• Ein fast 250 Meter hoher Glasturm mit dem französichen Namen "Palais Lumière" soll in Venedig errichtet werden.
    Da das Bauvorhaben jedoch im festlandigen Marghera erfolgen soll, ist es m. E. deutlich weniger bedenklich als der in Berichten auch erwähnte damals geplante Umbau des Benetton-eigenen Fondaco dei Tedeschi durch Rem Koolhaas, welcher vernünftigerweise verhindert wurde. Die Festlandsseite Venedigs ist dagegen eher kein Blickfang von der Insel aus; dort soll sich Cardin mal austoben...

    Palais Lumière: Architektur - Vision für Venedig | FTD.de

    Moderne Architektur: Ein 245 Meter hoher Glaspalast für das neue Venedig - Nachrichten Reise - Städtereisen - WELT ONLINE

    Wieviel Postmoderne verträgt Venedig? Streit um Lichtpalast entzweit die Lagunenstadt - Wiener Zeitung Online

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    Noch zur im Ausgangsbeitrag genannten Calatrava-Brücke: Das ist alles nicht wirklich gut gelaufen.

    Calatrava - Brücke der "schlechten" Verfassung

    Venedig verlangt Schadenersatz von Architekt Calatrava « DiePresse.com

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Einzigen, die's ärgern könnte, sind die Passagiere der Adriakreuzfahrten, die den Turm künftig auf ihren Erinnerungsfotos bei der Einfahrt in die Lagune haben dürften :biggrin:

  • Ich find die Brücke eigentlich nicht schlecht. Wieso isse denn überflüssig laut Artikel? Gab ja bis dahin nur eine Brücke zum Bahnhof...Aber dass man so Pfuscht was Fundamente angeht und obs behindertengerecht ist... Unverständlich huh:).

  • Ich schreib hier mal was rein nach 3 Jahren Pause, wäre ja schade, einen weiteren Faden zu Venedig zu eröffnen!

    Es ist lange her, dass ich in Venedig war, aber meine Frage ist, ob es dort überhaupt so etwas wie Neubauten gibt? Ich hab es so in Erinnerung, dass wirklich alle Häuser alt waren. Vermutlich täusche ich mich aber einfach. Ich schätze die Neubauten dort haben sich einfach gut integriert. Kann mir jemand Beispiele zeigen/nennen? Danke!

  • Ja, es gibt Neubauten und sogar Bausunden. Die meisten sind aber nicht in der Kernzone von der Altstadt. Ich werde ein paar Beispiele geben wenn ich nach Hause komme.

  • Super, danke! Sind die auf den anderen Inseln rundherum, bzw. auf dem Festland? Das zählt ja glaub ich noch zu Venedig.

    Auch auf der Insel gibt es einige moderne(re) Bauten, der Hauptbahnhof zum Beispiel, und in dessen Umgebung sind mir auch einige Gebäude aufgefallen.
    Die Vororte von Venedig sind sehr heterogen..einige Perlen finden sich auch dort aber es gibt auch viel unschönes.

  • Das ist wirklich schade. War mir so gar nicht aufgefallen, komisch. Vielleicht war ich einfach zu jung. Aber eigentlich hat mich das schon immer interessiert. Ich kann mich erinnern, auf dem Heimweg von der Schule, da gab's ein Haus, bei dem auf einer Seite die Fassade fehlte. Sie hatten die Ornamente einfach nachgezeichnet. Ich hatte immer darüber spekuliert, dass das Haus wohl zerbombt wurden, und was weiß ich. Ich weiß nicht mehr, ob ich es toll oder scheußlich fand. Wahrscheinlich ein bisschen was von beidem. Aber in Venedig ist mir nichts derartiges aufgefallen. Vielleicht war ich einfach nur im Zentrum. Ich bin immer per Boot am Marcus-Platz angekommen. Somit habe ich Bahnhof etc. nie gesehen. Naja schade, ich dachte zumindest eine Stadt, die vollkommen erhalten wäre (oder zumindest danach ausschauen würde). Mich würde es dennoch interessieren, wie Neubauten in Venedig ausschauen sollen. Ich konnte bisher nur ein Bild finden, sieht aus wie ein typischer Betonblock, nur im Wasser halt. Wie werden diese Gebäude gebaut? Auf Holz-Pfeilern?

  • Das erste Bild von Johan ist das Hotel Bauer. Kein Weltuntergang, aber leider liegt es nur ca. eine Minute vom Piazza San Marco entfernt und dann auch noch direkt neben der Chiesa di San Moise, was das Ganze dann doch etwas schlimmer macht.... Alles in Allem sind die Bausünden in Venedig aber tatsächlich eher spärlich gesät und die Stadt bietet schon ein sehr geschlossenes Erscheinungsbild.

  • Eine gute Nachricht für Venedig:

    Ab dem 1. August dürfen große Kreuzfahrtschiffe nicht mehr in die Lagune von Venedig einfahren. Das hat die italienische Regierung beschlossen.

    mdr.de/nachrichten/welt/panorama/italien-venedig-verbot-kreuzfahrtschiff-tourismus

    Solche obszönen Bilder gehören nun der Vergangenheit an:

    Kreuzfahrtschiff in Venedig (Foto: ianpudsey, 15. Februar 2011, CC-BY-3.0)

    Kreuzfahrtschiff in Venedig, im Vordergrund die Kirche Santa Maria della Salute (Foto: Helna Biestro, 10. Juni 2009, CC-BY-SA-4.0)

    Mal abgesehen von den Gefahren eines Schiffsunfalls und der beständigen Schädigung der venezianischen Kulturlandschaft sind diese alle Maßstäbe sprengenden Schiffsmonster auch vollkommen unästhetisch. Ein Tiefpunkt in der Kulturgeschichte des Reisens.

  • Eine gute Nachricht für Venedig ...

    Ich bin mir nicht sicher, ob die Nachricht wirklich eine gute ist, oder ob sie nicht vielmehr erst mal eine Verschlimmbesserung bedeutet.

    Was ist der Plan? Langfristig soll die Großschifffahrt komplett aus der Lagune verbannt werden. Es geht nicht nur um Kreuzfahrtschiffe, sondern auch um Containerschiffe und Öltanker. Das Problem ist, dass es derzeit keinen geeigneten Hafen im Umfeld der Stadt an der Adriaküste gibt. Die Küste vor Venedig ist eine Ausgleichsküste, die für die Anlage von Häfen denkbar ungeeignet ist. Am ehesten lassen sich an solchen Küsten noch Häfen in Form von Seebrücken anlegen, die den notwendigen Sandtransport längs der Küste nicht unterbinden. Im größeren Maßstab ist das aber extrem aufwändig und entsprechend teuer.

    Vorübergehend (- was immer das, gerade in Italien, bedeutet) soll nun der Hafen Marghera genutzt werden. Marghera liegt direkt "hinter" Venedig auf den Festland, und die traditionelle Zufahrt nach Marghera verläuft ebenfalls mitten durch Venedig hindurch - womit nichts gewonnen wäre. Damit die Passagen durchs Zentrum vermieden werden können, muss nun der sogenannte "Canale dei Petroli", eine spezielle südliche Ansteuerung von Marghera längs des Westrandes der Lagune, die ursprünglich für Gefahrgütertransporte gedacht war, vertieft werden. Diese künstliche Wasserstraße ist aber bereits jetzt der Hauptgrund für verstärkte Strömungen und Sedimentverluste in der Lagune und bedroht direkt die Existenz von Venedig - siehe die unten verlinkte Grafik. Quelle: nograndinavi.it.

    Die Maßnahme, Kreuzfahrtschiffe nach Marghera umzuleiten, wird daher in Fachkreisen kontrovers diskutiert, und viele halten sie sogar für reinen Populismus, der mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Notwendig wäre eher, den Anlauf von Venedig für Kreuzfahrtschiffe komplett zu verbieten.

    LAGUNA-E-MAREE-001.jpg

  • Nachtrag:

    Mir ist grad aufgefallen, dass in Google Maps die Street View-Ansichten von Venedig auch vom Wasser aus aufgenommen worden sind.

    Das ist genial, man kann so virtuell fast alle Kanäle erforschen! - Beispiel.

    Und an Land sind auch noch noch so enge Gassen - zum Teil nur einen Meter breit - mit den Kameras durchfahren worden - s. Beispiel.