Berlin-Mitte - Wilhelmstraße und Umgebung - altes Regierungsviertel

  • Leider wieder eine "auffrischung" eher, dann eine Chance um die Mitte wirklich zu bereichern. Die Dachaufbauten sind fürchterlich und gerade sind es Dächer die mit Fassaden Bauten eine schöne Aussenseite verleihen. Die meisten Dächer sind nun verschwunden oder armselig gestalltet durch Aufstockung.

  • Mauerstraße, 'Allianz-Block'

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    Ansichten aus einem geistig schwer gestörten Land.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Mauerstraße, 'Allianz-Block'

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    Ansichten aus einem geistig schwer gestörten Land.

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    Also ist das eine abgeschlossene Renovierung? Soll man die Schäden der Zeit sehen oder was ist das Konzept dahinter?

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Die allermeisten Menschen sind sich wohl darüber einig, dass man Wunden heilen sollte. Unser Heiland liefert uns dazu das Beispiel des barmherzigen Samariters. Das gilt aber m. E. auch ebenso für Bauwerke., welche verstümmelt wurden. Denn, nur dann, wenn die Wunden geheilt sind, können diese Gebäude ihre positive und wohltuende Wirkung auf die (Seelen der) Menschen ausstrahlen. Denn so wie Böses wieder Böses erzeugt, so erzeugt Gutes wieder Gutes.

  • Die Plattenbauten an der Berliner Wilhelmstraße an der einstigen Grenze zwischen Ost und West sind unter Denkmalschutz gestellt worden. Die Häuser in der früheren Otto-Grotewohl-Straße wurden von 1987 bis 1992 unter Chefarchitekt Helmut Stingl errichtet und gelten als Spätwerk des DDR-Städtebaus.
    [. . .]
    Laut Landeskonservator Christoph Rauhut war das Viertel ein wichtiger Baustein im Wettbewerb der politischen Systeme: "Als Leuchtturmprojekt der Ost-Berliner Hauptstadtplanung setzte es die Leistungsfähigkeit und Qualität des großen Wohnungsbauprogramms der DDR in äußerst prominenter und historisch aufgeladener Lage öffentlichkeitswirksam in Szene."

    In Anbetracht der Äußerung des Landeskonservators müssen wir uns wohl die Frage stellen, welches der politischen Systeme den Wettbewerb gewonnen hat? Vor einigen Jahren noch wäre die Antwort klar gewesen. Aber wenn Herr Rauhut nun SED-Propaganda zum Besten gibt . . .

    Als Zeitzeuge mit DDR-Hintergrund kann ich sagen, dass die Häuser an der Otto-Grotewohl-Straße zu ihrer Entstehungszeit zwar eine gewisse Beachtung in der Öffentlichkeit fanden, aber "ein wichtiger Baustein" waren sie nicht. Von der "Leistungsfähigkeit und Qualität des Wohnungsbauprogramms" zeugten vor allem Großwohnsiedlungen wie Marzahn und Hellersdorf. Das ist nicht ironisch gemeint. Marzahn war damals wirklich beeindruckend. Ein besonderer Stellenwert in der Propaganda kam dem Ensemble Ernst-Thälmann-Park mit Hochhäusern, Thälmann-Denkmal, Großplanetarium und Grünanlagen zu.

    Die Otto-Grotewohl-Straße gehörte hingegen zur Gruppe der innerstädtischen Lückenschließungen, die in einer Reihe von Städten der DDR damals entstanden und Beispiele angepasster Plattenbauten bieten. Diese Häuser waren ziemlich konventionell und grau. Ich fand sie damals nicht besonders interessant, geschweige denn wegweisend. Richtig schöne Neubauten entstanden zu jener Zeit an der Friedrichstraße und rund um den Gendarmenmarkt. Übrigens befand sich die DDR bereits 1988 in ihrer finalen Krise. Damals klang das Wort "Leistungsfähigkeit" wie Hohn.

  • Ich bin ja noch froh, dass vorher zumindest einer der Plattenriegel an der Wilhelmstraße in den sauren Apfel beißen musste, und dass man am Holocaust-Mahnmal einen modernen Riegel (zwar auch nicht gerade eine Schönheit...) davor setzen konnte. So verstellt man zumindest von außen die Sicht auf das Plattenviertel, welches meiner Meinung nach überhaupt nichts mit "edel" zu tun hat und einfach nur billig und ranzig wirkt und eine Schande mitten in der Hauptstadt eines der reichsten Länder der Welt ist.

  • Dieser Neubau ersetzt die früheren niedrigen Fress- und Andenkenbuden am Holocaust-Mahnmal:

    Sicherlich keine berauschende Architektur, aber dennoch insgesamt eine optische Aufwertung, und mit der radikalen Rasterfassade in diesem Falle auch passend zu den davor befindlichen Stelen des Mahnmals.

  • Vertue ich mich, oder gab es für dieses Grundstück nicht vor ein paar Jahren einige sehr schöne Neuklassische Entwürfe - unter anderem mit Art Decò Einfluss? Ich bin schon ein wenig enttäuscht. Es ist sicher nicht fürchterlich aber wieder mal ein vergebene Chance.

  • Auf der Rückseite sieht der Bau m. E. um einiges besser aus, ist weniger monoton.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ja, schön ist der Bau nicht. Mal wieder eine vertane Chance (und Lüschers Abschiedsgeschenk an uns. ;), aber hässlich zu sein oder gar keine Qualitäten zu besitzen, kann man dem Bau auch nicht unterstellen. Durch die Materialwahl und Verarbeitung wirkt er recht wertig.
    Das im großen Kontrast zu den "Edelplatten" direkt daneben, die einfach nur billig und ranzig aussehen und eine Schande im Zentrum einer Kapitale eines stinkreichen Kulturlandes sind.

  • Patschke Bauten sind immer andere Entwürfen überlegen. Leider wieder keine historisch angelehnte Bauten mit schönen schräge Dächer und immer wieder viel zu langen monotone Rasterfassaden. Berlin bleibt gar kein Berlin (1945).

    Vom Flair oder Schönheit haben die Architekten keine Erziehung oder Ahnung.......

  • Warum kann so ein Baustil nicht der heutige Standard werden? Durch die erhöhte Anzahl zur Verfügung stehender Gestaltungselemente lässt sich so ein Gebäude doch auch viel besser individualisieren. Damit steigt der Wiedererkennungswert, und ein Architekt kann wieder für seine Handschrift bekannt werden.

    Und so viel teurer als die aufwändig auf einfallslos getrimmte Einheitsarchitektur kann ein solches Gebäude eigentlich auch nicht sein.

    Gibt es vielleicht Architekten, denen so etwas zu "verspielt" ist? Nicht "modern" genug? Oder was sonst verhindert einen höheren Anteil derartiger Neubauten in deutschen Städten?

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Genau das ist der Grund: es gibt eine Menge Architekten, denen das zu verspielt und nicht modern genug ist. Strenge Gradlinigkeit und Innovation sind eher die Leitlinien...

  • The Wilhelm

    Das Bauprojekt mit dem Namen "The Wilhelm" wird nun doch nicht mehr realisiert. Die Baufirma Adler/Consus hat wohl finanzielle Schwierigkeiten. Die Partei Die Linke fordert an der Stelle sofort Sozialwohnungen. - Bitte nicht! Wie diese Kästen aussehen, wissen wir ja. Das muss in der Nähe des Brandenburger Tores nun wirklich nicht sein.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/aus-fur…es-8677588.html