Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Architektur, die wirklich einen so deutlichen Bezug zur Architektur des Faschismus oder Nationalsozialismus herstellt

    "Kaoru", mir scheint, Du überinterpretierst den Bau etwas wegen der Verwendung von einigen Rundbögen. Vielleicht möchtest Du auch die Garnisonkirchen-Kritiker provozieren. Das weiß ich nicht. Aber, lass´ Dir gesagt sein, dass gesetzt der Fall, dass jemand Deine Zeilen liest und die Argumentation aufgreift, um die Planung zu beeinflussen/zu verändern, das Ergebnis nicht besser wird. Auch nicht in Deinem Sinne besser. Die Vorstellung einer Rekonstruktion der Vorgängerbebauung ist doch illusionär, mindestens aus Gründen der Rendite-Erzielung. Stattdessen werden dann eben ganz rasch die Rundbögen gestrichen und es kommt ein Raster- oder Schüttelfensterbau hin. Ist das dann genehmer, da nun keine "deutlichen Bezüge" mehr wahrnehmbar sind?

  • Danke, Heimdall ! Ich kann Kaorus Diffamierungsstrategie überhaupt nicht nachvollziehen. Selbst die einschlägigen linken Architekturideologen würden nicht behaupten, in Italien sei der Faschismus dem Barock vorausgegangen. Der Rundbogen ist ein uraltes architektonisches Motiv und kehrt hier in einer modernen Interpretation wieder.

    Die Zeichnung, die Konstantindegeer präsentiert hat, sagt noch relativ wenig aus. Und an dem Entwurf wird ja auch noch gefeilt. Die andere Fassade ohne die Rundbögen sieht aber trostlos aus.

  • Ja ok...

    Und was kommt zur Plantage hin?????

    Doch nicht etwa der Entwurf darunter wo "Langer Stall" draufsteht?

    Ach halt - diese große Fläche über den Fenstern - soll das ein geneingte Dach mit Gaupen sein??

    Sieht hier aus wie eine einzige, monumentale ungegliederte Fläche.... Find ich jetzt nicht so prickelnd....

  • Doch nicht etwa der Entwurf darunter wo "Langer Stall" draufsteht?

    Doch genau das kommt dort hin, die "ungegliederte Fläche" ist das Dach. Interessant finde ich ja, dass noch vor einigen Jahren gesagt wurde, dass so eine große Dachfläche wirtschaftlich nicht nutzbar wäre und man deswegen keinen Neubau in der Kubatur des langen Stalls bauen könne. Deswegen wurde ursprünglich auf der gesamten Fläche des langen Stall ein fünfgeschossiger Gebäuderiegel geplant:

    https://www.mitteschoen.de/2020/09/03/sie…r-langer-stall/

    (auf dem ersten Bild sieht man ihn), welcher auch zum Teil leider schon begonnen wurde. Jetzt, 9 Jahre später, gehts wohl doch und wir müssen mit dieser Chimära zweier Planungen leben.

  • Danke für den Link.... Hm... na wenn das so ist. Sooo schlecht sieht das ja doch nicht aus. Aus was soll denn die Dacheindeckung bestehen.

    War der Originalbau aus Fachwerk? Da hätte doch sowieso niemand rekonstriert, insofern kann man mit dem Ergebnis ja doch ganz zufrieden sein, oder?

  • Ich kann Kaorus Diffamierungsstrategie überhaupt nicht nachvollziehen. Selbst die einschlägigen linken Architekturideologen würden

    Was denn für eine "Diffamierungsstrategie" von Kaoru? Was soll da diffamierend sein? Die Ähnlichkeit liegt wirklich auf der Hand, und darauf aufmerksam zu machen, muss doch zulässig sein. Ich hab den Eindruck, Kaorus Einlassung sind für manche hier schlicht ein wenig zu sophisticated.

    (Das Folgende ist in erster Linie für Kaoru gedacht - nicht, dass ich mich damit von ihr und ihren Einlassungen auch nur einen Fußbreit distanzieren wollte:)

    Ich hatte tatsächlich an so etwas gedacht:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stallburg…_Arkadenhof.jpg

    Österreich ist voll von derlei Höfen. Eigentlich ist das unser genuiner Beitrag zur Renaissance. Daher meine Assoziation. Das Potsdamer Beispiel steht dem fascismo allerdings tatsächlich ungleich näher.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Der originale Lange Stall war ein Fachwerkbau, da er als Exerzierhalle gedacht war. Für die beabsichtigte Nutzung - Flächen für Kreative zum Selbstausbau für möglichst wenig Geld - wäre das nach wie vor eine sinnvolle Option, da zudem der Boden die potsdamtypischen Probleme hat und so ein leichter Bau eine Pfahlgründung vermeiden könnte.

    Jetzt ist die Tragstruktur eine vorgefertigte Metallkonstruktion. Das Dach ist im Entwurf mit nicht näher defierten Platten verkleidet. da wegen der Lage im Denkmalgebiet "Potsdamer Stadtkern" sowieso die Denkmalpflege zum Einsatz kommt gehe ich davon aus, daß diese noch durchsetzen wird das Dach in Potsdamer Biber zu decken. Das Thema Gaupen/DFF ist sicher auch noch entwicklungsfähig - vermutlich kommen aber einfache Blecheinsätze zur Ausführung. Da wird sicher sicher noch etwas tun.

  • Konstantindegeer Du hast recht, dass die Tragkonstrektion des Langen Stalls in Metall ausgeführt wird. Aber zumindes zur Plantage wird ein Holzfachwerk vorgesetzt, welches lindengrün gestrichen werden soll!

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Es wird sich mit dem neuen Kreativquartier viel Mühe gegeben viel Geld investiert aber ein großteil der Leute für die es eigentlich bestimmt ist wollen demonstrativ nicht aus dem maroden RZ raus.

    Da frage ich mich,lohnt sich letztendlich überhaupt dieser Aufwand mit dem Neubau ,wenn von den rund 250 Leuten für die es gedacht ist ,am Ende vielleicht nur 20, 30 oder ein paar mehr Einsichtige bereit sind umzuziehen?Naja,ich bin gespannt was Potsdam und die Stiftung mit diesen Künstlern bis 2023 alles noch so erleben wird.

  • Es wird sich mit dem neuen Kreativquartier viel Mühe gegeben viel Geld investiert aber ein großteil der Leute für die es eigentlich bestimmt ist wollen demonstrativ nicht aus dem maroden RZ raus.

    Woher nimmst Du die Aussage, daß "ein Großteil der Leute" nicht aus dem RZ raus wollen?

  • Konstantin,wenn ich's nur könnte,hätte ich schon einen Maz Link gesetzt.Das ein Großteil der Mieter im RZ bleiben wollen kann jeder in diversen etwas älteren MAZ Artikeln zum Thema RZ nachlesen.Ich gebe auch das nur weiter was ich gelesen habe.Als Leser und Aussenstehender muss ich nun erst einmal davon ausgehen das die Redakteure der MAZ oder anderen Medien über eine Sache weitestgehend genau recherchiert haben worüber sie schreiben.

  • ^Die MAZ und PNN-Artikel sind bekannt. Diese beziehen sich allerdings ausschließlich auf Äußerungen des "FÜR e.V.", der sich anmaßt die Nutzer des Rechenzentrum zu vertreten. Ich war da ein paarmal bei den Versammlungen, mehr als 20 People waren da nicht anwesend.

    Die angeblich 170 Mitglieder stammen größtenteils aus linken Szene und keineswegs aus dem RZ. Vorsitzender Voesgen ist Prof. an der FH Potsdam und kein Nutzer des RZ, Michael Rosin ist Zahnarzt in Potsdam, nur Co-Vorsitzende Harder gehört zu den Nutzern. Das Wort führt häufig Carsten Linke, der Angestellter im öff. Dienst und Vorsitzender des Vereins der Opfer des Militarismus ist (und mit Kunst gar nichts zu tun hat). Linke schreibt solche Geschichten wie http://potsdam-stadtfueralle.de/2020/06/27/pot…dophilen-treff/, die so peinlich sind, das diese nicht mal in den linken Medien zitiert werden.

    Das, was der Verein äußert hat mit dem Mehrheitswillen der RZ-Nutzer wenig zu tun.

    Die halbwegs professionell arbeitenden Künstler haben sich schon früh unter der Website http://architektur-potsdam.de/ zusammengeschlossen und wollen sich schon länger nicht vor einen politischen Karren spannen lassen. Den Künstlern ist an einer langfristigen Lösung unter professionellen Bedingungen gelegen und nicht an einem linken Kulturzentrum.

    Da der Investor des neuen Kunstquartiers, Christopher Weiß, sich beim Kauf des Areals des langen Stalls hat schriftlich zusichern lassen, daß das RZ abgerissen wird, bin ich ganz guter Dinge. Bei der derzeitigen Entwicklung von Preisen in der Gewerbevermietung wird Weiß immer auf der Schließung des RZ bestehen. Die Mittel für eine "Sanierung" des RZ sind auch im Etat der LHP gar nicht vorhanden.

  • Gestrige Bilder vom ehemaligen Feuerwehr-Areal, die letzten Gebäude sind nun abgerissen worden:


    Hier wird noch der Keller abgerissen:

    Alle Bilder sind von mir und dürfen verwendet werden.

  • Die Potsdamer Lokalpresse scheint in ihrer Stadt so wenige interessante Themen zu finden, dass nun wirklich jede Äußerung zum Thema Garnisonkirche und Rechenzentrum in kurzen Abständen abgedruckt und ausführlich dargelegt werden muss. Außer der lokalen Langeweile, denen solche Konflikte ewiges Futter geben, dürfte natürlich bei einigen Journalisten das Interesse vorherrschen, die von ihnen mit Sympathie begleiteten Wortmeldungen der "Linken", "Anderen" und ihres Umfelds ständig und immer weiter verbreiten zu dürfen. Ich gehe jede Wette ein, dass im Falle, die AfD wäre die große Gegnerin der Garnisonkirche und wolle das Rechenzentrum erhalten, die diesbezüglichen Pressemitteilungen in der Tonne landen würden. Abgesehen von einer Kurzmeldung und einem hämischen Kommentar pro Jahr vielleicht.

    (Das ist übrigens keine Phantasie von mir, sondern entspricht eigenen Beobachtungen.)

    Was kann man machen, um den Potsdamer Lokaljournalisten feurige Alternativ-Themen zu liefern? Vielleicht könnte man dort ein paar größere Areale für die Party- und Eventszene zum Feiern freigeben, z.B. vor dem Landtag? Oder Extinction Rebellion auf den Trichter bringen, dass in Potsdam ganz besonders viele Bonzen-SUVs in den Straßen herumführen, weshalb man öfter mal den Berufsverkehr lahmlegen sollte? Oder die Potsdamer Polizei ganz genau beobachten, ob da nicht der ein oder andere renitente Mitbürger möglichenfalls nicht ganz so freundlich angesprochen wurde? Und dann in der Presse eine ausführliche Debatte darüber führen, warum das so ist? Zur Not würde es vielleicht schon reichen, ein paar Ischgl-Urlauber via Flixbus nach Potsdam zu schleusen, um einen neuen Lockdown mit Maskenzwang auf allen öffentlichen Plätzen und Straßen zu provozieren? Oder die Anna-Flügge-Straße mit einem feierlichen Akt in George-Floyd-Straße umbenennen?

    Also, irgendetwas wird doch möglich sein, damit die Potsdamer Schreiber nicht jeden alten Hirnpfiff der städtischen Linken wiederkäuen müssen.

  • Ich denke das Dauerthema RZ seine Mieter und Mosaike interessiert die aller,aller meisten Potsdamer Bürger so gut wie gar nicht.Man braucht zu diesem Zeitungsartikel nicht viel zu schreiben.Es wird alles so weiterlaufen wie geplant.2023/24 wird das neue Kreativquartier stehen.Wer von diesen Kreativen dann dort einziehen möchte kann es tun wer nicht (wie Anja Engel ) lässt es dann eben bleiben und können sich eine andere Bleibe irgendwo Potsdam dann selbst suchen.Es wird niemand von diesen Kreativen gezwungen in den Neubau umzuziehen.

    Das marode alte RZ Gebäude jedenfalls wird nach Eröffnung des Neubaus dann abgerissen.Und danach ist hoffentlich Ruhe in der Stadt!!!