Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • (...) wurde rucksichtslos zerstört: Siemensstadt, Wedding (17.000 Häuser) (...)

    ... falls hier die Berliner Siemensstadt gemeint ist, so wurden dort aber in den 60/70ern keine Wohnhäuser abgerissen, sondern vielmehr das ursprüngliche Werner- (von Siemens) Werk.

  • Vielleicht habe ich ja etwas falsch mitbekommen, aber ist es nicht so, dass es für die Garnisonkirche eh ein neues Glockenspiel geben wird? Danach kann man doch einfach das Glockenspiel abbauen und vielleicht ins Museum stellen oder weiterverkaufen.

    Das Einschmelzen ist doch einfach nur eine populistische Forderung. Bis die Garnisonkirche ein neues Glockenspiel hat, hätte man es ja einfach weiter betreiben können, immerhin war der Platz ja schon als "Glockenspielplatz" bekannt und das Glockenspiel sehr beliebt.

  • Fast alles was noch da war an herrliche Gebäuden in Berlin, Bremen (Innenstadt, Lloyd Gebäude), Chemnitz, Potsdam, Leipzig, Hamburg, Augsburg, München (Verkehrsministerium) usw wurde rucksichtslos zerstört:

    Ja, deswegen sieht man ja auch heute in den genannten Städten nur noch ganz vereinzelt historische Gebäude und die früher besonders schönen überhaupt nicht mehr.

    Die Abrisse in den 60iger und 70iger Jahren, auch gerade auch in Kleinstädten im Rahmen der sog. Altstadtsanierungen sind sicher zu kritisieren. Letztendlich haben diese ja auch Mitte der 70iger Jahre zu einem Umdenken bei den Altstadtsanierungen geführt. Aber das "fast alles was noch da war" rücksichtlos zerstört wurde, ist einfach falsch.

  • Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal einen Punkt ansprechen, der vor einigen Jahren wohl ein Gedankenspiel vom ehemaligen Beigeordneten für Stadtentwicklung Matthias Klipp in Potsdam gewesen ist.

    Herr Klipp wollte den Obelisk der bis zum Ende des Krieg am Neustädter Tor stand wieder in die Nähe seines alten Platz zurückzuführen. Vom zweiten Obelisk sollte eine Kopie angefertigt werden, der genau gegenüber auf der Seite stehen sollte. Ist diese Idee in der Schublade verschwunden? Ich habe die Befürchtung wenn es der Oberbürgermeister Schubert (SPD) dies zu seiner Herzensangelegenheit macht, dann ist er überfordert und es passiert - nichts.

  • Bei den Themen des Verkehrs, die von der übergroßen Mehrheit der Potsdamer in allen repräsentativen Umfragen als die wichtigsten angesehen werden, hat sich seit dem Abgang von Matthias Klipp kaum mehr etwas getan.

    Es wurden in drei Jahren ein paar Poller in der Gutenbergstraße und ein paar Fahrradständer in der Friedrich-Ebert-Straße - aber das was es im Großen und Ganzen. Weder sind die begonnen Fahrradwege weitergeführt oder verbunden worden noch eben das Projekt des Umbaus der Breiten Straße, das Klipp begonnen und zwischen dem Schloß und dem Stadtkanal umgesetzt hatte, fortgeführt worden. Nach den Klippschen Planunge wäre der Umbau der Breiten Straße bis zur Zeppelinstraße der nächste Schritt gewesen, inkl. Rückbau der Trasse auf 2*2 Spuren für KfZ und eben der Neufassung des ehem. Neustädter Tores. Hierzu gab es schon Vorschläge von Potsdamer Architekten, z.B. 2013 von Prof. Ludger Brands.

    Diese sinnvollen Umgestaltungen der Stadt sind alle im Ideologiestreit Garnisonkirche/Rechenzentrum, den ebenfalls nach repräsentativen Umfragen zwei bis 3 Prozent der Menschen "wichtig" finden, untergegangen. So ist hier die Entwicklung unter OB Schubert - leider - stehengeblieben.

  • Ende 60-er und 70-er Jahren war der grosse Abbruch-Tsunami historischer Gebäuden in D.

    Fast alles was noch da war an herrliche Gebäuden in Berlin, Bremen (Innenstadt, Lloyd Gebäude), Chemnitz, Potsdam, Leipzig, Hamburg, Augsburg, München (Verkehrsministerium) usw wurde rucksichtslos zerstört:... 25.000 Gründerzeitler, hunderte von Kirchen, Ruinen usw. Und überall wurden tristen und unansehlichen Kasten gebaut.

    Ja, deswegen sieht man ja auch heute in den genannten Städten nur noch ganz vereinzelt historische Gebäude und die früher besonders schönen überhaupt nicht mehr.

    Zum Glück und als Vorbild für die Kastenstädte gibt es ja unser historisches barockes Dresden! Es geht also - wenn man denn will.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich am 27.03.2021 in einem Artikel mit der Zukunft des Glockenspiel befasst. Der Kulturausschuss hat getagt und beraten wie es mit dem Glockenspiel weitergehen soll.

    https://www.pnn.de/potsdam/diskus…s/27046540.html

    Das mit dem Glockenspiel ist ein leidiges Politikum geworden.Um das alles als Laie überhaupt zu verstehen muss man sich sehr intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Aber da denke ich,gibt es eigentlich wichtigeres auf dieser Welt als sich über irgendwelche Inschriften einzelner Kirchenglocken Gedanken zu machen.

  • Obligatorischer Blick in die Wilhelm-Staab-Str.

    Dieses Haus in der Yorkstraße Nordseite wurde in den 50er Jahren erbaut unter Beachtung des Vorgängers, wobei ich davon aber kein Bild habe. Ein dunkleres Originalteil befindet sich über dem Eingang in der Mitte.

    Dieser Palazzo über drei Häuser verteilt zählt zum Wiederaufbau der DDR in etwas eigenständiger Bauweise.

    Details der "Putte": Mädchen mit Pioniertuch

    Yorckstr._13_WEB.jpg

  • Ganz so neu scheint das nicht, siehe hier:

    Untersuchungsbericht Potsdamer Glockenspiel veröffentlicht.

    Das nachgebaute Potsdamer Glockenspiel ist ein bedeutsames Objekt der Zeitgeschichte

    https://www.mitteschoen.de/2021/03/20/unt…eroeffentlicht/

    https://www.mitteschoen.de/wp-content/upl…_Juhnke_ZZF.pdf

    Auf das Thema hätte man auch einen Lokalhistoriker ehrenamtlich ansetzen können.

    Somit finde ich folgende Fragen viel interessanter:

    Wieviel Euro an Steuergeld hat sich Dominik Juhnke für dieses Gutachten bezahlen lassen?

    Nach welchen Kriterien wurde der Verfasser des Gutachtens gegenüber möglichen anderen Gutachtern ausgewählt?

    Bestehen persönliche Beziehungen zwischen Auftraggeber und Gutachter?

    Diese Fragen lassen sich übrigens auf weite Teile der Kultur staatlich eingesetzter Gutachter und externer Berater ausweiten.

  • Ich persönlich würde mir ja wünschen, dass der hässliche Turm, nach Fertigstellung des neuen Glockenspiels für die Garnisonkirche, einfach abgerissen wird.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) schreibt in ihrer Ausgabe vom 23.05.2021, dass im Potsdam Museum kein Platz mehr ist. Die Linke schlägt vor, dass ein Teil des Potsdam Museum in neue Räume des Kreativquartier ziehen.

    Ob die Linke hier wirklich das Problem lösen möchte oder ggf. zu einem späteren Zeitpunkt sagt: Naja wenn alle Künstler im Quartier keinen Platz finden muss das Rechenzentrum einfach stehen bleiben. Dort werden dann die restlichen Künstler weiterhin untergebracht.

    https://www.pnn.de/potsdam/potsda…t/27214496.html

  • Den Linken trau ich nicht.Deren Kritik hat immer irgend einen Hintergrund der in ihrem eigenen Meinungsinn ist und gegen die neu und umgestaltung der Potsdamer Mitte zielt.Was die Linken und deren Initiativen sagen, vorschlagen,insbesondere natürlich immer KRITISIEREN zur Mitte,darf man mittlerweile nicht mehr ernst nehmen bzw beachten.

    Ob die Linke hier wirklich das Problem lösen möchte oder ggf. zu einem späteren Zeitpunkt sagt: Naja wenn alle Künstler im Quartier keinen Platz finden muss das Rechenzentrum einfach stehen bleiben. Dort werden dann die restlichen Künstler weiterhin untergebracht.

    Ja,Meister Lampe,das kann schon ein Hintergedanke der Linken sein.Im Interesse der Stadt denken diese Leute in denen der Geist der SED noch tief Verwurzelt ist jedenfalls nicht.

  • Die Idee wäre ja eigentlich gar nicht schlecht, thematisch würde das auf jeden Fall passen und würde das Quartier nochmal aufwerten.