Frankfurt (Oder) (Galerie)

  • Frankfurt (Oder), alte Hanse- und Universitätsstadt, liegt am Mittellauf westlich des Oderflusses und hat heute etwa 60.000 Einwohner.
    Trotz weitgehender Kriegszerstörung ist die Geburtsstadt Heinrich von Kleists beileibe nicht vollkommen reizlos, was ich vielleicht mit meinen folgenden Bildern ein wenig vermitteln kann.
    Unter einigen Bildern habe ich entsprechende historische Ansichten verlinkt, welche das Frankfurter Stadtarchiv dankenswerterweise online gestellt hat.

    Der recht ansehnliche Hauptbahnhof.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Direkt am Bahnhofsplatz die Wohnanlage Kiliansberg, errichtet 1922-24 als Eisenbahnersiedlung.

    Die Rückseite von hangabwärts betrachtet. Rechts, also zwischen den sich gegenüberliegenden Gebäuden, das Denkmal für die im 1. WK gefallenen Eisenbahner.

    Die Ferdinandstraße führt vom Kiliansberg in Richtung Innenstadt.

    Ecke Gubener Straße - hoffentlich noch zu retten.

    Blick entlang der Gubener Straße nach Süden (=stadtauswärts).

    Parallel dazu verläuft die Lindenstraße entlang des Angers nach Süden; im Vordergrund das Haus Lindenstraße N°15.

    Die in der südlichen (Gubener) Vorstadt noch durchaus nennenswert vorhandene klassizistische und gründerzeiliche Bebauung habe leider ich aus Zeitmangel nicht abgelaufen/abgelichtet - es zieht einen ja zunächst immer ins Zentrum.

    Die St. Gertraud-Kirche auf der Grünfläche nördliche des Angers gelegen, auf alten Grundmauern neu erbaut im neugotischen Stil in den Jahren 1873-1878.

    Paul-Feldner-Straße 13, das ehemalige Wohn- und Arbeitshaus des weltberühmten Orgelbauers Wilhelm Sauer, heute Informationszentrum der Märkischen Oderzeitung.

    Links davon ebenfalls erhaltene historische Bebauung, auf der anderen Straßenseite befindet sich der Park an der Getraudkirche.

    Das beeindruckende Gebäude der Staatsanwaltschaft aus der Zwischenkriegszeit, noch 1933 als preußisches Amts- und Landgericht eingeweiht; links schließt der Erweiterungsbau von 1937/38 an.

    Wieder im Park nördlich der Kirche, das Kleist-Denkmal von 1910.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Direkt gegenüber das Grabmal des Ewald Christian von Kleist und links davon im Vordergrund ein weiteres.

    Die Sippe des pommerschen Adelsgeschlechts derer von Kleist hat eine reiche Geschichte.

    Ehemaliges Heilig-Geist-Hospital, sukzessive errichtet zwischen 1785 und 1834, heute Haus der Künste.

    Abwechslungsreiche Häuserzeile am gegenüberliegenden Zehmeplatz.

    Lindenstraße 1-3 um die Ecke Logenstraße 9-10, die ehemalige Oberpostdirektion (heute Hauptpost) - in diesem Stil wurden wohl im gesamten brandenburgisch-pommerschen Raum die neuen Reichspostämter gebaut.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Es schließt sich an die alte Paketpost.

    Es folgen klassizistische Bauten an - links das alte Logengebäude in der N°12.

    "Loge zum aufrichtigen Herzen"
    Vor einiger Zeit war es dagegen noch farbig

    __
    Das war für heute, beizeiten geht's weiter.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (17. Mai 2015 um 13:45) aus folgendem Grund: Verlorene Bilder ersetzt

  • @Palantir: besten Dank für deine neue Photoserie!

    Frankfurt/Oder hatte auf meiner Vorurteilsskala der bisher noch nicht besuchten Städte einen äußerst tiefen Rang, nur wenig oberhalb von Pforzheim oder Ludwigshafen ;)

    Gut zu sehen, dass es doch zumindest ein bisschen mehr historische Bausubstanz dort gibt als ich gedacht hatte, auch wenn der Erhaltungs- bzw. Restaurierungsgrad wohl weniger hoch ist als in den meisten anderen vergleichbar großen Oststädten.

    Bin auf deine weiteren Bilder schon gespannt.

  • Merci, Frank. Ich hoffe, ich kann deine Vorurteilsskala noch weiter skalieren helfen. :zwinkern:

    Hier nun ist das Hauptgebäude der Universität Viadrina, das ehemalige Regierungspräsidium (fertiggestellt 1903), zu sehen - die Ansicht zeigt den Bau vom Eck Logenstraße/Große Scharrnstraße. Im Hintergrund sieht der Kenner den Turm der Marienkirche.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender
    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Hauptportal an der Großen Scharrnstraße 59.

    Blick zurück, links die Straße "Am Forum".

    Die Marienkirche wurde als dreischiffige gotische Hallenkirche ab dem 13. Jhdt. erbaut. Im Krieg aufs Schwerste beschädigt, ist sie heute äußerlich weitgehend wiederhergestellt. Das Giebelhaus, welches zu Beginn des 20. Jhdts. an der Stelle des 1826 eingestürzten Südturms errichtet wurde, ist (und wird?) nicht wiederhergestellt.

    ca. 1900: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…der%2C_1900.jpg
    ca. 1930: Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender


    Nach aktuellen Planungen soll die bislang noch vor dem Kircheneingang stehende erhaltene Mittelglocke zusammen mit den drei noch neu zu gießenden restlichen Glocken zurück in den Turm gebracht werden:

    Die ehemalige Hauptpfarrkirche St. Marien wurde von Georg Dehio als der "räumlich bedeutendste Bau der Mark Brandenburg" gewertet; das ist jedoch - wie man sieht - Vergangenheit.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Erhaltene Ausstattung an der Westseite.

    Die berühmten Bleiglasfenster, vollständig erst Ende 2008 als restituierte russische Kriegsbeute nach Frankfurt zurückgekehrt.

    Die Fenster bestehen aus 117 einzelnen Feldern und entstanden zwischen 1360 und 1370.

    Die Stadt Frankfurt bietet zwei weitaus bessere Bilder als ich an:
    Nummer 1
    Nummer 2

    Blick zurück vom Chor.

    Nur dort sind die Gewölbedecken wiederhergestellt worden.

    Der 21 Meter hohe Dachstuhl ist dagegen der größte Holzdachstuhl, der im 20. Jahrhundert errichtet wurde.

    Das Langhaus nach Westen.

    Blick hinauf zum Turm von Nordwesten.

    Die zur Bischofstraße/Markt gelegene Nordseite, links ist das sog. Kaiserportal von 1376 zu sehen.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Zurückgetreten zur Ecke Bischofstraße/Große Oderstraße.

    Linker Hand die Stelle, an der bekanntlich das Bolfrashaus mit seinem markanten Runderker rekonstruiert werden soll (siehe die Bemalung).

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender
    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Vor dem Kirchturm ein alleinig am Markt erhaltenes Geschäftshaus von 1910, welches heute u.a. die Stadtbücherei beherbergt.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Nun der Blick zum gegenüberliegenden Rathauskomplex, nach schlesischer Art mitten auf dem umgebenden Marktplatz errichtet.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender


    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Der berühmte Südgiebel.

    Kunstvolle, wohl messingbeschlagene Türen.

    Das Rathaus wurde 1253, mit der Verleihung des Stadtrechts, in norddeutscher Backsteingotik als zweigeschossige Kaufhalle mit einer Ratsstube und einer Gerichtslaube erbaut. Der Südgiebel entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert. Seit 1454 trägt das Rathaus an dessen Giebel einen vergoldeten Hering der die Bedeutung der Stadt im mittelalterlichen Heringshandel symbolisiert. Der aus dem 17. Jahrhundert erbaute Nordturm stammt von dem italienischen Baumeister Thadeus Paglion. 1945, während des Zweiten Weltkriegs, wurde das Rathaus durch Brandstiftung stark beschädigt und vollends wieder aufgebaut. Heute befindet sich im Rathaus die Stadtverwaltung, die Galerie Junge Kunst und das Kabarett "Die Oderhähne".

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender
    Zustand im Jahre 1951

    Diese Perspektive ist m. E. auch heute noch (bzw. wieder) großartig.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender
    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Nordgiebel mit oben erwähntem Turm separat im Bild.

    Der Rundgang des Rathauskomplexes ist damit abgeschlossen; der östliche Verwaltungsanbau stammt übrigens aus dem Jahr 1913.

    Wir verlassen den Marktplatz ostwärts in Richtung Oderfluss.

    An der Carl-Philipp-Emmanuel-Bach-Straße das Museum der Viadrina. Das barocke Junkerhaus diente früher auch als Residenz der Hohenzollern.

    Unmittelbar am Fluss dieses erhaltene Backsteinhaus am Holzmarkt.

    Blick flussaufwärts.

    Ehemaliges Kasernengebäude an der Uferstraße.

    Die herangezoomte Perspektive zur Innenstadt wird dominiert vom Oderturm und von Schiff und Turm der Marienkirche.

    Ein kleines Juwel ist das 1777/1778 als Stiftung des Stadtkommandanten Prinz Leopold von Braunschweig-Wolfenbüttel unter der Leitung des Frankfurter Stadtbauinspektors Martin Friedrich Knoblauch als Garnisonsschule errichtete heutige Kleisthaus. Darin wurden früher Kinder von Soldaten unterrichtet, die nicht in städtischen Schulen unterrichtet werden konnten. Die Garnisonsschule bestand bis etwas 1920. 1968/69 wurde das Gebäude zur Kleist Gedenk- und Forschungsstätte umgebaut. 1977 wurde die Fassade neu gestrichen. Im Jahr 2000 erfolgte ein Umbau.

    Das Geburtshaus Heinrich von Kleists ist dagegen leider nicht mehr existent.

    Nochmals eine Perspektive zur Innenstadt.

    Der Blick geht flussabwärts Richtung Oderbrücke. Rechts die ehemalige Dammvorstadt, heute das polnische Słubice.

    An dieser Stelle muss ich mir abermals und letzmalig eine Unterbrechung gönnen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (17. Mai 2015 um 14:17) aus folgendem Grund: Verlorene Bilder ersetzt

  • Sehr interessant zu sehen, wie man backsteingotische Bauten farblich alternativ zu den meisten Bauten an der Ostseeküste und in der Mark Brandenburg (und noch viel, viel mehr andere Gebiete...) gestalten kann. Der weiße Fassadenanstrich ist mir sonst nur aus Altbaiern bekannt.
    Jedoch verhält es sich wahrscheinlich ähnlich wie mit Wandmalerien im Inneren; da ist man auch erst sehr spät draufgekommen, dass die Innenräume früher vielleicht nicht (back-)steinsichtig waren.

  • Dank der neuen und älteren Abbildungen kann ein guter Überblick/Eindruck von Frankfurt/O. gewonnen werden.
    ( Palantir sei Dank ! )

    M. E. scheint die ( historistische ) Ergänzung des Südturms der Marienkirche zu gegebener Zeit erforderlich.
    Im gegenwärtigen Zustand wirkt der "Abschluß" doch sehr provisorisch.

    Ich denke weiter, dass noch fehlende Einwölbungen in der Marienkirche schrittweise weitergeführt werden, der gegenwärtig unbefriedigende Zustand so nicht belassen wird.

    Einmalig schön : die kostbaren, farbigen Fenster im Chorbereich der Kirche.
    Wo waren die denn ausgelagert, bevor sie den russischen Beutetrupps in die Hände fielen ?

    Das beeindruckende, Frankfurter Kleistdenkmal, in seiner ungewöhnlichen Ausformung, gehört m. E. mit in die "erste Reihe" der Denkmalskunst des 20. Jh.

  • Besten Dank, Palantir, für diese zuallermeist doch sehr angenehm überraschenden Bilder!

    Auch mir ist es wie MunichFrank gegangen, indem ich Frankfurt stets als weitgehend kriegszerstörte und nicht wieder hergestellte Stadt im Bewusstsein gehabt habe. Deine Darstellung aber zeigt, dass Frankfurt doch nennenswerte, alte Bausubstanz besitzt. Das ist erfeulich.

  • Ist das Rathaus eigentlich auch von Heinrich v Braunsberg erbaut worden ? Ich sehe da erhebliche Ähnlichkeiten mit Tangermünde und Königsberg. Übrigens die Marienkirche wird im Innern vollständig wiederaufgebaut werden.

  • Der Eindruck bleibt natürlich zwiegespalten. Zwei auf die ganze Stadt ausstrahlende, großartige Bauwerke, ein erbärmlicher Wiederaufbau und jede Menge nicht genutze Chancen. Diese Stadt hätte Besseres verdient!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich war in der letzten Zeit wiederholte Male dort und hatte eigentlich einen doch positiven Eindruck insbesondere wegen der relativ weitgehend wiederhergestellten Struktur an der Marienkirche und um das Rathaus herum.

  • soweit ich blicke, ist doch von der Ringplatzstruktur so gut wie überhaupt nichts mehr da (außer Rathausblock und dies eine Haus bei der Kirche). Ansonsten, wenn überhaupt, nur völlig niveaulose Neubauten. Der letzte mittelstädtische schlesische Ring auf deutschem Boden, da hätte man sich doch mehr erwarten dürfen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Nein das stimmt nicht, gegenüber der Kirche und dem Rathaus gibt es relativ gelungene Bauten, an der Platzseite, wo die Reko entstehen wird da nicht.

  • Die letzten Fragen lassen sich vielleicht anhand meiner abschließenden Bilder beurteilen.
    Ich empfinde jedenfalls die postmoderne Umgebung von Rathaus und Marienkirche als nicht sonderlich prickelnd; da hätte man m. E. - konform mit der karpatenbärigen Ansicht - Maßstäbe setzen können und hat es nicht getan.

    Es geht flussabwärts entlang der Uferpromenade weiter Richtung Stadtbrücke. Im Vordergrund ein historischer Salzspeicher aus dem Jahr 1860. Die bisherige Gaststättennutzung ist mittlerweile wohl beendet und das Gebäude ist aktuell zu kaufen.

    Jenseits der Brücke der Blick nach Norden.

    Die ehemalige Klosterkirche der Franziskaner aus dem späten 13. Jhdt. fungiert heute als Konzerthalle Carl-Philipp-Emmanuel-Bach.

    Ein wenig eleganter/anspruchsvoller hätte das Verbinder-Eingangsgebäude jedoch ausfallen können, eigentlich müssen!

    Gleich nebenan, Collegienstraße 10, ein Bau, der von der Musikschule sowie als Haus 2 der Stadtbibliothek genutzt wird.

    An die Klosterkirche westlich anschließend das spätbarocke (1739-42) Pfarr- und Collegienhaus der damals in die Klosterkirche umgesiedelten Nikolaikirchgemeinde (siehe unten). Seit 1976 beherbergt das Haus das Stadtarchiv im linken und das Musikkabinett der Konzerthalle im rechten Gebäudeteil. Der Platz war in früheren Zeiten als Untermarkt bekannt.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Die Friedenskirche, vormals Nikolaikirche ist bezüglich ihrer Grundmauern die älteste Kirche der Stadt. Die Westfassade mit den neugotischen Doppeltürmen wurde dagegen erst 1890 bis 1894 errichtet.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Schulstraße/Badergasse - das Eckgebäude dürfte den Krieg überstanden haben.

    Geballte Umbenennungen: Blick von der zur Brücke (hinter mir) führenden Slubicer Straße über die Kreuzung Karl-Marx-Straße zur Rosa-Luxemburg-Straße.

    Auf der Brücke der Blick zurück nach Westen - die Überdachung (Grenzkontrollstelle) hat die Stadt aktuell zum Abriss ausgeschrieben.

    Blick vom Fluss in Richtung des zuvor dargestellten ehemaligen Untermarkts.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Frankfurter Ansicht von der Brücke - hier sieht man, was die Stadt losgelöst von meinen selektiven Aufnahmen natürlich auch (aber eben nicht nur) ausmacht.

    Hier das von der Brücke linke (südliche) Frankfurter Ufer.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender (perspektivisch hier nicht genau entsprechend)

    Die Oderlandschaft südlich von Słubice.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Słubice (ehemalige Dammvorstadt) von der Stadtbrücke durch meine bei Bewölkung mimosenhafte Kamera betrachtet.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Hinter einem Kreisverkehr diese erhaltene gründerzeitliche Häuserzeile, deren Zustand jedoch alles andere als rosig ist.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender (die Ansicht zeigt die Gegenrichtung nach Südwesten)

    Ansonsten bietet Słubice im fußläufigen Nahbereich nicht gar so viel Sehenswertes.

    Deshalb der Blick und nachfolgend auch die Füße von Słubice zurück nach Frankfurt.

    Wieder im Frankfurter Zentrum - der postmodern bebaute und recht enttäuschende Brunnenplatz. Links das Rathaus...

    ...rechts das Viadrina Hauptgebäude.

    Kubische Panoramen - Panorama: Frankfurt (Oder) - Brunnenplatz

    Am Brunnenplatz der fast 90 Meter hohe Oderturm, aus dessen 24. Geschoss ich abschließend einige Luftbilder aufgenommen habe.

    Die nachfolgend verlinkten, vergleichenden historischen Luftbilder sind dagegen vom Turm der Marienkirche geknipst; daher ist die Perspektive nur näherungsweise ähnlich.

    Blick nach Westen entlang der Heilbronner Straße.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Blick nach Norden entlang der Karl-Marx-Straße.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Ausblick nach Nordost entlang der Oder.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Über Markt und Rathaus und Oder nach Słubice.

    Stadtarchiv Frankfurt (Oder) / Historische Bildkalender

    Blickrichtung Ost.

    Das waren meine Bilder.

    Was Frankfurt an der Oder darüber hinaus noch bietet, ist auf der folgenden Seite ganz gut ersichtlich:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…Frankfurt_(Oder)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (17. Mai 2015 um 14:37) aus folgendem Grund: Verlorene Bilder ersetzt

  • Vielen lieben Dank für deine wirklich gute Dokumentation. Frankfurt war mir bisher vollkommen unbekannt.
    Die Bebauung der Uferpromenade hat mich - bei natürlich kleinerem Maßstab - durchaus an jene der gleichnamige Stadt am Main erinnert. Daneben empfand ich auch deine "Luftaufnahmen" als interessant und entlarvend traurig. Sie zeigen, dass man auch schon am Ende der DDR nicht mehr sonderlich glücklich mit dem Wiederaufbau war und mit den Methoden des industriellen Wohnungsbaues versuchte, das schüttere Stadtbild nachzuverdichten. Daran hat man nach dem Ende des Regimes offensichtlich nahtlos angeknüpft. Leider zeigen die Ergebnisse, dass diese recht pragmatischen Versuche wenig glücklich waren.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Sehr schön, Deine Galerie war wie immer ein Genuss.

    Ich war bei meinem lange zurückliegenden Besuch von der Qualität und Ausstrahlung der erhaltenen Großbauten fasziniert. Frankfurt scheint in der Hinsicht zu den backsteinernen Ausnahmeerscheinungen gehört zu haben - Riga lässt grüßen.

    Umso trauriger der Umstand, dass die städtebauliche Fassung in qualitativer Hinsicht das Gegenteil propagiert. Weder DDR- noch Nachwendezeit können überzeugen. Die postmodernen Experimente gefallen mir zwar besser (vor Ort allerdings mehr als auf Deinen Bildern - vielleicht habe ich da eine verklärte Erinnerung), weil sie freundlicher und kleinteiliger wirken als die immergleichen Sozi-Zeilenbauten, mit ortstypischer Materialwahl und differenzierterer Fassadenausführung hätte man da aber deutlich mehr erreichen können. Überdies fehlen natürlich ein paar rekonstruierte Leit-Bürgerbauten (demnächst kommt ja was :smile: ).

    Die Uferpromenade fand ich trostlos und ohne jedes Flair. Schade, weil die Oder eigentlich Potential hat.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich empfinde es ähnlich wie youngworth vor Ort nimmt man die postmoderne Neubebauung viel positiver wahr als auf den Bildern, gleichwohl ist bei mir von Frankfurt/ Oder ein positiver Eindruck zurückgeblieben.

  • Also auf mich machen die postmodernen Gebäude auch auf den Fotos einen positiven Eindruck. Sie geben dem städtischen Gefüge den nötigen Halt, rahmen den Platz, wo vorher offenbar ja nur Brache war. Insofern städtebauchlich nicht hoch genug zu schätzen. Außerdem sind sie bemüht, durch unterschiedliche Giebel und Farbwahl etwas Individualität und Kleinteiligkeit zu transportieren. Auch dieses Bemühen, ebenso wie die traditionelle Dachform, sollte man schon anerkennen. Also, die Gebäude liefern eine Basis, von der man überhaupt erst weiterarbeiten kann. Und wenn dann noch bald das Bolfrashaus dazu kommt, wird die Ecke zusätzlich gewinnen. Also immerhin ist man dort auf dem richtigen Weg, auch wenn dieser lang ist.

  • Palantir, Danke für die Bilder!

    Vor ca. 10 Jahren war ich das letzte Mal in FF und habe zwei Wochen lang zwischen Lenne-Park und Kleist Haus gewohnt.

    Hast Du die riesige Friedensglocke an der Oder gesehen...die habe ich damals in einer verrückten Minute geläutet, worauf ein paar Einheimische kamen, die das überraschenderweise sogar auch lustig fanden :)

    Es gibt in FF zwei Viertel, die den Krieg überstanden und recht reizvoll waren - weiß aber nimmermehr wie die hießen. Das eine lag direkt an der Oder und nannte sich so wie Fischerstraße mit ganz vielen kleinen netten Häusern mit ein paar Kneipen. Das zweite, war das begehrte Gründerzeitviertel mit immens vielen Kneipen und vielen sanierten Gründerzeitäusern. Ansonsten fand ich FF leider gaga.

    Der eigentliche Reiz lag in der wunderschönen Umgebung: Oderbruch, Seelow, Beeskow, Mühlrose usw. Die Seelower Höhen, naja das ist eine andere Geschichte, aber trotzdem sehr sehenswert - hier fiel ganz knapp vor Kriegsende der Vater meiner Firmpatin - traurig.

  • @Palantir: auch noch mal vielen Dank von mir. Speziell die Gegenüberstellung deiner aktuellen Photos mit den historischen Ansichten des Stadtarchivs ist sehr gelungen und verdeutlicht doch wieder mal mehr als tausend Worte die schmerzlichen Verluste, die auch diese Stadt in Folge des letzten Krieges erleiden musste.

    Weiß jemand, ob es bislang „nur“ die Geldnot war, die eine weitergehende Rekonstruktion der Marienkirche, speziell ihrer Hauptschiffgewölbe, verhindert hat? Oder steckt Absicht dahinter, weil irgendjemand Wichtiges wieder einmal den Kontrast zwischen rekonstruierten und zerstörten Bauteilen für besonders wahrhaftig und erhaltenswert hält?

  • @MunichFrank,

    bisher war es Geldnot, dass die St Marienkirche nicht vollständig rekonstruiert worden ist. Meiner Kenntnis nach soll sie vollständig rekonstruiert werden. Diese Info habe ich von einer Aufsichtsperson in der Kirche.