Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Er wird sicher irgendwann abgerissen - aber genauso sicher nicht "nun" . Er ist voll vermietet, es gibt keine Baustellenschilder usw. Sobald sich was tut, gebe ich gerne Bescheid - ich kenne den Architekten und wohne quasi nebenan.

  • Was stand dort früher? Angeblich wurden die Gebäude der Breiten Straße im Krieg kaum beschädigt und erst in den 60er Jahren durch die DDR Diktatur abgerissen bzw. abgeräumt und durch schäbige DDR-Billigarchitektur ersetzt. Kann hier jemand Fotos posten, die das belegen? Sollte das stimmen, dann wäre die Forderung das Rechenzentrum zu erhalten durch DDR-Nostalgiker, Altkommunisten und Linksradikale noch skandalöser, als es ohnehin schon ist. Damit würde man diesen städtebaulichen Misstand und den Versuch der Geschichtsklitterung durch die DDR zementieren und nachträglich moralisch legalisieren.

  • Was stand dort früher? Angeblich wurden die Gebäude der Breiten Straße im Krieg kaum beschädigt und erst in den 60er Jahren durch die DDR Diktatur abgerissen bzw. abgeräumt und durch schäbige DDR-Billigarchitektur ersetzt.

    Contra,diese Gebäude waren bis zu ihrem Abriss ca.1976-78 noch voll bewohnt.Das attraktivste Wohngebäude war der sogenannte Kiezpalast.Ein Wohngebäude aus Wilhelminischer Zeit.Die Fassade war so reich (Palastartig) dekoriert, deshalb der Name "Kiezpalast".Mit dem Abriss der GK verschwand auch dann so nach und nach ein Großteil der Hist.Bebauung(bis dahin noch komplett erhalten) in der Breiten Straße bis so Ende der 70er Jahre und wurde teilweise durch gesichtslose Plattenbauten ersetzt.:sad:Contra, gern hätte Ich ihnen einige interessante Fotos dazu gepostet wenn ich es nur könnte.

  • Abgerissen werden soll nicht die Platte an sich, sondern lediglich der vorgelagerte, eingeschossige Ladenpavillon. An seiner Stelle soll dieses doch recht schmucke Haus den Blick auf die Platte etwas verstellen und den Eingang zur historischen Breiten Straße etwas aufwerten.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Das Studentenwohnheim grenzt, soweit ich weiß, mit seiner Fensterfront (zum Parkplatz hin) direkt an das Baugrundstück, d.h. wenn der Neubau errichtet wird, sind die Hälfte der Fenster zugemauert. U.a. deswegen verzögert sich der Baubeginn, weil Bauherrin und Studentenwerk noch nach einer Lösung suchen.

    Die einzig praktikable Lösung scheint mir zu sein, dass das Studentenheim (zumindest der zum Parkplatz stehende Flügel) abgebrochen wird. Vermutlich wurde dieser Flügel bei der Sanierung vor ein paar Jahren nicht renoviert. Aber natürlich will das Studentenwerk die Zimmer nicht ohne Not aufgeben... Eine vertrackte Situation. Man darf neugierig bleiben...

    PS: Ich finde den Neubauentwurf übrigens nicht so besonders - eigentlich hätte sowohl die Breite als auch die Kiezstraße besseres verdient. Aber verglichen mit dem Ist-Zustand wäre es schon eine derartige Verbesserung, dass ich mir denke: in 30 Jahren kann man die Karten neu mischen.

  • Die Visualisierung der Kühn und Weigel Architekten legt nahe, dass der Neubau zur Breiten Straße hin schmal ausfällt und den Platz der beiden unsanierten Platten einnimmt indem er sich 90° von der BS erstreckt.

    Grundsätzlich gibt es an der Stelle aber noch genügend freie Fläche durch den Parkplatz, so dass der Neubau auch gedreht und somit parallel zur Breiten Straße liegen kann und die unsanierten Platten erhalten bleiben (eine konfliktfreie Lösung). Der flache Vorbau ist so groß, dass er ohne Probleme die Dicke des Neubaus aufnehmen kann und die unsanierten Platten aus Sicht der BS völlig verdeckt wären. Lediglich die kleinen Seitenfenster (Flur?) der Platten wären zugebaut.

    Wenn man den Neubau westlich komplett auf den Parkplatz schiebt (90° zur BS), müsste man weder den Flachbau noch die unsanierten Platten abreißen, aber die Lösung wäre ästhetisch und stadtplanerisch zerfleddert und der Abstand zur Front der unsanierten Platten wäre zu gering.

    https://www.google.de/maps/@52.39552…m/data=!3m1!1e3

  • Der historischen Situation würde es entsprechen, wenn der Neubau im 45-Grad-Winkel zur Breiten Straße stehen würde. Dann würde er in den Parkplatz hineinragen und der unsanierte Studentenheim-Flügel könnte stehenbleiben. Zusätzlich wäre ein erster Schritt getan, die völlig überdimensionierte Einmündung der Kiezstraße in die Breite Straße wieder auf Normalmaß zu reduzieren. Das sehe ich aber leider nicht kommen...

  • Wie kann "man" (Ich, Potsdamer Vereine oder das APH) bei den Plannungen dabeisein?

    Brauchen wir mehr kontakte zu den Beamten? Sicherlich zu den Politikern.

    Was kann ich tun?

  • Hier plant die ProPotsdam als Immobilienholding der Stadt, das sind keine Beamte.

    Der Architekt heisst Christopher Kühn, Büro in der Berliner Vorstadt. Die Sache sollte im Bauausschuß der SVV besprochen werden, deren Vorsitzender heißt Wieland Niekisch und der Ausschuß tagt öffentlich.

    Hier fndest Du alle Mitglieder und Emailadressen.

  • Auf den Bildern sieht man(da wird es einem erst Bewusst)wie sich die direkte Umgebung des Neustädter Tores mit den Jahren städtebaulich Architektonisch sehr nachteilig entwickelt hat.:sad:An dieser Stelle Potsdams zwischen den uniformierten Hochäusern fragt man sich, in welcher Innenstadt bin ich hier eigentlich?:/Hier kann man ganz klar sagen,hier war nicht der Krieg schuld ,sondern die moderne sozialistische Stadtplanung.Dort wurde bewusst ein hist.intakter Potsdamer Stadtbereich fast völlig ausgelöscht für Hochäuser und Autobahn,-Nach dem sozialistischen Motto "Potsdam wird schöner denn je".

  • Der entscheidende Punkt sind ja wirklich nicht die Hochhäuser sonder der Verkehr. Durch die partielle Zuschüttung der Neustädter Bucht mit dem Weltkriegsschutt sind die Breite Straße und der Lustgarten zur Verkehrsachse mit ca. 50.000 Kfz/Tag geworden. Das ist das Problem, vor dessen Lösung jede kosmetische Maßnahme sinnlos ist.

  • Ich habe mal gehört, dass die Hochhäuser bei Mietern sehr begehrt sind, weil man so einen tollen Blick auf die Havel hat. Angeblich soll es sogar Wartelisten für so eine Wohnung geben.

  • Meister Lampe,na das kann man sich denken das die Hochhäuser bei den Mietern sehr gefragt sind. 1.Zentrale Innenstadtlage super Aussicht( bald noch zur GK),Fahrstuhl, Zentralheizung.Einziger Wehrmutstropfen die sehr befahrene und dadurch laute Breite Straße.

    Also,die Hochhäuser sind deshalb noch auf Jahrzehnte kein Abriss Thema oder teilweiser Rückbau.