Labin / Albona (HR) (Galerie)

  • Labin/Albona, aus österreichischer Zeit gibt es noch den Namen Tüberg, ist eine mittelalterliche istrische Bergstadt an der Ostküste. Ihre Altstadt erhebt sich hoch über dem Meer mit einer entsprechend grandiosen Fernsicht. Seit seiner erstmaligen Erwähnung 177 v. Chr. als römische Siedlung Albona (Hügelstadt) erlebte der Ort (der italienische Name ist seit Jahrhunderten im Gebrauch und ist es immer noch) wie die ganze Region Höhen und Tiefen. Von 902 bis 1207 war Albona Teil des mittelalterlichen Deutschen Reiches, wobei meistens Adelfamilien aus Kärnten die Geschicke lenkten. Von 1420 bis 1797 gehörte die Stadt zu Venedig, welches die deutlichsten Spuren im Stadtbild hinterliess. 1813 fiel Albona an Österreich und blieb bis zum Ende der Donaumonarchie 1918 Teil des Vielvölkerstaates. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Albona wie ganz Istrien an Italien, blieb aber nur bis 1945 italienisch, da es nachher ans sozialistische Jugoslawien fiel und nach dessen Untergang nun ein Teil der kroatischen Republik ist. Weitgehend vergessen ist das Schicksal der italienischen Istrier, die 1945 (ERZWUNGENE WEGE - Schicksale - Italiener am Ende des 2.WK) aus ihrer jahrhundertealten istrischen Heimat vertrieben wurden, freilich geniessen die verbliebenen Italiener heute Minderheitsrechte. Zum Stadtbild gibt es nicht viel zu sagen, die venezianische Altstadt ist komplett erhalten, obwohl da und dort Bausubstanz verfällt.

    Eintritt in die hügelige Altstadt gewährt das Florianstor von 1589.


    Florianstor von der anderen Seite.

    Altstadtgassen


    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (20. Mai 2016 um 16:51)



  • Fortsetzung folgt

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Löbenichter (20. Mai 2016 um 16:53)

  • Besten Dank für die wunderbaren Eindrücke zum Auftakt.

    Ob sich, vor allem deutsche, Touristen nicht an den Unebenheiten des Straßenpflasters stören, wo sie doch aus ihrer Heimat mit ebenen Kunststeinplatten verwöhnt sind?
    Wie sieht es mit den Beauftragten der Belange für alte Menschen und Behinderte aus, kein Aufschrei von diesen Seiten?
    Und zuletzt die Lobby der Stöckelschuhträger und Kinderwagenschieber, wer berücksichtigt die Interessen all dieser Gruppen bei solch einem Pflaster?

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (28. Juli 2012 um 23:52)

  • Sehr schön - Danke! Ich bin gerade aus Dubrovnik/Ragusa zurück...bei Deinen Bildern möchte ich gleich wieder zurück!

    Zeitlos hat Recht, bei uns in den deutschen Landen gibt es so vertrottelte Lobbies wie die der Stöckelschuhträger et cetera. Gerade vor meiner Reise musste ich wieder so einen dämlichen Bericht in der Zeitung lesen, wo ein paar Tussis sich für eine Asphaltierung einer Wiener Innenstadtstrasse, die die eh nie frequentieren, wieder wichtig machten...wobei gerade Pflaster so einen wichtigen Altstadtreiz erzeugt.

    Ja, ja nicht nur unseren Landsleuten ging es nach dem 2. WK im ehem. Jugoslawien an den Kragen, sondern auch der italienischen Stammbevölkerung...die Partisanen waren schon ein barbarisches Gesindel: http://de.wikipedia.org/wiki/Foibe-Massaker

  • Herrlich, Istrien.... :smile:
    da bekommt man ja gleich Lust auf Urlaub :thumbup:
    dt. Touris neigen halt schon dazu in Italien, Kroatien etc. unebene, enge Gassen toll zu finden, zuhause aber das große Einfamilienhaus im Vorort zu bevorzugen :wuetenspringen:
    Achja: scheinbar haben Südeuropäerinnen den deutschen Stöcklerinnen einiges voraus was das begehen von Pflasterstraßen mit Absätzen betrifft....

    Architektur ist immer subjektiv, da sie wie jede andere Kunstform vom Auge des Betrachters abhängt.

  • Du hast Recht, denn dort sind Frauen noch wirkliche Frauen mit langen schlanken Beinen und wunderschönen ebenfalls langen Haaren - wie im Paradies - so war es einmal auch bei uns, bevor den Mädels Schwänze wuchsen. Das grausliche Industriefutter von McDonalds verpasste unseren Mädels Birnenfiguren und lange Haare sind mittlerweile öfter bei Burschen zu finden...kein Wunder, dass wir aussterben (müssen). Es ist uns die Lebenskultur etwas verloren gegangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (29. Juli 2012 um 02:38)

  • Herzlichen Dank für die netten Kommentare, dabei war das erst der Auftakt. Schauen wir uns die Altstadt noch ein bisschen näher an:


    Das barocke Palais war im Besitz derer zu Battiala-Lazzarini, bis sie 1945 vertrieben wurden.


    Die Maria-Geburts Kirche, unterhalb der Rosette wieder der venezianische Löwe.

    Nahansicht

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (20. Mai 2016 um 16:54)

  • Der Streifzug durch die engen Gassen geht weiter.

    Der Venezianische Glockenturm von 1623, der herrliche Ausblicke aufs Meer und ins istrische Hinterland garantiert.

    Blick auf den Briuni-Archipel

    Blick auf den quirligen Urlaubsort Rabac/Portalbona.

    Umgebung des Glockenturms.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ausblicke ins istrische Hinterland

    Unten links Plattenbauten aus jugoslawischer Zeit

    Letzter Teil morgen

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Der letzte Teil

    Trotz der Vertreibung ist das italienische Element allgegenwärtig.

    Plätzchen mit Karmelkirche, der schönste Punkt der Altstadt.

    So das wars. Falls Interesse besteht könnte ich noch eine kleine Galerie von Porec/Parenzo machen, mit seiner einzigartigen byzantinischen Basilika.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Danke für die Bilder aus einer für mich unbekannten Ecke von Europa. Es sieht ein wenig aus, wie Venedig ohne Kanäle, aber das ist ja nun kein Wunder.

  • @Breslau06: besten Dank für deine Impressionen dieser auch mir bisher unbekannten Stadt, die wirklich noch viel Flair ihrer venezianischen Vergangenheit bewahrt hat.

    Diese Karmelkirche scheint ja wirklich goldig zu sein. Ist sie wirklich so schmal, oder erstreckt sie sich in der Breite wesentlich weiter als dieser schmale Eingangsbereich vermuten lässt?

    PS: Bilder dieser Basilika in Porec/Parenzo würden mich schon sehr interessieren.

  • Ist sie wirklich so schmal, oder erstreckt sie sich in der Breite wesentlich weiter als dieser schmale Eingangsbereich vermuten lässt?

    Ja eigentlich ist es vielmehr nur eine Kapelle, ein winziger Andachtsraum.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.