Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Die Hintergebäude der ehemaligen Feuerwehr und der Schutt sind beseitigt:


    Man beginnt mit der Fortführung der Straße zwischen dem ehemaligen Langem Stall und der Plantage:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • miteinander an einem Tisch sitzen und reden

    ...was sie nicht einfach bei einem Glas Apfelschorle können, sondern was wieder nur durch den Einsatz von viel Steuergeld geht.

    Zitat aus dem Artikel:

    Zitat

    Im Zentrum dieser Phase stehe die Durchführung eines Design-Thinking-Prozesses, der jetzt vorbereitet wird, teilte das Rathaus mit. Mit Ergebnissen sei im Oktober 2021 zu rechnen. "Diese sind bei zukünftigen Machbarkeitsstudien zur Gestaltung des Standortes zu berücksichtigen."

    Wie berichtet hatten die Stadtverordneten im Januar dem mehrstufigen, moderierten Prozess zugestimmt. 70.000 Euro aus der Stadtkasse werden dafür eingeplant.

    Dafür könnte man - ganz wie man möchte - schon vermutlich ein Schuldach reparieren oder Dutzende Luftreiniger-Geräte für Klassenräume anschaffen oder zwei Attikafiguren für das Stadtschloss herstellen lassen.

    Aber, es wollen ja externe Moderatoren verdienen und PowerPoint-Präsentationen zeigen. Und es ist ja nicht das eigene Geld, dass man hier herausschmeisst.

  • Design Thinking Prozess?? 70,000€ aus der Stadtkasse?:kopfschuetteln:Die 70,000 € kann man sich sparen.

    Ganz einfach,der Turm wird zu Ende gebaut eröffnet die Kreativen(nur die die möchten)ziehen in Ihr neues Domiziel (Kreativzentrum),altes RZ Gebäude wird abgerissen und mit dem Schiff eilt es noch nicht Punkt! Was wird also jetzt hier eigentlich noch für 70,000€ veranstaltet?

  • Um es mal ganz vorsichtig zu formulieren: Herr Oberbürgermeister hat nur einen Platz von vielen im Kuratorium der Stiftung Garnisonkirche - da muss man Erfolgserlebnisse schaffen.

    Es wird sich nichts an der Gesamtsituation ändern - aber es schaut doch für "die aNDEREN Linken" nach Erfolg aus, wenn Gespräche in Aussicht gestellt werden.

  • Aus diesem Zeitungsartikel wird der Durchschnittsleser nicht schlau.:kopfschuetteln:Design Thinking,eine Methode zur Produktentwicklung am Standort GK,RZ für 70,000 €??Hmm??Um was geht es da eigentlich genau?

  • 70.000 Euro aus der Stadtkasse? Hiess es nicht: kein Geld für die Garnisonkirche?

    70.000€ aus der Stadtkasse? Wenn ich auch den Artikel nicht ganz verstanden habe,aber 70.000Euro für die GK das habe ich nicht gelesen Konstantin. 70.000 für dieses Design Thinking sind es so wie ich es verstanden habe.Naja, ich denke,dieses Design Thinking dient nur wieder irgentwie das marode RZ zu retten.Aber dafür macht der OB doch gern mal 70.000 ero aus der Stadtkasse locker und anschließend noch ein paar Milliönchen für die Sanierung.:kopfschuetteln:

  • In meinen Besitz gekommen.

    Von der kurfürstlichen Landschaftsallee zur sozialistischen Magistrale : die Wilhelm-Külz-Straße

    Heft 29 aus den Veröffentlichungen des Potsdam Museum, 1988

    Aus wissenschaftlichen Publikationen kann man zitieren, deshalb hier ein Ausschnitt.


    22. Mai 1983

    Erich Honecker, Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzender des Staatsrates, an der Spitze des Friedensmarsches der Repräsentanten der Partei- und Staatsführung der DDR durch die Potsdamer Wilhelm-Külz-Straße


    Eine erstaunlich ehrliche historische Bewertung der Straße als "Herzstück des friderizianischen Preußen und des wilhelminischen deutschen Kaiserreiches" (würde sich heute kein Politiker mehr trauen so zu sagen). Die Zerstörung war aber nicht nur ein "Opfer des imperialistischen Weltkrieges", sondern auch der späteren Abrisse, was der Autor hier versteckt. Auch die Garnisonkirche (und Stadtschloss) wird subversiv aufgelistet, obwohl sie 1988 nicht mehr existierte. Was fehlt ist der Lob der Plattenbauten, welche nur am Rande erwähnt werden nach den gelobten "sorgsam restaurierten kulturhistorischen Zeugnissen".

  • Es gibt ein paar Interessante Entdeckungen in den Aufsätzen.

    Jeder kennt die beiden Torhäuser am Eingang zur Breiten Straße. Ursprünglich waren sie Teil eines Häuserblocks, jetzt sind sie freistehend, was schon stutzig werden lässt.

    Gmaps

    Bei Friedrich Nikolai lesen wir in der „Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam ...“ aus dem Jahr 1786, dass die Eingangshäuser zur Breiten Straße die ersten Gebäude gewesen sein sollen, die Friedrich nach seiner Thronbesteigung in Potsdam habe erbauen lassen. Gemeint sind die Häuser Schlossstraße 13 und 14 (das heutige Spielcasino). Errichtet wurden beide Gebäude auf älteren Fundamenten 1748 von Knobelsdorff als bürgerliche Wohnhäuser nach seinen Entwürfen für die westliche Lustgartenseite.https://www.potsdam.de/cms/beitrag/10021090/287369/2

    Wie man sieht, waren die Torhäuser und der gesamte Block vollständig abgetragen (sie wären auf dem Bild auf der Baustelle unterhalb des Interhotels). Die beiden angepassten Neubauten an der Kreuzung Dortustraße Bildmitte wurden wahrscheinlich 50er Jahre erbaut.

    Die Torhäuser sind also praktisch Neubauten aus dem Jahr 1980. Leider habe ich keine Bilder zum nördlichen Haus, aber ich vermute dieselbe Behandlung?

  • ^Zumindest die Rückseite des Nordbaus wäre dann auch eine neue Fassade.

    Zum Thema Großes Militärwaisenhaus, eigentlich zwei Gebäude, die ein Karree bilden. Es wurde im Krieg beschädigt, aber man hört nur von der Westseite mit dem beschädigten Monopterus, welcher erst nach der Wende wiederhergestellt wurde. Westseite ohne Monopterus.

    Aber die Südseite zur Breiten Straße war zu 2/3 abgebrochen, auch fast das gesamte Hauptportal! (rechts im Bild)

    GMaps

    1985 war dann alles wieder aufgebaut, anscheinend inkl. vergoldeten, königlichen Insignien.

    Hat jemand ein Bild des beschädigten Bauwerks zw. 1945 und 1974? War die Front derartig beschädigt?

  • Heutige Bilder von der Plantage, seit letztem Mal ist man mit den Wegen und Straßen ziemlich voran gekommen:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • Noch zwei Nachträge zur Breiten Straße

    Das Ochsenkopfhaus (Direktionsgebäude der Gewehrmanufaktur). Wie häufig in Potsdam haben Fassaden lange überlebt, während die fachwertigen Hinterbauten einstürzten. Heute wäre so eine Restauration kein Problem mehr.

    Ca. 1910

    Breite_Br%C3%BCcke_mit_Ochsenkopfhaus%2C_1944%3B_Bundesarchiv%2C_Bild_170-024_von_Max_Baur.jpg


    Noch 1968 war die Breite Brücke erhalten bis sie dann endgültig durch die verbreiterte Külz-Straße ersetzt wurde. Auch der Häuserblock links im Bild angeschnitten neben den zwei angepassten Neubauten stand noch (wo heute das längliche IHK Gebäude ist)

  • Toll, wie romantisch es noch 1968 an der Breiten Brücke alles war.Aber kurz dannach ging es ganz schnell mit dem Ausbau der Breiten Strasse zu einer innerstädtischen Autobahn die bis heute ein Verkehrlich und Städtebauliches Problem ist,und Passanten nicht gerade zum verweilen einlädt.

  • Ende 60-er und 70-er Jahren war der grosse Abbruch-Tsunami historischer Gebäuden in D.

    Fast alles was noch da war an herrliche Gebäuden in Berlin, Bremen (Innenstadt, Lloyd Gebäude), Chemnitz, Potsdam, Leipzig, Hamburg, Augsburg, München (Verkehrsministerium) usw wurde rucksichtslos zerstört: Siemensstadt, Wedding (17.000 Häuser), Vineta Platz, Rollberge, Landgericht Haupttrakt, 25.000 Gründerzeitler, hunderte von Kirchen, Ruinen usw. Und überall wurden tristen und unansehlichen Kasten gebaut.........

    Das Gesicht ganz Deutschlands wurde total und für immer geändert. U