraße 20, Gerade Querstraße 5), teils aber auch niederschmetternd (Fischstraße 11 und 23).

    Die Ecke an der Fischstraße (Fischstraße 28b / Gerade Querstraße 5) soll eventuell von der städtischen Grundstücksgesellschaft "Trave" bebaut werden.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich kann mich nicht erinnern, dass die verbliebenen Grundstücke jemals irgendwo öffentlich angeboten worden wären. Hat das jemand gesehen?

    Ich habe gesehen, dass die Stadt aktuell die Braunstraße 14 anbietet. Aber die Grundstücke nicht.