Potsdam - Schlösser und Park Sanssouci

  • Heimdall

    und wie lange würden die funktionieren, hier hat die Bildung und die Achtung von Kunstwerken versagt. Ich erinnere nur an die Kartoffelbrei und Tomatensoße Anschläge.

    Wer geht in dieser Generation achtsam mit Kunstwerken um, bestes Beispiel ist die nicht nachvollziehbare Unart jedes Kunstwerk mit Farbe zu beschmieren.

    Welche Generation ist gemeint, soweit ich weiß, wurden noch keine Täter geschnappt? Wenn du dich mit der Generation auf die Anschläge im Barberini beziehst, dann kann ich dir versichern, dass es viele Menschen in dem Alter gibt, die sich sehr wohl um Kunst kümmern. Viele aus diesem Alter sind ja auch hier im Forum vertreten. Viele Menschen in meinem Alter scheinen sich zwar in meinen Augen nicht stark für Kultur zu interessieren, aber zumindest fast alle (Außnahmen gibt es immer)sind der Meinung, dass Kunstwerke erhaltenswert sind und nicht beschädigt werden.

    Zitat


    Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, dem ballt sich die Faust in der Tasche.

    Das geht mir sehr oft genauso, wenn wunderschöne Gebäude, die meist auch frisch saniert wurden, schon beschmiert sind. Ich finde es auch teilweise gruselig, wie sehr vermüllt manche Orte werden, weil es scheinbar unzumutbar ist, seinen Müll richtig weg zu werfen.

  • Vieleicht waere die beste Loesung ueber die Rektoren in den Schulen

    die Kinder zu sensibilisieren. Alles ueber Abfall, Grafitti und Zerstoerung

    kann regelmaessig in den Klassen zur Ausprache kommen.

    Die Ergebnisse duerften dann so wie vor zwei, drei Gererationan sein.

    Hat damals ja auch geklappt. Charakterbildung halt.

  • Warum?
    Jemand anderes traf es auf den Punkt:
    Selbst gut bezahlter Wachschutz wird die Schlösserstiftung deutlich günstiger kommen, als regelmäßig 100.000€ für Reparaturen blechen zu müssen.


    Die SPSG wird es nicht tun, weil Sachfragen hier keine Rolle spielen.

  • Lieber Hunderttausende im Jahr für Reparaturen ausgeben (und die Kunstwerke bleiben ja dennoch zerstört und nur geflickt oder sind komplett neuangefertigt), aber bloß kein Cent zu viel für Wachschutz. Ja, macht absolut Sinn. :kopfwand:

  • Ich stelle mal folgende Rechnung an: Wenn der Wachschutz nur nachts notwendig sein sollte und mit einem Team von zwei Personen für den gesamten Park bewerkstelligt werden könnte, dann bräuchte man wohl 4 Mitarbeiter, damit auch Wochenenden, Urlaub und Krankheit abgedeckt werden können. Rechnet man dann pro Person mit 4000 € Personalkosten pro Monat, dann sind wir bereits bei dieser Minimalbesetzung bei rund 200.000 € Personalkosten jährlich. Und an dieser Stelle muss man dann halt die Reparaturkosten gegenrechnen. Aber vielleicht findet da ja noch ein Umdenken statt.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Ich stelle mal folgende Rechnung an: Wenn der Wachschutz nur nachts notwendig sein sollte und mit einem Team von zwei Personen für den gesamten Park bewerkstelligt werden könnte, dann bräuchte man wohl 4 Mitarbeiter, damit auch Wochenenden, Urlaub und Krankheit abgedeckt werden können. Rechnet man dann pro Person mit 4000 € Personalkosten pro Monat, dann sind wir bereits bei dieser Minimalbesetzung bei rund 200.000 € Personalkosten jährlich. Und an dieser Stelle muss man dann halt die Reparaturkosten gegenrechnen. Aber vielleicht findet da ja noch ein Umdenken statt.

    An der Rechnung stimmt leider keine Annahme. Die Beaufsichtigung der Schlösser und Gärten ist 24 Stunden lang nötig, nicht nur nachts. Vandalismus haben wir auch tagüber, sogar in den frühen Morgenstunden (Jugendliche Kiffer statt Schule). Das Klientel sind überwiegend verwahrloste Wohlstandskinder und keine sozial Schwachen. Bei jedem Aufgriff gibt es Klagen der Eltern, die alle 10 Freunde haben, die als Anwalt tätig sind.

    Anbei das Weltkulturerbegebiet als Karte. Das ist nicht mit zwei Personen zu beackern, die reichen auch nicht einmal ansatzweise für Sanssouci, deren große Allee zwei Kilometer lang ist. Hinzu kommen aber die vielen anderen Welterbeparke. Den Wachschutz gibt es ja, das sind nur unterbezahlte Rentner, die sich bei Jugendlichen scheuen, aus ihrem Auto zu krabbeln. Professionelle Sicherheitsleute hat die ganze Stiftung nur sechs.

    Für eine effiziente Sicherheit und Kontrolle des komemnden Parkeintrittes werden wohl statt 4 eher 40 Personen gebraucht, geschult im Jedermannsrecht und sportlich fit. Hinzu kommt die notwendige Anschaffung von E-Fahrrädern, um die Jugendlichen einzufangen.

    Wenigsten zeigt die Stiftung jeden Fall polizeilich an. Das tut die Stadt schon lange nichtmehr und leistet so weiteren Schäden Vorschub.

    Unesco Weltkulturerbe Potsdam.pdf

  • An der Rechnung stimmt leider keine Annahme. Die Beaufsichtigung der Schlösser und Gärten ist 24 Stunden lang nötig, nicht nur nachts.

    [...]


    Das ist nicht mit zwei Personen zu beackern, die reichen auch nicht einmal ansatzweise für Sanssouci, deren große Allee zwei Kilometer lang ist.

    [...]


    Für eine effiziente Sicherheit und Kontrolle des komemnden Parkeintrittes werden wohl statt 4 eher 40 Personen gebraucht, geschult im Jedermannsrecht und sportlich fit.

    Dann habe ich ja mit meiner minimal angesetzten Rechnung genau das demonstriert, was ich im Sinne hatte. Möglicherweise ist es für die Stiftung deutlich konstengünstiger, die Schäden selbst zu beseitigen, als einen effizienten Wachdiesnt zu beschäftigen. Wir sind da nämlich nun dank deiner Aufschlüsselung locker im Millionenbereich für die Personalkosten. Dass dabei das Kulturgut vielleicht irreparabel leidet, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • 'Tschuldigung, aber diese Diskussion und Pfennigfuchserei ist absurd. Es sollte selbstverständlich sein, dass (Welt)Kulturerbe mit allen möglichen Mitteln geschützt und bewahrt wird. Es ist schnurz egal ob das 200.000, 400.000 oder 800.000 mehr jährlich sind, wenn direkte Gefahr der Zerstörung besteht. Die Erhaltung von (Welt)kulturerbe hat keinen Preis. Das sollte zumindest die Maxime einer Kulturnation sein.

  • Da ich die Verhältnisse in Potsdam nicht kenne, glaube ich mal, dass es an der Wohlstandsverwahrlosung liegt.

    Dann ist es ein Bildungsproblem.

    Die Schulen müssten das zusammen mit der Polizei abfangen.

    Beauty matters!

  • In der PNN ist ein Bericht über ein restauriertes Gemälde von Karl Ferdinand Adolf Kießling erschienen.

    PNN

    Es stellt einen Blick vom ehemaligen Ehrenpfortenberg bei Golm Richtung Potsdam dar und zeigt einen Ausschnitt zwischen der Historischen Mühle bei Sanssouci und dem Telegrafenberg. Im Vordergrund steht die Kirche von Golm und in der Mitte sieht man das Neue Palais.

    Heute ist dieser Blick verbaut (DDR-Plattenbauten) und das Areal soll militärisches Sperrgebiet sein.

    Das Gemälde war in einem katastrophalen Zustand. Einen Vorher-Nachher-Vergleich kann man hier sehen:

    rbb

  • Und wenn nicht bald für vernünftigen Wachschutz gesorgt wird (egal wieviel das extra kostet, die Bewahrung von Weltkulturerbe hat keinen Preis!) kann man gleichzeitig von demonstrativer Untätigkeit seitens der Stiftung sprechen.

  • Und wenn nicht bald für vernünftigen Wachschutz gesorgt wird (egal wieviel das extra kostet, die Bewahrung von Weltkulturerbe hat keinen Preis!) kann man gleichzeitig von demonstrativer Untätigkeit seitens der Stiftung sprechen.

    "egal was es kostet"

    Ach wie süß. Es ist eben nicht egal, denn Fakt ist: Diese Kosten sind enorm, die Gelder dafür nicht vorhanden und werden von den Geldgebern (Bund, Berlin, Brandenburg) auch nicht bewilligt! In der Kasse der SPSG ist seit Jahren Ebbe. Für die Sanierungsprogramme wurden hohe Summen bereitgestellt aber für die Pflege, Sicherheit und wissenschaftliche Arbeit war und ist nie genug Geld da. Und es interessiert die Politiker auch nicht. Die kommen, wenn sie eine Ausstellung oder ein restauriertes Gebäude eröffnen können. Aber was haben sie persönlich für einen Vorteil, wenn genug Gärtner beschäftigt sind? Gar keinen! Und deswegen geht der Niedergang in den Potsdamer, Berlin und Brandenburger Schlösser und Gärten immer weiter.

  • "egal was es kostet"

    Ach wie süß...


    Was soll der Sarkasmus mir gegenüber? Du beschreibst auch nur und beschwerst dich auch nur über die gleichen Missstände wie ich.
    Die Erhaltung von (Welt)Kulturerbe sollte in einer Kulturnation keine Frage des Preises sein. Dass sie das in Deutschland leider ist, ist ja wohl offensichtlich und nichts wo ich mir irgendwie falsche, naive Vorstellungen gemacht habe.

  • So wie vieles andere, was in den letzten Jahren nach und nach für den Besucherverkehr geschlossen wurde. Klausberg-Belvedere, Normannischer Turm, Dampfmaschinenhaus an der Havelbucht.

    Peinlicherweise knausert jetzt auch noch die Stadt Potsdam mit ihrem jährlichen Zuschuss, obwohl sie ja gerade am meisten vom Tourismus profitiert.