• Kurzes Video (3 min) des mdr zum Projekt *Rekonstruktion des Bismarck-Denkmals"

    - Hintergründe

    - Entscheidungsstand

    - Vorstellung der Örtlichkeit (auf dem Czorneboh, Berg des Lausitzer Berglandes, im Landkreis Bautzen)

    Sendetermin war gestern, ist also sehr aktuell

    https://www.mdr.de/sachsenspiegel…s-4ccc2d21.html

    Czornboh ist übrigens sorbisch und bedeutet *Schwarzer Gott*, es gibt in der Nähe auch einen Berg namens Bieleboh - *Weißer Gott*

  • "Schwarzer Gott" passt gut zu Bismarck, der in dem Filmchen ja auch als finstere Gestalt beschrieben wird, die, sollte sie den Berg wieder erklimmen, nur Unfrieden stiften werde.

    Unser Heimatsender berichtete bereits am 13. Oktober 2021 und meldete am 14. Oktober, dass der Stadtrat die Entscheidung vertagt habe.

    Bismarckowy pomnik na Čornoboze

    Zum Ausgleich der verfehlten und allerübelsten Schul- und Minderheitenpolitik des "schwarzen Gottes" habe ich die Abbildung in Obersorbisch beschriftet. Und ich würde auch dafür plädieren, neben dem Denkmal eine umfängliche Erklär- und Distanziertafel in obersorbischer Sprache zu platzieren.

    Schöpfer des Denkmals war übrigens Anton Schwarz, ein Katholik aus dem nordböhmischen Grottau (Hrádek nad Nisou), der hauptsächlich in Dresden lebte.

    Noch ein historisches Detail: Bismarcks Schulpolitik war auf das Königreich Preußen beschränkt, da damals Bildung Ländersache war. Bautzen lag im Königreich Sachsen. Die Reichseinigung, die zweifellos Grund für die Errichtung des Denkmals war, wird in dem MDR-Filmchen mit keinem Wort erwähnt.

    Noch zwei Sätze aus der obersorbischen Wikipedia:

    Wobsedźer Čornobóskich lěsow a twarjenjow na wjeršku je město Budyšin. W lěće 1904 postajichu na wjeršku Čornoboha, pódla rozhladneje wěže, pomnik Otta von Bismarcka.

    (Da zu befürchten ist, dass Bismarcks Schulpolitik heute noch nachwirkt, übersetze ich lieber: "Besitzer der Wälder auf dem Czorneboh und der Bauten auf seinem Gipfel ist die Stadt Bautzen. Im Jahre 1904 wurde auf dem Gipfel des Czorneboh, neben dem Aussichtsturm, ein Denkmal Otto von Bismarcks errichtet.")

    Ein Bismarck unter Bäumen würde die Attraktivität des Ausflugsziels Czorneboh zweifellos steigern. Wenn die Deutschen nur nicht so wahnsinnig verkrampft wären!

  • Man könnte doch auch einfach ein Denkmal eines sorbischen Häuptlings neu schaffen und daneben setzen. Dann haben die auch etwas, wo sie hingucken können, und alle sind zufrieden.

  • Mir gefällt ja der Radegast, ein heidnischer Gott der Slawen. Er wacht auf dem Berg Radhošť in den Mährisch-Schlesischen Beskiden.

    Figur des Radegast auf dem Radhošť (Foto: Pohled 111, 1. September 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Der Radegast wurde 1931 aufgestellt. Nicht weit davon enthüllte man damals auch ein Denkmal der Slawenapostel Kyrill und Method. Es gibt noch ein zweites Exemplar vom Radegast. Das kam 1961 in den Prager Zoo.

    Der Radegast im Prager Zoo (Foto: Mojmír Churavý, 12. Oktober 2019, CC-BY-SA-4.0)

    Also sowas in der Art auf dem Czorneboh aufgestellt. Und dann könnte man sich noch den Spaß machen und die Namensschilder vertauschen. Radegast sieht so grimmig aus. Wenn man da "Bismarck" ranschreibt, glaubt das in Deutschland jeder.

  • Es gibt Neuigkeiten zum "Dauerprojekt" Bürgerhäuser Innere Lauenstraße Nr. 8 und 10. Nachfolgend 2 Zitate aus einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 28. Oktober 2021 (die beiden Zitate sind kursiv gedruckt) .

    So geht es an den Bürgerhäusern weiter

    Die barocken Häuser sollten längst saniert sein. Doch seit 15 Jahren liegen Bauherr und Baufirma im Rechtsstreit. Was nun trotzdem passieren soll.

    Um Bauarbeiten die Zufahrt zur Rückseite der Bautzener Bürgerhäuser zu ermöglichen, ist seit etwa zweieinhalb Jahren in der Mühltorgasse eine Rampe aufgeschüttet. Doch damit soll jetzt bald Schluss sein. Wie die Stadt mitteilt, soll die Baustellenzufahrt noch vor Weihnachten abgebaut werden. Im Frühsommer 2019 war die Rampe aufgebaut worden, weil an den Häusern Sicherungsarbeiten notwendig waren.

    Hier ein Foto von besagter Rämpe:

    Die folgenden beiden Fotos entstanden kurz nach Weihnachten (für beide Blickrichtungen in die Mühltorgasse) – die Rampe ist tatsächlich weg.


    Weiter im Text. Zitat aus der SäZ vom 28. Oktober 2021:

    Bürgerhaus-Investor Thomas Kasselmann bestätigt das und gibt noch weitere Details bekannt. Die Sicherungsarbeiten an den Häusern seien abgeschlossen. Demnächst lasse er den Baukran abbauen. Ab Frühjahr 2022, berichtet Kasselmann, wolle er zudem die Fassade der Bürgerhäuser in der Inneren Lauenstraße 8 und 10 sanieren lassen. Dafür stehe er in Kontakt mit der Denkmalpflege. Derzeit stocke das Projekt allerdings wegen des Mangels an Handwerkern. Aber er rechne damit, im Sommer das Gerüst entfernen zu können. Außerdem habe er bereits Planungen für den Bau eines neuen Gebäudes in Auftrag gegeben, teilt Thomas Kasselmann mit. Näheres verrät er noch nicht.

    Zur gedanklichen Anbindung (Auffrischung) noch ein paar Fotos.

    Zum Zeitpunkt Ende 2006, als die Sanierung endlich begonnen hatte, waren die beiden Bürgerhäuser *Innere Lauenstraße 8 und 10* aufgrund der baulichen Vernachlässigung zur DDR-Zeit und langjährigem Leerstand nach der Wende bereits in einem sehr desolaten Zustand. Kurz nach Beginn der Bauarbeiten kam es Ende 2006 zum Einsturz eines Treppenhauses. Weitere Einstürze erfolgten in den nachfolgenden Jahren, so dass nunmehr die gesamte historische Hofbebauung weg ist.

    Das folgende Foto entstand um 1965. Man beachte den relativ hellen Komplex am linken Bildrand (vertikale Mitte). Das ist die ehemalige Hofbebauung. Die Vorderhäuser (Innere Lauenstraße) binden an den dahinter befindlichen Lauenturm an (der Turm mit der barocken Laterne). Das schmale Gebäude direkt links vom Turm ist die Nr. 12, daneben die Nummern 10 und 8.

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/hei-m…-mf_0003460.jpg

    Nun der Zustand der Hofgebäude Anfang 2007:

    Schnappschuss von den Sicherungsarbeiten (beide Dachstühle wurden erneuert, hier im Bild ist die Nummer 10 noch in Arbeit, das Dach von Nr. ist bereits weitgehend fertig), Aufnahme vom Herbst 2020:

    Gemäß dem obigen SäZ-Zitat soll ja im nächsten Frühjahr die Sanierung der Fassaden beginnen. Mir scheint es, als ob man dabei analog der Verfahrensweise an der Nr. 6 verfahren würde (ein schon seit ca. 15 Jahren topsaniertes Barockgebäude). Man hat dort nämlich die gründerzeitlichen Umgestaltungen im Bereich der Erdgeschosszone zum großen Teil wieder rückgängig gemacht (große Schaufenster, gusseiserne Stützsäulen etc.). So sah das EG der Nr. 6 VOR der Sanierung aus (Haus mit der Ladenaufschrift Olympia):

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/hei-m…-mf_0006906.jpg

    Und das ist der Zustand NACH der Sanierung:

    Zur Begründung meiner Vermutung hier Fotos vom aktuellen Zustand der Fassaden Nr. 8 und 10:

    Megagespannt bin ich auf das Aussehen des geplanten „neuen Gebäudes“, offenbar ein Ersatzbau auf der Hoffläche. Hier kann man viel versauen, denn es geht um Bautzens „Schokoladenseite“:

    Klick

  • Wenn die Stadt hier keine Vorsorge trifft, kann das arg ins Auge gehen.. Nach all den Querelen hat man seitens des Investors sicher das Bestreben "günstig" zu bauen, damit der Neubau hinten zum Hof möglichst viel wieder rausholt. Hoffentlich geht das gut...

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Heut mal wieder zu Hause gewesen und hab paar Schnappschüsse sanierter Häuser unterm Schloss gemacht. Sind paar richtig gute Beispiele dabei. Bei einigen scheint sogar richtig viel Investitionsvolumen dahinter zu stecken, da sind sogar die angelegten Terrassengärten gen Burg komplett erneuert worden.

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss


    Dazu die umgebaute Kantine des alten Betonwerkes. Sie hat das typische DDR-style Dach verloren.

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Und zuletzt noch paar dokumentarische Fotos der Baumfällungsaktionen am Ortenburgberg unterm Reimanmweg gen Spree.

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

    Bautzen... Seidau/unterm Schloss

  • Es folgen ein paar Meldungen aus dem LK Bautzen, damit sie nicht separiert im "allgemeine Meldungen aus Sachsen" - Ordner landen.

    https://www.saechsische.de/bautzen/schlun…07352-plus.html

    Sanierung der ehemaligen Direktorenvilla des Sprengstoffwerkes in Schlungwitz

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    In Radibor die Sanierung des 400 Jahre alten Torhauses

    https://www.saechsische.de/bautzen/schlos…84770-plus.html

    und des Bahnhofes

    https://www.saechsische.de/bautzen/lokale…39045-plus.html

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    In Holscha hat der 600 Jahre alte Gasthof seinen Retter gefunden

    https://www.saechsische.de/bautzen/immobi…27583-plus.html

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    in Großdubrau startete die Sanierung des Waldschlösschens

    https://www.saechsische.de/bautzen/lokale…34343-plus.html

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    In Wilthen wagen sich junge Leute an die Sanierung der Obervorwerksmühle

    https://www.saechsische.de/bautzen/wilthe…11054-plus.html

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    Das Rittergut in Weigsdorf hat einen Besitzer. Hoffentlich erfolgt eine Sanierung.

    https://www.saechsische.de/bautzen/ritter…38169-plus.html

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    Wie es nach der Sicherung der Alten Kirchschule in Weißenberg weitergehen soll, steht indessen noch nicht fest.

    https://www.saechsische.de/bautzen/immobi…31703-plus.html

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  • Ein paar Impressionen vom diesjährigen Osterreiten (sorbischer Osterbrauch). Mit Reiterzügen (9 Züge mit insgesamt rund 1300 Reitern) wird dabei die Osterbotschaft verkündet. Der Bautzner Zug führte traditionell von Bautzen nach Radibor (katholisch geprägtes Dorf ca. 9 km nördlich von Bautzen) und wieder zurück.

    Drohnenbild

    Hier ein interessantes Kurzvideo (2 min), auch um einen Eindruck von den feierlichen Gesängen zu bekommen (religiöse sorbische Lieder):

    https://www.mdr.de/nachrichten/sa…s-508eae13.html

    Die nachfolgenden Fotos entstanden bei der Rückkehr der Reiter nach Bautzen, zum Abschluss wird dreimal der Dom umrundet.

  • In der Bautzener Taucherstr. 9 wird eine gründerzeitliche Villa saniert. Artikel hinter der Bezahlschranke, aber mit Foto.


    Hier entstehen drei große Wohnungen

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das 44,5 Mio teure Wissensforum am Lauengraben in Bautzen wird zu 90 Prozent mit aus der Kohle-Förderung bzw dem Strukturwandelfond gefördert. Man will jetzt einen Architektenwettbewerb ausloten. Ich denke, es wäre gut, wenn Stadtbild Deutschland e.V. nochmals an die Rekonstruktion des Wendischen Hauses erinnern würde. Das stand zwar ursprünglich woanders, würde sich an dieser Stelle, gerade auch als Entreé von der Friedensbrücke kommend, sehr gut machen.

    https://www.saechsische.de/bautzen/kultur…63698-plus.html

    Ich verweise auf Artikel und Bildmaterial der Pressemitteilung vom letzten Jahr. Der Anklang war recht positiv

    Pressemitteilung Stadtbild Deutschland:

    https://stadtbild-deutschland.org/bautzen-rekons…-am-lauenareal/

    Presseecho:

    https://www.alles-lausitz.de/ein-votum-fuer…edergeburt.html

    Video dazu von Stefan Mundt:

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  • Zur möglichen Rekonstruktion vom Wendischen Haus, werden mit Sicherheit sich bald Gegner dieses Rekokandidaten formieren. Und wie es wir es von allen Rekos in Deutschland ja kennen,wird es auch zum Wendischen Haus endlose und zermürbende Debatten geben. Siehe Bauakademie Berlin. :kopfschuetteln: