Berlin-Mitte - Wilhelmstraße und Umgebung - altes Regierungsviertel

  • und noch ein Bild vom Sonntag.... Mauer- Ecke Behrenstraße findet man das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
    Das Gebäude stammt ja wohl ziemlich eindeutig aus der Kaiserzeit. Leider konnte ich nicht herausfinden, zu welchem Zweck es einst erbaut wurde. Vielleicht weiß es jemand?

  • Stammt selbstverständlich aus der Kaiserzeit, wurde aber über dem Sockelgeschoss nach dem Krieg arg vereinfacht. Das war, wie die Gebäude gegenüber, eine Bank. :)

  • Ich hoffe, daß die Bilder in diesen Strang passen.
    Auf meinem Sonntagsspaziergang, von dem ich schon kurz erzählt hatte zwischen Potsdamer Platz und Bahnhof Friedrichstraße kam ich in der Glinka- Ecke Taubenstraße an diesem Altbaubestand vorbei, das wohl im Dornröschenschlaf liegt. Die daneben liegenden Häuser Glinkastraße 18 und 19 sehen auch nicht gerade vorzeigbar aus für ein Regierungsviertel. Weiß jemand, ob da in absehbarer Zeit eine Renovierung oder gar Restaurierung geplant ist? (Hausnummer 20 könnte nebenbei gesagt trotz frischer Farbe auch noch ein bißchen Stuck vertragen :wink:)

    So sah es mal aus:

    Und ja es gab schonmal Planungen, jedoch wurde das Objekt zwischenzeitig wieder verkauft und ob die Pläne aktuell sind und was der momentane Eigentümer vor hat, weiß ich auch nicht so genau.

    Zuletzt hat Color Immobilien Berlin diesen Altbau für 11 Millionen Euro verkauft.

    Hier wird das Objekt auch gelistet.


  • Das Haus Jäger- Ecke Mauerstraße wurde ja schon an anderer Stelle gezeigt, aber wohl noch nicht von dieser Seite...

    Das rechte Nebengebäude haben sie ja auch durch eine draufgeklatschte Bauhauskiste entstellt, die man wohl irgendwann wieder abreißen muss. Es wird wirklich Zeit, schon mal Pläne zu entwickeln, wie mit den Neo-Bauhaus-Kisten in den nächsten Jahrzehnten zu verfahren sein wird. Ich plädiere für Beibehaltung der Substanz, sofern diese nicht sanierungsbedürftig ist, aber dann massenweise Kuppeln und Walmdachgeschosse auf diese Häuser zu setzen. Und die Fassaden werden mit Löwenköpfen und bunten Mosaiken überzogen. Nichts soll von Gropius und Co. übrig bleiben... :zwinkern:

  • Oberbaumbrücke: Du meinst sicher das Gebäude Mauerstraße / Ecke Französische Straße. Ich hatte schon mal im Rahmen der "Berlin in alten Bildern" etwas über die Mauerstraße gebracht, da findest du dann auch unter #365 historische Fotos. Das Gebäude wurde ursprünglich für die Nordstern-Versicherung gebaut, später Sitz der Lotto-Zentrale, nachdem Norstern nach Schöneberg gezogen ist (neben dem Rathaus). In den 90er Jahren Musikhochschule Hans Beimler, jetzt dem Ministerium für Verbraucherschutz etc. zugeschlagen. Die rechte Ecke des Gebäudes fehlt. Man sieht es an der Unsymmetrie. Man hat wohl aus Trümmerresten die Ecke aufgemauert.

    So sah der Mittelrisalit mal ursprünglich aus:

    Mauerstr 37-41 (heute 39-42), Versicherungsgesellschaft Nordstern, von Kayser & v. Groszheim, aus BAW Oktober, 1902:


    und hier ein paar Fotos vom 31. März 2014:



  • Das "Dach" :kopfschuetteln:... Herrje was für ein Bau. Und dann sowas oben drauf...

    Allerdings ist's wirklich schade, dass sämtliche Zierung von der Fassade entfernt wurde. Gerade in der Lage könnte das Gebäude wirklich etwas hermachen und aus den tristen Bauten der Umgebung hervorstechen.

  • Ist definitiv ein Restuckierungskandidat. Allerdings wird der Bund Angst haben, wegen "Protzerei" und angeblicher Steuergeldverschwendung schlechte Presse zu bekommen, wenn er an diese Sache ginge. Das ist ja hierzulande das Dilemma. Wird ein hässliches Bauhaus-Flachdach auf ein Haus gesetzt, kümmert es niemanden, wenn man für weniger Geld etwas Bauschmuck anbringt, jaulen gleich welche auf, und - noch schlimmer - die Verantwortlichen machen sich gleich in die Hose. Zumindest ist das derzeit zu vermuten, es kann sich natürlich der Zeitgeist auch wieder deutlich drehen.

  • Wie schön.... ich hatte ja schon im März darüber nachgedacht, ob aus dem Ensemble noch etwas werden könnte.... Ich freu mich cclap:)

    Um mich mal selbst zu zitieren :wink:

    Ich hoffe, daß die Bilder in diesen Strang passen.
    Auf meinem Sonntagsspaziergang, von dem ich schon kurz erzählt hatte zwischen Potsdamer Platz und Bahnhof Friedrichstraße kam ich in der Glinka- Ecke Taubenstraße an diesem Altbaubestand vorbei, das wohl im Dornröschenschlaf liegt. Die daneben liegenden Häuser Glinkastraße 18 und 19 sehen auch nicht gerade vorzeigbar aus für ein Regierungsviertel. Weiß jemand, ob da in absehbarer Zeit eine Renovierung oder gar Restaurierung geplant ist? (Hausnummer 20 könnte nebenbei gesagt trotz frischer Farbe auch noch ein bißchen Stuck vertragen :wink:)

  • Die Ecke erinnert an all die Gründerzeitpaläste, die bis zu den Zerstörungen an Friedrich- und Leipziger Straße standen. Wäre traumhaft, wenn der Entwurf so auch realisiert wird. Kleinteilig differenziert - eine Augenweide. :daumenoben: Mit jedem verwirklichten Projekt dieser Patzschke-Neubauten werden die unsäglichen Kriegsverluste ein klein wenig erträglicher.

    Einmal editiert, zuletzt von Tektor (10. Februar 2015 um 21:30)

  • Deutlich besser zu älteren Plänen für die Ecke. :applaus:

  • WOW! Hat die Leipzigisierung Berlin erreicht? auch wenn das Ecktürmchen mal wieder zu wünschen übrig lässt, ei supertolles Projekt! Und das kommt sicher? Vorher Schrottimmobilien, danach Noblesse und Großstadtflair. Man sieht, wieviel Potenzial in Berlin steckt, wenn es nur genutzt wird!

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Es tut sich was ! Patzschke, Nöfer und Co werden die Baukultur dieses Landes sicher nachhaltig verändern. Ich bekomme den Eindruck, dass sich die Entwicklung von Berlin aus langsam ausbreitet. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich da gerade eine Art Neohistorismus ?

    In jedem Fall Gratulation an Patzschke ! Wie schon gesagt: Ein Sieg der Ästhetik und Schönheit. Ich kann mich davor nur verneigen. :applaus: