• Könnte sich evtl. jemand der Rekonstruktion vom Borcherschen Haus und Rolandshospital annehmen? Ist denn hier jemand aus Hildesheim anwesend oder aus der Nähe?

    "janpmw", Deine enorm vielen Wünsche in allen Ehren. Auch ich wünsche mir bisweilen das ein oder andere Haus zurück.

    Aber, so einfach geht das nicht. "Könnte sich evtl. jemand..." hört sich an, als würde der Satz enden: "...bequemen, mal zur Tankstelle zu laufen und Zigaretten zu holen?"

    Solche Vorhaben sind schwierig. Statt an "jemand" (wer auch immer das sein soll?), stelle ich mal die Fragen an Dich:

    - Gehören Dir die betreffenden Grundstücke?
    - Wenn nicht, weißt Du, wem die Grundstücke gehören?
    - Wenn ja, würdest Du diesem jemand ein Kaufangebot machen?
    - Wenn ja, hast Du historische Baupläne? Und bereits einen Architekt mit Plänen zur Rekonstruktion beauftragt? Oder zumindest eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben?
    - Wenn ja, hast Du mit der Stadtverwaltung geklärt, dass Du dort bauen darfst? Dass Du dort auch rekonstruieren darfst?
    - Wenn ja, hast Du genug Geld für das Vorhaben?
    - Wenn ja... könntest du evtl. mal loslegen? :wink:

    Nicht böse sein, aber hoffentlich siehst Du an diesen Fragen, dass so ein Vorhaben nicht ein Fingerschnipper ist, der hinter dem Computerbildschirm natürlich einfacher aussieht.

  • @Heimdall wie du sicherlich erahnst, kann ich all deine Fragen verneinen. Chapeau.

    Mein "Aufruf" bzw Post war auch so gemeint, dass dies evtl. Jemand aus Hildesheim oder Umgebung herausfindet und Just deine Fragen stellt und beantwortet. Ich wohne 250km weg sonst hätte ich mich dieser Sache, wie auch schon einiger anderer in meine Heimat gerne angetan. Dass diese Vorhaben nicht einfach mit einem Fingerschnips erledigt sind, haben sie letzten Jahre gezeigt. Dennoch kann/könnte sich jeder/mancher in seiner Region doch Mal schlau machen, die von dir gestellten Fragen zu rekonstruktionswürdigen Gebäuden zu stellen und evtl. Zu beantworten.

  • Mein "Aufruf" bzw Post war auch so gemeint, dass dies evtl. Jemand aus Hildesheim oder Umgebung herausfindet

    Einzig theoretisch (!!!!) denkbare Rekos in Hildesheim sind Neustädter Schenke, Borchersches Haus und goldener Engel, eventuell noch Ratsbauhof. Alle anderen Grundstücke bebaut. Vor Jahren bestand mal die Möglichkeit,die Eckemekerstraße (heute Alter Markt) zu rekonstruieren,wenn man die dortige Hauptschule abgerissen HÄTTE. Aber diese Idee hat dort außer mir niemand je vorgeschlagen.

    Ebenfalls gedient wäre der Stadt mit einer Gestaltungssatzung.

  • hier wird der Ratsbauhof auch ausführlich beschrieben:

    Danke janpmw, aber die Frage war nicht, wo ich Beschreibungen zu einzelnen Gebäuden finde (da habe ich als Ex-Hildesheimer mit dem Stadtarchiv die beste Quelle), sondern welche Projekte theoretisch umsetzbar wären.

  • Es wird zwar angestrebt,aber in näherer Zukunft wird das wohl nichts mehr:daumenunten:

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Schade, gibt es sonst noch Projekte? Das Fachwerkhaus vom Bäcker ist ja wirklich erste Sahne geworden, ich frage mich, warum man nicht häufiger bei Neubauten auf Fachwerk setzt. Es ist doch evident, dass solche Gebäude Identität stiften und sich die Menschen daher wohler fühlen.

  • ich frage mich, warum man nicht häufiger bei Neubauten auf Fachwerk setzt.

    Das mag allgemein daran liegen, dass vielen Bauherren die Möglichkeiten nicht bewusst sind und sie ihnen nicht nahegebracht werden. Speziell in Hildesheim kommt das Problem dazu, dass die Stadt keine städtische Gestaltungssatzung besitzt und dem Stadtrat/Bürger die Vorteile einer solchen bisher nicht begreiflich gemacht wurden. Auch seitens der Altstadtgilde ist diesbezüglich offiziell nichts passiert, obwohl es immer wieder Überlegungen in diese Richtung gab.

  • Es wird zwar angestrebt,aber in näherer Zukunft wird das wohl nichts mehr

    Von wem wird es angestrebt? Auch mittelfristig wäre das doch fast wie ein Wunder, da beim heutigen ''Pfeilerhaus'' wohl von Denkmalschutz auszugehen ist.. Aber diese Rekonstruktion ist sehr zu erhoffen.

    Auch ist aus meiner Sicht die historische Turmspitze von St. Jakobi wieder ein muss. Ich denke es sollte schon ein richtiger Turmhelm sein, das hätte St. Jakobi verdient.

    Neben dem Pfeilerhaus wäre das im Moment die naheliegendste rekonstruktive Reparatur des Hildesheimer Stadtbildes. Gesehen in der Flucht der Almstraße oder von der Michaelisstraße aus würde er sehr gut wirken. Wer aber würde sich diese Rekonstruktion vornehmen können?

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Von wem wird es angestrebt? Auch mittelfristig wäre das doch fast wie ein Wunder, da beim heutigen ''Pfeilerhaus'' wohl von Denkmalschutz auszugehen ist.. Aber diese Rekonstruktion ist sehr zu erhoffen.

    Neben dem Pfeilerhaus wäre das im Moment die naheliegendste rekonstruktive Reparatur des Hildesheimer Stadtbildes. Gesehen in der Flucht der Almstraße oder von der Michaelisstraße aus würde er sehr gut wirken. Wer aber würde sich diese Rekonstruktion vornehmen können?

    Die Hildesheimer Altstadtgilde strebt dies an.Deren wichtigste Rekonstruktionvorhaben sind der Umgestülpte Zuckerhut(vollendet) und das Pfeilerhaus(nicht gebaut).Allerdings wird es der Gilde in vielen Bereichen alles andere als leicht gemacht:daumenunten:

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Also nach meinem Wissensstand ist die Rekonstruktion des Pfeilerhauses auf absehbare Zeit kein Thema. Als der Umgestülpte Zuckerhut wiederaufgebaut wurde, sollte dem modernen Pfeilerhaus die historische Fachwerkfront vorgeblendet werden. Dies wurde vom Denkmalschutz - denn der 50iger-Jahresbau steht unter Denkmalschutz-strikt abgelehnt. Auch der Schmuckpavillon musste erhalten und saniert werden. Ein Abbruch dürfte somit nicht realistisch sein

  • Die Nord- und Nordwestseite des Andreasplatzes wird heute von einem einheitlichen Riegel von Nachkriegshäusern eingenommen, die zwar in der Grundform an die alte Bebauung erinnert (Satteldach, Schleppgaupen, Rechteckfenster), aber im Vergleich mit den alten Häusern keinerlei künstlerischen Wert hat. Dort, wo vor der Zerstörung künstlerisch und geschichtlich so wichtige Bauten standen, kan man als Wissender darum solche Nachkriegsbauten eigentlich nur als Platzhalter sehen, bis die Zeit für die Rekonstruktion der alten Bauten da ist, d.h. die Nachkriegsbauten verschlissen sind und die wirtschaftlichen Mittel, anders als in der Nachkriegszeit, da sind. Leider denkt der Denkmalschutz genau anders herum, wie auch viele Akademiker, Architekten, Journalisten und Bürger vor allem linksaktivistischen Couleurs das tun. Das ist jammerschade und ohne jegliche echte Grundlage, sei sie ideeller oder materieller Art, aber es ist leider so. Es bleibt zu erhoffen, daß in dreißig Jahren, wenn die Nachkriegsbauten am Andreasplatz wieder sanierungsbedürftig sind, Wohlstand und Zeitgeist eine Rekonstruktion der einmalig schönen alten Bebauung dennoch möglich machen. Aber mit der wachsenden zeitlichen Abstand zur Zerstörung wird das natürlich nicht einfacher.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Die bunten Fassaden von Fachwerkbauten machen eine kontinuierliche Sanierung ja unabdingbar, sodass jahrhundertealte Bauten im Grunde ja auch eine Form der Rekonstruktion sind, weil sie ohne Sanierung verkommen, die Fassade ist also stets recht jung. Das spricht für Rekonstruktionen, denen ja häufig nachgesagt wird, sie seien „nur Fassade“. Aber ebendiese Fassade währt nie ewig und wird immer wieder neu aufbereitet. Dieses Argument sollte meines Erachtens stärker in die Debatten einfließen, dann sehe ich die Chancen für Rekonstruktionen besser.

  • Bloß ist eine Sanierung keine Rekonstruktion.

    Der Einbau eine künstlichen Hüftgelenks ist ja auch nicht die Geburt eines neuen Erdenbürgers.