Berlin-Mitte - Wilhelmstraße und Umgebung - altes Regierungsviertel

  • Bei Entwurf Bild 1 fragt man sich ob der Architekt besoffen war. Den Entwurf auf Bild 2 finde ich mit Abstand am einfallsreichsten, hat was von Art Deco, fast mediterrane Leichtigkeit. Wenn ich gefragt wäre würde ich mich dafür entscheiden. Die beiden neoklassischen Beispiele sind mir zu kolossal, zuviel des Guten.
    Kommen wird im Lüscher-Berlin aber sicher ohnehin wieder maximal so etwas wie Entwurf Bild 5.

    In dubio pro reko

    3 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (25. Januar 2018 um 13:55)

  • Dann lieber die Entwürfe 3 und 4. Ersterer strahlt eine klassische Eleganz aus, nur ist mMn der flache Dachabschluss etwas misslungen. Und der vierte Entwurf dagegen ist ein Zitat des frühen Zuckerbäckerstils der DDR und hat insgesamt mit dem grünen Kupferdach und den teilweise vorgeblendeten Kolonnaden eine gewisse Monumentalilät, was für die Hauptstadt schon würdig ist. Passt zudem ganz gut zum Hotel Adlon in der Nähe, welches ja bekanntlich auch von Patzschke errichtet wurde !

  • Hier werden immer wieder zwei Grundstücke durcheinander gebracht. Die beiden letzten Bilder beziehen sich auf das östliche Grundstück direkt an der Wilhelmstraße zwischen Behrenstraße und Französischer Straße. Ist auch deutlich am Umfeld zu erkennen, z. B. das ehem. DDR-Innenministerium.

    Die anderen drei auf das Grundstück an der Cora-Berliner-Straße.

  • Sehr gut dass die unwürdigen Wurstbuden am Holocaust-Mahnmal endlich verschwinden. Laut einer inzwischen fast zwei Jahre alten Meldung der BZ soll das Büro Patzschke den Neubau errichten, was sicherlich ganz in unserem Sinne wäre. Der letztbekannte Entwurf (2016) ist sehr vielversprechend, siehe unten. Hoffentlich verdonnert Regula den Investor nicht am Ende doch wieder zu einer der üblichen Rasterfassaden...


    © Palais am Brandenburger Tor GmbH & Co.KG / Patzschke & Partners


    Laut Berliner Zeitung soll dieses Jahr mit dem Bau des neuen Gebäudes am Holocaust-Mahnmal begonnen werden. Der obige Entwurf von Patzschke wird höchstwahrscheinlich leider nicht zum Zuge kommen, allein schon deshalb, weil auf dem Dach eine öffentliche Aussichtsterrasse vorgesehen ist. Der Neubau solle „einen würdigen, unaufgeregten Platzabschluss für das Denkmal bilden“. Ziel sei es, „ohne architektonische Selbstdarstellung einen hochwertigen, klassischen Baukörper zu errichten, der auch in Jahrzehnten als zeitgemäß gelten kann“, so der Investor.
    Wir wissen ja hier im Forum allzu gut, was solche Phrasen heutzutage bedeuten. Berlin darf sich vermutlich auf die nächste "hochwertige" Rasterfassade (wie u.d. Linden) o.ä. freuen. :augenrollengruen:
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  • Darüber, dass es nicht Patzschke wird, bin ich eigentlich gar nicht mal so traurig. Die haben zwar quantitativ viel Aufgebaut, aber qualitativ sehr abgebaut.

    Was ich nicht gut finde ist, dass es nur ne "Scheibe" vor dem Plattenbau wird, statt dass wieder ein Häuserblock entsteht. Das wirkt einerseits etwas kulissenhaft, andererseits wird den Bewohnern der Platte die Sicht verstellt. Besser, man hätte damals diese Platte abgerissen, statt die auf der anderen Straßenseite, wo nun eh nichts passiert...

  • Kann noch jemand das Rendering nicht am Handy sehen?
    Ich bin sehr gespannt, der Patzschke Entwurf war, wie auch der Art Deco inspirierte, sehr interessant.

  • Schau dir das Bild im Rendering an

    Ich seh da leider nix... Bitte mal das Bild direkt verlinken! (Die URL, nicht einbinden)

    Mir hätte auch der Art-Deco-inspirierte Entwurf von Christoph Langhof an der Wilhelmstraße enorm gut gefallen: http://abload.de/img/cora1-1024x683g4qlr.png
    Vielleicht an anderer Stelle mal, würde auch gut an ein Flussufer passen oder z.B. Mediaspree oder Bahnhofsviertel auflockern.

    Ansonsten ist Fuchshuber ein sehr interessantes Architekturbüro. Ich möchte fast meinen, die gehören mit zu den ersten, die fast zu gleichen Teilen "klassisch" und "modernistisch" entwerfen. Ganz unverkrampft, völlig selbstverständlich nebeneinander. Fast wie in den USA. Ein gutes Zeichen für das aufbrechen der Dogmen im deutschen Architekturbetrieb sowas. :)

    Wenn sich das so fortsetzt, haben wir in Deutschland vielleicht bald ein so tolles, abwechslungsreiches Büro wie RAMSA Architects.

  • Ein qualitätvoller Bau von Billigbauer Fuchshuber wäre ein Widerspruch in sich und kann ich mir nicht vorstellen.

    Kannst du das ggf. mal präzisieren?

    Ich finde die Fuchshuber-Sanierung der Villa Erxleben im Grunewald z.B. ausgesprochen hochwertig: https://fuchshuberarchitekten.de/projekte/villa-erxleben/

  • Ich sehe das Rendering leider auch nicht. Und deswegen werde ich bestimmt nicht den berüchtigten Flash Player installieren. Moderne Webseiten verwenden den aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr.

    In dubio pro reko

  • Andere Fuchshuber Projekte sehen meiner Meinung sehr schick und wertig aus. Ich kann nicht erkennen, was daran billig sein soll.
    Abgesehen davon gefällt mir, was ich auf dem Winzigrendering glaube zu erkennen, allerdings eher nicht. Wirkt sehr wuchtig, mehr modern als klassisch und insgesamt sehr unruhig und unelegant in der Gestaltung, besonders die Vielzahl an Fensterformaten, Loggien und Balkonen...
    Naja, immerhin wird es kein Lüscher-Kubus mit öder 08/15 Rasterfassade...

  • Da hat man den vorherigen Fuchshuber-Entwurf aber nochmal ordentlich vereinfacht und verboxt. Noch dazu so massiv und an einer städtebaulich so prägnanten Stelle. Ich bin entsetzt, vor allem nach Jahren Hoffnung ein klassischerer Entwurf würde hier gebaut werden.