Berlin-Mitte - Allgemeines

  • Weiß einer, was für eine Architektur sie favorisiert?
    Ich habe ein böse Vorahnung.

    ...sie ist ein er. Zumindest fände er die Rekonstruktion der Bauakademie „großartig“ und will Siemens vom Bauprojekt Magnus-Haus abbringen.
    Ansonsten kann man - auch aus parteipolitischen Gründen - wohl leider nicht allzuviel erhoffen.

  • Der neue Wohnturm am Mühlendamm sieht aus wie eine Rekonstruktion des abgerissenen Frankfurter AfE-Turms.

    http://www.berliner-woche.de/mitte/bauen/ho…ern-d86192.html

    https://de.wikipedia.org/wiki/AfE-Turm#…turm-ffm002.jpg

    Ob er einmal das gleiche Schicksal erleiden wird?

    https://www.youtube.com/watch?v=4uBUoHV2o3Q

    Ich vermute nicht, da es sich um ein Wohngebäude handelt, dass vermutlich in Streubesitz übergehen wird.

  • Da das Fotografieren kein Hexenwerk ist, sich allenfalls die Zusammenstellung und Illustration eines Beitrags als aufwendig erweist, zeige ich hier einige bauliche Entwicklungen aus der Oranienburger Vorstadt.

    Invalidenstraße N°1/Brunnenstraße - das damalige Haus ist längst abgerissen.

    Der Neubau dürfte in diesem Jahr fertiggestellt werden.

    Bilder aus dem letzen Sommer - ein (passabler) Neubau an der Ackerstraße/Elisabethkirchstraße (tchoban voss).

    Dieses Haus an der Invalidenstraße N°6/Bergstraße wurde (zumindest im Erdgeschoss) mit Dämmzeug verkleidet und mit baudekorativ-illusorischen Malereien versehen.

    Die ebenso illusorische Parole könnte man - im Hinblick auf die täuschende Bemalung - als ironisch einstufen; wird aber wohl nicht so gemeint sein.

    Auch Bilder aus dem letzten Jahr - ein sehr hässlicher Neubaukasten gegenüber dem Nordbahnhof.

    Und schließlich noch zum markanten Eckgebäude Chausseestraße N°1/Torstraße. 'snitch' hatte ja an anderer Stelle mündlich berichtet.

    Vor der Baumaßnahme:

    Und aktuell:
    Man müsste mal ein historisches Foto des Hauses auftreiben.

    Sehr schöne und für das Stadtbild wichtige Sache. Hoffentlich beeinträchtigen die geplanten Dachterrassen nicht den Gesamtanblick.
    Wer dort €inzi€h€n möchte, kann sich hier (temporär) informieren.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (4. Februar 2017 um 16:56)

  • Wie immer, hätte es schlimmer kommen können. Einigen Anwohnern gefällt es anscheinend bereits.
    Zumindest keine Standardkiste!

  • Betr. Suhrkamp-Neubau

    Also in dem Artikel wird eine vorsichtige Stellungnahme eines Anwohners zitiert ("ganz nett", "interessant"). Daraus zu schließen, dass die Kiste "den Anwohnern" bereits gefalle, ist wohl etwas weit hergeholt. Zumal von einer Gegenpetition der Anwohner die Rede ist.

    Das ist nicht nur eine Kiste, sondern das ist "Retro" im schlechtesten Sinne. Roger Bundschuh hat eine Kiste im 70er-Jahre-Stilm mit massivem Sichtbetonkörper an der Stirnseite entworfen. Wenn so etwas gefällt, dann haben die Betongötter der 1970er baulich alles richtig gemacht. Weshalb also "Stadtbild Deutschland"?...

  • Wer meint mir gefällt das Suhrkamp-Ding, der hat meinen Zweckoptimismus falsch verstanden. Ist aber auch meiner Wortwahl geschuldet und daher auch sehr verständlich wenn es so interpretiert wurde.
    Nein, liebe Forumsmitglieder, ich wünschte mir eine deutlich geschicktere Blockrandschließung.
    Nur sehe ich den Zug, trotz Anwohnerprotesten, bereits als abgefahren an. Der TAZ Neubau in Kreuzberg konnte nicht verhindert werden. Am Moritzplatz steht bereits eine Bausünde, die des Aufbau Verlags. Diese Verlagshäuser hätten sich eher am Klassiker des Ullsteingebäudes oder Mossehauses orientieren sollen. Aber das ist anscheinend zu viel verlangt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berkowitz (15. März 2017 um 20:51)

  • Türmchenhaus: gefällt! Sehr schön, daß das wieder so ist!
    Suhrkampbau: iiiih, neeeeinn, das ist wie das furchtbare 70er-Jahre-Zeug an Otto-Suhr-Allee und Opernviertel... grausig. Warum muß man das wieder aufwärmen, das schlägt doch heute noch aufs Gemüt dieses Tonnenideologiezeug.

  • Das Palais Varnhagen in der Französischen Straße, Architekt David Chipperfield, ist nun äußerlich weitgehend fertiggestellt:




    Eines der leicht bläulich getönten Fenster:



    Insgesamt recht enttäuschend. Die Bauzeit zog sich über einige Jahre, nach meinen Beobachtungen nicht zuletzt durch den recht aufwändigen Guß der verschiedenfarbigen Betonfassade. Leider ist das Ergebnis auch bei näherem Hinsehen optisch kaum von einer Wärmedämmfassade mit Glattputz zu unterscheiden. Erst der Klopftest (den ich heute real durchführte :D ) zeigt, dass man es mit massivem Material zu tun hat - welches wohl leider trotzdem optisch eher nicht so schön altern dürfte wie Naturstein, der vermutlich sogar preiswerter gewesen wäre. Aber Chipperfield ist ja anscheinend in seinen "Beton mit hochwertigen Beischlagstoffen" (siehe James-Simon-Galerie) vernarrt...

    Positiv hervorheben kann man vielleicht die wertig erscheinenden Holzfensterrahmen und die angenehm wirkende Ockerfarbe. Negativ zu Buche schlägt ganz sicher das unproportioniert hohe und dazu noch grau abgesetzte Staffelgeschoss - würg, das erinnert verdammt an die gerade in Berlin/Potsdam so häufigen weißen Styroporkisten mit grauem Staffelgeschoss.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Was daran an ein Palais erinnern soll erschließt sich mir absolut nicht. Mitglieder der Familie Varnhagen von Ense würden sich im Grab umdrehen ob der Adaption ihres Namens.

  • Erst der Klopftest (den ich heute real durchführte ) zeigt, dass man es mit massivem Material zu tun hat

    Wenn ich das richtig verfolgt habe, ist die Fassade mit Styrodur-Dämmplatten verkleidet. Diese sind von höherer Dichte und Druckfestigkeit als die Eierkarton-WDSV-Platten aus Styropor.

    Ich finde den Bau zumindest besser als seinen linken, nein sogar alle seine Nachbarbauten in dem Block. Der Gesamteindruck erscheint mir auch aufgrund der angenehmen Farbgebung von Fassade und Fenstern eher positiv und insgesamt überdurchschnittlich. Die Bezeichnung 'Palais' ist natürlich absurd und unangemessen, aber es wird ja ohnehin inflationär verwendet.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (27. August 2017 um 01:05)

  • ^^Hm, also ich bin im Verlauf des Fassadenbaus einige Male dort vorbeigekommen, und was sich zeigte war just dieselbe schmale Fassadenguss-Verschalung, die man auch über mehrere Monate am Staab-Bau am Schinkelplatz beobachten konnte. Die Wärmedämmung aus Steinwolle war nach meiner Erinnerung darunter angebracht, so dass es quasi ein zweischaliges Mauerwerk wurde. Aber geh halt mal selbst vorbei und klopf... ;)

    Edit: das Baunetz schreibt hier auch noch was über die Fassade: Sichtbeton...

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Snork (27. August 2017 um 07:49)

  • Man lasse einmal einen Fremden durch die Französische Straße fahren; danach zeige man ihm die Fotos vom "Palais" Varnhagen und frage ihn, auf welcher Straßenseite es steht. Er wird raten müssen.

    Das erinnert ein bisschen an Straßen wie die Rue de la Loi in Brüssel - ein modernes Gebäude neben dem anderen, alle sauber gebaut mit einer modernen Architektur. Ob sie aber von Chipperfield oder sonstwem sind (oder eine Kopie des Gebäudes 100 Meter weiter), macht für 99 Prozent der Passanten keinerlei optisch erkennbaren Unterschied.

    Mir fehlt da einfach der Mut, diese Standardfassaden optisch zu unterbrechen, unverwechselbare Designelemente einzuplanen, Ausbuchtungen, Erker oder Fassadenbepflanzungen oder ähnliches vorzusehen. Da bedarf es noch nicht einmal anderer Materialien. Ist denn Kreativität verboten?

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

    Einmal editiert, zuletzt von Martintre (11. September 2017 um 19:27)

  • Was vor allem auffällt, ob am Leipziger Platz oder bei einem Blick von einer erhöhten Position: Alle Neubauten haben exakt die gleiche Traufhöhe. Das macht die Stadtlandschaft zusätzlich so gääääähnend langweilig ||||||

  • Hm, ja.
    Wenn man Gärtners Stadtansichten (um 1850) anschaut, sind die Häuser auch alle kahl.
    Aber ich hätt doch gern ein bißchen Schnörkel... (Stuck)