Berlin-Mitte - Allgemeines

  • Der Erweiterungsbau zum' Haus am Köllnischen Park' ist abgerissen worden.

    Die Neubebauung steht wohl im Zusammenhang mit der Revitalisierung des seit langem auf Eis liegenden Projekts des Umbaus der alten AOK-Zentrale an der Rungestraße zu Wohneinheiten (Stichwort 'Metropol-Park').

    Leider bleibt der benachbarte schlimme Plattenbau am Schulze-Delitzsch-Platz/Köpenicker Straße wohl erst einmal stehen.

    Dies gilt wohl nicht mehr lange für Wilhelmstraße 56-59; der Bau sieht ziemlich leergezogen aus.

    Hierdie bereits weiter oben bekanntgegebene Neubauplanung.

    Der DGUV-Neubau Glinkastraße/Französische Straße gibt sich zu erkennen.


    Für einen Grüntuch Ernst-Bau gar nicht mal soo schlecht - jedenfalls haben sie den Almdudler in dessen ureigenen und monogestalterischen Stil zumindest mal übertroffen.

    Schließlich noch zwei Perspektiven vom 'Palais am Deutschen Theater' die ich hier mangels Fertigstellung so noch nicht zeigen konnte.


    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich berichte nochmals aus der Friedrichstadt.

    An der Grenze zur Dorotheenstadt sind die Gebäude der russischen Föderation an der Behrenstraße eingerüstet worden.

    Links ist N°66/67, u. a. Konsularabteilung, zu sehen und rechts daneben N°64/65, Bautrakt des ehem. Hotel Windsor und heutige Botschaftsschule.
    Als ich vor einigen Wochen dort entlang fuhr, habe ich einige Leute mit recht farbenfrohen Fassadenplänen erhaschen können; ich lass mich überraschen.

    Den Neubau der Dt. Gesetzlichen Unfallsversicherung Glinkastraße/Französische Straße hatte ich schon mal in früherem Zustand gezeigt.

    Gleich rechts daneben, Französische Straße 56-60, entsteht - wie ebenfalls bereits berichtet - das Palais Varnhagen. Hier das Baugrundstück, rechts im Hintergrund die Bayerische Landesvertretung, links daneben der Neubau 'Palais Behrens'.

    Hier das genialistische zu errichtende Werk.

    Bild: David Chipperfield Architekten/Artprojekt Unternehmensgruppe

    Jägerstraße 48, Haus 'Belles Etages' von NPS Tchoban Voss, wurde hier auch schon öfter gezeigt.


    http://www.belles-etages.de

    Ich finde, dass es sich hinsichtlich Farbe und Gestaltung hervorragend einfügt. Das links angrenzende ehem. Bankhaus Mendelssohn, sollte übrigens nach wahnwitzigen Plänen des Eigentümers (Bundesvereinigung der Apothekerverbände) wegen Raumnot aufgestockt werden. Nachdem die Verbandsversammlung abgelehnt hatte (denkmalschutzrechtlich war ohnehin nichts abgeklärt), will die Apothekervereinigung nun stattdessen umziehen.

    Schließlich eine hier noch nicht berichtete Sache - ein Neubau auf den verbundenen Grundstücken Krausenstraße 37 und Schützenstraße 46.

    Ansicht der Seite zur Krausenstraße aus der verschobenen Jerusalemer Straße...

    ...und die Ansicht an der Schützenstraße.

    Der Projektname lautet 'The Guardian' - ich weiß allerdings überhaupt nicht in welchem Zusammenhang das stehen soll.

    Links die Fassade zur Schützenstraße, rechts die Ansicht Krausenstraße. Ich finde es halbwegs gelungen.

    So weit zunächst...

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    (Immanuel Kant)

  • Unterschreibe ich komplett - warum wird nicht viel öfter so gebaut in Berlin?

    Bei aller Kritik meinerseits an der Berliner "Baukultur", dürfte Berlin die Stadt in Deutschland sein, in der derartiges am häufigsten gebaut wird und wurde. Was den gehobenen Wohnungsbau betrifft, scheint ein solch ich sagt jetzt mal "repräsentativ-bürgerlicher Stil", den Nerv der zahlungsfähigen Kundschaft zu treffen. Leider wird so nur für die oberen Zehntausend gebaut. Der Pöbel wird immer noch mit den immergleichen Hasenställen abgespeist. Wenn man da an die Vorkriegszeit denkt, wo man trotz begrenzter Mittel sowas wie die Weiße Stadt baute.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Das Schlagwort Berliner Stil macht ja nicht umsonst die Runde. So selten sind Neubauten im klassischen bis frühmodernen Stil in Berlin mittlerweile gar nicht mehr. Es hat sich seit den 90ern zu einer regelrechten Bewegung ausgedehnt. Durchaus auch im mittleren Preissegment. Es geht aufwärts! :thumbup:

    Chausseestraße 121-122 ist auch herrlich. Ist das ein Entwurf von Ralf Schmitz?

  • Westliche Friedrichstadt - das ging recht flott bei den russischen Botschaftsgebäuden an der Behrenstraße und ist zudem gut geworden.
    Für weitere Informationen siehe acht Beiträge zuvor.

    Der Nachkriegsbau links vor dem ehem. Margot-Honecker-Ministerium ist ebenfalls gerade in Sanierung begriffen, das gegenüberliegende Plattenwohnhaus ebenfalls.


    Östliche Friedrichstadt - die Schützenstraßen-Fassade der Krausenhöfe wurde abgerüstet

    Die Front zur Krausenstraße braucht noch ein wenig Zeit, erstrahlt aber bald auch wieder in altem Glanz.

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    (Immanuel Kant)

  • Wie bitte? Diesen pechschwarzen Klumpen nennen sie "Juwel"? eek:)eek:):schockiert:

    Die Ansicht von der Schadow-/Dorotheenstrasse finde ich ehrlich gesagt ganz gut, ich muss ja nicht überall Gründerzeit und Stuck haben. Aber die Ansicht vom Kirchplatz ist formensprachlich völlig anders, und hat mit einem "Juwel" ja nun gar nichts zu tun. Schuhkarton-Stapelei, sonst nichts. Mit viel zu grossen Fenstern, um den schon 1 Million mal verwendeten Spruch "Licht Luft Sonne" wieder aufzuwärmen, wenn einem sonst marketingstechnisch nichts mehr einfällt.

    Das Ding erinnert mich irgendwie an "Star Wars", da war doch irgendein Kerl in Schwarzer Kutte der immer mit einem Laser-Schwert herumfuchtelte.....ich glaube Darth Vader. Ich kann mir nicht helfen, aber an genau diese schwarze Weltraumfigur erinnert mich dieses dubiose Objekt. Aber mit Sicherheit an kein "Juwel".

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Ursprüngliche Bebauung mit dem Predigerhaus der Dorotheenstädtischen Kirche


    Einst stand da ein Bau, der sich auf zurückhaltend-eigenständige Weise ins Stadtbild einfügte ohne sich unterzuordnen. Und jetzt ist der Kampfstern Galactica an dessen Stelle gelandet.

  • Dass wird schön warm werden da im Sommer, schätze mal, dass diese schwarzen Fassadenoberflächen an einem sonnigen Sommertag zum Eierbraten geeignet sind... Viel Spass dann in den Wohnungen mit der Strahlungswärme der schrägen Flächen.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Das Gebäude könnte, wenigstens von einer Seite, richtig gut sein - aber nur von der Seite Schadowstrasse, nicht vom Platz. Man müsste nur die Fenster verändern, sie sind viel zu gross. Wenn Architekten nichts mehr einfällt, da sie sich ja fast sämtliche Geometrischen Formen verbieten ausser Kubus und starre Linie, dann bauen Sie überdimensionierte Fenster und indem sie vor dem Planen noch ein paar Schnaps abkippen und die Fenster wild und planlos durcheinanderwerfen, meinen sie dies sei dann "Modernität".

    Ich habe genau im Kopf, wie das Gebäude richtig super aussehen könnte, dann würde es richtig elegant wirken. Als allererstes müssten konventionelle Fenster her und gut proportierte Fassadengliederung. Es hätte dann trotzdem noch diese dunkle, leicht dämonische Aura durch das Schwarz, aber gepaart mit Eleganz wäre das dann halt eine elegante Mafia-Firmenzentrale oder ähnliches. Ich habe mal eben gegoogelt ob ich ein ähnliches finde wie ich es im Kopf habe, finde aber keines. Ich finde nur Schrott. Obwohl ich genau im Kopf habe, wie es durch einige Veränderungen super gut wirken könnte (wie gesagt, nicht von der Platzseite).

    Schaut Euch das mal an, das kommt heraus wenn ihr "moderne Architektur glass Schwarz" etc googelt.

    https://www.google.de/search?q=moder…ure+black+glass
    :blink: Mal im Ernst: Ist so etwas behandelbar?? :schockiert:
    Heutige Architekten haben echt einen an der Waffel, aber richtig.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Sind doch schmucke Villen u.ä. dabei. Also als solitäre Einzelbauten, entkoppelt vom Ensemble, funktioniert Modernismus mE oft sehr gut.

    Auch den Lux-Bau finde ich ansprechend. Er macht die Gegend interessanter und lockert das mausgraue Umfeld etwas auf. Die Lücke mit den Brandwänden wird ja wohl noch geschlossen.

  • Auch durchgängige und auf hohem Niveau geplante modernistische Ensembles können durchaus funktionieren – zumindest wenn klassische Prinzipien der Stadtplanung angewandt werden und das Klima vorteilhaft ist. Ich denke z.B. an Le Havre oder Tel Aviv.
    Schwierig wird es immer, wenn bestehenden historischen Ensembles rücksichtslos-modernistische Bauten als "spannende Kontraste" implantiert werden oder wenn in Innenstädten Viertel in Trabantenstadtoptik und -funktionalität entstehen.

  • Eie Auswahl neuer Bilder aus dem letzten Monat.

    Der fertige 'Lux'-Neubau auf dem Neustädtischen Kirchplatz:
    Ecke Dorotheenstraße/Schadowstraße

    Die Rückseite zur Schadowstraße sieht (im Durchblick) irgendwie noch am interessantesten aus.

    Die Hauptfront zum Platz

    Der Plattenbau Friedrichstraße N°172ff./Jägerstraße ist in gewerblichen Geschossen neu gestaltet worden.

    Allet Plaste, wa!

    Friedrichstraße N°63/Mohrenstraße (auch ein Plattenbau) früher:

    Und jetzt - trotz natursteinverkleidetem Sockel m. E. keine Verbesserung.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Erschreckend, wie sehr man bei der Plattenbau-Renovierung darauf aus war, dem Bau jegliche Rundbögen und fassadengliedernde Elemente zu nehmen. Insgesamt wirkt die sanierte Variante zu unterkühlt und uninteressant.

  • Für mich eine dramatische Verschlimmerung. Der Plattenbau war ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie man es unternommen hat auch der Plattenbauweise eine gestalterische Möglichkeiten zu geben, damit man schnell Gebäude in die schmerzvollen Baulücken Ost-Berlins einfügen konnte, die sich doch rehct gut an die umgebenden Altbauten anzupassen vermochten. Eine aufregend gegliederte fassade und selbst die einzelnen Plattenelemente waren gegliedert durch unterschiedliche Oberflächen, durch die zusammengesetzt die Plattenkanten an sich in den Hintergrund traten. Der laie hätte das Gebäude nicht sofort als Plattenbau erkannt.

    Das Haus hätte den Denkmalschutz verdient, jetzt ist es ruiniert und verloren. Das Ergebnis dagegen ist auf ganzer Linie enttäuschend und eben auch nicht metropolitan.

  • Absolute Verschlechterung - 0 Punkte! Da hilft nur noch Abriss. Wenn das mein Architekt verbrochen hätte, würde ich ihn teeren und federn und anschließend in der Spree rosaluxemburgern!

    Ich hätte nicht gedacht, dass mir einmal der Vorzustand einer Platte besser gefallen täte als nach der "Verschönerung".

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (17. Oktober 2015 um 18:06)

  • Da kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen. Das Ergebnis ist eine eindeutige Verschlechterung. Alle Rundungen sind weg. Blech statt Dachziegeln. Keine Sprossen mehr in den Fenstern. Die Ziergitter fast alle verschwunden. Die Markiesen entfernt und dann auch noch in langweiligem Weiss angepinselt. Hier wurde wirklich alles falsch gemacht. Ungenügend, - durchgefallen!

  • Ich sehe es nicht so negativ, das Gebäude wirkt jetzt nach dem Umbau doch ein ganzes Stück hochwertiger, der billige "Plattenbau-Look" ist erfreulicherweise beseitigt, allerdings finde ich es auch bedauerlich dass man im Erdgeschoss die Rundbögen sowie die Markisen beseitigt hat. Insgesamt find ich es OK. Nur könnte man aus der Friedrichstraße als Ganzes viel mehr machen. Warum ist das Gebäude eigentlich gegenüber dem Blockrand zurückversetzt? Was hatte das für Gründe?

    In dubio pro reko