Frankfurt (Oder) (Galerie)

  • Schön, dass die Galerie und damit die viele Arbeit auf Interesse gestoßen ist.

    Exilwiener: Die besagten Viertel in der von mir nicht besuchten Gubener Vorstadt. Diese enthält in der Tat auch die Fischerstraße - direkt angrenzend die Insel Ziegenwerder, welche von der Alten Oder gebildet wird. An der Friedensglocke dagegen bin ich (wie ich mir erst durch die Nachfrage bewusst gemacht habe) achtlos vorbeigegangen. Sie sah aber früher in ihrem Glockenhaus auch mal besser aus - weiß der Deibel warum das geändert werden musste.

    @Herzog: Der südliche Rathausgiebel wurde nach der Lebenszeit des Hinnerk Brunsberg errichtet, glaube daher nicht, dass er beteiligt war. Der Planer ist m. w. n. namentlich unbekannt.

    Frank: Bezüglich der restlichen Einwölbungen der Marienkirche will ich zwar den persönlichen Informationen des Herzogs aus erster Hand nicht widersprechen, jedoch gibt es dafür keine öffentlichen Hinweise. Vielmehr scheinen die Wiederherstellung des Glockengeläuts, evtl. einiger Epitaphien und die Errichtung des "sozio-kulturellen" Zentrums den Fokus zu bilden. Es wird sogar kirchenseits von "weitestgehender" bisheriger Wiederherstellung gesprochen. Hier mal einige Verweise/Texte, die man diesbezüglich interpretieren mag:
    Evangelische Kirche Ffo > Die St.-Marien-Kirche Frankfurt (Oder)
    Sanierungsgebiet "Ehemalige Altstadt von Frankfurt (Oder)"
    http://www.zentrum-ffo.de/pdf/faltblatt_marienkirche.pdf
    St. Marienkirche zu Frankfurt (Oder)

    Zu guter Letzt - ein paar weitere historische Vergleichsbilder hier:
    Fotoalbum

    Und diese beiden super Luftaufnahmen von ca. 1940 aus dem allgemeinen Frankfurt-Strang binde ich gerne nochmals an dieser Stelle ein:
     Bildquelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Huhu,

    ich habe die Bilder jetzt erst angeschaut, wollte aber auch noch meinen Senf dazugeben. :lockerrot:

    Danke für die interessanten Eindrücke; es ist ja doch noch einiges da. Und die postmodernen Gebäude (sofern die Vorredner dasselbe meinen wie ich, nämlich die nicht besonders spannende, aber kleinteilige Häuserzeile mit immerhin Mansarddächern und Gauben) finde ich nicht schlecht. In den meisten Städten könnte man froh sein, wenn so die Kriegs- bzw. Abrißlücken gefüllt würden.

  • Nach drei Jahren Zeitablauf mal wieder einige neue Ansichten von Frankfurt.

    Häuserzeile am ansteigenden Gelände des nördlichen Bahnhofsplatzes.

    Gebäude der Handwerkskammer an der Bahnhofstraße.

    Ecke zur Spiekerstraße mit kleiner Platzanlage.

    Blick nach Norden über die Heilbronner Straße; zu sehen ist u. a. die Heilig-Kreuz-Kirche.

    Hinter der Kreuzung bietet ein kurzer Abstecher nach Osten in Richtung Innenstadt diesen Blick.

    Links beginnt der die Stadt in Nord-Süd-Richtung durchlaufende Lenné-Park.

    Gegenüber das notleidende Gebäude des 1955 eröffneten Lichtspieltheaters der Jugend an der Heilbronner Straße.

    Auf dem Nachbargrundstück befindet sich die Villa Hahn aus den späten 1880er-Jahren.

    Diese weist eine bemerkenswerte Fenstergestaltung auf.

    Im Hofbereich nicht zugängliche, frisch instandgesetzte historische Häuser.

    Links anschließend von meiner Warte aus nicht zu sehen folgender Bau:

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Klabauter2', CC BY-SA 3.0 unportiert

    An der Ecke zur Lindenstraße ein kleiner Blick um die Kurve auf den recht ansehnlichen Zehmeplatz.

    Dann geht es wieder zurück Richtung Westen, zunächst ein knapper Blick in den Lenné-Park, zweitältester Bürgerpark Deutschlands.

    Westlich des Parks die bereits zuvor gezeigte katholische Heilig-Kreuz-Kirche am Stiftsplatz.

    EDIT:
    Als Ergänzung das von mir ausgelassene Pfarrhaus der Heilig-Kreuz-Gemeinde.

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Ralf Lotys (Sicherlich), CC BY-SA 3.0 unportiert

    Beizeiten geht's von hier aus weiter...

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    (Immanuel Kant)

    6 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (1. Oktober 2015 um 21:12)

  • Heimdall: Das 'Unkraut' wächst eben zu schnell wieder nach und die Bäumchen im Gemäuer hat man wohl übersehen. Siehe diesen Artikel aus der MOZ.

    Der nächste Abschnitt führt entlang der Straße 'Halbe Stadt', welche sich in bevorzugter Wohnlage direkt östlich des Lenné-Parks befindet. Die zu großen Teilen erhaltene Vorkriegsbebauung besteht überwiegend aus klassizistischen Villen. Allerdings geht es dort rückseitig hoch hinaus.

    Der Beginn der Straße um die Ecke des Stiftsplatzes.

    Halbe Stadt N°6

    Halbe Stadt N°7, ehemaliges Casino

    Halbe Stadt N°8, hier sieht man, was all den Häusern steil aufragend "im Nacken sitzt".

    Halbe Stadt N°9, Polizeiwache und -verwaltung

    N°10

    Etwas zurückliegend Halbe Stadt N°12 (?)

    N°14

    Das imposante Eckhaus zur Rosa-Luxemburg-Straße, links daneben die N°16

    Hier werde ich später auf meiner Schleife nochmals vorbeikommen.

    Über die stark befahrene Straße hinweg, N°17/18 ist ein Hochhaus, weiter geht es mit Halbe Stadt N°20

    Halbe Stadt N°21

    N°22

    Halbe Stadt N°30

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Klabauter2', CC BY-SA 3.0 unportiert

    Und abschließend noch die N°35

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Klabauter2', CC BY-SA 3.0 unportiert

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    (Immanuel Kant)

  • Heimdall: Das 'Unkraut' wächst eben zu schnell wieder nach und die Bäumchen im Gemäuer hat man wohl übersehen. Siehe diesen Artikel aus der MOZ.

    Nun auf dem Foto des von Dir verlinkten Artikels ist das Grün an der Balkonbrüstung deutlich zu sehen. Der Putztrupp bzw. dessen Organisator hätte vielleicht mal den Blick nach oben richten sollen und eine Leiter mitnehmen. Nun, hoffen wir, dass sie bald mal daran denken, ehe noch größerer Schaden entsteht.

  • Die Sophienstraße zweigt an einem Punkthochhaus von der Straße 'Halbe Stadt' nach Westen ab.

    Zu Beginn eine ehemalige Schuhfabrik.

    Es schließt sich eine sehr schöne gründerzeitliche Zeile (N°2-5) an.

    N°6, das Internationale Begegnungszentrum der Viadrina sitzt hier.

    Villa an der Ecke zur Beckmannstraße

    An dieser Stelle zweigt der Grüne Weg ab.

    Benachbarte Jugendstilhäuser, N°26...

    ...und N°25

    Links biegt der Baronsteig ab.

    Zurück an der Sophienstraße noch ein Blick weiter entlang dem westlichen Verlauf.

    Über die nördliche Wieckestraße...

    ...gehts wieder zur Rosa-Luxemburg-Straße, wo sich gen Westen folgende Ansicht bietet.

    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht's weiter.

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    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (1. Oktober 2015 um 21:17)

  • Dort, Rosa-Luxemburg-Straße N°39, befindet sich die ehemalige Baugewerkschule für die Provinz Brandenburg (1899), das heutige Brenner-Gymnasium.

    Frühere Ansicht des vereinfacht wiederhergestellten Gebäudes

    Die Rückseite an der Wieckestraße

    Benachbart ist das beeindruckende Gebäude des Karl-Liebknecht-Gymnasiums.

    Zitat von Wikipedia

    Der Gebäudekomplex wurde 1910/1911 als Reformrealgymnasium nach einem Entwurf des Stadtbaurates Carl Schwatlo unter Beteiligung des Architekten Barth errichtet. 1910 zog die städtische Oberschule in das neue Gebäude um. Die städtische Oberschule geht auf die am 18. April 1341 erstmals erwähnte Frankfurter Lateinschule zurück und war seit 1824 im ehemaligen Collegienhaus der 1811 nach Breslau verlegten Frankfurter Universität Viadrina ansässig gewesen.
    Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1945 vereinfacht instand gesetzt. Das Realgymnasium wurde zu einer Erweiterten Oberschule. 1978 zog eine Pädagogische Schule ein, die mittelfristig in eine Pädagogische Hochschule umgewandelt werden sollte, wozu es aber nicht kam. Ab 1985 nutzte ein Institut für Lehrerbildung das Gebäude. Nach der Deutschen Wiedervereinigung zog die Erweiterte Oberschule wieder ein, die 1992 in ein Städtisches Gymnasium umgewandelt wurde und den Namen Karl Liebknechts trägt.
    Von 1993 bis 1997 erfolgte eine umfangreiche denkmalgerechte Sanierung und Restaurierung, bei der das Dach neu gedeckt, der nördliche Schaugiebel und die Dachtürmchen wiederhergestellt und die Fassade statt des dunklen Rot-Tons mit dem originalen sandsteinfarbenen Kammputz versehen wurden.


    Der Eintrag enthält allerdings eine fehlerhafte Verweisung auf den Reichspostarchitekten Carl Schwatlo, denn der Frankfurter Stadtbaurat war dessen Sohnemann Carl Otto.

    Die Langseite zur Rosa-Luxemburg-Straße.

    Dieses Haus (N°41) beherbergte ursprünglich das Tanz- und Balletthaus Rathgeber, dann ein Theater. Aktuell ist es offenbar leerstehend.

    Das Eckhaus zur Straße 'Halbe Stadt' hatte ich bereits weiter oben gezeigt.

    Direkt am Lenné-Park gelegen, das Gebäude der ehemaligen Gewerbe- und Bürgerschule aus dem Jahr 1862. Das seit längerem leerstehende Gebäude wird zum Stadtarchiv umgebaut, welches künftig das Collegienhaus verlassen wird.

    Das ganze dürfte sich jedoch noch ein wenig hinziehen: Ehemalige Gewerbe- und Bürgerschule wird umgebaut - Oderlandspiegel

    Noch einige Ansichten aus dem Lenné-Park

    Auf dem Weg in die Innenstadt, welche ich bereits vor Jahren vorgestellt hatte, benutze ich die Große Scharrnstraße, welche zum Marktplatz führt.

    Der historische Vergleich fällt äußerst ernüchternd aus.

    Am Marktplatz angekommen geht der Blick auf die Rückseite des Rathauses und, rechts daneben, die postmoderne Häuserzeile der sog. Sieben Raben.

    Auch hier verweise ich auf das historische Vergleichsbild.

    Das war's eigentlich - als Zugabe für Freunde der vorneuzeitlichen Sakralarchitektur noch die beiden nördlichen Portale der Marienkirche.

    Das sog. Kaiserportal von 1376 mit den drei Wappen bestehend aus dem Doppeladler des Reichs, dem böhmischen Löwen und dem brandenburgischen Adler.

    Großaufnahme
    Detailaufnahme 1
    Detailaufnahme 2

    Das andere, rechte Portal, nennt zumindest der Bildindex Marienportal und datiert es auf die erste Hälfte des 15. Jhdt.

    Großaufnahme
    Detailaufnahme

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ja, die gibt es auch. Ich glaube ein ganz reizender Bereich liegt südöstlicher Altstadt und an der Oder. "Fischergasse" oder so ist mir noch in Erinnerung mit ganz lieblichen Fischerhäusern und ein paar Lokalen. Das war vor 15 Jahren, aber es war damals sehr nett dort. Auch das Gründerzeitviertel hat mir gefallen. Die massenhaft und unproportinierten Platten überall im Zentrum sind natürlich extrem abartig.

    Es ist schade, dass die "Sieben Raben" im Zentrum seinerzeit nicht rekonstruiert wurden! Da gab es aber auch noch nicht den wiederaufgebauten Dresdner Neumarkt oder den Alten Markt in Potsdam. Heute würde eine Entscheidung zum Wiederaufbau dieser 7 stadtbildprägenden Bauten im Zentrum vermutlich anders ausfallen - siehe Bolfras Haus in der Nähe. In Frankfurt adO wird es leider noch gaaanz lange dauern, bis die Stadt ihre plebejischen Bausünden gänzlich losgeworden ist.

  • Am 07.09.2019 besuchten wir Frankfurt/Oder. Da es leider immer wieder geregnet hatte und der Himmel verhangen war, lassen die Bilder leider zu wünschen übig. Insoweit bitte ich um Nachsicht.


    Frankfurt/O. war einst Mitglied der Hanse, was man vor allem an den beiden Schauseiten des Rathauses und an der mächtigen Marienkirche noch heute, trotz sehr starker Kriegsverluste erkennen kann. Hier das Rathaus:



    Das kürzlich wieder errichtete Bolfrashaus. Es handelt sich um ein großes Eckhaus aus der Renaissance, dessen größte Zierde ein Runderker, welcher mit Köpfen, Reliefs sowie Roll- und Beschlagwerk reich geschmückt ist. Der Wiederaufbau erfolgte mit Mitteln der EU. Vor dem II. Weltkrieg gab es viele Häuser aus der Renaissance aber noch mehr aus dem Barock. Das ist fast alles zerstört. Es gäbe noch viel Platz für Rekonstruktionen.


    Hier der Runderker des Bolfrashauses aus geringerer Entfernung, so dass Details der Steinmetzarbeiten erkennbar werden:


    Blick vom Bolfrashaus (links angeschnitten) hinüber zur 5-schiffigen Marienkirche. Deren hölzerner Dachstuhl ist alleine schon 21 m hoch.



    Ein prachtvolles gotisches Nordportal der Marienkirche mit viel Bauplastik und als Reliefs gearbeitete Wappen:


    Die Marienkirche ist eine Hallenkirche mit 5 Schiffen. Blick ins Mittelschiff und zum Chor, dessen Gewölbe wieder eingezogen wurde. Leider hat man das nur beim Chor gemacht, alle anderen Gewölbe fehlen, man sieht hinauf zum Dachstuhl. Die grünen Bündelpfeiler erinnern uns daran, dass das Gotteshaus Jahrzehnte lang kein Dach hatte und Regen, Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt war. Im Innern wuchsen Bäume, daher auch die grünliche Verfärbung der Pfeiler.


    Ein Foto mit Innenaufnahme aus der Zeit vor dem II. Weltkrieg. Der große gotische St. Marienaltar/Flügelaltar von 1489, den man auf der alten Aufnahme sieht, steht heute in der St.-Gertraud-Kirche.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (11. Oktober 2019 um 23:57)

  • Der Nordgiebel des Rathauses mit dem Turm:


    Im Chor der Marienkirche befinden sich drei herrliche Bleiglasfenster. die zwischen 1360 und 1370 entstanden. Die im Stil der Gotik gefertigten Fenster bestehen aus insgesamt 117 Bildern, die jeweils 83 mal 43 Zentimeter groß sind und von Bürgern der Stadt finanziert wurden. In einer Art Bilderbibel stellen die Fenster die Schöpfungsgeschichte der Welt, das Leben Adams und Evas, den Bau der Arche Noha, das Leben Christi und die Legende vom Antichrist dar. Die Fenster waren als Kriegsbeute in die Sowjetunion gelangt und waren 2002 und 2008 zurückgegeben und danach restauriert. Seit 2009 sind sie wieder in der St.-Marienkirche zu sehen:




    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (11. Oktober 2019 um 10:59)

  • Das Kleistmuseum ist, was den Altbau angeht, aus der Zeit des Rokoko. Der unlängst erfolgte Anbau sieht in meinen Augen aus, wie ein kantiger Klotz mit Schießscharten und passt zu dem eleganten Altbau wie die Faust aufs Auge. Auf dem Bild haben wir den modernen Anbau weggelassen, bis auf ein kleines Stückchen, rechts angeschnitten ist:


    Gegen die Oder hin haben einige Häuser den April 1945 überlebt:


    Das barocke Junkerhaus, heute beherbergt es das Viadrina Museum:



    Die Friedenskirche (einst Franziskaner Kirche):


    Ein Jugendstilhaus am Markt:

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (12. Oktober 2019 um 00:00)

  • Die Brandenburgische Universität Alma Mater Viadrina (Viadrina ist der lateinische Name des Oderflusses) wurde 1506 gegründet und in der schweren wirtschaftlichen Zeit der Napoleonischen Kriege 1811 aufgehoben. 1991 wurde die Universität als Europa Universität Viadrina neu gegründet. Das heutige Hauptgebäude der Universitas Viadrina ist das einstige Kgl. Preußische Regierungspräsidium Frankfurt/Oder. Es wurde 1898 bis 1903 als Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Frankfurt/Oder aus gelbem Sandstein in Formen des Neo-barock errichtet:




    Das Haupttreppenhaus war zugänglich und wir durften hiervon Fotos aufnehmen. Dieses Treppemhaus ist durchaus repräsentativ und elegant gestaltet, besonders das Geländer, das neben dem Neorokoko auch schon etwas Jugendstileinfluss aufweist:






    Das als Logenhaus der Freimaurerloge zum aufrichtigen Herzen errichtete klasizistische Gebäude, wird heute von der Europa Universität Viadrina genutzt:

    2 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (12. Oktober 2019 um 00:03)

  • Zitat von villa

    Vor dem II. Weltkrieg gab es viele Häuser aus der Renaissance aber noch mehr aus dem Barock.

    Leider nicht, Villa.
    https://www.ebay.de/itm/AK-Frankfu…pYAAOSwmtRdlHhx
    das linke und das rechte Eckhaus Haus stehen noch, oder?

    ich hätt mir wenigstens links hinterm Rathaus ein paar Giebeln erwartet...hab da ein gewisses Bild im Kopf. War wohl eine späte Zutat:

    https://www.ebay.de/itm/AK-Frankfu…BIAAOSwz1pdlHgJ

    https://www.ebay.de/itm/422178-Fra…rEAAOSw74ddZkV9

    nix zu sehen:

    https://www.ebay.de/itm/AK-Frankfu…4oAAOSw2bddUEbR

    offenbar war dieser Klassizismus das höchste der Gefühle.
    FFO dürfte über Jahrhunderte stadtbildmäßig marginalisiert worden sein.
    diesen Wiederaufbau hat es sich natürlich nicht verdient

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Lieber Ursus,

    dass es in Frankfurt / Oder vor dem II. Weltkrieg Häuser aus der Renaissance und noch mehr aus dem Barock gegeben habe, ist nicht meiner Phantasie entsprungen, sondern ich habe das gelesen. Leider kann ich heute nicht mehr sagen, wo ich dies gelesen habe.

    Hier habe ich auf die Schnelle ein altes Foto gefunden, das immerhin beweist, dass es Bürgerhäuser aus der Renaissance in Frankfurt / Oder gab. Es handelt sich hierbei um ein hohes Giebelhaus, das als Eckgebäude auch noch dem Bolfrashaus gegenüber stand. Die Stelle, an der das Haus stand, ist heute frei. Hier wäre eine Rekonstruktion sehr wünschenswert, da zusammmen mit dem Bolfrashaus ein schönes uns malerisches Ensemble entstünde. In der Lindenstraße habe ich ein sehr schönes Barockhaus entdeckt und fotografiert, welches ich demnächst einstellen werde.Leider wurde Frankfurt / Oder im II. Weltkrieg sehr stark zerstört, so dass Vieles untergegangen ist.

  • Hier noch zwei Beispiele von im krieg zerstörten Barockhäusern in Frankfurt / Oder.
    Große Oderstraße 26: Das Geburtshaus von Heinrich von Kleist:


    Große Oderstraße 15: Das einstige Weinhändlershaus wurde ab 1905 als Oderlandmuseum genutzt:

  • Vielen Dank für die Eröffnung einer Frankfurt/Oder-Galerie, Villa1895! Ich habe Frankfurt/Oder vor 2 Jahren besucht, und mich hat diese Stadt auf eine besondere Art beeindruckt. Das historische Zentrum wirkte trotz der erheblichen Lücken allerorten würdevoll und gepflegt, so als gäbe es ein echtes Interesse, den Geist des Ortes zu erhalten und - trotz der angesichts der geografischen und wirtschaftichen Randlage schwachen Investitionstätigkeit - so gut es geht weiter zu entfalten. Die beeindruckende Marienkirche schien dafür der Kristallisationspunkt zu sein, obgleich sie nur noch eine Kulturkirche ist.
    Ich habe einige Detailaufnahmen der spätmittelalterlichen Chorfenster gemacht:

    Das Thema Antichrist wird auf einem Großteil der Fenster behandelt:

    Nicht immer werden erfreuliche Dinge dargestellt :crying: :

    Interessant auch die dargestellten Architekturelemente, freilich in etwas unbeholfener Perspektivität:

    Weitere Nahaufnahmen:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir