Magdeburg - Altstadt (Galerie)

  • Ich stelle einfach mal meine Bilder in diesen Strang, auch wenn nicht alles Gründerzeit und Jugendstil ist - denn insbesondere die sozialistische Nachkriegsarchitektur hat mich dazu gebracht, auch einmal kurz in Magdeburg vorbeizuschauen. Insgesamt erfüllte die Stadt meine Erwartungen. Ein sehr bunter Stilmix, doch irgendwie hat man das Gefühl, die Stadt vermisse ein Herz. Sie gibt einem fast das Gefühl, man wandere durch 3-4 verschiedene Orte.

  • Darf ich nochmal fragen womit du diese Fotos gemacht hast? Beim letzten Mal (Bonn) war es ein Handy, aber hier muss es ja eine Kamera sein oder? Deine Bilder hauen mich jedes mal wieder um, und sind für mich einer der besten Bestandteile des Forums.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Darf ich nochmal fragen womit du diese Fotos gemacht hast? Beim letzten Mal (Bonn) war ein Handy, aber hier muss es ja eine Kamera sein oder? Deine Bilder hauen mich jedes mal wieder um, und sind für mich einer der besten Bestandteile des Forums.

    Dem schließe ich mich vollumfänglich an. Aviller versteht es, Architektur in Szene zu setzen.

  • Lt. Ministerpräsident Haselhoff wird Magdeburg jetzt zu "Intel-City" nachdem der US-Chipkonzern gestern seine 17 Mrd. USD Investition bei Magdeburg bekannt gab. Ab 2023 sollen vorerst 2 Chipfabrikmodule gebaut werden mit der Aussicht auf 6 Module Erweiterung.

    Könnte dies auch einen Schub für Architektur und Rekonstruktion/Sanierungen in Magdeburg sein? Ich denke schon. Wie in Dresden wird internationaleres zahlungskräftiges Publikum nach Magdeburg kommen und einen "Seht her was wir haben" Effekt mit sich bringen. Rekonstruktionen/Sanierungen von Altbauten würden diesen Effekt bedienen. Wie in Dresden.

  • Darf ich nochmal fragen womit du diese Fotos gemacht hast? Beim letzten Mal (Bonn) war es ein Handy, aber hier muss es ja eine Kamera sein oder? Deine Bilder hauen mich jedes mal wieder um, und sind für mich einer der besten Bestandteile des Forums.

    Danke für das Kompliment. Hier habe ich in den meisten Fällen eine Sony RX-10 benutzt. Die bietet einem auch durchaus beträchtliche Zoom-Möglichkeiten. Manche Bilder sind jedoch auch trotzdem mit dem Handy aufgenommen. Wie oben erwähnt kann man auf Flickr erkennen, welche Kamera für das jeweilige Bild benutzt wurde.

    Hier noch ein kleiner Nachschlag:

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    Die Staatskanzlei:

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    Sozialistische Zugabe:

  • Zitat von buarque

    Ich möchte diesen Strang nicht themenfremd überfrachten, ggf. können wir ja im Magdeburg-Strang weiterdiskutieren. Aber ich habe mit Google Earth und Luftaufnahmen keine nennenswerten Vororte gefunden, und nördlich der Goethestraße gibt es lediglich einen kleinen gründerzeitlichen Block mit rund 150 mal 300 m, aber auch nicht vollständig erhalten. Die Ecke nordöstlich des Hasselbachplatzes ist sehr sehenswert, dürfte aber sehr viele Gebäude zu DDR-Zeiten verloren haben.

    Sehr viele sind das nicht, die da verloren gegangen sind. Es gibt ja kaum Lücken. Am heterogensten ist sogar noch der Hasselbachplatz selbst mit ein paar Neubauten und in den 90ern entstandenen Hybriden (wahrscheinlich Aufstockungen). Wir haben das ja alles hier dokumentiert. Es ging in dieser Diskussion ja um den Vergleich einer beliebigen Ruhrgebietsstadt mit Magdeburg, und da zieht Magdeburg (wenn man das Kriterium erhaltene attraktive Vorkriegssubstanz wählt) aber weit davon.

    Kommen wir zu Stadtfeld-Ost, da ist aber etwas mehr als ein gründerzeitlicher Block erhalten, hier gleich am Eingang in den Stadtteil:

    Entlang der Goethestraße "stören" wieder die vielen Bäume den Blick auf die ziemlich geschlossen erhaltenen Fassaden:

    Etwas weiter südlich eine weitere gründerzeitlich geprägte Geschäftsstraße, die Große Diesdorfer Straße:

    Auch die Ecke um den Schellheimerplatz sieht sehr attraktiv aus:

    (Quelle für alle Bilder AppleMaps)

    Auffallend ist natürlich, dass der Bestand vielleicht etwas fragmentierter ist als in Leipzig, gerade an den Hauptstraßen gibt es doch immer wieder Nachwendebauten (hier ist Magdeburg mehr als mir das bei anderen Städten im Osten bewusst wäre sehr stark von diesem, ich sage mal, postpostmodernen 90er-Stil geprägt).

    Aber im Vergleich zu jeder Ruhrgebietsstadt und sogar, wenn man das wie gesagt deutschlandweit vollkommen einmalige Hasselbachplatzviertel außer Acht lässt, ist Magdeburg eine Perle des kaiserzeitlichen Städtebaus.

  • So recht überzeugt mich das nicht, die Große Diesdorfer Straße ist ja komplett als 3D-Modell erfaßt und hat eine Länge von 3,2 km. Dank des Hinweises mit der Mattissonstraße habe ich den Abschnitt schnell gefunden, das dürften vielleicht 150 Meter (laut Google Earth-Lineal) erhaltene Bebauung sein, aber geschickt fotografiert. Der Rest ist bestenfalls in Einzelgebäuden erhalten.

    Am Schellheimer Platz sind die beiden abgeschrägten Gebäude in Richtung Wilhelm-Külz-Straße erhalten, der Platz selbst ist sehr durchwachsen und auch rundherum kommen sofort wieder Neubauten oder DDR-Bauten.

    Auch bei der Goethestraße ist das Areal im Osten sicherlich komplett neu (bis Gerhart-Hauptmann-Straße), im Süden vermutlich halb neu gebaut. Nr. 11 bis 13 stammen vermutlich aus DDR-Zeiten, 12 und 13 stehen wie ein typischer DDR-Zeilenbau aus. Aber bei meinem geplanten Magdeburg-Urlaub werde ich dort dennoch übernachten, es ist ja zentrumsnah und schön gelegen.

    Wenn man sich Vorkriegsaufnahmen des Hasselbachplatzes und dessen Umgebung anschaut, z. B. hier bei MDChronik), und das z. B. mit den Luftbildern bei Euroluftbild vergleicht, dann bemerkt man die vielen Verluste.

    Easy does it.

  • Ich weiß gar nicht, über was wir hier genau diskutieren. Ausgangspunkt war meine Aussage, dass selbst eine Stadt wie Magdeburg noch jede Ruhrgebietsstadt in die Tasche steckt in puncto Bestand und Zustand gründerzeitlicher Gebiete. Ich denke, da gibt es gar nicht viel zu streiten. Du kannst ja mal einen Stadtteil wie Stadtfeld-Ost in einer beliebigen Ruhrgebietsstadt suchen und hier präsentieren.

    Du hast Dich da etwas verrannt. Mir geht es nicht darum, hier Magdeburg als Nonplusultra zu präsentieren, sondern um die im Vergleich zu sehr vielen westdeutschen Städten immer noch hohe Qualität und Geschlossenheit der Gründerzeit. Es gibt nicht viele Städte im Westen, die noch so etwas wie Stadtfeld-Ost haben, und das trotz der Lücken. Und selbst in Städten, die solche Gebiete noch haben, sehen die Häuser westdeutsch-typisch teilabgestuckt aus und hätten natürlich ungeteilte Plastikfenster.

    Nein, Magdeburg ist keine Perle. Aber es steckt alles zwischen Oberhausen und Hagen dreimal in die Tasche. Das sagt mehr über Oberhausen und Essen und Hamm und Gelsenkirchen aus als über Magdeburg.

  • Da würde mir Dortmund um den Borsigplatz herum einfallen, insgesamt kleiner, aber mit weniger Lücken. Viel ist es natürlich nicht.

    Ich denke aber, dass z. B. Nürnberg nördlich der Altstadt, z. B. St. Johannis oder Gärten hinter der Veste, deutlich mehr zu bieten hat als Magdeburg.

    Easy does it.

  • Da würde mir Dortmund um den Borsigplatz herum einfallen, insgesamt kleiner, aber mit weniger Lücken. Viel ist es natürlich nicht.

    Ich denke aber, dass z. B. Nürnberg nördlich der Altstadt, z. B. St. Johannis oder Gärten hinter der Veste, deutlich mehr zu bieten hat als Magdeburg.

    Weniger Lücken?! Nur mal zwei Beispiele direkt vom Borsigplatz:

    Oder diese herzallerliebste Ansammlung von runtergekommenen Häusern, von 5 Häusern eines in einem akzeptablen Zustand:

    Das einzige Ensemble auf Magdeburg-Niveau am Platz ist folgendes:

    Ja, das ist ordentlich, macht aber nur etwa 1/5 des Borsigplatzes aus.

    Sieht es denn wenigstens in den Nebenstraßen besser aus? Äh, nein, eher nicht:

    Nur der übliche gemischte Gruusch:

    Sowas zählt trotz des einen sprachlos machenden "Umbaus" des Gebäudes mit der Apotheke links noch zu den besten Ansichten im Viertel:

    (Quelle: AppleMaps)

    Sorry, Buarque. Ich will das jetzt hier nicht ad nauseam verlängern. Ich denke, es wird klar, dass auch das "beste" Viertel in Dortmund nicht im Ansatz an Stadtfeld-Ost herankommt. Ich war auch nicht besonders selektiv, die Bilder von Dortmund sind genau so, wie sie sind.

    Nur mal drei Bilder aus dem von Lücken zerfressenen Hasselbachplatzviertel zum Vergleich:

  • Ich habe keine persönlichen Aktien in dieser Nummer. Ich war noch nie in Magdeburg. Ich kenne niemanden in Magdeburg. Wenn überhaupt, habe ich ohnehin eher eine Bindung zu unseren zerschossenen westdeutschen Industriestädten. Aber so etwas wie das Viertel am Hasselbachplatz gibt es -ich würde sagen, in ganz Deutschland- nicht nochmal. Stadtfeld-Ost ist natürlich schon eher gemischt und wurde von mir hier relativ selektiv gezeigt, trotzdem hat das Viertel noch mehr Charme als alles in Dortmund. Das liegt zuvörderst gar nicht so sehr daran, dass da nun so wahnsinnig viel mehr Gründerzeitbauten rumstehen, sondern dass diese eben zu fast 100% nahe am Originalzustand sind, während Dortmund die westdeutsche Fensterkrankheit hat und dazu diese kaputtmodernisierten Erdgeschosse überall.

  • Aber so etwas wie das Viertel am Hasselbachplatz gibt es -ich würde sagen, in ganz Deutschland- nicht nochmal.

    Wenn man sich für den Historismus begeistert, könnte man die Bauten am Magdeburger Hasselbachplatz mit Bauten aus Wien vergleichen. Wenigstens in Bezug auf die Geschoßanzahl.