Waidhofen an der Ybbs (Galerie)

  • Das war s aus Wels. Kundige werden den vorstädtischen Kaiser Joseph-Platz vermissen, eine jenseits der Ringstraße parallel zum Hauptplatz verlaufenden Platzanlage mit noch bedeutenden Bauten, leider nach dem Krieg völlig verunstaltet.
    Deshalb ließ es auch bleiben, außerdem war es bitterkalt.
    auch war ich deswegen noch lange nicht müßig, weshalb ich euch durch diese gesparte Zeit eine weitere Stadt präsentieren darf.
    Ich hab zeno ein richtiges Kaff versprochen - hier ist es, Steyrs bäuerlich-klobige niederösterreichische Schwester.
    Zwar steht es zu befürchten, dass er mir auch hier widersprechen wird, aber hier habe ich als Trumpf ein gewaltiges Argument in meiner Hand.

    Also liebe Freunde:
    Schilda ist längst passé - die Dummheit eines Gemeinwesens hat einen neuen Namen - Waidhofen an der Ybbs!!
    Man nehme eine mow völlig intakte spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Alstadt - und verunstalte lediglich ihre Dominante- ein mW völlig unikater Fall!
    In diesem Zusammenhang: ich hätte eine kleine Bitte an erbse, space cowboy oder andere, die im DAF mitschreiben. Wenn sich wer von ihnen bitte bei mir melden würde!

    Unterer Stadtplatz:

    der sog. Freisinger Berg verbindet den Unteren mit dem Oberen Stadtplatz:

    Südteil des Platzes:

    Im Hintergrund die Basilika Sonntagsberg:

    rechts das alte Rathaus:

    voilà:

    durch diese Engstelle...

    gelangt man ...

    zur Bürgerspitalkirche St. Michael:

    mit wertvollem Interieur.
    Zurück am Platz:


    Hier zu sehen: das einzige Laubenhaus der Stadt, die Alte Post:


    Hier nochmals die Post:

    der mittelalterliche Stadtturm:

    Aber wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!
    Hoffentlich hat sich keiner in diese Stadt verliebt!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das stimmt nicht ganz, kleist, die Substanz des Schlosses ist sehr wohl alt, und der Berchfrit sogar gotisch. Nur der Zinnenkranz ist eine Zutat des 19 Jhs., eine sehr wohltuende, nebenbei bemerkt.
    Mittlerweile sind wir am Oberen Stadtplatz angelangt, bei den Aufstockungen und Dachausbauten rechts merken wir gleich wohl, welch fabelhafter moderner Geist hier heute waltet:

    Auch in diese Richtung scheint der Blick noch heil zu sein:

    irgendwie würd ich s euch ja gerne ersparen...

    Das Rathaus, von dem dieser ganze Mist ausgeht.
    Behäbig-gediegene Bürgerhäuser am OSP:

    Jetzt ist es soweit:

    Schick, nicht?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • War dir das vorher bekannt (gehe mal davon aus)? Bin letztes Jahr auch mal auf der Durchfahrt kurz in Waidhofen/Ybbs gewesen und so ohne sich vorher seelisch darauf vorbereiten zu können ist das ganz schön happig und schon extrem plump.
    Der Blick vom USP auf die Wallfahrtskirche Sonntagsberg ist aber ganz nett. War bei mir nicht möglich, da schüttete es den ganzen Tag, so daß die Kirche nicht mal aus 100m Entfernung zu erspähen war.
    Ganz interessant ist ja auch, das Bayr. Waidhofen über 400 Jahre zu Freising gehörte.

  • Noch intakt gebliebene Ansichten des OSPes:


    und benachbarter Gassen:


    Das Ybbstor:

    Portal an der Feldseite:


    nochmals der Rathausturm:

    Der hohe Hallenchor der Stadtpfarrkirche:

    Schönes Gewölbe, wenngleich es nicht an den bizarren Reichtum anderer Kirchen der Region heranreicht:

    Da in NÖ gelegen, kam es nicht zum II. Vat. Bildersturm.

    die Kirche vom Schlosshof, normale Städte mit einer halbwegs intelligenten Bürgerschaft bzw Bürgermeistern (was mitunter Hand in Hand geht) wäre froh über ein derartiges Ensemble:

    Hier aber waltet ein anderer Geist, der Geist der abgrundtiefen troglodytischen Dummheit (auf dass keiner diesen provinziellen Dumpfbacken den Gefallen tut, ihre haarsträubenden Streiche als 'fortschrittlich' zu bezeichnen!)
    Noch ein letzter, geschönter Blick, auf die andere Seite des Innenhofs des ehem Rothschildschlosses (leider heute nicht mehr in Privatbesitz, kann man da nur sagen). (Regotisierung übrigens gem Franz Eppel "angeblich aufgrund alter Ansichten weitgehend bestätigt")

    Jetzt kömmt s faustdick.

    Oberer Platz ungeschönt.

    Burgeingang.

    Die einstmals gerühmte Stadtvedute.

    Grenzenlose Dummheit.

    Zu den Hintergründen später mehr.
    Sagt nun einmal selbst, ist euch sogar in D. ein ähnlicher Fall untergekommen?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • zusätzlich zur Antwort auf der vorigen Seite hätte ich da auch noch die Ybbs-Seite anzubieten:

    und ybbsaufwärts:

    der Tag war wettermäßig kaum zu überbieten...

  • Markus
    na, diese Perspektive habe ich mir wenigstens erspart.
    Immerhin: wenn ich die Augen fest zusammenkneife, meine ich, Schloß Füstenstein vor mir zu sehen. Bestimmt hatte der befasste Arschitekt genau das im Sinne.
    Die gegenüberliegende Ybbs-Seite zählte übrigens früher zu den den meistphotographierten Motiven des Städtchens. Leider ist die malerische Häuserstaffelung durch unsachgemäße Modernisierung verloren gegangen.
    Zu deiner Frage:
    Ich war tw, aber eben nur tw vorbereitet. Ich wusste von dem Schwachsinn (der anlässlich einer nö Landesausstellung errichtet worden war, und zwar nur vorübergehend, man sollte österr. Städte von allen Ausstellungen und Kulturhauptstadtprojekten ausschließen, da kommt nur son Mist raus), und dass aufgrund des Beifalls in der Bevölkerung der Glaskubus sozusagen prolongiert sei. Aber diese Information lag auch schon einige Zeit zurück, und so war ich guter Hoffnung, dass alles wieder beim alten sei.
    Aber nun hat angeblich (nach Aussagen von Eingeborenen) der Bürgermeister, ohne Zweifel ein Kerlchen von ganz erlesenem Geschmack entschieden, dass das Ding 'für immer' bleibt.
    Bei der eingeborenen Bevölkerung handelt es sich überwiegend um dumme, ungebildete Alpenvorlandbewohner, denen man ihre bäurischen Wurzeln noch deutlich ansieht.
    Ein selbstbewusstes Bürgertum fehlt völlig, dh hat es hier auch vor der globalistischen Verplebejisierung niemals gegeben. So hatte der ausführende Arschitekt, auch zweifellos ein großer Meister seines Faches mit bewundernswertem Schönheits- und Formempfinden, in mehreren 'Dieskussionsveranstaltungen' ein leichtes Spiel. Er verwies auf den heute notwendigen Kontrast zwischen Alt und Neu sowie auf das Vorbild des Wiener Haashauses. Da konnte man doch in WY nicht zurückstehen!
    Leider scheint diesen Strang kein DAF-Mitglied zu lesen, zumindest nicht bis jetzt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Lebenserwartung dieser zugegebenermaßen sehr peinlichen "Aufstockung" des Bergfrieds in Grünglas - ich kann mir die Lokalpolitiker, die sich nun als Teil der heutigen architektonischen Avantgarde begreifen, gut ausmalen -, der wohl keine Bausubstanz zum Opfer fiel, dürfte glücklicherweise eher gering sein. Die Altstadt an sich erscheint auf den Bildern dagegen doch geschlossen erhalten. Mal wieder ein Luxusproblem... Unter Umständen würde schon ein ordentliches Unwetter ausreichen, um die Sache aus der Welt zu schaffen.

    Bilder der Welser Altstadt abseits des Hauptplatzes wären aufschlussreich. Womöglich ist die Schilderung des Ausmaßes der modernistischen (Zer)störungen ja wieder einmal sehr stark subjektiv geprägt? :zwinkern:

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer