Chur ist mit 34.000 Einwohnern die Hauptstadt des Schweizer Kanton Graubünden und liegt in der östlichen Schweiz in der Verlängerung des östlichen Endes des Bodensees nach unten.
1 Im ersten Bild sehen wir durch die Bahnhofstraße zurück zum Bahnhof. Verblüffend, dass es in einer Stadt, die seit Ewigkeiten keine Kriegsschäden erlitten hat, in Bereich um den Bahnhof fast aussieht wie in Hannover oder Bremen.
2 In dieser Übersicht erkennen wir den Bahnhof links oben, den Standort des Photographen beim nächsten Bild rot markiert und darunter die Altstadt. Auf den rechts gelb markierten Aussichtspunkt kommen wir zum Ende meiner Bilder.
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4 Jetzt sind wir in der Poststraße, die nach Süden durch die Altstadt führt. Im Hintergrund sehen wir die spätgotische Martinskirche, ...
5... vor der wir jetzt stehen, konkret vor dem Martinsbrunnen a.d. 1716, mit einer Darstellung des legendären, pannonischen Mantelteilers.
6 Jetzt schauen wir vom über den „Arcas“ zur Martinskirche, dem wohl schönsten Platz der Stadt.
7 Das ist die westliche Hälfte des Arcas.
8 Auch sonst gibt es im südlichen Teil der Altstadt massig schöne Häuser. In diesem Bereich der Stadt habe ich, unweit des Martinsbrunnens, exakt eine einzige Bausünde gesehen.
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11 Jetzt sind wir an der südwestlichen Ecke der Altstadt angekommen und schauen auf das Obertor ...
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13 ... und den Malteserturm, einen Rest der ehemaligen Stadtbefestigung.
14 Hier ist ein Stück der ehemaligen Stadtmauer erhalten geblieben.
15 Zwischendurch ist es verblüffend, die Arosa-Linie, ein Teilstück der Rätischen Bahn, wie eine Straßenbahn mitten durch den Ort fahren zu sehen. Auf das Thema der Rätischen Bahn komme ich später noch einmal.
16 Jetzt sind wir an der Martinskirche vorbeigelaufen, und betreten die bischöfliche Burg ...
17 ... mit der spätromanischen örtlichen Kathedrale, dem bedeutendsten Sakralbau der Stadt.
18 In diesem Bild kann man erahnen, dass die Kirche hinten nach links leicht abknickend gebaut wurde.
19 Jetzt sind wir auf dem Aussichtspunkt östlich der Altstadt angekommen, den ich in der Übersicht in Bild 2 genannt hatte und schwenken von links nach rechts über die Stadt. Im Hintergrund dieser drei Bilder verläuft übrigens der Rhein.
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22 In diesem Ausschnitt sehen wir Teile der erhaltenen Stadtbefestigung, ...
23 ... die wir erstaunlicherweise in der erhaltenen (gemeinfreien) Merian-Darstellung wiederfinden, den Rhein sehen wir im Bild wieder rechts hinten. Man könnte meinen, Lothar Matthäus Merian (oder jemand, der ihm eine Skizze gezeichnet hat) hätte auf der gleichen Stelle gestanden wie ich knapp 500 Jahre später, dagegen spricht, dass er die umgebende Bergwelt wesentlich zu dramatisch dargestellt hat.
24 Jetzt sind wir auf der Rückseite der Martinskirche.
25 Auch hier stehen einige wunderbare alte Häuser. Dieses Haus war (wie leider wenige andere) mit einer Information versehen, es wurde 1464 gebaut und 1602 bis zur heutigen Firstlinie ausgebaut.
26 Abschließend gehen wir durch die Rabengasse, einen weiteren erhaltenen geschlossen alten Bereich der Altstadt mit Bürgerhäusern aus dem späten 16. Jahrhundert. Die Bilder sprechen für sich (imagines ipsae loquuntur?).
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29 Hier sehen wir noch eine erhaltene Pechpfanne zur damaligen Straßenbeleuchtung.
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32 Abschließend sind wir wieder auf der Poststraße gelandet, wo mein Rundgang begonnen hat und nun auch endet. Abschließend kann ich sagen, dass mir Chur gut gefallen hat. Nach Basel ist Chur überhaupt erst die zweite Schweizer Stadt, die ich gesehen habe. Mangels Kriegszerstörungen muss es in der Schweiz viel Sehenswertes geben. Ich habe meine übrig gebliebenen Franken nicht zurückgetauscht und werde meine Expedition durch die Schweiz irgendwann fortsetzen.
33 Anhängen möchte ich noch eine Anmerkung über die Rätische Bahn (gebaut 1889-1914), mit der wir drei Tage durch Graubünden gefahren sind (Bild aus Wikipedia von Kabelleger). Ich bin ja nun definitiv eher Städtetourist als Naturliebhaber und auch kein besonderer Bahn-Freak, aber drei Tage durch die Schweizer Berge mit dem Zug hat mich doch deutlich begeistert.
34 Die Streckenführung gerade auf der Strecke des Bernina Express‘ als Parade-Strecke der Rätischen Bahn ist in vielen Bereichen schlicht abenteuerlich. Es geht durch verschiedene Klimazonen, vorbei an verschiedenen Pässen, Bergen und Gletschern von Chur nach Tirano kurz hinter der italienischen Grenze, gerade im Frühjahr muss es sehr beeindruckend sein, in der Schweiz fast noch im tiefsten Winter loszufahren und in Tirano im Sonnenschein anzukommen. Am Bernina-Pass erreicht die Bahn in 2.253 m Ihren höchsten Punkt, von da geht es mit quietschenden Bremsen hinunter in das nur noch 429 m hoch gelegene Tirano.
Beachtenswert finde ich auch, dass für den Bau der 138 Viadukte auf der Stracke des Bernina-Express ausschließlich vor Ort zu findendes Baumaterial verwendet wurde, das sich herausragend in die Natur einfügt, hier zu sehen am Beispiel des relativ bekannten Landwasser-Viadukt nahe Filisur.
35 Bahntechnisch herausragend ist die Streckenführung zwischen Berggrün und Preda, es gibt mehrere in den Berg gebaute 180°-Kehren, mal steht die Sonne links, mal rechts und wenn man nicht auf eine Karte schaut, weiß man gar nicht genau was los ist. Aber das bekannteste Bauwerk der Stecke dürfte dann doch der Kreisviakukt Brusio schon recht nahe bei Tirano sein. Anders ist der genannte Abstieg von 2.253 m auf 429 m an dieser Stelle nicht zu machen. Das war’s.