• Sehr geehrter Cadmus,

    meinen herzlichen Glückwunsch! Ich kann nicht umhin, meine höchste Bewunderung und Anerkennung auszusprechen. Ohne Beherrschung der Handwerkskunst aber auch ohne Liebe zur Sache, ohne Idealismus und Ausdauer kann man so eine großartige Leistung nicht vollbringen. Sie können zurecht stolz darauf sein. Möge Ihr Haus anderen zur Anregung dienen, selbst so etwas zu wagen. Man sieht an Ihrem Beispiel, dass man auch sehr stark gefährtete Gebäude durchaus retten kann, auch dass diese sich dann zu wahren Perlen verwandeln können. Das schöne Bautzen ist noch schöner geworden.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (5. Oktober 2019 um 21:07)

  • Ich möchte mich den herzlichen Worten von Villa1895 und Maßwerk ausdrücklich anschließen. Da cadmus den Sinnspruch aus den Meistersingern erwähnt hatte, hier noch 2 Detailfotos. Das Spruchband befindet sich an der Fassade unterhalb der Dachtraufe:





    Und noch 2 Bilder vom Gebäude *Große Brüdergasse 14* zur Veranschaulichung des dort befindlichen Sitznischenportals (Vorbild für den 1. Entwurf von cadmus):



    Portal in vollständiger Ansicht:
    http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/…katalog_0047840

  • Das Portal " Große Brüdergasse 8 " ist eine Neuschöpfung von mir.

    Einfach herrlich!
    Herzlichen Glückwunsch und einen großen Dank für diese wunderbare Schöpfung - dieses schöne Geschenk.

    Bitte mehr davon, viel mehr!
    Mich sehnt es nach solchen Anblicken, denn die massenhaft entstehenden Glas-Stahl-Rasterbunker in Berlin sind Gift für meinen Wunsch, mich an Fassaden und damit an meiner Umgebung erfreuen zu können.


    Gruß aus Berlin.

  • Kleiner Geburtstagsbesuch zu Hause eröffnete einige neue Details und Ansichten aus der Heimat.

    November 2019
    November 2019
    November 2019
    November 2019

    Ankunft Bahnhof fast fertig außen. Ich find das eingefügte Geschoss im Dach furchtbar. Wer hat diese 3-teiligen Fenster erdacht? Was soll das?

    November 2019
    November 2019
    November 2019
    November 2019

    Die alte Mühle am Mühlgässchen in der Seidau macht sich auch hervorragend.

    November 2019

    Eckhaus Rosenstraße/Kurt-Pchalek-Str. wird auch endlich saniert.

    Bonus:
    November 2019

    Die Fassadenwestseiten des Fleischmarktes haben neue geschmiedete Fahnen/Flaggenhalterungen bekommen. Sogar richtig viel. Also ich find das ja ne stadtbildnerisch lebendige Bereicherung, sofern sie nicht an vergangene Flaggenpflichten erinnern. Evtl. auch für die Romantica, den Weihnachtsmarkt oder die frühjährliche Schmückung für den Touristen?!

  • Der Bahnhof soll Verwaltungsstandort des Landkreises werden. Deshalb jetzt der Umbau durch einen Investor mit der Aufstockung. Schade! Man hätte die Aufstockung mit wenig Aufwand besser verpacken können. Und ich finde es auch schade, dass es solche braunen Rauputzfassaden bald gar nicht mehr geben wird.

    Bahnhof Bautzen vor dem Umbau, Stadtseite (Foto: Dr. Bernd Gross, Februar 2015, CC-BY-SA-4.0)

    Bahnhof Bautzen am 3. August 2019, Stadtseite (Foto: Fiver, der Hellseher, CC-BY-SA-4.0)

    Bahnhof Bautzen am 12. Oktober 2019, Bahnsteigseite (Foto: Ubahnverleih, CC0)

    Bahnhof Bautzen am 12. Oktober 2019, Bahnsteigseite (Foto: Ubahnverleih, CC0)

  • Ich liebe den Osten! Da wird die schöne alte Bausubstanz noch gepflegt.


    Bautzen kann es sich auch nicht wirklich leisten seine Gesamtpaket als Publikumsmagnete zu zerstören. Die Stadt lebt von dem, was die DDR aus Geldnot nicht wegreißen konnte. Diesen Aufbau haben wir immer noch dem Bürgermeister Schramm und den Soli zu verdanken, da man hier wusste, wie man in Zukunft die Stadt beleben kann. Durch Tourismus. Der älteste Turm der Stadt ist immerhin 820 Jahre alt. Das haben Städte wie Löbau, oder Weißwasser hingegen bis heute verpennt und leben immer noch in der Vergangenheit und schauen nicht in die Zukunft.

    Zum Bahnhof:

    Ich finde es interessant, warum immer der Denkmalschutz irgendwie bei gewissen Dingen plötzlich versagt. Als könnten die hier nicht bis über den 2. Stock schauen, weil Nacken verspannt. Sonst ist alles bisher gut geworden. So sind überall Sprossenfenster und dann das Dachgeschoss mit diesen Löchern da oben. Es war wohl zu schwer da ebenfalls in passender Anordnung auch noch Sprossenfenster ein zu bauen. Sonst finde ich die Ecken besonders gelungen. Die sehen nun etwas nach barocken Dach aus und lassen den Bahnhof jetzt etwas historischer aussehen als bisher.

  • Kleines update zum Sanierungsobjekt *Burglehn, Nr. 15*

    Ausgangszustand:

    Aktueller Stand (24.12.2019):


    Und noch einige Fotos von einem der Bautzner Zollhäuschen. Dieses hier steht am Eingang der Äußeren Lauenstraße.
    Das Gebäude wurde schon vor einiger Zeit saniert, aber meines Wissens noch nie hier im Forum gezeigt:



    Ansicht etwa 1908

  • Die Sanierung von Zollhaus ist auch schon Jahre her, aber man kümmert sich sehr gut darum, wie man sehen kann. :thumbup:

    Ich hoffe, die bauen im Burglehn auch wieder das richtige Tor rein. Ich gehe aber mal davon aus, weil man in Bautzen doch schon darauf achtet, so meine Erfahrung.

  • Es gibt Neuigkeiten zum Einsturzhaus *Töpferstraße 29* (Zentrum-Garagen). Die gesamte Grundstücksfläche (incl. des großen Hofbereiches und der dort befindlichen „Garagen“-Bebauung – historische Garagen wohlgemerkt) wurde an einen lokalen Investor verkauft. Zum verkauften Areal gehörten aber auch noch die angrenzenden Grundstücke – diese teils unbebaut, teils bebaut. Letzteres (d.h. der bebaute Teil) umfasst das große Grundstück des so genannten *Lausitzer Druckhauses*. Die hier befindliche Firma ging vor wenigen Jahren konkurs. Inder Sächsischen Zeitung wurde fleißig darüber berichtet, aber alle Artikel sind hinter der Bezahlschranke. Ich will die einsehbaren Informationen nachfolgendzusammenfassen.
    Hier der Plan des verkauften Gesamtareals: Klick

    Wie schon berichtet, wurde das Vorderhaus *Töpferstraße vor Monaten fast vollständig abgerissen(erste Aktion des Investors). Jetzt sieht es so aus (Foto aus einem SZ-Artikel vom 27.12.2019, eine ganz aktuelle Aufnahme, entstanden beim zugehörigen Interview mit dem Geschäftsführer der BauCom Bautzen GmbH – dies der Investor): Klick

    Das Foto offenbart, dass man nicht nur das Vorderhaus abgerissen hat, sondern auch einen (wenn auch nicht allzu großen) Teil der Hofbebauung. Man beachte dazu den Abschnitt zwischen dem (mittels blauer Stahlträger) abgestützten Bereich und der Abrisszone unmittelbar links des Efeubewuchses. Die abgerissene Hofbebauung ist auf den beiden nachfolgenden Altfotos zu sehen; im ersten Bild der Bereich„hinter“ dem PKW sowie auf dem zweiten Foto der Bildbereich links.


    So war die Situation unmittelbar nach dem Einsturz:



    Nochmal zu dem oben verlinkten Foto vom 27.12.2019 (das mit dem Investor). In dem zugehörigen Artikel stand, dass man die „Säulen“ (gemeint sind offenbar die Pfeiler) der Toreinfahrt erhalten will. Hier der frei lesbare Anfangsteil des Artikels:

    Zitat von Sächsische Zeitung

    Sächsische Zeitung 27.12.2019
    Vorsichtig streicht Roland Zetsch über den Stein des Torbogens. Blaue Farbe ist da zu sehen, die wohl einst kräftig gewesen sein muss – übrig geblieben ist bloß ein Hauch. „Das war wohl eine der ersten Tankstellen in Bautzen“, sagt der Geschäftsführer des Bautzener Bauunternehmens Baucom. „Hier war wohl das Logo der Tankstelle“, erklärt er und deutet auf den Farbschimmer. Er steht vor dem Überrest des Hauses in der Töpferstraße, das Anfang des Jahres plötzlich eingestürzt ist. Dann sagt er: „Diese Säulen, die wollen wir nach Möglichkeit erhalten.“ Auch das geschnitzte Holztor zwischen den Säulen hat einen historischen Wert, aber die Zeit hat deutliche Spuren daran hinterlassen. Ob es zu retten ist? „Das wissen wir noch nicht.“

    Quelle: https://www.saechsische.de/plus/wie-es-mi…ht-5155273.html


    Hier eine Aufnahme besagter Holztür:


    Aus einem früheren SäZ-Artikel war zu erfahren, was auf dem Gelände geplant ist: Wohnungsbau. Mehr ist mir darüber noch nicht bekannt.

  • Auf dem Areal wird nun sicherlich tabula rasa gemacht. Schön wäre es allerdings, wenn er ein Gebäude in der Kubatur des Vorgängerbaus unter Einbeziehung der "Säulen", also mit ähnlicher Toreinfahrt, errichten würde. Auch eine Rekonstruktion des Fassadenschmucks wäre natürlich sehr schön. Also ein Bau, der sich zumindest optisch etwas an das eingestürzte Gebäude anlehnt, wäre gut. Aber das wird vermutlich ein Traum bleiben.

  • Über dieses Bauprojekt in der Bautzner Altstadt wurde hier schon mehrfach berichtet: Der Komplex eines Seniorenheims im Bereich Burglehn. Ich habe heute einige Fotos zugesendet bekommen, die ich vorstellen möchte.

    Zustand vor der Bebauung (Blick durch die Mönchsgasse in Richtung Große Brüdergasse):

    Zustand jetzt (ähnliche Blickrichtung, der Gründerzeitler auf dem obigen Foto ist jetzt nur am linken Bildrand angeschnitten):

    Gehen wir nun die Mönchsgasse hoch bis zu der Ecke mit dem Baum, Zustand vorher:

    Ähnliche Blickrichtung jetzt - der Baum musste aber weichen:

    Von der "Baumecke" weiter nach rechts geschaut:

  • Das Gebäude hat die richtige Traufhöhe, Gauben und eine Mansarde. Das ist mehr, als wir bei den allermeisten Neubauten erwarten dürfen. Wobei ich sagen muss, dass mir in der Bautzener Alstadt, so schön sie ist, bei meinen Besuchen immer etwas Grün fehlt. Vielleicht sollte man nicht auch die letzte freie Fläche bebauen.

  • Einfach nur stockhesslich und alles zubetoniert und geschmackloses Eisen. Ich kann mich noch an Zeiten in Bautzen erinnern, da wurden historische Gebäude komplett neu gebaut. Nun ist wohl die Zeit gekommen, wo Bautzen auch im Historischen Kern immer wieder Zerniert wird. :/

  • Zerniert von den üblichen auswärtigen Profiteuren müsste es wohl heissen. Sie haben jetzt die Bresche geschossen. Wenn man das mal in diese altmodische Militärsprache bringt. Halb so gross, ohne den Zaun und drei Bäume davor hätten auch gut ausgesehen.