Antalya (TR) (Galerie)

  • Unsere Reise in die Türkei führte uns zu meinem Leidwesen nur zu einer sehr oberflächlichen Besichtigung von Antalya, die restlichen sechs Tage bestanden aus Faulenzen. Ich zeige jetzt ein paar Impressionen aus Antalya:

    Blick vom Boulevard vor der Stadtmauer in die Innenstadt

    Nun ein paar Fotos der Altstadt


    ein etwas heruntergekommenes Viertel

    Im krassen Gegensatz dazu ein sehr schön renoviertes Haus

    Prächtiger Boden einer Hausdurchfahrt

    Oft wurden zur Dekoration solcher Hausecken römische Spolien verwendet

    ein römisches Tor, das später wiederverwendet wurde. Wenn man in den 60ern und 70ern auch so mit alter Bausubstanz umgegangen wäre!

    Witziger Schranken

    An einer alten Ruine habe ich dieses prächtige Detail entdeckt - vielleicht eine Art Hausmoschee? Weiß jemand, was das gewesen sein könnte?

    Auch in der Türkei gibt es Bausünden

    An einem alten Platz stand dieses Badehaus aus dem 16. Jh, heute ein Souvenirgeschäft. Ich war von der Prächtigkeit des Inneren beeindruckt.

    Blick zur Kuppel des Hauptraums

    Erinnert ein bisschen an gotische Schulterbogenportale

    Wie aus 1001 Nacht

    Und wieder eine Assoziation an unsere Gotik: Gewölberippen!

    Blick vom tiefergelegenen Hafen auf die Altstadt

    Unten noch ein paar Bilder aus einem gemütlichen Innenhof

  • Vielen Dank für Deine Bilder aus Antalya. Von der türkischen Südküste bin ich eigentlich etwas genervt, weil es zu voll ist und es zu viele Leute gibt, die einem ständig irgendetwas verkaufen wollen, beides gilt gerade für Antalya. Aber auch in dieser für mich sehr stressigen Stadt gibt es, wie wir sehen, viel zu entdecken. Aber eigentlich ist die türkische Südküste eine sensationelle Ecke. Ewig lange Strände und an jeder Ecke Reste antiker Bauten, neben Antalya gerade in dem etwa zur Hälfte nicht überbauten Side, aber auch das Theater in Aspendos oder gerade Perge mit einer Mischung aus griechischer und römischer Stadt sind äußerst sehenswert. Selbst wenn man durch eine eigentlich unbedeutende Stadt wie Manavgat nahe Side fährt, sieht man noch hier den Rest eines Aquäduktes und dort den Rest von irgendetwas anderem. Ich habe immer gedacht, die warten hier nur auf EU-Fördergelder, bis sie richtig anfangen zu restaurieren. In Aspendos oder Perge könnte man noch ohne Ende ausgraben, in Perge habe ich mehrere große antike Säulen gesehen, die halb im Erdreich steckten und die man einfach nur ausbuddeln müsste, Perge wäre in Zentraleuropa eine Riesenattraktion.

  • Vielen Dank für die Impressionen!

    Neulich sah ich in der ARD eine Reportage über den Tourismus in der Türkei. In dieser wurde vor allem die Billig-Mentalität der Urlauber kritisiert, die sich kaum mehr aus ihren Pauschal-Burgen heraustrauen und entsprechend wenig Geld in der Region zurücklassen. Meistens besuchen sie nur einschlägige Einkaufszentren und sonstige Touristenfallen. Für die Gastronomie und die "traditionellen Märke" in den Altstädten bleibt dann nicht mehr viel übrig.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • "Erpel" und "bilderbuch", Ich muss euch beiden absolut Recht geben! Die türkische Südküste ist im Orient wahrscheinlich die Region mit der höchsten Dichte an Touristenfallen. Ich war wirklich überrascht, wie stark der Tourismus die Gegend beherrscht. Ich werde kurz den Aufbau der Küste von Norden nach Süden erklären: Meer, Strand, Bettenburgen, die meist eher an Bunker aus dem 2. Weltkrieg als an Hotels erinnern, dann etwa 3 Kilometer (!) Golfplatz und dann die Touristenstädtchen (wie Belek), die eigentlich nur aus Kleidergeschäften und ein paar Wohnblocks bestehen (wobei zu erwähnen ist, dass es extrem mühsam ist, diese Ortschaften zu durchqueren, da einem ständig irgendwelche Verkäufer nachlaufen, die einem ihren Ramsch verkaufen wollen). Hinter diesen Orten befinden sich zuerst lauter Bauerndörfer mit vielen Feldern und dann das Gebirge. Und das auf einer Länge vom ca. 50 km!
    Aber andererseits verbirgt die Region unzählige Schätze! Wie gesagt, wir haben nicht viel besichtigt, aber schon Antalya war überwältigend, meine Bilder konnten nicht auch nur annähernd einen Eindruck der unglaublichen Pracht der Stadt geben. Und auch die unzähligen antiken Ruinen, die sich entlang der Küste ziehen, müssen bedeutend sein (wir haben sie leider kaum zu Gesicht bekommen). Solche befestigten Kleinstädte, wie wir sie aus Mitteleuropa kennen, gibt es aber leider kaum. Doch auch die Bergdörfer, die es im türkischen Hinterland zu Hauf gibt, müssen sehr historisch sein, da aufgrund Geldmangels die Gehöfte nur selten erneuert wurden.
    Die Türkei ist wirklich ein Land voller unbekannter architektonischer Schätze!