• Hier noch ein Bautellenupdate zum Brandfall "Kleine Burgstraße".

    Das Haus ist ehrlich gesagt ziemlich ramponiert und eigentlich ein Totalschaden. Ich hoffe inständig, dass es an so exponierter Stelle direkt am Burgkloster gerettet wird und nicht am Ende so lange nichts gemacht wird, bis alles zusammen fällt, denn gut sah das alles nicht aus. Wenn der Eigentümer nicht will, wird das eine extrem heikle Nummer, denn faktisch ist das Haus nur noch ein verkokelter Haufen.

    Ich bin kein Baufachmann oder Gutachter, aber gut sieht das nicht aus

    Da sind Gebäude z.B. in Leipzig schon mit bedeutend weniger Schäden abgerissen worden, insbesondere wenn der Eigentümer darüber nicht ungücklich wäre!


    APH - am Puls der Zeit

  • Hatten wie diese Meldung schon:

    Ein halbes Jahr nach dem Internationalen Orgelsymposium hat der Kirchengemeinderat der St. Mariengemeinde eine Ausschreibung für den Bau einer neuen Hauptorgel im Westwerk für die Marienkirche verabschiedet. Fünf renommierte Orgelbaufirmen sind gebeten, bis Ende Oktober 2015 Vorschläge zur klanglichen und optischen Gestaltung sowie zu den Kosten zu unterbreiten. Das neue Instrument soll sich einerseits an der Musikhistorie der Marienkirche des 16. und 17. Jahrhunderts orientieren, aber auch Möglichkeiten zur Gestaltung symphonischer und moderner Musik bieten. Dabei sind die spezifischen Besonderheiten der verschiedenen Stimmungs- und Windsysteme zu berücksichtigen. Die akustische, wie auch optische Integration des Instrumentes in den gotischen Raum wird zu bedenken sein. "
    Quelle

    Wieder eine vertane Chance. Ein Entwurf ist hier zu sehen (linkes Bild). Weißt jemand mehr?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Davon höre ich zum ersten Mal. Ganz schön futuristisch, der Entwurf... :blink:
    Bin gerade unsicher, ob er mir gefällt oder nicht. Sieht ziemlich leicht und luftig aus, was ja im Prinzip zur Gotik passt, andererseits - in dieser altehrwürdigen Kirche? huh:)

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  • Hier noch Vergleichsansichten:

    HL_Damals_%E2%80%93_Marienkirche_Mittelschiff_nach_Westen.jpg
    St. Marien Lübeck, Orgel bis 1942. Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

    St-Marien_Luebeck-Orgel.jpeg
    St. Marien Lübeck, Nachkriegsorgel. Das Bild ist von einem Freund von mir. :)

    Die aktuelle Nachkriegsorgel lässt das Westfenster komplett frei. Historische und geplante verdecken es zum großen Teil...

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    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (19. Juni 2023 um 21:07) aus folgendem Grund: Bild wiederhergestellt

  • Noch kurz eine ganz schlechte Nachricht aus Lübeck:

    In einem barbarischen Akt hat heute der Abriss der gut erhaltenen spätklassizistischen Villa Hansestraße 2 am Lindenplatz begonnen:
    https://www.hl-live.de/aktuell/textstart.php?id=121892

    Die Stadt hat dem wichtigen und in diesem Gebiet inzwischen einmaligen Zeugnis der ersten Bebauung außerhalb der Stadtmauern nach dem Aufheben der Torsperre 1864 aus nicht nachvollziehbaren Gründen den Denkmalschutzstatus verweigert. Im Hintergrund gab es wohl auch Mauscheleien beim Grundstücksverkauf.

    Noch mehr Infos+Bilder bei unser-luebeck.de.

    Die wertvolle Villa muss einem Ärztehaus weichen. Steriler modernistischer Würfelhusten untersten Niveaus, den ein 10-jähriger auf Karopapier auch nicht schlechter gezeichnet hätte.

    Es ist nicht zu fassen - ich hätte nicht für möglich gehalten, dass so etwas heutzutage noch möglich ist. ;(:wuetenspringen::kopfwand::aufdenkopf::kopfschuetteln:

    Eigene Fotos kann ich demnächst noch nachliefern.

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  • Es ist nicht zu fassen - ich hätte nicht für möglich gehalten, dass so etwas heutzutage noch möglich ist

    Doch, ich habe sogar das Gefühl, es geht gerade erst los. Nachdem in den letzten Jahren so ziemlich alle Baulücken geschlossen wurden , wenden sich die Baulöwen langsam den Altbauten zu, die meist über weniger Bauvolumen als die Bauten der 70er-2000er verfügen und damit billiger zu kaufen sind. Ich befürchte, wir werden uns in den nächsten Monaten und Jahren noch ganz schön wundern, was plötzlich alles verschwindet.

    Schlimme Nachrichten auf jeden Fall für Lübeck - aber wer kann schon was gegen Ärztehäuser (alternativ auch Kitas oder Altenwohnanlagen) sagen?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Offensichtlich wird der Abriss jetzt noch schnell durchgezogen, um vor der am Sonntag stattfindenden Kommunalwahl vollendete Tatsachen zu schaffen. Man befürchtet offenbar eine wechselnde Mehrheit. Hoffentlich werden die verantwortlichen Parteien dann auch abgestraft. Aber in Lübeck wundert mich langsam nichts mehr - nach 18 Jahren SPD-Saxe wurde doch tatsächlich SPD-Lindenau gewählt... :kopfschuetteln:

    So, hier wie angekündigt Fotos der gerade fallenden Villa Hansestraße 2. Sind alle von mir vom 21.9.2017:

    IMG_2243.jpeg
    Die Villa von ca. 1870 nebst Apothekengebäude aus den 1920ern (rechts). Man hätte lieber das abreißen sollen. Zu sehen die Ostseite zum Lindenplatz.


    IMG_2249.jpeg
    Südseite. Hinten grünlich ist der südliche Bau der Linden-Arcaden zu sehen. Auch in diesem Bereich standen ursprünglich Villen bis zur Fackenburger Allee.


    IMG_2250.jpeg
    Detail Kranzgesims und weit überstehendes Dach.


    IMG_2255.jpeg
    Südwest-Ansicht.


    IMG_2260.jpeg
    Westseite am ZOB (ursprünglich Gartenseite) mit Eingang.


    IMG_2263.jpeg
    Eingangsbereich mit schmiedeeisernem Vordach.


    IMG_2265.jpeg
    Innenansicht im Eingangsbereich.


    IMG_2267.jpeg
    Fliesen-Fußboden im Eingangsbereich.


    IMG_2271.jpeg
    Nordseite zum Apothekenhaus hin.


    IMG_2275.jpeg
    Frontalansicht der Ostseite am Lindenplatz.


    IMG_2280.jpeg
    Detail OG-Fenster (man könnte fast Mezzanin-Fenster sagen) und Gesims-/Dach-Detail auf der Westseite.


    IMG_2297.jpeg
    Ansicht mit Apotheke von Nordosten.

    Eine Schande - die Verantwortlichen sollten sich schämen! :wuetenspringen:

    Alle Fotos von mir

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    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (19. Juni 2023 um 21:11) aus folgendem Grund: Bilder wiederhergestellt

  • So traurig der Akt um die Zerstörung der Villa ist, überraschend kommt er wirklich nicht.
    Ich zitiere aus dem oben verlinkten Artikel, der wiederum bereits aus dem Jahr 2017 stammt:

    Zitat

    In diesem Kontext soll daher auch die den Partikularinteressen im Wege stehende spätklassizistische Villa Hansestraße 2 / Ecke Lindenplatz geopfert werden. Dieses geschichtlich bedeutende, städtebaulich prägende und für die angrenzende Bebauung am Lindenplatz und in der Hansestraße den Maßstab setzende Gebäude soll nun ohne Not der Optimierung von Gewerbeflächen eines einzelnen Investors weichen. Dem durften Denkmalpflege und Stadtplanung nicht mit fachlichen Argumenten im Wege stehen. Während andere Gebäude im Umfeld sukzessive als Einzeldenkmale erkannt werden (z. B. die Häuser Lindenstraße 1b, Am Bahnhof 17, Konrad-Adenauer-Straße 3), war in Vorbereitung des Grundstücksgeschäfts bereits 2015 der Abteilung Denkmalpflege abgerungen worden, dem Vorhaben nicht in die Quere zu kommen. Im Kontext politischer Vorfestlegungen war für eine tiefgreifende Untersuchung des architektonischen und geschichtlichen Werts der Liegenschaft keine Zeit und für eine unabhängige fachliche Überprüfung der Denkmaleigenschaft kein Raum.

    Auch der GBR als einzige verbliebene Kontrollinstanz hatte kein Problem damit, sowohl das historische Gebäude selbst aufzugeben als auch über dessen ortsbildprägende Funktion und maßstabdefinierende Eigenschaft hinwegzugehen — trotz erheblicher Bedenken der nur beratend hinzugezogenen Abteilung Denkmalpflege. Der damalige GBR-Vorsitzende, der Hamburger Architekt Jürgen Böge, kann aufgrund seiner Einbindung als Jury-Vorsitzender bei vorangegangenen Architekturwettbewerben des gleichen Investors, der hier die Neuentwicklung vorantreiben will, zudem als befangen gelten. Anders ist es nicht zu erklären, dass insbesondere die vom Investor vorgesehenen und von der Abteilung Denkmalpflege wie der Stadtplanung kritisch betrachteten Bauvolumina kritiklos abgesegnet werden.

  • Die Neubauten -zumindest der abgerundete Hotelbau- scheinen mir ganz angenehm zu werden. So richtig was abgewinnen kann ich diesem schlichten Altbau nicht, muss ich zugeben (bis auf das Vordach) - bitte nicht hauen. :whistling:

    Freilich ist es um jeden Altbau schade, wenn damit eine Verschlechterung einhergeht. Lübeck ist jedoch in einer recht luxuriösen Situation und die künftige Bebauung empfinde ich als genauso mittelmäßig wie die aktuelle.

  • ^ Das ist doch wohl hoffentlich Sarkasmus... ?(:kopfschuetteln:

    Ansonsten schade, dass es hier keinen "Gefällt mir nicht"-Button gibt.

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  • Vielen Dank an Frank für die Zurverfügungstellung seiner Fotos. Da ich eine besondere Beziehung zu Lübeck habe und das Thema offensichtlich überregional in der Presse überhaupt nicht wahrgenommen wird, habe ich mal einen kleinen Blogartikel zum Abriss der Villa Hansestraße 2 geschrieben: https://www.zeilenabstand.net/abriss-der-vil…-denkmalpflege/

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Motel One am Markt

    Jetzt komme ich endlich mal dazu, wie schon vor einiger Zeit angekündigt, das neue Motel One am Markt nochmal aus allen Perspektiven ausführlich darzustellen. Ich wandere einmal im Uhrzeigersinn um das Gebäude herum.


    Abb.1: Gesamtansicht von Südwesten. Links die Traufseite am Schüsselbuden, rechts die drei versetzten Giebel an der zum Markt führenden Markttwiete. Die verspringenden Giebel zitieren die Kubatur der historischen Bebauung grob. Der Versatz war früher allerdings noch deutlich größer. Im Hintergrund Marienwerkhaus und die seit Jahren eingerüstete Marienkirche, bei der die Sanierung wohl 2019 endlich erfolgen soll, wie ich kürzlich gelesen habe.



    Abb.2: Blick etwas weiter nach links in den Schüsselbuden. Interessante Schattenbildung durch das neugotische Paketpostamt im Rücken des Fotografen.



    Abb.3: Entgegengesetzte Blickrichtung aus Nordwesten. Ausgerechnet die freistehende Traufseite am Schüsselbuden ist meiner Meinung nach leider die schwächste der vier Seiten. Insbesondere im Dachbereich hätte hier eine Gestaltung, z.B. in Form von Gauben, gutgetan. Auch eine Gliederung der Fassade in irgendeiner Form hätte die langgestreckte Monotonie erträglicher machen können.



    Abb.4: Ähnliche Ansicht von etwas weiter weg. Zu Ingenhovens P&C-Bau fehlen mir immer noch die Worte. :kopfschuetteln:
    Die Straße Schüsselbuden ist - wie man sieht - in einem erbärmlichen Zustand. Hier ist dringend eine aufwertende Neugestaltung - inklusive der Gehwege - erforderlich.



    Abb.5: Namenloser Durchgang zwischen Motel One und Marienwerkhaus. Dieser war historisch sogar noch um ca. ein Drittel schmaler. Im Hintergrund oben Ziertürmchen des Rathauses und unten der Seitenflügel des unter Denkmalschutz stehenden Rathaushofes aus den 50ern. Ein Ärgernis sind die - wohl zum Werkhaus gehörenden Mülltonnen, die dort tagein tagaus stehen. Wenn man schon keinen Platz im Gebäude dafür gefunden hat, sollte man doch wenigstens einen kleinen Unterstand dafür bauen! So geht es ja wohl auf Dauer nicht. Beim Hotel hat man die Müllcontainer immerhin im Haus untergebracht (im hinteren der rechts zu erahnenden Eingänge).

    Rund im das Motel One gibt es übrigens einen wilden Mix an Bodenbelägen: Im obigen Durchgang wurden schöne neue rötliche Granitplatten verlegt. Das ist in der Altstadt bei neu gestalteten Straßenräumen seit längerem üblich und der eigentlich anzustrebende Zustand. Wie auf dem Bild weiterhin zu sehen ist der Bürgersteig am Schüsselbuden links vor dem Marienwerkhaus asphaltiert geblieben und rechts des Durchgangs vor dem Motel One mit Betonplatten ausgelegt worden. Die auf dem ersten Bild (Abb.1) zu sehende Markttwiete hat ein durchgehendes fußgängerunfreundliches Granit-Kleinpflaster erhalten (auch im Gehwegbereich und unter den Hotelarkaden) und die zweite Traufseite zum Rathaushof hin wurde wiederum asphaltiert. Keine Ahnung, warum das nicht alles einheitlich mit Granitplatten gemacht wurde. Vier verschiedene Beläge - auf jeder Gebäudeseite ein anderer - sind schon sehr merkwürdig. :kopfschuetteln:



    Abb.6: Blick vom Marienkirchhof in die Gasse "Weiter Krambuden" in Richtung Markt. Rechts die Abfolge Marienwerkhaus - Motel One - P&C. Ganz hinten die Häuser am Kohlmarkt. Die früher verwinkelte Bauflucht wurde leider inzwischen komplett begradigt - wie an der Schnur gezogen - und der Marktplatz dadurch weiter verkleinert. Links der Rathaushof. Denkmalschutz hin oder her: Eine Öffnung des geschlossenen Erdgeschosses wäre dringend angezeigt, um die jetzige Hinterhofatmosphäre abzumildern.
    Der erkerartig vorspringende Teil des Motel One-Komplexes soll die ehemals hier vorhandenen mehreren kleinen Häuser zitieren, was m.E. wegen der groben Formen nicht wirklich gelingt. Aber immerhin wurde hier - im Gegensatz zur Schüsselbudenseite mit einem Mindestmaß an Gestaltung gearbeitet.



    Abb.7: Ecke Weiter Krambuden/Durchgang zum Schüsselbuden etwas näher. Das rustizierte EG finde ich ganz ansehnlich.



    Abb.8: Hintere Giebelseite am Durchgang zum Schüsselbuden. Hinter der offenstehenden Tür befindet sich der Raum für die Müllcontainer. Das gelbe Haus hinten liegt auf der gegenüberliegenden Seite des Schüsselbuden.



    Abb.9: Gerader Blick durch den Durchgang Richtung Westen/Schüsselbuden. Der zu sehende Kran gehört übrigens zur Baustelle Fischstraße 5-9 im Gründungsviertel.



    Abb.10: Erdgeschoss am Weiten Krambuden im Detail. Durch die Lüftungsklappen entsteht hier ein klein wenig die Anmutung von "Rückseite", aber man muss immerhin festhalten, dass das Gebäude erstaunlicherweise ohne viel von außen zu sehende Technik auskommt - insbesondere auch im Dachbereich. Da gibt es heutzutage viel schrecklicheres (z.B. Haerder-Center).



    Abb.11: Die entgegengesetzte Richtung: Blick durch den Weiten Krambuden vom Markt zum Marienkirchhof. Diese Ansicht mit Marienkirche gefällt mir im Prinzip ganz gut. Allerdings muss mit dem Seitenflügel des Rathaushofes rechts dringend etwas geschehen! Wie gesagt: EG öffnen und am besten auch um ein Geschoss aufstocken - oder gleich neu bauen und dabei mehrere Einzelfassaden anlegen! Und mir ist es ein Rätsel, warum man hier statt Granitplatten - wie im o.g. Durchgang - hässlichen Asphalt aufgebracht hat. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass man diesen Bereich dann zusammen mit der geplanten Neugestaltung des Marienkirchhofes angeht.



    Abb.12: Gesamtansicht vom Markt. Zusammen mit der Marienkirche nicht uninteressant wie ich finde. Wenn man bedenkt, dass hier ursprünglich ein weiterer Bau nach P&C-Art geplant war(!), kann man mit diesem Ergebnis regelrecht glücklich sein!



    Abb.13: Das Motel One liegt in der Nordwest-Ecke des Marktplatzes zwischen Rathaushof (rechts) und P&C (links). Hinten geht es hinunter in die Braunstraße im Gründungsviertel. Die Markttwiete war übrigens vor der Zerstörung der historischen Bebauung nur ein schmaler, verwinkelter Durchgang - wie alle Marktzugänge. Man konnte im Prinzip nirgends wirklich von den umliegenden Straßen direkt auf den Markt sehen. Die heutige Breite ist leider erforderlich, da dies die Zufahrt für alle Marktbeschicker und Anlieferungen ist.



    Abb.14: Blick Richtung Schüsselbuden in den Arkadengang unter den beiden östlichen Giebeln. Einen Bodenbelag mit glatten Granitplatten im Fußwegbereich hätte ich hier allerdings passender und praktischer gefunden und das Kleinpflaster auf die Fahrbahn begrenzt.



    Abb.15: Zum Abschluss des Rundgangs noch einmal die Ecke Schüsselbuden/Martkttwiete, diesmal mit Rathaus (rechts).

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  • Wenn die Gebäude in rotem Klinker gebaut worden wären, wäre das Ergebnis bei Weitem noch besser. Aber immerhin kein Flachdach, keine Strichcodefenster und würdevolle Materialien...

  • Heute möchte ich nach einiger Zeit mal wieder einige Sanierungen in der Lübecker Altstadt zeigen

    1. Nicht mehr ganz so aktuell: Dr.-Julius-Leber-Straße (ehem. Johannisstraße) 27

    Abb.1: Dr.-Julius-Leber-Straße 27, Zustand vor Sanierung, August 2009



    Abb.2: Dr.-Julius-Leber-Straße 27, Zustand im September 2018. Insbesondere das EG wurde durch den Einbau angemessener Fenster und die Aufarbeitung der schönen Tür aufgewertet. Nicht zu vergessen die hölzerne Kellerluke als schönes Detail!


    2. Aktuelle Sanierung: Dr-Julius-Leber-Straße 21

    Abb.3: Dr.-Julius-Leber-Straße 21, Traufenhaus mit Zwerchgiebel aus dem späten 18. Jhdt. Links der sehr heruntergekommene Zustand 2009, rechts September 2018. Die farbige Fassung wurde nach Original-Befund rekonstruiert. Sehr schön auch das verzierte Abschlussgesims des Zwerchgiebels und die neuen EG-Fenster!


    3. Ebenfalls kürzlich fertiggestellt: Fischergrube 83

    Abb.4: Fischergrube 83, September 2018. Es handelt sich um einen großen Rokoko-Speicher von 1754. Ein Vergleichsfoto des Vorzustandes hätte ich zwar, es sieht aber nicht viel anders aus. Äußerlich war das Gebäude auch zuvor - bis auf etwas abblätternden Putz - einigermaßen in Schuss, aber innen eine Katastrophe. Im EG befand sich ein Eisenwarenhandel und ich glaube, oben stand es sogar lange leer.


    Abb.5: Fischergrube 83, Zustand des Vorderhaus-EGs im September 2017 während der Sanierung. Viel war innen nicht zu retten bzw. nicht vorhanden.



    Abb.6: Fischergrube 83, Zustand des Innenhofes im September 2017 während der Sanierung.


    Abb.7: Fischergrube 83, Wappenkartusche mit Initialen "MK" und Jahreszahl 1754 über der Eingangstür.

    Entstanden ist in diesem Speicher das Hotel "Fisher´s Loft" mit kleineren und größeren Appartements, die man meines Wissens nach auch über länger Zeit mieten kann. Auf der Webseite sind einige Innenansichten zu sehen.

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  • Ein recht angenehmer, leicht historisierender Neubau entsteht in der Schwartauer Allee, Nähe Hauptbahnhof Lübeck:

    Entwurf: https://www.bruch-suhr.de/projekt/zentra…m-hauptbahnhof/

    "Zentrales Wohnen am Hauptbahnhof"


    Bauherr: Palais-X GmbH
    Architekt: bruch + suhr architekten PartGmbB
    Eckdaten: 21 Wohneinheiten (Eigentum; Miete) in einem Gebäude zu 6 Etagen (eine davon im Dachgeschoss)

  • Danke für den Link! Den Entwurf kannte ich noch gar nicht. :thumbup:

    Naja, nicht so schlecht, aber im Wesentlichen doch nur eine Nachahmung des linken, wohl aus den frühen 1920ern stammenden und im Vergleich zur sonstigen Bebauung dieses Straßenabschnitts recht hohen Nachbarhauses. Die zentralen Loggien als einzige moderne Zutat gefallen mir schon gleich nicht. Insbesondere von hinten gesehen eine insgesamt ziemlich große Baumasse, die aber straßenseitig immerhin behutsam an den deutlich niedrigeren rechten Nachbarn angeschlossen wird.

    Hier übrigens der zuvor abgerissene Vorgängerbau - wohl aus den 1890ern, jedoch mit neueren Anbauten:


    Schwartauer Allee 2, Straßenseite. Die Stuckverzierungen sind für diese Hausart eher ungewöhnlich - vielleicht auch nur später aufgeklebt? huh:)


    Und die Gartenseite, war leider sehr schlecht einsehbar.

    Fotos von mir, November 2016

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ein recht angenehmer, leicht historisierender Neubau entsteht in der Schwartauer Allee, Nähe Hauptbahnhof Lübeck:

    Entwurf: bruch-suhr.de/projekt/zentrales-wohnen-am-hauptbahnhof

    Gerade zufällig noch zwei weitere Entwürfe für das Projekt, allerdings als Büro- statt Wohngebäude gefunden:

    - Hubschmitz Architekten
    - Meyer Steffens Architekten

    Beide deutlich kastiger als Bruch-Suhr und sich von der Kubatur her sehr ähnlich. Insbesondere der Anschluss an das niedrigere rechte Nachbargebäude ist bei beiden nicht gelungen. Da kann man ja dann doch froh sein, dass offenbar der Entwurf von Bruch-Suhr kommt, wenn ich das ganze richtig verstehe.

    Dass bei Hubschmitz von "Stadtreparatur" die Rede ist, nachdem für dieses Projekt das historische Vorgängerhaus abgerissen wurde, ist schon grotesk. :kopfschuetteln:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • @frank1204

    Hast du eigentlich Neuigkeiten ob sich bei der Brandruine in der Kleinen Burgstraße etwas getan hat? Oder hofft der Inhaber, dass nach dem Winter endgültig nix mehr zu retten ist?

    APH - am Puls der Zeit