• Zitat

    (...) ... in Verbindung mit dem ohnehin abbruchreifen Schrammhaus ... (...)

    :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch: :gehtsnoch:

    Zitat

    (...) ...der oben abgebildete Entwurf des
    Ansbacher Architekten Herrmann Illig sehr anschaulich. Sein Konzept
    einer Glasfassade beweist Mut und ist ein richtiger „Hingucker“. (...)

    Es ist doch einfach zum Kotzen! Ein ewiger Kampf um jedes alte Haus. Das macht langsam keinen Spaß mehr. Und als Neubauentwurf kommt immer wieder nur Schrott aus Glas & Beton. Völlig ohne Bezug zur erhaltenen Nachbarbebauung. Das absolute Minimum wäre wohl der Erhalt der Fassade. Doch auf diese Idee kommt man erst gar nicht. Sollte dieser plumpe Glasbau kommen, stellte er eine Jahrhundertbausünde im Stadtbild dar.

    Zitatquelle: http://an-regio-tipp.de/index.php?opti…id=27&Itemid=12

  • Zitat

    Überparteiliche Initiative Ansbacher Bürger

    Was ist das überhaupt für eine bizarre Ansammlung? Bürger, denen die Abriss- und Verschandelungsmanie der lokalen Politiker nicht weit genug geht? Diese Stellungnahme ist doch unfassbar!
    Ist jetzt der (zugegebenermaßen katastrophale) Aufzug nun doch gebaut worden? Und ist damit der geforderte Abbruch des Schrammhauses nicht obsolet geworden?

    Angesichts solcher Meldungen ist es erstaunlich, dass es im Westen überhaupt noch sehenswerte Ensembles gibt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Danke für dein News-Update aus Ansbach. Wie so häufig schlechte Nachrichten von deiner Seite! Alle drei Gebäude sind, wenn auch leider stark vergew..äh..ändert, sehr beeindruckend (bei J.-S.-Bach-Platz 4 ist das Dach wirklich ein Wahnsinn, die Fassade leider betrauernswert). Allesamt Häuser, die dem durch Neubauten sonst so geradlinig gewordenen Stadtbild eine so angenehme "Mittelalterlichkeit" geben. Was man bei einer Fachwerkfreilegung und Renovierung bzw. Teilrekonstruktion aus diesen Bauten machen könnte!!! :anbeten:

    Uzstraße 4 mutet, das muss ich hinzufügen, mir allerdings noch deutlich älter als 16./17. Jahrhundert an - deuten die starken Auskragungen und die extrem unregelmäßig verteilten Fenster nicht auf das 15. oder evt. sogar späte 14. Jahrhundert hin? Eine Fachwerkfreilegung bei diesem Gebäude wäre ein Traum!

  • Angesichts dieses erbärmlichen Status quos braucht man sich wohl über überhaupt nichts, über keine Abrissplanungen, über keine Streichung von Denkmallisten etc mehr zu verwundern. Ganz offensichtlich wird hier bereits über Jahrzehnte die reine Barbarei praktiziert. Schlussendlich hat der Denkmalschutz gar nicht so unrecht: ob diese entstellten Fassaden nun verschwinden oder nicht, ist wirklich schon wurscht. Hin ist hin, und von "Stadtbild" kann man da ohnehin icht mehr reden.
    Diese Bidler sind schrecklich, und ich habe Ansbach als einigermaßen vernünftig erhalten gebliebene Stadt gewähnt...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In Ansbach steht seit März das sog. Retti-Palais zum Verkauf, ein 1743 bis 1749 errichteter repräsentativer Rokokobau, welchen der aus der Lombardei stammende Architekt Leopoldo Retti (Stadt Ludwigsburg und Neues Schloß Stuttgart, Residenz Ansbach etc.) als privaten Wohnsitz plante.

    http://www.immonet.de/angebot/28005034

    Das Mindestgebot ist mit 292.000 Euro recht günstig, freilich findet man im Netz Schätzungen, daß eine denkmalgerechte Sanierung fünf bis sieben Millionen Euro kosten dürfte.
    Das mit seinem Grundstück unmittelbar an den Hofgarten grenzende Gebäude (Bischof-Meiser-Straße 9), sicher eines der qualitätvollsten in ganz Ansbach, befand sich bis 2002 in Familienbesitz und wurde dann von der Stadt erworben. Seither steht es ungenutzt leer. Der Erhaltungsgrad der bauzeitlichen Ausstattung ist enorm, wovon man sich auf dieser Seite überzeugen kann:

    http://www.retti-palais.de/

    die unter '360°' einen virtuellen Rundgang durch das Palais ermöglicht.

    Die Stadt hat das Palais in den vergangenen Jahren mehrfach vergeblich zum Kauf angeboten. Vermutlich wird sich auch jetzt kein Käufer finden.

  • Selbstverständlich gäbe es schwer reiche Leute, die die für eine Renovierung des Retti-Palais in Ansbach nötigen Milliönchen hätten. Aber diese Leute wohnen nicht inmitten einer Altstadt, nicht in einem Palais, das direkt in der Straßenfront liegt. Diese Reichen wollen Exklusivität und wohnen lieber z. B. am Ammersee oder am Chiemsee unter Ihresgleichen, möglichst mit Seeanstoß auf großem Villengrundstück. Oder sie wohnen etwa am Genfer See, im Tessin oder auf Mallorca. Otto Normalverbraucher kann die Rettung so eines Objekts, wie des Palais Retti, wohl kaum stemmen, wenn die Kosten der Renovierung tatsächlich auf 5 bis 7 Millionen veranschlagt wird.

    Die einzige Möglichkeit, die mir spontan als realistisch erscheint, wäre, dass etwa ein Mäzen eine Stiftung zur Unterbringung seiner Sammlungen gründet und diese Sammelobjekt dann in dem renovierten Palais ein für die Öffentlichkeit zugänglich ausgestellt werden. Hier wäre die Nähe zum angrenzenden Ansbacher Hofgarten, vielleicht gar eine Verbindung zu diesem, sogar von Vorteil. Jedoch sind solche Mäzene leider nicht dicht gesät und dann wird von Vielen Ansbach vermutlich als "zu provinziell" angesehen, obwohl die Stadt viel Schönes, gerade aus dem Barock, aufzuweisen hat. Nun, manchmal geschieht auch ein kleines oder großes Wunder und es tut sich plötzlich doch ein Türchen auf, hoffen wir es. Dem Retti-Palais ist es jedenfalls sehr zu wünschen, dass es gerettet wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (27. Juni 2016 um 23:07)

  • Ihr wisst aber schon, dass das Gebäude sehr vernachlässigt ist?

    Ja; mit dem Satz "Der Erhaltungsgrad der bauzeitlichen Ausstattung ist enorm..." meinte ich nicht den guten Zustand derselben, sondern die erstaunlich vollständige Überlieferung von Fenstern und Türen, Boiserien und Böden, Stuck und Supraporten, dem Treppenhaus usw..
    Offensichtlich entging das Palais - anders als so viele Bauten in privater Hand - weitgehend dem Modernisierungsfuror einer jeden neuen Generation.

    @ Villa1895

    Eigentlich sehe ich in erster Linie die Öffentliche Hand in der Pflicht, für die Erhaltung eines solchen Kulturdenkmals zu sorgen, zumal die Stadt Ansbach gerne hätte, daß das Palais einer öffentlichen Nutzung zugeführt wird. Da die Stadt selbst aber anscheinend die Kosten für die Renovierung nicht aufbringen kann, wäre eigentlich der Staat gefragt. Dieser hat jedoch wohl eine andere Sicht der Dinge:

    https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAb…/17_0009513.pdf

    Lieber Zeno, wenn Du eigene Photos hast, wäre es doch sehr schön, diese hier einzustellen.

  • Hallo etinarcadiameo,

    danke für deine Erläuterungen.

    Selbstverständlich hatte auch ich zunächst an die "öffentliche Hand" gedacht. Da aber die Stadt Ansbach das Palais offenkundig verkaufen möchte, war ich davon zurecht ausgegangen, dass die Stadt Ansbach sich finanziell nicht in der Lage sieht, das Palais zu renovieren. Und dass der Freistaat Bayern dankend ablehnt, da war mir ziemlich sicher. Deshalb hatte ich darüber nachgedacht, welche Lösung es denn sonst vielleicht noch geben könnte. In der Antwort des Bayerischen Landtags sind zum Schluss die Bayerische Denkmalstiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz genannt. Vielleicht könnte auch irgend etwas mit Literatur des 19. Jahrunderts entstehen. Stammte nicht der Dichter August Graf von Platen aus Ansbach? Und was ist mit der tragischen Gestalt des Kaspar Hauser, der, wenn ich mich nicht irre, im Hofgarten zu Ansbach ermordet wurde? Irgend eine Nutzung für das Palais müsste sich doch finden lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Villa1895 (27. Juni 2016 um 21:08)

  • Lieber Villa 1895, mit einer Graf-Platen-Gedenkstätte im Retti-Palais würdest Du bei mir offene Türen einrennen, aber ich fürchte, der Dichter ist heute viel zu wenig bekannt, als daß der Freistaat Bayern für ein solches Nutzungskonzept sieben Millionen Euro locker machen wollte. Wahrscheinlich ist das Palais auch einiges zu groß, um es mit einer Dauerausstellung zu gerade diesem einen Dichter zu befüllen; Goethe wäre da eindeutig ergiebiger. In Erlangen z.B. findet man das winzige Platenhäuschen für eine solche Ausstellung ausreichend, und dieses hat zudem den Vorteil, ein authentischer Platenort zu sein. Hier hat er wirklich zeitweilig gelebt und gearbeitet, während er das Retti-Palais wahrscheinlich nie in seinem Leben betrat. Letzteres böte freilich einen festlichen Rahmen für die Verleihung des u.a. von der Stadt Ansbach gesponserten Platen-Literaturpreises. Die Stadt wollte im Palais wohl mal ihre Bibliothek unterbringen – da hätte man dann auch einen extra Platenraum einrichten können – aber das Palais selbst ist zu klein für gerade dieses Nutzungskonzept. Es bedürfte also eines Anbaus, und wir alle können uns mit Grausen vorstellen, wie der heutzutage gestalterisch ausfallen dürfte.

    Des armen Kaspar Hausers rätselhaftem Leben und Ende widmet man sich ausführlich im Ansbacher Markgrafenmuseum, welches noch dazu am Kaspar-Hauser-Platz liegt. Diese Abteilung wird man kaum aus der Sammlung herauslösen und transferieren wollen, da Hauser sicher hilft, die Besucherzahlen im Markgrafenmuseum zu steigern.

    Ich fände, daß das Palais der geeignete Rahmen wäre für ein Museum der Wohnkultur (Möbel, Kunsthandwerk und Gemälde des 18. Jh. in stilistisch passenden Räumen), aber ich sehe natürlich das Problem, daß es dafür nur wenige hundert Meter weiter das Residenzmuseum gibt.

    Idealerweise sollte man im Palais ein Museum zum Leben und Werk des Architekten Retti und der mit ihm verbundenen anderen oberitalienischen Künstler - etwa des Freskanten Carlo Carlone - einrichten. Tatsächlich fehlt doch ein zentraler Ort, wo man das Wirken jener eingewanderten Künstler dokumentiert und würdigt, die mit ihrem umfangreichen und qualitätvollen Schaffen die süddeutsche Kunstlandschaft dauerhaft mitprägten. Vielleicht müßte man diese Idee gegenüber den Entscheidungsträgern nur geschickt zeitgeistig verpacken (Motto: 'Beispielhaft nachhaltige Kulturbereicherung durch Migration und Arbeitsmarktfreizügigkeit'), und schon werden die Gelder bewilligt und sogar die EU steuert noch großzügig aus ihren Fördertöpfen bei.


    Zum Abschluß noch ein Bild des Erlangener Platenhäuschens:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Burgberg_…C3%A4uschen.jpg

  • Hallo etincardiameo,

    vielen Dank für Deine wirklich interessanten Überlegungen, zu einer Gedenkstätte für Carlo Carlone, dessen künstlerisches Schaffen und das der vielen anderen Künstler, welche im Zeitalter des Barock, meist aus Italien, zu uns kamen und uns deren Kunstwerke als Zeugen einer längst vergangenen Zeit hinterlassen haben.

    Noch ein weiterer Gedanke einer Nutzungsmöglichkeit des Palais Retti:
    In der damaligen Markgrafschaft Ansbach gab es dereinst auch eine im Barock gegründete, bedeutende Porzellanmanufaktur, welche sehr schöne Figuren und Geschirr hergesteltt hat. Auch Ansbacher Fayence hatte und hat einen guten Ruf. Das Retti-Palais wäre m. E. der ideale Rahmen für ein Museum für Ansbacher Fayence und Ansbacher Porzellan, da das Palais just in jener Zeit errichtet wurde, als das Ansbacher Porzellan und die Ansbacher Fayence ihren künstlerisch höchstes Niveau erreicht hatten. Als ich letztmals in Ansbach war (1986), befanden sich diese Sammlungen im Residenzschloss und sind wahrscheinlich immer noch dort. Aber nichts spricht gegen eine Verlagerung ins Palais Retti, dessen Fläche mir ausreichend für ein solches Museum erscheint, ohne dass man einen hässlichen K(l)otz in den Palais-Garten hineinstellen müsste. Vielleicht könnte man auch Fördergelder des Bundes aus dem Topf Stadtsanierung dafür erlangen. Irgendwie muss doch dieses Juwel Retti-Palais zu retten sein.

  • Die Ansbacher Keramiken sind noch immer in der Residenz ausgestellt:

    http://www.schloesser.bayern.de/deutsch/schlos…kte/ansbach.htm

    Soweit ich informiert bin, gab es tatsächlich einmal Überlegungen, diese Sammlungssparte im Retti-Palais zu präsentieren. Aus finanziellen Gründen hat man das aber verworfen. In Zeiten von Sparzwängen allenthalben fand man es wohl nicht zu rechtfertigen, die hohe Summe für die Renovierung des Palais auszugeben, bloß damit eine Standortverlegung der Keramiksammlung erfolgen kann, obwohl es in der Residenz genügend Ausstellungsfläche dafür gibt. Anders sähe es sicher aus, wenn eine solche für die Stadt wichtige Sammlung aus Platzmangel nicht gezeigt werden könnte und in den Depots schlummerte.

  • Es ist echt unbeschreiblich grausam, wie man so ein wunderbares Fachwerkhauses wie der graue Wolf einfach abgerissen hat ! Eigentlich ist sowas ein Akt der Barberei, ein Verbrechen an der Altstadt von Ansbach ! :weinenstroemen: . Ich wäre dafür, dass die Leute, die sowas zugelassen haben, ins Gefängnis kommen. Das ist eine Straftat!!! Denn das Grundgerüst des Hauses stand ja noch da . Und unfassbar hässlich dieser Neubau. :wuetenspringen: Selbst das gerettete Rundbogenportal kann kein Trost sein . Es muss unbedingt ein Umdenken stattfinden jedenfalls im Umgang mit durch Brand beschädigtes Baukulturerbe! Die Leute sollen wieder ihre alten Gebäude wertschätzen lernen.

  • "Zeno", es fällt mir schwer, Deinen Beitrag mit "gefällt mir" zu "liken". Ich habe es trotzdem mal getan.

    Auch dass sie das gerettete Portal nicht mal sinnvoll in den Neubau integrieren konnten, sondern also eine Art störendes Solitär-Kunstwerk auf dem Gehweg platziert haben, zeigt das ganze Unvermögen der Planer und Architekten. Bin mal gespannt, wann der erste Umzugswagen gegen diesen Bogen schrammt oder sich der erste Anwohner über die Verschattung durch diesen beschwert.

  • Von wegen solche Schandtaten gäbe es nur in Baden-Württemberg. In der bayrischen Provinz herrscht genau dieselbe Kulturlosigkeit. Ersetzt werden die zerstörten Denkmäler immer durch diese standardisierten, aseptischen Neubauten, die sich trotz modernistischer Einfalt dann mit Satteldach noch irgendwie eine "altstadtverträgliche" Legitimation geben. Die Kommunalpolitiker freut's - ein Schandfleck weniger, und man muss ja offen für Veränderung sein.

    In dubio pro reko

    7 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (16. Juni 2017 um 11:35)