• Also, die Liste, die du präsentierst, sagt nicht viel aus, weil:

    • sich darunter sowohl Abbrüche als auch Neubauten befinden
    • wir nicht wissen, wie viel historische Bausubstanz darunter zu finden ist (ich habe mal einen Link angeklickt und bin beim Abbruch eines Betonmonsters gelandet, der aus unserer Warte sehr zu begrüßen ist)
    • wir keinerlei Vergleich zu anderen Städten ziehen können
  • Hä? Mir geht es doch nicht um die bloße Anzahl an Abbrüchen, sondern um die historischen Gebäude im Einzelnen. Die Liste ist zum durchklicken gedacht - ich verstehe deinen Punkt nicht ganz. Und klar: Einen direkten Vergleich zu anderen Städten haben wir nicht - dennoch trau ich den Mitforisten in ihrem Urteilsvermögen darüber, wann ein Abriss berechtigt und wann ein Skandal ist.

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Ich habe rund ein Dutzend der Links angeglickt. In den meisten Fällen bin ich bei Abrissen gelandet, die wir begrüßen sollten. Ich kann deine pauschale Kritik an der Stadt nicht nachvollziehen. Aber natürlich wird es darunter auch bedauerliche Abrisse geben. Wie in jeder anderen Stadt auch. Schlewig ist übrigens ein wahres architektonisches Schmuckstück:

    Schleswig - Spuren der Geschichte in der Stadt an der Schlei
    Spuren dänischer und deutscher Geschichte in Schleswig: Dom, Altstadt, Holm, Johanniskloster, Schloss Gottorf, Barockgarten
    www.zeilenabstand.net
  • Schlewig ist übrigens ein architektonisches Schmuckstück

    Die Stadt ist tatsächlich ganz nett, kann aber nicht an das benachbarte Flensburg heranreichen. Kommt aber auch drauf an was man erwartet. Richtig schön ist auf jeden Fall die Lage an der Schlei. Bei der Gelegenheit ein paar Bilder vom rekonstruierten Gottorfer Globus. Dachte eigentlich, die hätte ich schon mal gezeigt. Ist eigentlich ganz sehenswert. Dumm nur, dass man ihn nicht ohne Aufsicht betreten darf.








    Die Bilder sind von mir

  • Die Stadt ist tatsächlich ganz nett, kann aber nicht an das benachbarte Flensburg heranreichen. Kommt aber auch drauf an was man erwartet.

    Flensburg hat eine ganz gemütliche und unzerstörte Altstadt. Was hier eindeutig fehlt, sind die historisch oder kunsthistorisch überregional bedeutenden Bauten. Die bietet dagegen Schleswig mit dem Dom und dem Schloss Gottorf. Eine landschaftlich herausragende Lage haben beide mit Flensburger Förde bzw. Schlei.

  • Flensburg hat eine ganz gemütliche und unzerstörte Altstadt. Was hier eindeutig fehlt, sind die historisch oder kunsrhistorisch überregional bedetenden Bauten. Die bietet dagegen Schleswig mit dem Dom und dem Schloss Gottorf. Eine landschatlich herausragende Lage haben beide mit Flensburger Förde bzw. Schlei.

    Volle Zustimmung. Du siehst das natürlich vorrangig aus kunsthistorischer Sicht, ich aber nicht. Schleswig wirkt halt noch einmal erheblich kleinstädtischer als Flensburg und an der Königstraße schiebt sich dann leider auch noch richtige Hässlichkeit mitten in die Stadt. Aber wie ich schon sagte: die Lage an der Schlei ist na klar überaus reizvoll. Gilt übrigens auch für Kappeln. Bei Flensburg liebe ich halt die Nähe zu Dänemark und überhaupt den dänischen Einfluss. Und dass die Stadt bisher - wie durch ein Wunder - vom Massentourismus weitestgehend verschont geblieben ist. Mir fällt keine andere Stadt ein, bei der dieses Missverhältnis derart krass wäre. Aber meine überschwänglichen Lobpreisungen liegen natürlich auch an persönlichen Erinnerungen. Meine Frau hat in Flensburg studiert und wir haben viele Jahre Urlaub an der unschlagbar schönen dänischen Nordseeküste gemacht. Da hat es das ebenfalls schöne Schleswig natürlich etwas schwer.

  • Kann Orakel nur zustimmen. Flensburg dürfte zu den - bezüglich Stadtbild - am meisten unterschätzten Kleinstädten Deutschlands gehören. Wohl deshalb, weil besonders markante oder kulturhistorisch überregional bedeutsame Einzelbauten fehlen. Erschwerend kommt hinzu, dass Flensburg maximal weitab der Bevölkerungschwerpunkte im Westen und Süden Deutschlands liegt.

    Der Reiz liegt in einer intakten Altstadt in wunderschöner Lage.

    Beim Vergleich Schleswig-Flensburg liegt Flensburg IMHO eindeutig vorne, und der Umgang mit dem städtebaulichen Erbe ist dort deutlich sensibler.

    Schleswig hat erhebliche, völlig unnötige „Nachkriegsschäden“ erlitten, es gab in den 60er Jahren Flächenabrisse, seit Anfang der 70er verunstaltet das bauliche Experiment des „Wikingturms“ das schleiseitige Stadtbild, und nachfolgend taten zahlreiche weitere Einzelabrisse von zwar nicht „wertvollen“, aber dennoch für das Stadtbild relevanten Altbauten in zentraler Lage ihr übriges.

    Der lokalpolitische Mindset gegenüber dem Stadtbild ist seit dem Krieg leider ein völlig anderer als in Flensburg. Schleswig hatte alle Voraussetzungen, um ebenfalls ein kleiner, aber umso liebenswerterer „Hidden Champion“ unter Deutschlands Städten zu werden - aber es wurde vermasselt.

    Last but not least, soll das wunderschöne Schloss Gottorf durch einen riesigen modernistischen Anbau ruiniert werden.

  • Immerhin hat die Stadt den Neuwerkgarten aufwendig wiederhergestellt. Schade ist natürlich, dass das historische Globushaus dabei nicht rekonstruiert wurde. In dem Zuge muss ich aber sagen, dass das neue Globushaus durchaus seine Qualitäten hat. Der Bau fügt sich gediegen in die Parklandschaft ein. Wirklich bemerkenswert ist aber das stellenweise stark an die frühen 1950er Jahre erinnernde Interieur. Mir gefällt das sehr.

    Was den geplanten Erweiterungsbau von Schloss Gottdorf betrifft: Für sich genommen ist der Entwurf gar nicht mal schlecht. Nur leider würde der doch recht große Bau das bisher unbeeinträchtigte Zusammenspiel mit dem Kreuzstall nachhaltig beschädigen.

    Heute muss halt jede Stadt, die was auf sich hält, so ein Konglomerat aus alt und neu besitzen. Spontan muss ich da an das Militärhistorische Museum in Dresden denken. Angefangen hat damit vermutlich der Louvre mit der Pyramide. Aber nur weil das in Paris ein durchschlagender Erfolg war, heißt das noch lange nicht, dass dieser Anbau an Schloss Gottorf in Würde altern können wird. Hier ist schließlich kein Ieoh Ming Pei am Werk. Aber als ganzes ruiniert wird Schloss Gottorf durch einen solchen Anbau natürlich nicht.

  • Was den geplanten Erweiterungsbau von Schloss Gottdorf betrifft: Für sich genommen ist der Entwurf gar nicht mal schlecht. Nur leider würde der doch recht große Bau das bisher unbeeinträchtigte Zusammenspiel mit dem Kreuzstall nachhaltig beschädigen.

    Das habe ich ja fast aus den Augen verloren. Ich habe damals vor 8 Jahren einen meiner ersten Blogartikel zu diesen Plänen verfasst. Im Vorfeld hatte ich Kontakt mit der Marketingabteilung in Gottorf. Da lief hinsichtlich der öffentlichen Kommunikation einiges aus dem Ruder.

    Schloss Gottorf und sein Masterplan
    Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum: Masterplan für ein neues Besucherzentrum am Schloss Gottorf steht in der Kritik
    www.zeilenabstand.net

    Offensichtlich ist man mit dem Masterplan nicht viel weiter vorangekommen oder kennt jemand den Stand der Dinge zu den Plänen?

  • Mein letzter Kenntnisstand ist, dass 2023 Baubeginn sein sollte. Im Sommer 2023 war ich auch letztmalig vor Ort, aber da waren noch keine Bauvorbereitungen zu erkennen.

  • Großartige Nachrichten aus Schleswig: Der Anbau wird nicht kommen! cclap:)

    Museum: Erweiterungsbau Schloss Gottorf wegen erwarteter Kostenexplosion gestrichen - WELT
    Der Masterplan für die Museumsinsel Schloss Gottorf in Schleswig wird eingedampft: Wegen „gestiegener Baukosten“ haben sich der Vorstand der Landesmuseen…
    www.welt.de
    Schloss Gottorf in Schleswig: Ab September 2025 wird das Schlossgebäude für Sanierungsarbeiten geschlossen - der geplante Erweiterungsbau kommt jedoch nicht
    Eigentlich sollte ab 2026 ein Anbau errichtet werden, doch das ist laut Landesmuseen nicht finanzierbar. Trotzdem wird das Schloss Gottorf ab September für…
    www.ndr.de