Potsdam - Schlösser und Park Sanssouci

  • Wie schon vor längerer Zeit versprochen, hat nun die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Friedenskirche in die Liste ihrer Förderprojekte aufgenommen.

    Hier kann man mehr dazu erfahren und natürlich auch eine Spende hinterlassen:

    http://www.denkmalschutz.de/denkmale/aktue…he-potsdam.html

    Interessant auch die dort bereitgestellten Fotos.

    :thumbup:

  • Zu den vorgenannten Bildern passt vielleicht auch dieses Beispiel. Dem Engagement der Messerschmidt-Stiftung ist es zu verdanken, dass das Belvedere in alter Schönheit wiedererstehen konnte.

    Durch Kampfhandlungen im April 1945 zerstört.

    Und heute...


    Fotos, Color: Autor

    Mehr Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Belvedere_auf_dem_Klausberg

    Leider nagt allerdings schon wieder der Zahn der Zeit am Gebäude. Zum Glück ist das nur bei näherer Betrachtung zu erkennen.

    :thumbup:

  • Auch die Rekonstruktion des wunderschönen Festsaals im Obergeschoss des Belvederes hat Messerschmidt veranlasst und bezahlt. :applaus:

    (Bild Wikipedia, Urheber SK49)

    Beim letzten Besuch in 2013 wurde mir zudem Folgendes von einer Aufsichts-Person berichtet:
    Für die Rekonstruktion des Unteren Saals (siehe Bild) sind angeblich auch schon die Dekorations-Materialen vorhanden, es fehlt aber bisher noch das Geld für die hohen Bau- und Rekonstruktionskosten.

  • Guten Tag,

    wie die Online Ausgabe von Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) am 22.12.2014 berichtet haben Täter vor dem Titel Unesco-Weltkulturerbe keinen Respekt. Im Park Sanssouci mit seinen historischen Bauten, dort, wo einst Preußenkönige residierten, werden Gemäuer bekritzelt und heimlich Initialen eingeritzt. Kunstwerke werden beschädigt.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…souci-nehmen-zu

    Viele Grüße und ein Frohes Fest :cool:

  • Guten Abend,

    jetzt wo der Artikel freigegeben ist, möchte ich den der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) noch nachreichen. Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) hat am 29.12.2014 berichtet, das ein Investor dringend gesucht wird. Seit 10 Jahren steht die Meierei an einem Nebeneingang zum Potsdamer Park Sanssouci leer und verfällt zusehends. Der Gebäudekomplex verliert den Boden unter den Füßen, das Turmhaus droht ins Wasser abzurutschen. Die Sanierungskosten werden auf rund 2,5 Millionen Euro geschätzt.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…eierei-sackt-ab

    Viele Grüße und einen guten Rutsch in das Jahr 2015! :cool:

  • Echt Klasse! Schön geworden sind Brücke und Belvedere! Der untere Raum kommt auch noch. Habe die Brücke letztmalig überquert als ich auf dem Weg zum Belvedere war. Da sah es noch so aus wie auf dem Foto 1984. Ich schlich mich an der Absperrung vorbei und zückte meine Praktica BC1. Leider nach 4 Umzügen keine Fotos mehr von damals. :sad:

  • Das Gittertor im Obeliskportal am Osteingang des Parks ist heute offenbar in ursprünglicher Fassung (ggf. sogar im Original) vorhanden.

    1787:

    2014:

    Auch Max Baur hat das Obeliskportal mit diesem (oder einem sehr ähnlichen) Gitter wohl nach 1930 abgelichtet:

    Davor war jedoch - ab wann auch immer - ein anderes, weit größeres Gitter eingebaut.


    Dieses Bild ist mit ca. 1930 bezeichnet.

    Weiß jemand um die Umstände des temporären Austausches und den Verbleib dieses Tores und schließlich, ob das derzeitige Gatter original ist?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eine Weile suchen und schon findet man das Passende.


    Krüger, 1779

    So sah es im Original aus. !896 wurden die Tore (nicht nur das Haupttor, auch das Posttor und das Lindstedter Tor) durch die so genannten Armbrustergitter ersetzt (Gebrüder Armbruster fertigten für die Weltausstellung in Chicago 1893 diese Gitter). Der Zustand, wie auf dem Bild zu sehen, wurde zwischen 1924 und 1929 wieder rekonstruiert, so dass wir heute wieder das "Original" bewundern können. Nachzulesen in Bauten und Bildwerke im Park Sanssouci, Amtlicher Führer, SPSG, 2002, S.71

    Die großen Bekrönungen auf den Säulengruppen sind vermutlich zur Restaurierung. Ebenso ist ja auch der Obelisk seit einiger Zeit gesichert.

  • Fragt sich weiterhin, warum das ehem. Haupttor wieder ausgetauscht wurde (dieser Beitrag spricht von Einschmelzung), während die beiden anderen Tore beim Neuen Palais beibehalten wurden; siehe hierzu auch die Notizen hier bei den Jahren 2010 und 2007 - leider ohne Erwähnung des Haupttores.
    Vielleicht, weil der böse Kaiser-Wilhelm II die Tore angeschafft hatte?
    Steht in deinem Werk der SPSG etwas dazu und auch darüber, ob das derzeitige Torgitter das (damals zwischengelagerte) Original ist?

    Derweil habe ich ein schönes Bild der drei Tore aufgetrieben:
    "Die eisernen Thore der deutschen Sektion im Industriepalast auf der columbischen Weltausstellung in Chicago 1893"

    Die Ausstellung war ohnehin 'ne Wucht, fiel in eine der besten baukünstlerischen Epochen - wer den reich bebilderten Katalog anschauen mag: hier

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Dass man im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts das neubarocke Gittertor im Obeliskenportal entfernt hat, hat nicht nur mit der damals zeittypischen Ablehnung der Kunst des Historismus zu tun. In erster Linie ist es mit der Zielsetzung der damaligen Schlösserverwaltung zu erklären. Man hatte sich zum Ziel gesetzt, die friderizanischen Anlagen wieder in den Ursprungszustand zu versetzten. In Schloss Sanssouci und auf er obersten Terrasse entfernte man beispielsweise die Zutaten des 19. Jahrhunerts ebenfalls weitgehend; und die hatten nix mit Wilhelm II zu tun. Auch das Ehrenhofgitter des Schlosses hatte man im 19. Jahrhundert durch das wesentlich üppigere Gitter (auch 18. Jh.) aus dem Treppenhaus des rheinischen Schlosses Brühl ersetzte. Es wurde in den 20er/30er Jahren wieder ins Rheinland überführt (auch dort war die preuß. Schlösser Verwaltung bemüht, die Erstausstattung wieder herzustellen). Der "Rückbau" des Obeliskenportals ist auch aus heutiger Sicht immer noch richtig. Friedrich II. hatte bewusst in dem Potsdamer Portal das Rheinsberger Parktor als Erinnerung an seine dortigen, glücklichen Kronprinzentage zitiert. Dieses Zitat war mit dem wilhelministischen Gitter nicht mehr lesbar. Mittlerweile hat die SPSG das Posttor und das Lindstedter Tor (die beiden anderen Gitter von der Weltausstellung) aufwendig restauriert (man schätzt sie also durchaus). Posttor und Lindstedter Tot hat man in der Weimarer Republik wohl belassen, weil sie keinen historischen Parkeingang ersetzt hatten. Dass das dritte Gitter 1931 verschrottet wurde, ist bedauerlich, aber durch die Zeit zu erklären.

  • Der siebenarmige Leuchter ist ja der Hammer, er erinnert mich stark an den aus Frankfurt / Oder. Wo ist der denn geblieben, ich bin der Meinung er ist nicht mehr in der Kirche.


    Lange habe ich gesucht. Auch hier haben wir nun einen Satz, der uns etwas weiter bringt:

    "Der monumentale mittelalterliche Bronzeleuchter im Vordergrund gehört zur Ausstattung der Marienkirche in Frankfurt (Oder), er war zeitweilig nach Potsdam ausgelagert."

    Über Zeiträume und die Umstände konnte ich allerdings noch nichts finden. huh:)

    Nachtrag zur Marienkirche FFO:

    "Die übrigen geretteten sehenswerten Kunstschätze – der 4,70 hohe siebenflammige Bronzeleuchter von 1373, die ebenso hohe Bronzetaufe von 1376 sowie der Hochaltar mit Gemälden und Schnitzfiguren von 1489 sind heute in der St. Gertraudkirche zu bewundern, ebenso die noch erhaltenen Teile der wertvollen Bibliothek." hier nachzulesen

  • Die Uni Potsdam möchte in den nächsten 20-30 Jahren das Gelände am Neuen Palais im Park Sanssouci neugestalten und hat einen Wettbewerb ausgerufen. Der Siegerentwurf kommt vom Büro Fioretti Marquez.

    Zu begrüßen ist ja, dass die Bauten der Pädogogischen Hochschule aus DDR Zeiten verschwinden sollen. Ansonsten wird man sehen, ob sich der Entwurf tatsächlich harmonisch in das historische Umfeld einfügen wird.

    Die Wettbewerbsentwürfe können übrigens ab Ende März in der oberen Mensa am NP eingesehen werden.

    Gruß aus Potsdam

    Gruß aus Potsdam