Leipzig - TRIAS-Haus (Martin-Luther-Ring/Markgrafenstraße)

  • Ich verstehe auch nicht, warum Traditionalismus vor Beginn der Moderne enden sollte .


    Das Problem ist nicht, dass Traditionalismus vor Beginn der Moderne enden sollte, sondern warum er heutzutage anscheinend nur bis zum Beginn der Moderne erlaubt ist und alles andere ausschließt.


    Auch das Bauhaus darf gerne kopiert werden.


    Wird es ja auch und das nicht zu knapp.

  • Wird es ja auch und das nicht zu knapp.

    Ja eben nicht, höchstens schlecht persifliert. Da stimmen weder Proportionen noch Materialwahl. Eine weiße Kiste mit Schüttelfenstern macht noch kein Bauhaus. Den Altmeisten von damals würde sich der Magen umdrehen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Seh ich genauso. Es gibt sehr wenige Bauten, die sich überzeugend an frühmoderne Stile anlehnen. Und wenn sie es dann mal schaffen, gelten sie bei anderen "zeitgenössischen" Architekten schon etwas spöttisch zur "Klassiker-/Traditionalistenfraktion".

    Diverse Bauten von Tobias Nöfer sind sicher gute Beispiele dafür. http://www.noefer.de/

  • Ja eben nicht, höchstens schlecht persifliert. Da stimmen weder Proportionen noch Materialwahl. Eine weiße Kiste mit Schüttelfenstern macht noch kein Bauhaus. Den Altmeisten von damals würde sich der Magen umdrehen.


    Also ist das Bauhaus eine gute Idee, die immer nur schlecht umgesetzt wurde?

    Damit machst du es dir aber schon ein bisschen zu einfach. Die Probleme dieses Stils kann man bereits an den frühesten Werken in Dessau erkennen.

  • Diverse Bauten von Tobias Nöfer sind sicher gute Beispiele dafür. http://www.noefer.de/


    Neoklassizismus mit Einflüssen der Stromlinien-Moderne. Nicht schlecht und besser als vieles, was heutzutage hochgezogen wird, aber auch nicht das Nonplusultra. Ornament scheint auch für Vertreter der "Klassiker-/Traditionalistenfraktion", weiterhin ein Fremdwort zu sein.

  • Also ist das Bauhaus eine gute Idee, die immer nur schlecht umgesetzt wurde?

    Genau das meine ich. Die Bauhäusler der ersten Stunde waren Meister der Proportion. Die Nachkriegszeit, die die Ideale des Bauhaus zur Doktrin erhoben hatte, scheiterte genau an dieser Kunst der Reduktion, weshalb weshalb es auch nur so wenig gelungene Nachkriegsbauten gibt. Wer Bauhaus verstehen will, muss erstmal Palladio verstanden haben, was die alten Baumeister wohl hatten.

    Nöfer ist für mich übrigens der einzige mir bekannte traditionelle Architekt Deutschlands, der wirklich eigenständige traditionelle und wohlproportionierte Bauten entwirft und umsetzt. Dieses Architekturbüro ist um Klassen besser als die heute weitferbreitete Stuckkisten-Traditionsmoderne, die uns heute auch so gerne al neuer Berliner Stil verkauft wird.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (9. Januar 2016 um 15:01)

  • Es war schon etwas verwunderlich, nach anderthalb Jahren Schweigen plötzlich derart viele Beiträge zu lesen. Aber genau genommen sind diese gar nicht so weit auseinander, wenn man konkret am Objekt bleibt. So gesehen ging es hier eben nur um die Realitäten. D.h. dieses "Sozialisten-Blabla" bestand eigentlich darin, sich anzubiedern, indem man mit historisch ungerechtfertigten, herausgekehrten Hochhäusern investorenumschmeichelnd brillieren wollte ...

    Wie dem auch sei, abschließend einige Bildinformationen, mit denen sich jeder selbst orientieren kann. Weitere tangierende Beiträge kommen dann zur Innenstadt oder bei anderen Themen. Beginnen wir beim Burgplatz.

    Dies ist die Aussicht auf den Wilhelm-Leuschner-Platz mit dem schicken Neubau, wo die Diskussion fortgeführt werden kann.

    Das ist der Burgplatz etwa um 1930:

    Noch im Bau befindlich im Jahre 2013 das Eckhaus:

    und heute:

    Leider konnte ich den Container nicht wegräumen. Aber wie das manchmal so ist ...

    Rathausring (gelaufen 25.04.1924)

    heute 10. Januar 2016 - dazu ein "Live-Erlebnis"

    Als ich beim Fotografieren war, kam eine ältere Dame mit Rollator auf mich zu und sagte: "Was ich mal sagen wollte: Ich hasse das! ich gehe jeden Tag daran vorbei. Hätten die das nicht dem Neuen Rathaus angleichen können? Und in der Zeitung sind die sogar noch stolz darauf. Ich hasse das!"


    Dittrichring 10. Januar 2016

  • Zitat

    D.h. dieses "Sozialisten-Blabla" bestand eigentlich darin, sich anzubiedern, indem man mit historisch ungerechtfertigten, herausgekehrten Hochhäusern investorenumschmeichelnd brillieren wollte ...

    Kannst Du bitte mal übersetzen, was es bedeutet, wenn "Sozialisten-Blabla" (?) darin besteht, sich anzubiedern, indem man (?) brilliert.
    Aber Du hast schon recht: wenn rollatorbewaffnete ältere Damen Dir bescheiden, daß sie "das" hassen, kann das nur "Sozialisten-Blabla" sein.
    Sorry - ich weiß nicht, was das hier soll ....

  • Kommt "Dr. Mises" eigentlich von Miesepeter? (ja, ich weiß schon auf welche Persönlichkeit sich der Begriff bezieht)

    Ist doch vergeudete Liebesmüh, sich jetzt hier über das Triashaus das Maul zu zerreißen... Wie gesagt, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hat ganz andere Problemstellungen vor sich, die aktuell Aufmerksamkeit verdienen. Das Trias ist eine Tatsache und daran wird sich so schnell nichts ändern, was also soll das.