• ^ Ganz nett. Nur das Dach könnte stärker ausgeprägt und die Fenster auf der Vorderseite etwas größer sein. :biggrin:

    Wie bei dem Häuschen zum Beispiel? :P


    Die Deckenhöhe im OG beträgt jetzt schon bis zu vier Meter, da wollten wir das Dach nicht noch steiler machen. Ganz nebenbei gefällt uns diese Neigung sogar besser. Die Fenster auf der Straßenseite (Norden, das ist bei mir gefühlt hinten) sind 90 * 170 cm groß und wirken in der Realität anders als auf dem Foto. Zum Vergleich: Die Fenster im OG auf der Südseite haben die Abmessungen 100 * 170 cm, sind also unwesentlich breiter.

  • Passivhäuser sind zwar keine Schimmelhäuser, aber schön sind sie wohl nie, und werden es auch nie sein (können).


    Das ist ein Irrtum; Passivhäuser können durchaus ansehnlich sein oder sogar traditionell gestaltet werden; es ist eine Frage des Geschmacks und des Geldes des Bauherrn.

  • Aber dann sind es -laut die Experten- keine wirkliche Passivhäuser mehr. Das "perfekte" Passivhaus hat ein begrüntes Flachdach, sieht vom Norden aus wie ein (schwarzer) Bunker, und vom Süden wie ein Glaskasten mit Sonnenwehrung.

  • Aber dann sind es -laut die Experten- keine wirkliche Passivhäuser mehr. Das "perfekte" Passivhaus hat ein begrüntes Flachdach, sieht vom Norden aus wie ein (schwarzer) Bunker, und vom Süden wie ein Glaskasten mit Sonnenwehrung.

    Das stimmt so nicht. Ein Passivhaus ist ein Gebäude, welches pro beheiztem Quadratmeter Wohn- und/oder Nutzfläche pro Jahr nicht mehr als 15 kWh für Heizung und Warmwasserbereitung benötigt.
    Wie dieser Wert zustandekommt, ist erst einmal zweitrangig. Höhere Verluste über die Gebäudehülle können z.B. mit mehr internen Wärmegewinnen ausgeglichen werden. Bürogebäude sind bei diesem Beispiel im Vorteil (Abwärme von Geräten). Allerdings benötigen die wiederum eine Lüftungsanlage, die trotz hohem Fördervolumen effizient die Wärme zurückgewinnt.
    Ein Passivhaus ist immer Systemtechnik. Bei einem Auto genügt es auch nicht, einen stärkeren Motor einzubauen, um schneller zu sein. Vielleicht ist sogar der mit dem schwächeren Motor schneller, weil alles gut aufeinander abgestimmt ist.

    Natürlich sieht man öfters auch totgeplante Häuser. Ich konnte vorletztes Jahr so eines besichtigen: Die Haustechnik hat mehr als das Doppelte von dem gekostet, was wir investiert haben, aber der Eigentümer (ein Bauingenieur!) hatte wohl einfach das Prinzip nicht verstanden. Schimmel in der Lüftungsanlage (!), dank der vollverglasten Südfassade Saunatemperaturen schon bei mäßiger Sonneneinstrahlung, verkorkster Grundriß, weil sich alles nach Süden orientiert hat usw.

    Es ist nicht anders als bei konventionellen Bauten: Wenn Dilettanten am Werk sind, kann nicht Vernünftiges dabei herauskommen. Das ist immer ärgerlich, man muß aber deswegen weder die eine noch die andere Bauweise schlechtmachen.


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    Wenn die Zitatfunktion nicht jedesmal bei einem Einschub die Hervorhebung löschen würde, hätte ich das auch gemacht. An der Schriftgröße habe ich nichts, aber auch gar nichts geändert. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, am Ende des Schreibens jedesmal auch noch den Quelltext zu kontrollieren und möglicherweise fehlende Tags zu ergänzen. Wenn solche - vermutlich durch Bugs verursachte - Fehler schon zu Ermahnungen führen, während beispielsweise Beiträge, die quadratmetergroße Bilder enthalten und den Informationsfluss wirklich behindern, toleriert werden, beschränke ich mich doch lieber wieder auf das Lesen.

  • Dachreiter

    Ein ganz großes Danke von mir. Dann haben die "Experten" mir damals ja richtig Unsinn verkauft.

    Gern geschehen. Allerdings will ich hier nicht den Besserwisser spielen. Es gibt auch den Ansatz "Ökologisches Passivhaus". In diesem Fall spielen Dinge wie Dachbegrünung zweifellos eine Rolle. Daß dann in der Regel die Holzständerbauweise verwendet wird und bei allen Baustoffen nach Möglichkeit auf Schadstoffarmut und regionale oder zumindest nationale Herkunft geachtet wird, ist dafür typisch.
    Unser erstes Haus war so gebaut, bei dem jetzigen haben wir aus ästhetischen und aus Kostengründen auf die Lärchenholzfassade (deutsche Lärche) und die Dachbegrünung verzichtet.

  • Ab März 2017 sollte das Karlstor am östlichen Ende der Heidelberger Altstadt saniert werden, auch mit Zuschüssen von Bund und Land.

    Zitat

    Insgesamt rechnet die Stadt momentan mit Kosten von 899.000 Euro. Im Entwurf für den Haushalt 2017/2018 sind 6.538.200 Millionen Euro für den Unterhalt von städtischen Gebäuden vorgesehen. Neben dem Karlstor sollen davon auch das Brückentor der Alten Brücke, die Burgmauer der Tiefburg und das Dach des Alten Rathauses in Kirchheim saniert werden


    Heidelberger Karlstor wird ab März saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

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  • Passend zu dem Video gibt es auch einen Artikel, der die Simulation des Schlosses anschaulich beschreibt.

    Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.

  • Der Vollständigkeit halber muss ich erwähnen, dass sich oben gezeigtes Video zweifelsohne an das Werk "Schloss Heidelberg, Architektur und Baugeschichte" von Julian Hanschke anlehnt. Dieses ikstz im Jahre 2015 in Karlsruhe erschienen und hat einen Umfang von 495 Seiten.

    Ich kann dieses Werk nur jedem empfehlen, der sich mit der Geschichte des Schlosses auseinandersetzen möchte. Es ist reich illustriert und zeigt anhand von Schaubildern, Tafeln, Fotos und Dokumenten minutiös alle baulichen Veränderungen der ehemaligen kurfürstlichen Residenz seit dem 13. Jahrhundert auf.
    Absolut faszinierend, mit viel viel Liebe zum Detail. Hier merkt man, dass der Autor mit Herz und Seele hinter den stand, über was er schrieb.

    (Keine Sorge, ich mache hier keine Werbung, kenne Herrn Hanschke nicht. Aber das Buch ist tatsächlich ein Meisterwerk!)

  • Ein weiterer Film zur virtuellen Rekonstruktion des Heidelberger Schloßes mit Schwerpunkt über die Arbeit des ausführenden Architekten:

    "In alter Pracht
    Heidelberger Schloss ist virtuell auferstanden: Der Architekt Julian Hanschke hat das Heidelberger Schloss rekonstruiert. Die heutige Ruine wird so virtuell sichtbar. Man kann sogar am Computer den Ausbau des Schlosses nachvollziehen."

    http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=67412

  • Neues, ja, fast erstaunliches, aus Heidelberg:

    Aktuell stehen einige äußerst wichtige Sanierungen an. Still und ohne großes Aufsehen werden drei der absolut wichtigsten Gebäude der barocken Altstadt saniert. Jahrelang hat sich in dieser Hinsicht in der Stadt nichts getan, der Verfall zog sich scheinbar unbemerkt dahin. Seit mittlerweile einigen Wochen ist nun das Karlstor, ein Triumphbogen zu Ehren des Großen Kurfürsten Karl Theodor, erbaut zwischen 1775 und 1781 nach einem Entwurf von Nicolas de Pigage, eingerüstet. Nachdem monatelang schon Netze die Passanten vor eventuell herabfallenden Sandsteinteilen schützen sollten, folgen nun endlich Taten. Diese Woche wurden die beiden das Tor flankierenden Löwen, das Wappentier der Wittelsbacher, entfernt und zur "Kur" in die Schweiz geschickt. Der Mannheimer Morgen berichtet darüber, die Rhein-Neckar-Zeitung bleibt einen Bericht noch schuldig:

    https://www.morgenweb.de/mannheimer-mor…alid,28518.html

    Das zweite, weitaus bekanntere Gebäude, das auch den neuen Webauftritt von Stadtbild Deutschland ziert, ist das Brückentor. Hier wurde schon seit Jahren, wenn nicht gar seit Jahrzehnten, über die dringend notwendige Sanierung diskutiert. Streitpunkt war hier vor allen Dingen die Sanierung der Wohnung, die sich in den beiden Geschosse über der Tordurchfahrt befindet. Das Brückentor, oder besser die beiden Türme, stammen in ihren ältesten Teilen noch aus dem 15. Jahrhundert, der westliche Turm beherbergt bis heute Kerkerräume. Die heutige barocke Gestalt erhielten die Türme zwischen 1786 und 1788, als die alte, hölzerne Brücke, die am 17.02.1784 bei extremem Hochwasser mit Eisgang weggerissen wurde, als barocke Neuschöpfung wiederaufgebaut wurde. Seitdem heißt sie nach dem Bauherrn Karl-Theodor-Brücke, im Volksmund wird sie aber seit jeher nur Alte Brücke genannt. Die Wohnung soll offenbar nicht mitsaniert werden, meines Wissens ist diese seit 2004 nicht mehr bewohnt und bedarf eigentlich einer dringenden Grundsanierung. Naja, immerhin das Tor und die Türme werden saniert:

    https://www.heidelberg24.de/heidelberg/hei…ro-8582604.html

    Eine weitere immens wichtige Sanierung betrifft die ehemalige Hofapotheke am Marktplatz, errichtet im Jahre 1701 nach Entwürfen Johann Jakob Rischers. Sie stellt zusammen mit dem Palais Rischer aus dem Jahre 1711 (Ebenfalls J. J. Rischer, errichtet als eigenes Wohnhaus, danach zur Universität gehörig und im 19. Jahrhundert Universitätsfechtboden. Heute das Verbindungshaus der liberalen musischen Studentenverbindung Stauffia, Untere Straße 11), dem Pfälzer Hof am Universitätsplatz (bez. 1724, Architek J.J. Rischer, Hauptstraße 127) und dem Haus Meder (Architekt wahrscheinlich ebenfalls J. J. Rischer, Hauptstraße 168) das wohl wichtigste Beispiel des barocken Wohnhaus-Baus nach der großen Stadtzerstörung 1693 dar.
    Jahrelang war hier der McD untergebracht, gefolgt von einem Souvenirshop, der sich auf Kunden aus Korea spezialisiert hatte. Nachdem dieser geschlossen hatte, habe ich eigentlich darauf gehofft, dass sich die Sache erledigt hat. Dieser Shop ist nun allerdings in die Untere Straße gezogen, was insofern eine Verschlechterung darstellt, als die "Untere" eigentlich eine der Straßen der Heidelberger, nicht der Touristen, ist. Diese halten sich fast ausschließlich in der Hauptstraße auf. Die Untere Straße zeichnet sich vor allen Dingen durch ihre enorme Anzahl an Kneipen und individuellen, netten kleinen Einzelhändlern aus. Naja, bleibt zu hoffen, dass dies der einzige Shop bleibt.
    In die Hofapotheke wird ein Vapiano-Restaurant einziehen. Im Zuge dessen wird die Fassade komplett renoviert. Dies war auch dringend nötig. Das Innere soll wohl quasi "entkernt" werden, das ist insofern nicht weiter tragisch, als dort sowieso keinerlei historische Räume mehr vorhanden waren bzw. sind.

    https://www.rnz.de/nachrichten/he…rid,305326.html

    Die vierte Sanierung, die mir heute zufällig ins Auge sprang, betrifft Hauptstraße 84. Dies dürfte in kunsthistorischer Hinsicht keine bekannte Adresse sein, handelt es sich doch hierbei um ein schlichtes Heidelberger Barockhaus. Bekanntheit erlangte es vor allem durch berühmte Bewohner, einerseits durch Anselm Feuerbach, der hier kurzzeitig wohnte, und andererseits durch Frederik Hahn, besser bekannt als Torch, der hier seine Jugend verbrachte. Insofern kann dieses Gebäude als eine der Gründungsstätten und Wurzeln der deutschen Hip-Hop- und vor allem Rapkultur gelten. Auch Barack Obamas Schwester Auma, Germanistik-Studentin u.a. in Heidelberg sowie Bekannte der Heidelberger Hip-Hop Jugend, wohnte während ihrer Heidelberger Zeit in diesem Haus.

    Soweit viele Grüße aus der schönsten Stadt Deutschlands

  • Eine weitere immens wichtige Sanierung betrifft die ehemalige Hofapotheke am Marktplatz, errichtet im Jahre 1701 nach Entwürfen Johann Jakob Rischers. Sie stellt zusammen mit dem Palais Rischer aus dem Jahre 1711 (Ebenfalls J. J. Rischer, errichtet als eigenes Wohnhaus, danach zur Universität gehörig und im 19. Jahrhundert Universitätsfechtboden. Heute das Verbindungshaus der liberalen musischen Studentenverbindung Stauffia, Untere Straße 11), dem Pfälzer Hof am Universitätsplatz (bez. 1724, Architek J.J. Rischer, Hauptstraße 127) und dem Haus Meder (Architekt wahrscheinlich ebenfalls J. J. Rischer, Hauptstraße 168) das wohl wichtigste Beispiel des barocken Wohnhaus-Baus nach der großen Stadtzerstörung 1693 dar.
    Jahrelang war hier der McD untergebracht, gefolgt von einem Souvenirshop, der sich auf Kunden aus Korea spezialisiert hatte. Nachdem dieser geschlossen hatte, habe ich eigentlich darauf gehofft, dass sich die Sache erledigt hat. Dieser Shop ist nun allerdings in die Untere Straße gezogen, was insofern eine Verschlechterung darstellt, als die "Untere" eigentlich eine der Straßen der Heidelberger, nicht der Touristen, ist. Diese halten sich fast ausschließlich in der Hauptstraße auf. Die Untere Straße zeichnet sich vor allen Dingen durch ihre enorme Anzahl an Kneipen und individuellen, netten kleinen Einzelhändlern aus. Naja, bleibt zu hoffen, dass dies der einzige Shop bleibt.
    In die Hofapotheke wird ein Vapiano-Restaurant einziehen. Im Zuge dessen wird die Fassade komplett renoviert. Dies war auch dringend nötig. Das Innere soll wohl quasi "entkernt" werden, das ist insofern nicht weiter tragisch, als dort sowieso keinerlei historische Räume mehr vorhanden waren bzw. sind.

    https://www.rnz.de/nachrichten/he…rid,305326.html

    McDoof in der Hofapotheke - das war in der Tat eine jahrelange Lachnummer. Die nachfolgenden Nutzungen waren ja irgendwie aber auch nicht viel besser. Ich frage mich, warum ins Erdgeschoss nicht einfach das reinkommen kann, was reingehört: Eine Apotheke. Dann oben drüber ein, zwei Wohnungen in bester Altstadtlage - schade. Und warum es vor Jahren möglich war, innen alles historische herauszureißen, ist mir auch unbegreiflich. Denkmalschutz beschränkt sich in Heidelberg offenbar auf die Fassaden.

  • Dass hier keine Apotheke einzieht hängt damit zusammen, dass nur wenige Meter weiter schon die Schwan-Apotheke existiert. Mit zwei weiteren Apotheken in der Hauptstraße ist der Bedarf demnach wahrscheinlich gedeckt.
    Ich muss sagen, dass mir die Nutzung als McDonalds besser gefallen hat als der riesige Souvenir-Shop. Immerhin hat der McDonalds nicht ausschließlich koreanische Touristengruppen angezogen, sondern wurde auch von den Heidelbergern genutzt. Die beste Lösung war das aber definitiv nicht!
    Seit heute wird ordentlich entrümpelt. Zum zukünftigen Aussehen des Inneren gibt es allerdings keine mir bekannten Visualisierungen.

  • Tja,wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch viel Schatten. Nachdem der Anbau an die Heidelberger Stadthalle vor einigen Jahren verworfen wurde und man sich auf einen Neubau in der Bahnstadt einigte, wurde am 11.10.2017 der Sieger des Realisierungswettbewerbes zum Bau eines neuen Kongresszentrums gekürt. Das Gebäude soll auf einem Areal südlich des Hauptbahnhofs entstehen, quasi zwischen Hauptbahnhof, Bahnstadt und der Schiller-International-University im "Science Lab". Hier befinden sich aktuell das ehemalige Bordell (Das im Zuge des Metropolink Festivals erst 2016 ein Mural erhielt, siehe hier: http://www.metropolink-festival.net/location/?jahr=2016), das schon seit Jahren leersteht und ein nüchterner Zweckbau ist, einige belanglose Firmenbauten und das Gebäude des Restaurants Friedensglocke, das Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. All diese Bauten werden natürlich für den Neubau abgerissen. Soweit nicht weiter tragisch, abgesehen eventuell von der Friedensglocke. Allerdings wird der Neubau ein, naja, sagen wir mal, etwas transparenterer Klotz. Der Mannheimer Morgen jubelt schon von einer "Architektur-Ikone". Lachhaft. Auch wurden wohl schon Stimmen laut, das Konferenzzentrum könnte ähnlich dem Guggenheim-Museum in Bilbao eine Ikone werden. Noch lachhafter und einer Erwähnung eigentlich überhaupt nicht würdig.
    Alles in allem ist der Tenor offensichtlich überwiegend positiv. Ich persönlich empfinde das Ding als sehr grobschlächtig und langweilig. Naja, eben das, was die Moderne zu bieten hat. Doch seht selbst:


    https://www.rnz.de/nachrichten/he…rid,308924.html


    Sehr schön natürlich die Interpretationen und Deutungen der Verantwortlichen, die einmal wieder zeigen, dass man durch genug Gelaber einfach alles irgendwie schönreden kann. Zitat vom ersten Bürgermeister und Baudezernenten Jürgen Odszuck:

    „Die rötliche Außenhülle ist eine sehr schöne Interpretation der Materialien der Altstadt, die weiße Innenraumgestaltung setzt Bezüge zur Bahnstadt. Vom städtebaulichen Konzept bis hin zum Material passt der Entwurf sehr gut in den Stadtteil und in unsere Stadt. Damit zeigt das Büro, dass es sich intensiv mit Heidelberg befasst hat und sensibel mit unserer Stadt umgehen kann."


    Quelle:
    http://www.focus.de/regional/heide…id_7708311.html


    Ich zitiere aus dem selben Artikel:

    „Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, dass sich das neue Konferenzzentrum in die Umgebung integriert. Ich bin begeistert, wie gut das scheinbar gelungen ist, insbesondere das Zusammenspiel mit dem Bahnhofsplatz Süd. Das Gebäude bietet so einen sehr schönen Eingang vom Hauptbahnhof kommend in die Bahnstadt. Es zeigt, wofür die Bahnstadt steht: Weltoffenheit und Freundlichkeit gegenüber Besuchern“ sagte Dieter Bartmann, Vorsitzender des Stadtteilvereins Bahnstadt e.V. und Mitglied des Koordinationsbeirats Neues Konferenzzentrum."

    Bleibt noch folgendes zu erwähnen: Ich kenne tatsächlich NIEMANDEN aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der die Bahnstadt freiwillig jemals besucht hätte. Eine Ausnahme bildet hier mein ehemaliger Geographie-Professor, der sich von berufs wegen mit dem Klima in der Bahnstadt auseinandersetzte. (Das im Übrigen speziell im Sommer überhaupt nicht so gut ist, wie anfangs angenommen. Die Altstadt weist hier teilweise kühlere Tagestemperaturen auf.)

  • und das Gebäude des Restaurants Friedensglocke, das Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. All diese Bauten werden natürlich für den Neubau abgerissen. Soweit nicht weiter tragisch, abgesehen eventuell von der Friedensglocke.

    Das ist aber schon wirklich ein Verlust, dieser sehr ansehnliche Altbau, zu sehen auf diesem Foto. :kopfschuetteln:
    Und das Restaurant wird dann einfach auf die Straße gesetzt?