Heringen/Helme - Schloss

  • Das Schloss Heringen ist eine Anlage in Heringen an der Helme im Landkreis Nordhausen (Thüringen).

    http://www.schloss-heringen.de/
    http://www.burgen.procondesign.de/start.php?action=galerie&id=75 (Bildergalerie)

    Zitat

    [...] Mit der letzten Turmhaube, die in den nächsten Tages befestigt wird, wird die Rekonstruktion des Daches und der drei Türme abgeschlossen.
    Am Ende des gerade laufenden 5. Bauabschnittes werden voraussichtlich gut vier Millionen Euro in die Sanierung des Schlosses geflossen sein, das seit 2005 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung anerkannt ist.

    http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php4?ArtNr=65944 (mit Bildern)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Da die Sanierung von Schloss Heringen hier mal in den Meldungen erwähnt wurde, war das starke Verlangen in mir geweckt, mich auf den ehemaligen Besitzungen der Grafen von Hohnstein umzuschauen. Leider ist das Schloss noch geschlossen :biggrin: aber hier nun trotzdem die erfreulichen Erfolgsmeldungen was das Äußere betrifft.

    Die ursprüngliche Burganlage (um 1330), wurde anfangs des 16. Jahrhunderts zum Renaissanceschloss umgebaut. Es diente jedoch nie als Residenz und sah nur als Witwensitz der Gräfin Clara von Schwarzburg von 1597-1658 etwas höfischen Glanz. Nachfolgend diente es in verschiedenen Funktionen vom Gutssitz, Gericht, Getreidelager bis zur Hühnerbrüterei. Seit 1980 steht das nette kleine Schloss unter Denkmalschutz, in jüngerer Vergangenheit bildete sich ein Förderverein, bis dato wurden um die 7 Millionen Euro Fördermittel in die bauliche Ertüchtigung gesteckt. Genutzt werden soll die Anlage für die hiesige Bibliothek, als Museum mit wertvollen Ölgemälden und Schriften der Schwarzburger, als Festsaal und für diverse Büronutzungen.

    Die Anlage von Nord, links das beschriebene Alte Schloss, rechts das Neue Schloss. Dieses ist wohl 200 Jahre jünger, genaueres weiß ich jedoch nicht. Von der Zeit her dürfte es dann wohl barock überformt worden und nicht original dem Barock zugehörig sein:

    Ab der Höhe des Rundbogens, sind die Obergeschosse, die Zwerchhäuser und wie ich meine auch die Giebelseite bis zur Traufhöhe eine Totalrekonstruktion, die Schweifgiebel der Zwerchhäuser waren nur anhand einer historischen Illustration bekannt. Die Mauern sind komplett in Naturstein wiedererrichtet und das Dach wurde neu verkupfert. Die rekonstruierten Bereiche kann man auch daran erkennen, dass die alten Gewände aus rotem Sandstein unschön "auswaschen" (Eisenoxid?) und den frisch aufgetragenen Putz besudeln. Die neuen Sandsteingewände zeigen diesen Effekt nicht. Gibt es für so etwas eine Art Grundierung?

    Einige Links zu Fotos des jämerlichen Vorzustands:

    Schloss_Heringen_275x192.jpg
    http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/8405663.jpg

    Und während des Umbaus:

    http://static.panoramio.com/photos/large/20695693.jpg
    http://www.manfredgrund.de/wp-content/upl…ossheringen.jpg

    Hier noch eine Ansichtskarte, Fachwerkhäuser und Wassergraben sind allerdings verschwunden, schade.

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Stutzen (8. Juli 2012 um 22:28)

  • Ich umrunde das Areal:

    Nach Sanierung des Mauerwerks soll auch das Neue Schloss frischen Putz erhalten:

    Seltsam geduckter Eingangsbereich, mit abgeschlagenem Ziergiebel:

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Stutzen (8. Juli 2012 um 22:29)

  • Die Gestalt der Südseite des Renaissancebaus war soweit erhalten, bis auf die Verdachung des Eingangs:

    Auch hier, das Auswaschen des Sandsteins:

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Stutzen (8. Juli 2012 um 22:29)

  • Die Südseite öffnet sich zu einem Festplatz, umgeben von ehemaligen Stallungen und dem Herrenhaus des Guts:

    Hier war grad irgendein Abi-Ball oder dergleichen in den Startlöchern:

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.

    Einmal editiert, zuletzt von Stutzen (8. Juli 2012 um 22:30)

  • Wahnsinn, da wurde effektiv mal ein Bauwerk auch mit den historischen Baumaterialien rekonstruiert, also Bruchstein, obwohl das Mauerwerk abschliessend einen deckenden Verputz erhielt!

    Ja, ich war auch überrascht. Angesichts der Dicke des Mauerwerks wird das keine billige Angelegenheit gewesen sein.

    Insgesamt ein netter Ort. Kein touristisches Highlight, aber Kyffhäuser und Stolberg sind um die Ecke und auch Halle ist auf der A38 schnell erreicht (etwa 20 Minuten). Wenn die Arbeiten beendet sind kann man schon mal an der Autobahnausfahrt rechts rüber ziehen und das Innere bestaunen.

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.

  • Freie Fahrt für freie Bürger. :tongue:

    Durch Aseleben und die anderen Präriedörfer fährt doch niemand mehr, da: A38.
    Gut... meinetwegen 40 Minuten.

    Falls nicht gesondert erwähnt: die Bilder sind selbst erstellt.