Mülheim an der Ruhr

  • Mülheim an der Ruhr, früher & heute.

    Erst wenn man einen direkten Vergleich vor Augen hat, von früher und heute, wird einem der schmerzhafte Verlust von kulturellem Erbe und Baukultur der Innenstadt bewusst.


    Mit dieser Serie möchte ich sensibilisieren, wieviel historische Bausubstanz unwiederbringlich verloren gegangen ist. Ins Bewusstsein rufen, welchen Glanz Mülheim ursprünglich hatte und was heute davon übrig geblieben ist. Wenn man anhand dieser Vergleiche die heftigen Verluste wahrnimmt, erkennt man, wie wenig von der ursprünglichen Bebauung erhalten ist. Viele Straßenzüge, Häuser und Plätze haben die Innenstadt Mülheims geprägt und einen bestimmten Charakter verliehen. Traditionsreiche Unternehmen hatten hier in ihren eigenen stilvollen Geschäftshäusern ihren Sitz, über Generationen.


    Doch kaum etwas hat sich erhalten. Während ich die vergleichenden Perspektiven aufgenommen habe, viel es teils schwer diese auch genau so einzufangen. Denn viele Eck- oder Platzsituationen sind nicht mehr so erhalten wie früher und so fehlten die Bezugspunkte. Nur auf wenigen Aufnahmen erkennt man noch vereinzelnd erhaltene Häuser. Grund dafür ist nicht nur die Zerstörung durch den zweiten Weltkrieg. In den 50er und 60er Jahren wurde in ähnlicher Menge weitere historische Bausubstanz flächendeckend zerstört. Straßenzüge für die autogerechte Stadt wurden verbreitert und damit ganze Häuserzeilen ausgelöscht, die Innenstadt zerschnitten und aus den Zusammenhängen gelöst. Es sind sichtbar traurige Entwicklungen unserer früheren Generationen. Mit den Fehlern leben wir bis heute.


    Deshalb hoffe ich auf ein Umdenken in unserer heutigen Zeit. Historische Bausubstanz ist wortwörtlich vom Aussterben bedroht. Wir haben in den letzten Jahrzehnten schon zu viel unseres gebauten Erbes verloren, unwiederbringlich, für immer! Wir sollten sensibler damit umgehen, denn es ist eine schrumpfende Ressource!

       

       

       

       

       

  • Schrecklich wie hässlich diese Stadt heute ist. Trotzdem vielen Dank für die Vergleichsbilder, so kann wirklich jedermann sehen, dass es dringend einer neuen, aber wieder althergebrachten Architektursprache bedarf!

  • Zu den aktuellen Bildern: so oder so ähnlich hatte ich es mir vorgestellt. Aber ich bin überrascht, wie hübsch diese Stadt vor über 100 Jahren anzusehen war.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)