• An die Modis:
    Könnte man die Frühlingsbilder, die in den Galerie-Rundgang verschoben wurden, nicht hierher verschieben? Das würde besser passen. Denn dort wird es in dieser Woche mit dem Dom weiter gehen. Dankeschön. 8)


    Moderationshinweis (Pilaster): Bitteschön, Hildi! Siehe letzte Seite.

  • Zitat

    Laut "der Brand" war die Bahnlinie das Hauptziel - die Stadt wurde aber natürlich mitbombardiert.

    Ich glaube da hast Du ihn verlesen- denn daß das eine elende Ausrede für ein Verbrechen war, steht dort natürlich überall zwischen den Zeilen.

    Natürlich hätte man sich auf die Bahnlinien beschränken können, wie in Lille oder in Leiden. In Leiden wurde der Bahnhof verfehlt, ein Viertel aus dem 19. Jh. zerstört. Die gesamte Altstadt aber steht noch.
    Also dieses "natürlich" ist entschieden falsch: hätte man in Hildesheim nur den Bahnhof bombardieren wollen, ihn aber verfehlt, wäre auch nur ein Viertel aus dem 19. Jh. getroffen, nicht aber die gesamte Altstadt abgebrannt bis auf einen kleinen Randbereich.
    Man wußte genau was man ausradierte: das wichtigste mittelalterliche Stadtbild Nordeuropas (da Braunschweig schon nicht mehr stand)

    Zumal der Angriff am Tag geschah und die Flieger also die Gleichen Bilder vor Augen hatten, die man hier manchmal auf Vorkriegsluftbildern sieht.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zudem gab es 1943 oder 44 eine Luftangriff auf den Güterbahnhof, der auch nur diesen getroffen hat. Nein, die Bombardierung der Altstadt war als solche geplant, es war kein Versehen. Der militärische Nutzen? Ich habe mal gehört, die Effektivität von Brandbomben sollte noch einmal getestet werden. Wenn das stimmt, ist das Ziel erreicht worden...

  • Der Angriff war natürlich sinnlos. Aber die Hauptschuld trägt nunmal die damalige Deutsche Wehrmacht und Hitler. Wie konnte man bloss in März/April/Mai weiterkämpfen? Absurd.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Allerdings, für das sehr hohe Giebelhaus das dort früher stand, "Borchlingsches Haus" glaube ich.
    Dabei bliebe auch zwischen Rathaus und Rekonstruktion noch genügend Platz für einen Platz für Veranstaltungen, die dort heute oft stattfinden.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Es ist das Borchersche Haus (Borchers ist ein gängiger Familienname der Gegend). Im Zeller (Altinventar) wird es als gotisch bezeichnet, ich würde es um/vor 1500 einordnen (ohne jetzt jede verfügbare Literatur gewälzt zu haben, ich bin sicher, es gibt genauere Datierungen dafür.) Der Erker ("Hexenerker") ist vor 1587 hinzugefügt worden. Von den Dimensionen her ist es nicht viel kleiner als das Knochenhaueramtshaus, mit vier Vollgeschossen und vier-fünf Dachgeschossen wird es sicher über 20 Meter Gesamthöhe gehabt haben. Auf dem historischen Foto sind ja einige Personen zu sehen, ich denke, die Traufhöhe liegt bei ca. 9 oder 10 Metern. Eine Rekonstruktion ist schon eine ziemliche Aufgabe.

  • Wäre es nicht möglich diese Reko durch die Altstadtgilde zu unterstützen? Vielleicht könnte man Herrn Geyer einen Brief schicken?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • I have not visited Hildesheim yet. Somehow, by descriptions here it is difficult for me to know what to expect: isolated Traditionsinsels here and there, or something like attractive connections between the different main sights, i.e. something closer to a historical quarter.

    Is it true that by upgrading the Andreasplatz (I still do not have a general picture in my head of the current situation of this Platz), and by few other key reconstructions (like the Borchershe Haus), the city centre as a whole can become very attractive?

  • @gil
    Mir hat Hildesheim damals (ca 1985) nicht gefallen. Die beiden Großkirchen, sie kamen mir überdies zu steril und archaisierend rekonstruiert vor, außerhalb des eigenlichen Zentrums, innerhalb desselben eigentlich - rein nichts (anders als in Braunschweig, wo es gerade im unmittelbaren Zentrum erstaunlich gut aussieht). Das Wedekindhaus war gerade fertig, nebst der Sparkasse daneben, aber das überzeugte mich nicht, da (damals) völlig ohne Patina.
    Dafür ein kleines und eher unscheinbares erhaltenes Vorstadtviertel.

    Nein, Hildesheim war keine rechte Freude.
    Mittlerweile, mit dem neuen Marktplatz, würde mein Befund sicher viel besser ausschauen.
    Mit der Aufwertung des Andreasplatzes kann natürlich viel gewonnen werden. Dieser zentrale Platz war 'zu meiner Zeit' wie eigentlich die gesamte Innenstadt mehr oder weniger unerträglich.
    Mit einem intakten Andreasplatz wäre das eigentliche Herzstück der Altstadt wieder zurück, wodurch, gemeinsam mit den vielen verstreuten Shenswürdigkeiten ein sehr positiver Eindruck entstehen würde. Aber wie gesagt, davon war eben damals noch keine Rede.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @ Gil

    Ich war 2009 in Hildesheim.

    die gesamt Altstadt ab Dombereich Richtung Süden ist sehr schön. Teils Fachwerk, teils vernünftige 50er Jahre Bauten. Gar nicht so klein. Die Stadt gefällt mir besser als Braunschweig weil die Nachkriegsbauten viel "angepasster" als in B. sind.

    Aus meiner Sicht besteht die "Altstadt" aus dem markierten Bereichen, wobei der Bereich Andreasplatz natürlich noch nicht in Ordnung ist:

    Wie man sieht, würde ein wiederaufgebauter Andreasplatz eine Verbindung zwischen Markt und Dombereich/Südliche Altstadt herstellen.

    Eine schöne Galerie gibt es hier:

    http://www.raymond-faure.com/Hildesheim/hildesheim.htm\r
    http://www.raymond-faure.com/Hildesheim/hildesheim.htm

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • @U and @D, thank you for the answers. It is interesting that your opinions are somewhat contradictory regarding both Hildesheim and Braunschweig.

  • Remember ursus' impressions of Hildesheim are a quarter of a century old by now, Gil. I imagine those of our Danish friend are (much?) more recent, therefore reflecting a more accurate picture of current conditions.

  • Ich habe -nach einem langem Stadtrundgang- für das Pfeilerhaus gestimmt. Obwohl die meisten der Projekte echte Granaten wären. Im Stadtbild würde das Pfeilerhaus definitiv die größte Wirkung entfalten; es ist die prägnanteste Stelle. Erst im historischen Vergleich sieht man, wie eng selbstverständlich die beiden Häuser zusammengehört haben..

    Allgemein wäre mit Rekonstruktionen im südlichen Teil der Altstadt mehr gewonnen - genau an den Schnittstellen zwischen den Fünfzigern u. den Traditionsinseln ganz im Süden bzw. um Dom u. Stadtkirchen herum. Wobei ich mir ned sicher bin, wie z.B. mit der Schuhstraße umzugehen wäre. Als Verkehrsader dürfte sie -auch an ihren Enden- unentbehrlich sein. Übrigens die einzige Stelle der Inneren Altstadt, wo richtige Bausauen unterwegs waren. Gut, mit Horten natürlich...:-/

    Nein, die werden gedünstet

  • Zitat

    Allgemein wäre mit Rekonstruktionen im südlichen Teil der Altstadt mehr gewonnen - genau an den Schnittstellen zwischen den Fünfzigern u. den Traditionsinseln ganz im Süden bzw. um Dom u. Stadtkirchen herum.

    Nein, ich glaube gerade in Hildesheim sollte man die Schaffung von reinen Traditionsinseln vermeiden, wo die übrige Architektur schon so weit angepaßt ist. Auch in anderen Orten, z. B. in Braunschweig, sollte man das Konzept der Traditionsinseln überwinden und sie auf jeden Fall zu einem Traditionsnetz bündeln. Eine Reko am Originalstandort, an einer jetzt unpassenden Stelle, erweckt die Hoffnung, daß die umgebende Architektur nachzieht.

    Bei den angesprochenen Schnittstellen denke ich an erster Stelle an der Domschänke, aber auch das Pfeilerhaus ist so eine. Die Mündung von der Eckemekerstrasse im Andreasplatz auch. Und auch am Alter Markt um das neue "Kaiserhaus" sollte dringend was passieren, vor allem muß das Schulgebäude gegenüber dringend verbessert/weg. In weiterer Zukunft wird es bei der schlechten Qualität der heutigen Bebauung in der Eckemekerstrasse sicherlich platz für eine Rekonstruktion des Rolandspitals geben.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Kann jemand Auskunft geben, wie man die Altstadtgilde unterstützen kann? Oder brauchen sie keine Unterstützung?

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Ich meine wir koennen getrost davon ausgehen, dass alle solche Vereine Unterstuetzung brauchen, Isidor. :engel:

    Die Hildesheimer Altstadtgilde scheint keine Webseite zu haben, aber ich fand ihre Adresse:

    Judenstrasse 3
    31134 Hildesheim

  • erstaunlich, wie eng hinter dem chor der andreaskirche wiederaufgebaut wurde - stadträumlich untypisch für diese zeit; da hätte mich ein lückelassen weniger überrascht.