• Danke; Palantir für div. Erläuterungen, inkl. Fotos. Die vielbeschäftigte Fa. Puhl & W. hat doch u. a. auch für den Berliner Dom gearbeitet.
    Hoffen wir, dass die Sicherungsmaßnahmen am Grunewaldturm Vandalismus verhindern können.

  • Das ist...ähm war eine wirklich sehr imposante Villa! Sehr schade!

    Fast Wiener Verhältnisse. Wenn Du wüsstet, was gerade in Wien für ehemals wunderschöne Gründerzeithäuser abgerissen werden, würde einem die Ullsteinvilla vielleicht nicht so sehr fehlen. Schuld an diesen Abrissen sind in erster Linie die Behörden, denen einfach nichts an der historischen Bausubstanz liegt. Den Investoren kann man es manchmal nicht einmal übel nehmen. Die Politik versagt hier (wieder einmal).

  • Die Aufregung verstehe ich nicht. Denn nach der Denkmalschutz-Doktrin darf ja nur die Originalsubstanz nicht zerstört werden. Wir haben massenhaft modernistische Glasanbauten an denkmalgeschützte Häuser, die durchaus deren Optik beeinträchtigen, und das wird stets von den Denkmalbehörden so abgesegnet, wenn aber einer ein paar Löwenfiguren auf das Dach dieser Villa stellt, kommt es plötzlich zu Kritik...

    P.S.: Wenn das Bundesplatz 8 ist, stört mich das Ergebnis nicht sonderlich.
    http://www.palluth-dachbau.de/pix/Bundesplatz2.jpg

  • Gehört zwar nicht zum Thema 'Grunewald', aber als Antwort auf Heimdall:

    Ich finde bei dem Bau Bundesplatz 8, den ich jeden Tag das Vergnügen habe zu sehen, da ich hier wohne, stimmen einfach die Proportionen nicht mehr wegen des Dachausbaus, weder beim Turm noch beim Mittelrisalit mit geflügelter Figur, die hier während der Renovierung 1994 noch nicht drauf stand. Das Vorkriegsfoto findest Du sicher im Forum unter 'Kaiserplatz'

    Foto von mir, 1994, Dia gescannt,

  • Die Grunewaldvilla hat ein wenig was von Skopje... aber wird wohl nicht allzusehr auffallen im Villenmeer. Sowas sollte sich allerdings nicht ausbreiten. Gegen ergänzende Schmuckelemente ist aus meiner Sicht im Grunde nichts einzuwenden, besonders bei schlichteren Bauten; sie müssen sich aber eng an klassischen Maßstäben orientieren.

  • Einige Sachen, die ich bei der Durchfahrt für aufzeichnungswürdig hielt.

    Unweit vom Halensee ist neben der Bahnstrecke ein neues Wohngebiet errichtet worden. Wahrscheinlich waren dort früher Laubengrundstücke, vielleicht irre ich mich aber auch.

    Rosensteinweg

    Links anschließend in sehr ähnlicher Kubatur, aber u. a. mit Steinverkleidung, Fensterläden und Gesimsen.

    Der Rest der links weiterführenden, neu angelegten HIlde-Ephraim-Straße ist zu weit überwiegendem Anteil mit weißen Styropordämmkisten, im westlichen Teil als baugleiche Reihenhäuser ausgeführt, bebaut.

    Ein zumindest interessanter Neubau in der Gneiststraße N°7 - 'Villa M' nennt sich das Haus, obwohl es eher aussieht, als ob dort der Bösewicht eines James-Bond-Filmes wohnt.

    Die 1901/02 errichtete Villa Noelle in der Winkler Straße N°10 scheint schon seit längerem leer zu stehen.

    Bettinastraße N°4 am Dianasee - das große Neubauprojekt steht vor der Fertigstellung.

    Für dieses zumindest ganz ansehnliche Bauprojekt wurde leider die frühere (riesengroße) Villa des Verleger(sohn)s Hans Ullstein abgerissen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (31. Juli 2016 um 22:11)

  • Eine schöne Ecke und ein wirklich bemerkenswerter Turm, den wir hier im Forum nur selten thematisieren.

    Als Ergänzung noch ein Blick von einer Drohne:

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  • Einige Eindrücke aus Berlin-Grunewald, die ich vor ein paar Tagen gesammelt habe. Falls Interesse besteht, lade ich hier gerne noch die restlichen Bilder hoch.

    Beginnen wir mit einer der unzähligen hier ansässigen Botschafts-Villen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

    Ein klassizistisch anmutender Neubau in rotem Ziegelgewand. Der Zaun sieht meines Erachtens eher nach "Baumarktgitter" aus.

    Ein weiteres Wohngebäude mit sehr plastischen und qualitätsvollen Stuckelementen. Und wie viel doch ein passender Zaun ausmacht...

    Verschiedene weitere Villen und Palais' aus der Umgebung:

    Die Bismarckbrücke und eine ihrer vier Sphinxen. Der Sockel wurde leider beschmiert.

    Die prunkvollen Vasen und Stelen der Brücke sind wiederum in akzeptablem Zustand.

  • Der Zaun sieht meines Erachtens eher nach "Baumarktgitter" aus.

    Nun, immerhin wurde kein in Baumärkten derzeit dominierender Doppelstabmattenzaun verwendet.

    Und wie viel doch ein passender Zaun ausmacht...

    Es kommt ja auch auf die Distanz zum Haus an. Ein derart hoher Zaun vor dem zuvor gezeigten Haus hätte nach Justizvollzugsanstalt ausgesehen. Also, die Proportion muss stimmen. Insofern ist das "Baumarktgitter" für die gezeigte Situation schon in Ordnung.

  • Wer dort auf den Balkon zwischen den Kolossalpfeilern tritt, sollte aber vorher seinen rechten Arm festbinden ...

    Eigentlich großartig, daß es Bauherren gibt, die sogar dem Neoklassizismus wieder eine Chance verschaffen; etwas mehr Gelassenheit in der Geste täte dem Bau aber gut.

  • Wer dort auf den Balkon zwischen den Kolossalpfeilern tritt, sollte aber vorher seinen rechten Arm festbinden ...

    Eigentlich großartig, daß es Bauherren gibt, die sogar dem Neoklassizismus wieder eine Chance verschaffen; etwas mehr Gelassenheit in der Geste täte dem Bau aber gut.

    Wie kommt er denn da hin ?

    Ein Mann geht durch die Wand.

    Oder - sind das Rollos ?

  • Ja, Rollos. Es ist ein Balkon. Nein, sogar zwei. Der erste im Obergeschoss zwischen den Kolossalpfeilern. Der zweite vor dem Staffelgeschoss. Man sieht das schwarze Gitter über dem Vordach.

    Ich finde den Bau auch etwas unausgegoren. Nicht ganz stilsicher. Die Geste der Frontseite ist zu pathetisch, worauf Siedel? prägnant hingewiesen hat.

  • Schick, schick und ziemlich mutig. Eine komplett neue Natursteinfassade im traditionellen Stil hatten wir bis jetzt glaube ich noch nicht gehabt und dazu noch im Neoklassizismus. Der Bauherr scheint durchaus selbstbewusst zu sein, das würde zumindest die Frontfassade erklären.

    Was mich stört sind nur mal wieder die Fenster. Würden sie eine kleinteiligere Gliederung haben (und/oder das Herunterlassen der Rollos und Jalousien sie nicht verdecken), würde die Wirkung des Gebäudes weniger in die Richtung Monument und mehr gen Wohnhaus gehen. Aber vielleicht ist das auch die Intention? Aber auch mit dieser Mode der Fassadenscheinwerfer kann ich mich nicht anfreunden, gerade bei Wohnhäusern - DAS ist zu pathetisch.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Ich weiss nicht, errinnert an Bahnhofsbauten der 50er Jahren in der UdSSR. Sieht für mich nicht wie ein Wohnhaus aus. Wissen wir, wer der Architekt war?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker