Städte und Dörfer in der Rhön (Galerie)

  • Interessante Bilder, Michael.

    Haus Widemark, Burg Wendelstein & natürlich die großartige Werrabrücke sind wohl nicht die einzigen Gründe, dass man Vacha als sehenswert bezeichnen kann.

    Die einzige Ansicht des alten Rathauses links der Widemark habe ich hier gefunden:
    Gewerbeverein Vacha e.V.

    Ist das Türmchen auf der Schule denn noch erhalten oder sitzt es (verändert) auf der Widemark?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ausgerechnet einem sehr unerfreulichen Umstand ist es zu verdanken, dass ei Rhön-Dorf praktisch im Zustand der 30er Jahre konserviert wurde.
    Es handelt sich um das "Übungsdorf" Bonnland der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg.
    Sollte der Unsinn mal ein Ende haben, wurde ein deutsches Dorf der vorkriegszeit praktisch unverändert bewahrt und kann zum Beispiel als Freilichtmuseum einer vergangenen Zeit als Anschauungsmaterial dienen.
    Das Dorf ist sehr gepflegt uns besitzt sogar ein Schloss!

    Einweisung TrpbPl HAMMELBURG und Besichtigung BONNLAND

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Für mich liegt Bonnland überhaupt nicht in der Rhön, sondern bestenfalls in der Nähe derselben. Wie ist der Erhaltungszustand einzustufen, wenn die Häuser zu Übungszwecken verwendet werden und daher immer wieder erneuert werden müssen, wenn die Freiflächen betoniert sind? Das ist doch kein dörfliches Ensemble mehr. Ich empfehle eher die Dörfer, die auch funktionell noch Dörfer sind, d. h. belebt sind, und denke hier an Gauaschach mit den bemerkenswerten Hoftoren. Aber auch das hat mit Rhön nichts mehr zu tun.

  • Für mich liegt Bonnland überhaupt nicht in der Rhön


    Hmmm, ich kann mich da nur auf einen Reiseführer berufen, der allerdings schon 20 Jahre alt ist. Dort wird das Dorf erwähnt.

    Wie ist der Erhaltungszustand einzustufen, wenn die Häuser zu Übungszwecken verwendet werden und daher immer wieder erneuert werden müssen, wenn die Freiflächen betoniert sind?


    Das weiß ich nicht. Wie es innen aussieht, sieht man natürlich nicht, Wo siehst Du denn betonierte Freiflächen? Also im Ort doch eigentlich nicht.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Bild 5 zeigt offenbar einen kurzzeitigen Wintereinbruch. Da sieht man mal die plötzlichen Wetterschwankungen, denen die Rhön ausgesetzt ist... :lachen:

    Zum letzten Bild. Wirklich ein ganz bemerkenswertes Gebäude. Ein paar mehr Fenster in der Vorderfront würden es noch perfekter machen, aber dennoch außerordentlich für das Jahr 1949! Man kann nur trauern, dass sich diese traditionalistische Linie nicht beim Wiederaufbau nach dem Krieg flächendeckend durchgesetzt hat. Leider haben Moderne und Neue Heimat-Schrott die Oberhand bekommen, worunter wir bis heute im Stadtbild zu leiden haben. Nun, vielleicht besinnt man sich ja mal wieder auf diese Ansätze der frühen Nachkriegszeit.

  • Eigentlich erstaunlich, dass man nach einer so grossen Brandkatastrophe noch Geld übrig hatte für Zierrat, und das nicht nur bei öffentlichen Bauten! Das Jahrhundertwende-Haus auf dem zweitletzten Bild ist ja ein skurriles Gebäude... der Architekt hatte dazu von überall her Ideen im Kopf, und diese irgendwie miteinander vermischt. Vor allem diese runde Ecksäule ist eigentartig.

  • @ Michael
    Eine Frage mal allgemein:
    In der Rhön scheint es ja wirklich wunderschöne Dörfer und Städtchen zu geben. Sehr gepflegt scheinbar auch wenig oder kein Leerstand und Verfall, oder hast du das ausgeblendet? Wie sieht es denn mit der Bevölkerungsentwicklung aus. Hoffentlich ist diese Idylle nicht auch auf Abruf, wie heute leider in vielen von der geografischen Lage benachteiligten Gebieten. Würde mich freuen, wenn dem nicht so wäre!

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Michael: auch an dieser Stelle noch mal vielen Dank für deine zahlreichen Bilder der Rhön, die mir diese vorher nahezu unbekannte Gegend in ihrer Vielfalt anschaulich präsentieren. Leider bin auch ich kein Experte von Fachwerk und kann dir bei deiner diesbezüglichen Frage nicht weiterhelfen.

  • @ Michael: Du lieferst wirklich viel Material zu Fachwerkbauten, vielen Dank dafür (das gilt auch für andere Forumsteilnehmer)! Es würde mich sehr reizen, mich damit eingehend zu beschäftigen, und auch Stellung zu deinen Fragen zu nehmen,nur fehlt mir leider die Zeit dazu.

    Man müsste mal beginnen, die regionalen Fachwerktypen in eine Karte einzutragen. Die bisherige Einteilung in alemannisches, fränkisches und niedersächsisches Fachwerk (oder ober-, mittel- und niederdeutsches Fachwerk) genügt langsam nicht mehr, wenn ich dran denke, dass das Fachwerk in den neuen Bundesländern noch weitgehend unerforscht ist. Mit Hife einer solchen Karte wäre es einfacher, einen bestimmten Ort einem Fachwerktyp zuzuordnen, respektive die Überschneidungen besser lokalisieren zu können. Auch fällt mir auf, dass auf dem Land vorwiegend Fachwerkbauten erst ab dem 17. Jh. vorkommen, also nach dem 30-jährigen Krieg. Für die Erforschung und Zuordnung deiner gezeigten Bauten aus der Rhön sollten auch ältere Gebäude erfasst werden können.

    Auch sollte ein Blick über die Landesgrenzen geworfen werden. Eine solche Arbeit würde aber hier den Rahmen sprengen; dazu müsste vielleicht mal ein eigenes Diskussionsforum gegründet werden. Jedenfalls erstelle ich mir oft Lesezeichen über hier eingestellte Galerien mit Fachwerkbauten, um mal auf diesen Fundus zurückgreifen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (21. November 2012 um 18:14)

  • In Richtung Meiningen wird das Fachwerk dann abwechslungsreicher und aufwendiger mit dem sogenannten Hennerberger Fachwerk.


    Besonders das erste Beispiel ist bemerkenswert: es dürfte älter sein als die meisten von Dir gezeigten Fachwerkbauten, und vor allem sind mir die Fächerrosetten aufgefallen, die ja für das niedersächsische Fachwerk typisch sind. Ausläufer mit solchen Rosetten in Hessen habe ich allerdings auch schon gesehen, bspw. in Langsdorf, Haus im Hegerich (abgebildet in "Das hessisch-fränkische Fachwerk" von Heinrich Walbe, 1942, ein Buch, das Dir in deinen Fragestellungen sicher weiterhilft).

    Die Bezeichung "Hennerberger Fachwerk" habe ich noch nie gehört. Auch die Bezeichnung "Thüringisches Leiterfachwerk" verdiente eine genauere Untersuchung. Vielleicht müsstest Du Dir eine Karte der Rhön aufzeichnen, und dort die typischen Wandfelder (wie ich sie für Nürnberg immer wieder zeichne, allerdings vielmehr als chronologische Abfolge, siehe hier und hier und hier), nicht nur die Verstrebungsarten, einzeichnen.

  • Vielen Dank für die interessanten Bilder aus Völkershausen.
    Vor einigen Jahren hatte ich im Forum bereits eine ähnliche Galerie mit Bildern aus dem Dorf Wallroth bei Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) erstellt: Schlüchtern - Wallroth, Farbbilder eines Dorfes zwischen 1937 und 1942
    Interessant und beklemmend zugleich der Gestern-Heute-Vergleich. Etwas ähnliches hatte ich auch schon einmal für meinen Heimatort erstellt: Grebenhain - Bermuthshain: Gestern und Heute
    Im Fall von Bermuthshain gehen die Veränderungen des Ortsbilds allerdings nicht auf eine Naturkatastrophe zurück.

  • WIrklich tolle Bilder Michael :applaus: - ich bin immer erstaunt, wo du überall herumkommst.
    Von vielen Orten habe ich vorher noch nie etwas gehört, dabei wohne ich gar nicht mal so weit entfernt.
    Mach vor allem mit den Bildunterschriften weiter! - Viele andere fotografieren ein/e Stadt/Dorf ab, stellen die Bilder ein und den Rest kann man sich denken (natürlich ist es schön, wenn sich jemand überhaupt beteiligt).