• Redutze , da hast Dir ja wirklich Köpeniks Schokoladenseite rausgesucht.:wink:

    Fast könnt der Betrachter meinen "Köpenik wäre ein romantischer historischer Ort.

    Dabei ist gerade das Bahnhofsviertel grauenvoll verschandelt worden.

  • ...da hast Dir ja wirklich Köpeniks Schokoladenseite rausgesucht.

    Also Köpenick hat noch mehr Schokoladenseiten.

    Friedrichshagen z.B., das ja auch zu Köpenick gehört, ist auch sehr schön.

    Ich schau mal, dass ich das nächste mal ein paar Bilder machen kann.

  • Ein "Bahnhofsviertel" ist mir als gebürtigen Köpenicker noch nie als Begriff untergekommen. Und tatsächlich wurde durch das neue Einkaufszentrum am Bahnhof (das Forum hätte gereicht und steht in Teilen leer) dort eine Ecke zum negativen entwickelt.

    Ansonsten blüht der Bezirk, vieles wurde revitalisiert, zum Teile leider auch schlecht saniert. Überwiegend dominiert jedoch der Bevölkerungszuwachs und eine gute Durchmischung von Familien und Alteingesessenen. Die Mieten sind im Berliner Vergleich noch angemessen, vor allem in teilweise tollen Wasserlagen.

    Alleine Friedrichshagen und die Altstadt + Drumherum lohnen für einen Tagesausflug auf jeden Fall. In den letzten Jahren wuchs auch die Kneipen- und Kulturszene, ich hoffe, die Pandemie würgt das nicht langfristig ab.

  • Also Köpenick hat noch mehr Schokoladenseiten.

    Friedrichshagen z.B., das ja auch zu Köpenick gehört, ist auch sehr schön.

    Ich schau mal, dass ich das nächste mal ein paar Bilder machen kann.

    Besonders die Landschaft in Köpenick ist Atemberaubend! Zumindest für eine Stadt. An Manchen Stellen ist die Spree dort mehrere hundert Meter breit.

  • Ich denke, dass Du die Dahme, weiter südöstlich auch den Langen See bildend, meinst. Die Spree müggelt sich dagegen von Osten etwas bescheidener nach Köpenick hinein.

    Ein Bild auf die demnächst abzureißende Lange Brücke über die Dahme, oben rechts kommt die Spree rein, vorne rechts befindet sich die Schlossinsel.

    25838318206_e61a4884fb_h.jpgBinnenschiff mit Kohle auf der Dahme in Berlin-Köpenick by Marco Verch Professional Photographer, auf Flickr

    Zwei Bilder von mir von eben dieser Langen Brücke auf das Schloss im Jahr 2019:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich habe bei mir Zuhause ein Bild vom Schloss Köpenick, wo die Seitenrisalite 5 Achsen hatten (Buch ist von 1999), weiß jemand, warum die anscheinend irgendwann zugemauert wurden?

  • Wohl auch zur Wiederherstellung des ursprünglichen Bauzustandes.

    Die von Dir angesprochene "Achsierung" dürfte wohl seit irgendwann im 19. Jhdt. bis zum Beginn des großen Umbaus 1994-2004 bestanden haben. Zu Ostzeiten war das Schloss ja übrigens vorübergehend auch mal rot gestrichen.

    Bundesarchiv_Bild_183-19000-2990%2C_Berlin%2C_K%C3%B6penicker_Schloss.jpg

    Aber das hast Du mittlerweile sicherlich auch selbst herausgefunden. :zwinkern:

    Ansonsten gibt es ja eine umfassende Publikation, in der das Wesentliche enthalten sein dürfte.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die von Dir angesprochene "Achsierung" dürfte wohl seit irgendwann im 19. Jhdt. bis zum Beginn des großen Umbaus 1994-2004 bestanden haben. Zu Ostzeiten war das Schloss ja übrigens vorübergehend auch mal rot gestrichen.


    Aber das hast Du mittlerweile sicherlich auch selbst herausgefunden. :zwinkern:

    Ansonsten gibt es ja eine umfassende Publikation, in der das Wesentliche enthalten sein dürfte.

    Das Buch war lange angekündigt, ist aber meines Wissens nie erschienen. Es gibt nur einen Kleinen Kunstführer vom gleichen Autor und beim gleichen Verlag.

  • Müggelheimer Str. / Wendenschloßstr.

    Der Eckbau war hier schonmal irgendwo ein Thema - ich hab aber nichts gefunden.

    An dem Gebäude wurde "was gemacht"......... das ist nun fertig....

    Ursprünglicher Zustand:

    Heute:

  • Einem Abriss klar vorzuziehen, aber wieso musste das denn alles weg? Ich dachte die Zeit der Purifizierung wäre fast vorbei...

    Also das tut wirklich sehr sehr weh. Das muss als negativ Beispiel einen prominenten Platz bei Stadtbild Deutschland erhalten, damit so etwas nie nie nie wieder passiert.

    Ich kann mich gar nicht fassen. Das ist wirklich furchtbar.

    Wird hoffentlich alles irgendwann rekonstruiert.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Das muss augenblicklich sofort wiederhergestellt werden und zwar zu des Eigentümers vollen Lasten.

    Denn zu Eigentum wird in DE niemand gezwungen, aber Eigentum verpflichtet eben und dass sollte durch eine neue verantwortungsbewusste Generation von Entscheidungsträgern auch konsequent umgesetzt werden.

    Die Amtsverantwortlichen würde ich als Konsequenz umgehend von ihren Pflichten entbinden.

  • Puhh. Ja, das schmerzt in der Tat das Auge. Dennoch "freut" es mich auch ein Stück weit, zumindest diesen Anblick zu sehen - statt eines Komplettabrisses und nichtssagenden Neubaus. Das war nämlich zunächst geplant.

    Es ist zweifellos ein Ergebnis des Engagements unseres Berliner Ortsverbandes, dass hier kein Abriss vollzogen wurde. Das war eine unserer ersten Pressemitteilungen als neu gegründeter OV (Danke dafür v.a. an Peter Dobrick!).
    Sogar die Köpenicker Lokalpolitik hat sich dann merklich für den Bau eingesetzt. Wenn auch das jetzige Ergebnis keinesfalls zufriedenstellen kann - wir werden es wohl immer wieder als Negativbeispiel für jüngere Verfehlungen vorzeigen müssen.

    Der Berliner Landesdenkmalschutz hat sich da auch nicht gerade positiv hervorgetan, der das Objekt trotz seiner herausgehobenen Wirkung im lokalen Ortsbild und des Alters für "nicht schützenswert" befand.

    Hier einige weitere Bilder und Infos: RE: Berliner Abrisse

  • Das öffentliche Leben wird mittlerweile fast komplett durchreglementiert.

    Aber hier kann jemand ungehindert der Öffentlichkeit einen derartigen Schandfleck vorsetzen.

  • Das Problem bei diesem Haus war nicht nur, dass es, obwohl praktisch im Originalzustand erhalten, trotz Prüfung und Bitten der BVV und des Bezirksamt nicht als Einzeldenkmal anerkannt wurde, sondern dass es auch das Pech hatte, knapp außerhalb des Denkmalbereichs Köpenicker Altstadt zu liegen. So konnte es ungestraft abgestuckt und verunstaltet werden, obwohl es nach §105 GEG (Gebäudeenergiegesetz) keineswegs Pflicht ist, besonders erhaltenswerter Bausubstanz eine Außendämmung zu verpassen - vom unpassenden Anstrich ganz zu schweigen. Es fällt in der Tat auf, dass das Berliner Landesdenkmalamt kaum noch Initiative beim Schutz gründerzeitlicher Häuser zeigt, sondern sich fast nur noch mit Unterschutzstellungen von Bausünden der 1960er und 70er Jahre brüstet.

    Bei der Sanierung solcher gründerzeitlichen Häuser herrscht nach wie vor (und eigentlich mehr denn je) Orientierungslosigkeit und Willkür, wie man schon an der Farbwahl erkennen kann. Den wenigen denkmalgeschützten Altbauten in Berlin steht auch heute noch eine große Mehrzahl komplett ungeschützter, quasi vogelfreier Gründerzeithäuser gegenüber, die, obwohl inzwischen auch mehr als 100 Jahre alt, weiterhin nach Belieben des Eigentümers abgestuckt und verhunzt werden dürfen. Der Berliner Stadtbild-Ortsverband wird noch in diesem Jahr eine Broschüre für Hauseigentümer mit Gestaltungsempfehlungen bei anstehenden Sanierungen nicht denkmalgeschützter Gründerzeitler herausgeben. Es ist eigentlich traurig, dass dieses Thema in den Medien und der Öffentlichkeit bisher praktisch überhaupt nicht wahrgenommen wird und auch von Seiten der Denkmalbehörden diesbezüglich kein Engagement erkennbar ist.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Die Eigentümerin war leider sehr renitent und ignorant

    Da Du offenbar über Hintergrundinformationen verfügst, darf gefragt werden, worin die Motivation der Frau lag? Wenn es um die Einsparung von Energiekosten oder "Klimarettung" ging, hätten sich ja auch andere Lösungen finden lassen, oder? Zumal das Haus in der Original-Fassung womöglich eine solventere Mieterklientel hätte anziehen können, was Zusatzkosten wieder reingespielt hätte. Und weshalb gibt sie dem Haus zudem noch diesen knalligen, unpassenden Farbanstrich? Ist die Frau aus dem Ausland, z.B. Osteuropa, wo zum Teil ein Hang zu herausstechend bunten Farben vorherrscht? Unterliegt sie dem Modernismus-Wahn, der Ornament als "Verbrechen" betrachtet? Ich rätsele noch ein bisschen...

    Bei mir im Ort hat vor ein paar Jahren ein älterer Typ den Stuck von seinem (allerdings etwas schlichteren) Gründerzeitler abschlagen lassen und Styropor drangeklebt. Das ist für mich ein Rentner ohne jedes ästhetische Empfinden. Aber er hat dann auch das Haus entsprechend dieser Klientel gestaltet, d.h. weißer Anstrich und blöde braune Fliesen am Sockel.