• Bitte, nachdem die Stadt aussah, wie als wäre dort eine Kernwaffe getestet worden, hat man gleich noch den Bahnhof abgerissen, vermutlich der einzige unbeschädigte öffentliche Bau der Stadt? :gehtsnoch:

  • Zitat von "RMA"

    Bitte, nachdem die Stadt aussah, wie als wäre dort eine Kernwaffe getestet worden, hat man gleich noch den Bahnhof abgerissen, vermutlich der einzige unbeschädigte öffentliche Bau der Stadt? :gehtsnoch:

    Stimmt, das Bahnhofsviertel war in der Innenstadt die einzige Gegend, die nicht vollständig zerstört war. Das letzte unzerstörte Haus neben der Post wurde dort in den 70ern abgerissen. Müsste das hier gewesen sein:
    http://www.bildindex.de/bilder/MI05788b02b.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI05788b02b.jpg

  • Zitat

    Zum Vergleich hier der im Krieg unzerstörte und in den 50er Jahren abgerissene alte Bahnhof

    Merkwuerdig, aber gar nicht so untypisch, dass gerade der Bahnhof unbeschaedigt blieb. Die Bahnanlagen sind wohl bombardiert worden, noch vor der Vernichtung der Altstadt am 22. 3. '45

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat

    So, da habe ich doch noch die Bilder des geplanten neuen Bahnhofes gefunden.
    http://www.tonkuhle.de/blank.php?path…&contentid=6247
    Selbst ich, ein zukünftiger Anhänger der bösen Modernisten, :lachen: finde, dass dieser Entwurf keine Verbesserung darstellt und die Situation fast noch verschlimmern dürfte..

    Da muß ich zustimmen. Die Entwürfe sind von mal zu mal unstrukturierter und klobiger geworden. Da würde ich wirklich viel eher den in dem Link unten gezeigten Entwurf von 2005 bevorzugen, der mit der leichten Pfeilerkonstruktion ein wenig 50er-Jahre-Zitat bringt, das dann wiederum doch irgendwie besser zum neuen Hildesheim passt.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (6. März 2011 um 19:48)

  • Ich möchte an dieser Stelle mal ein Zitat eines Hildesheimer Schreiberlings anbringen, wenn ich diese hübschen Entwürfe so sehe:
    "Hildesheim, was es schaffte mithilfe allierter Bomber und deutscher Nachkriegsarchitekten vom Nürnberg des Nordens zum Eisenhüttenstadt des Westens zu mutieren."

    In der Hildesheimer Allgemeinen gab es auch schon mehre Protestleserbriefe, die eine Rekonstruktion des alten Bahnhof fordern. Und ansonsten haben meine Vorredner rest, das Bahnhofsviertel hat den Bombenangriff recht gut überstanden, da findet man teilweise sogar noch schicke Altbauten.
    Aber Hildesheim ist so eine Sache für sich... :zwinkern:


  • Quelle: Flickr.com

    Zitat

    "Hildesheim, was es schaffte mithilfe allierter Bomber und deutscher Nachkriegsarchitekten vom Nürnberg des Nordens zum Eisenhüttenstadt des Westens zu mutieren."

    Zitat

    Aber Hildesheim ist so eine Sache für sich..

    Ja, einmalige Bauten zwischen Nachkriegsmittelmaessigkeit und Bausuenden, und die Erinnerung an einem baulichen Weltwunder. Und viele wollen das dort scheinbar so konservieren..

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Auf jeden Fall geht aus der Befragung vom Herrn Geyer hervor, dass der Zuckerhut ganz in der originalen Struktur von 1509, ausschliesslich mit den Materialien, die es damals schon gab, rekonstruiert wird.
    Und wenn im Film die Rede vom Betonpfeilerhaus ist, das stehenbleibt, sieht es so aus, als ob der Redner sich dafuer auch irgendwie schaemt..

    Fazit: Die Rekonstruktion des Zuckerhuts= :daumenoben: herrlich; die Konservierung des Betonhauses= :daumenunten: reine Scheisse.
    Irgendwie scheint diese Kombination nicht haltbar.. :verrueckteaugengelb:

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Studi"

    Stimmt, das Bahnhofsviertel war in der Innenstadt die einzige Gegend, die nicht vollständig zerstört war. Das letzte unzerstörte Haus neben der Post wurde dort in den 70ern abgerissen. Müsste das hier gewesen sein:
    http://www.bildindex.de/bilder/MI05788b02b.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI05788b02b.jpg

    Der Link zum Bild tut´s bei mir gerade nicht, aber ich hatte es schonmal gesehen. Das Bild zeigt das Reichspostamt am Domhof, ein Bau von Conrad Wilhelm Hase. Im Krieg schwer zerstört, danach als sehr schlichter Putzbau unter Verwendung von stehengebliebenen Ruinenteilen zur Nutzung als Dombibliothek aufgebaut. Vor einigen Jahren abgerissen, an der Stelle wurde die neue Dombibliothek errichtet. Der kleine Erker (ein Altarerker aus dem späten Mittelalter) blieb erhalten und steht heute noch am Domhof.

    Der Bahnhof von Stier war im Krieg übrigens beschädigt worden, aber wurde bis in die 50er weiter genutzt. Das Bahnhofsviertel hatte auch genug Bomben abbekommen, vor der großen Zerstörung wurden schon gezielte Angriffe auf die Gleisanlagen geflogen - und gezielt war relativ.

  • Also wird der Umgestülpte Zuckerhut nun endlich doch rekonstruiert. Super. Das mit dem Pfeilerhaus ist zwar schade, aber immer noch besser als nichts.
    In dem Siegerentwurf, der in dem Film gezeigt wird, sieht es irgendwie so aus, als stünde der Zuckerhut auch nur auf Pfeilern. Man kann innen eine Treppe erkennen. Ich hoffe doch sehr, daß ich mich in diesem Punkt irre.
    http://www.hildesheim-tv.de/index.php?option=com_content&task=view&id=337&Itemid=47\r
    http://www.hildesheim-tv.de/index.php?o ... &Itemid=47

    Der kleine rote Laden kommt wohl weg. Bin mal gespannt ob das 50er Jahre Pfeilerhaus auch dann farblich an den neuen Zuckerhut angepasst wird. So kann das jedenfalls nicht bleiben.

  • Also wird der Umgestülpte Zuckerhut nun endlich doch rekonstruiert. Super. Das mit dem Pfeilerhaus ist zwar schade, aber immer noch besser als nichts.
    In dem Siegerentwurf, der in dem Film gezeigt wird, sieht es irgendwie so aus, als stünde der Zuckerhut auch nur auf Pfeilern. Man kann innen eine Treppe erkennen. Ich hoffe doch sehr, daß ich mich in diesem Punkt irre.
    http://www.hildesheim-tv.de/index.php?option=com_content&task=view&id=337&Itemid=47\r
    http://www.hildesheim-tv.de/index.php?o ... &Itemid=47

    Der kleine rote Laden kommt wohl weg. Bin mal gespannt ob das 50er Jahre Pfeilerhaus auch dann farblich an den neuen Zuckerhut angepasst wird. So kann das jedenfalls nicht bleiben. Na, wahrscheinlich beklagen sich am Ende noch die Anwohner, deren Balkonsicht durch den Zuckerhut behindert wird und das gesamte Projekt wird geknickt.

  • Ich bin natürlich erst mal froh, dass es mit der Reko geklappt hat, tortzdem bin ich irgendwie skeptisch, ob es am Ende so eine glückliche Entscheidung ist, den Zuckerhut allein in diese Umgebung zu setzen. Ich kann mich täuschen, es kann aber durchaus sein, dass das Ergebnis am Ende nicht gerade glücklich aussehen wird. Man wird sehen, vielleicht kommt es, ähnlich wie am Marktplatz vielleicht in den nächsten Jahren ja zu einer weitergehenden Reko, die dann auch das Pfeilerhaus mit einschließt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat

    In dem Siegerentwurf, der in dem Film gezeigt wird, sieht es irgendwie so aus, als stünde der Zuckerhut auch nur auf Pfeilern. Man kann innen eine Treppe erkennen. Ich hoffe doch sehr, daß ich mich in diesem Punkt irre.

    Nein Du irrst dich dort nicht. Das untergeschoss wird nur aus den Staendern bestehen, zwischen denen Glas gesetzt wird. Und innen wird von dort eine Treppe direkt zum 1. OG. des Betonpfeilerhauses fuehren. Also: der Zuckerhut als Anhang und Aussentreppenhaus des Betonpfeilerhauses.

    Zitat

    Ich bin natürlich erst mal froh, dass es mit der Reko geklappt hat, tortzdem bin ich irgendwie skeptisch, ob es am Ende so eine glückliche Entscheidung ist, den Zuckerhut allein in diese Umgebung zu setzen. Ich kann mich täuschen, es kann aber durchaus sein, dass das Ergebnis am Ende nicht gerade glücklich aussehen wird.

    Diesen Bedenken habe ich auch. Der heutige Plan ist doch weniger als ein fauler Kompromiss.

    Zitat

    Man wird sehen, vielleicht kommt es, ähnlich wie am Marktplatz vielleicht in den nächsten Jahren ja zu einer weitergehenden Reko, die dann auch das Pfeilerhaus mit einschließt.

    Ich hoffe das von ganzem Herzen, aber es sieht hier danach nicht aus. Der Marktplatz war nach Abbruch des Hotel Rose an zwei Seiten komplett neu zu bebauen. Hier wird der Platz von Bauten eingenommen, die den Behoerden scheinbar erhaltenswert sind, die an sich im Stadtbild nicht stoeren, die nur kein Vergleich zur Qualitaet der Vorkriegsbebauung sind. Das Betonpfeilerhaus und der rechte Anbau sind im "Siegerentwurf" wohl mit eingenommen, werden also wohl saniert werden. Also scheint es wenig Aussicht auf eine weitere Rekonstruktion des Platzes zu geben. Der Denkmalschutz, die Wundenerhalter und -aufreisser und die Modernisten haben hier wohl gewonnen. Darfs wundern, wenn die Kaiserhausstiftung das Projekt traegt? Ihre "Rekonstruktion" des Kaiserhauses (die Kaiserhausfassade an einem Neubau) ist so halbherzig wie dieses Projekt.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat


    Nein Du irrst dich dort nicht. Das untergeschoss wird nur aus den Staendern bestehen, zwischen denen Glas gesetzt wird. Und innen wird von dort eine Treppe direkt zum 1. OG. des Betonpfeilerhauses fuehren. Also: der Zuckerhut als Anhang und Aussentreppenhaus des Betonpfeilerhauses.


    Moment mal bitte! Das mit den Glaswänden kann doch wohl nur ein übler Scherz sein! Teppenhaus hin oder her. Von mir aus. Aber muß das denn von aussen sichtbar sein?! Heinz Geyer hat in dem Filmbeitrag gesagt, "So wie er 1509 gebaut wurde, so wird er hingestellt." Kann mich nicht erinnern, daß auf den alten Bildern vom Original, das Untergeschoss aus Glas war.

    Das ist ja schon fast so ein Mist wie beim Berliner Stadtschloss. Rekonstruktion ja, aber dann mit Kompromiss und modern gestaltetem Erdgeschoss aus Glas. Mittlerweile glaube ich auch, daß diese Lösung sehr unglücklich aussehen wird. Man darf gespannt sein auf 2009.

  • Hallo liebe Gemeinde,

    immerhin ersteht der Zuckerhut origialgetreu an seinem angestammten Platz an einem gebäude, dass zumindest auf dem originalen Pfeilerhaus beruht. Die Glaswände stören mich nicht. Alles in allem ein Grund zur Freude und besser als am kaiserhaus, das nun wirklich daneben gegangen ist.

  • Es ist höchst unwahrscheinlich, dass das Gebäude wirklich so gebaut wird, wie es 1509 war, wenn das Erdgeschoss denn aus Glas ist - auch wenn's damals schon Glas gab. Immerhin scheint es neben den Eck- wohl auch die statisch nötigen Bundständer aufzuweisen, soweit ich die Skizze richtig interpretiere, aber es dürfte spätestens beim Einpassen der Gläser in die Gefache sowohl konstruktive als auch langfristig klimatische Probleme (Einzug von Feuchtigkeit ins Holz, Hitzestau im Sommer) geben, die meines Erachtens nur schwierig bis gar nicht zu lösen sind. Und irgendwelche halben modernen Lösungen für sowas sehen entweder bescheiden aus oder sie funktionieren meistens gar nicht.

  • Zitat

    Die Braunschweiger Architekten haben keine völlige Rekonstruktion des "Zuckerhutes" vor. Architekt Jörn Miehe: "Das Erdgeschoss, in den vergangenen Zeiten wiederholt baulich verändert und jeweiligen Bedürfnissen angepasst, ist neu interpretiert."

    Na eben.

    Zitat

    Wie Jörn Miehe weiß, war bis zum Jahr 1945 "nicht das Knochenhauer Amtshaus, sondern das Pfeilerhaus mit seinem Anbau, dem ’Ungestülpten Zuckerhut’, das meistfotografierte Ensemble Hildesheims".

    Das wird der Zuckerhut mit Betonpfeilerhaus dann wohl nicht mehr werden.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Immerhin kommt es an den originalen Standort. Es hätte ja durchaus jemand auf die Idee kommen können, das ganze als Brezelbude auf die Almstr. zu setzen (Hildesheims Einkaufsfußgängermeile) ;)

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Trotzdem eher unbefriedigend, so eine halbgare Rekonstruktion. Vor allem haben die Hildesheimer dann hinterher ein umgestülptes Pfeilerhaus neben einem Betonpfeilerhaus.