Potsdam - zwischen Plantage und Neuem Markt

  • Potsdam,an der Neustädter Havelbucht.Welch ein wohlklingender Name.Aber nur der Name.Die städtebaulich/verkehrliche Realität sieht dort leider anders aus. :sad: ("Romantisches Potsdam")

  • Dieses Denken "dort kann man nix mehr versauen" führt aber leider nunmal genau dazu, dass sich die Hässlichkeit wie ein Geschwür durch unsere Städte frisst. Bis überall die Gleichgültigkeit regiert, nach dem Motto "da steht eh schon eine Bausünde, eine weitere macht den Kohl auch nicht mehr fett"... Und dann haste irgendwann sowas wie den Ruhrpott. Gesetz der Anziehung.

    Wehret den Anfängen! :opa:

  • Nachdem die Bezahlschranke gefallen ist und ich den Artikel auch selber lesen konnte, frage ich mich allerdings, wo steht, dass der Parkplatz vor Nr. 20 bebaut werden soll. Ich las nur etwas vom Hinterhof der beiden Hausnummern. Oder habe ich was übersehen?

  • Gar keinen. Es ging mir einzig und allein um den Denkansatz.

    In solchen Gegenden hilft in letzter Konsequenz ohnehin meist nur noch "tabula rasa". Für die Bewohner finden sich Lösungen, wenn man denn nur will.

    Klingt nach Schopenhauer: die Welt als Wille und Vorstellung. Aber wenig nach Deutschland 2019.

  • Ich finde, man kann das durchaus mal diskutieren. Die Breite Straße 18 wurde ja leider vor ein paar Jahren saniert, da wird man die nächsten 20 Jahre nichts machen können. Aber bei der Nr 20 ist immer noch der alte Zustand vorhanden. Was muss geschehen, damit ein Neubau (unter Einbezug der Parkplatzfläche im Hinterhof) rentabler ist als eine Sanierung? Wie kann man den Eigentümer (wenn ich das recht verstehe, das Studentenwerk) bewegen, neu zu bauen statt zu sanieren? Wie kann man ein Gesamtkonzept für den Bereich der Einmündung der Kiezstraße (inklusive der gegenüberliegenden Straßenseite der Breiten Straße) erstellen, das verbindlich für alle Anlieger wäre? Ich bin zuwenig in der Kommunalpolitik bewandert, aber es gibt doch sicherlich Mitforisten, die da praktische Ratschläge haben...

  • Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtet in ihrer Ausgabe vom 05.04.2019, das der erste Teil der neu gestalteten Plantage freigegeben ist. Für den zweiten Teil soll ab der nächsten Woche mit dem Abriss der Halle Baufreiheit geschaffen werden. Das Gemälde im Artikel (siehe unten) ist übrigens wunderschön und zeigt noch einmal wie sehr das Kirchenschiff an der Garnisonkirche fehlen wird, wenn der Turm erstmal steht.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…wird-abgerissen

  • Einerseits beseitigt man das Thälmannstadion im Historischen Lustgarten,andererseits baut man einen Spiel und Sportpark auf der geschichtsträchtigen Plantage. Ganz verstehe ich das nicht. :kopfschuetteln:

  • Vergleicht man beide Projekte bemerkt man, daß diese nichts miteinender zu tun haben.

    Erstens war das Polizei- und spätere Thälmannstadion ein Stadion und kein Kinderspielsplatz.
    Zweitens diente das Polizeistadion nicht als Sportplatz für die Dortu-Grundschule (die nämlich keinen hat).
    Drittens sind die Dimensionen völlig andere.
    Viertens wollte die DDR mit dem Schloßschutt etwas Bauliches anfangen (was ein archäologsches Glück war).
    Fünftens wird auf dem Areal des Stadion heute noch Fußball gespielt - nur die Zahl der uniformierten Aufmärsche hat nachgelassen. Aber wer weiss...

    Zum Schluß war bei der Plantage der Druck der Grundschuleltern großer als der Wunsch nach Rückgewinnung einer Grünanlage für alle.

  • Die Plantage ist weiterhin für alle benutz- und betretbar. Es gibt keinen Zaun, der die Kinder ein- oder Besucher aussperrt. Zur früheren Nutzung (als öffentlicher Park) ist eine ergänzende Nutzung (als Kinderspielplatz und Sportanlage) getreten - übrigens nicht erst jetzt, sondern bereits bei der Neugestaltung zu DDR-Zeiten. Wo ist der komplette Bruch mit der Historie? Nur weil etwas provokativ und toll klingt, ist es deshalb noch nicht wahr und muss auch nicht gesagt werden.
    (Ich wehre mich vor allem gegen die Phrase "kompletter Bruch" - weder kann ich eine vollständige Nutzungsänderung erkennen, noch sehe ich einen Bruch. Dass ich mit einer Rekonstruktion der alten Anlage mit Andreaskreuz-Wegenetz glücklicher wäre, steht auf einem anderen Blatt...)

  • Ich akzeptiere die Neugestaltung eines großteils der Plantage zu einer Spiel und Sportanlage.Aber mir persönlich wäre eine Reko der alten Anlage(Stand bis 45) mit Andreaskreuz-Wegenetz und Friedrichstandbild lieber gewesen.
    Und wenn man einen Vergleich zieht ist der jetzt neu angelegte architektonische Zustand der Plantage nun mal ein endgültig kompletter Bruch mit der alten Anlage.Und In DDR Zeiten wurde aus der Plantage architektonisch gar nichts richtig draus gemacht.Das was noch an historischem übrig war wurde in den 70ern mit einer Fußballwiese ein paar Spielgeräten und Buddelkasten überformt.Schön ist die Plantage schon lange nicht mehr nur eben eine Funktional und Nutzbringende Platzanlage für die Schüler der Dortuschule.
    Das ist jetzt auch OK.

  • Impressionen von der Neuen Plantage

    Der gelungene Neubau am Neuen Markt im Kutschstallhof ist fast fertig.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)