• LN gab vor fünf Tagen einen Einsturz eines unbewohnten Hinterhauses an der Wakenitzmauer an. Gab es zwei Einstürze oder bezieht sich die Meldung auf das Haus an der Wakenitzmauer? Ist es die Hundestraße 98, Seitentrakt zur Straße "An der Wakenitzmauer" ?

  • LN gab vor fünf Tagen einen Einsturz eines unbewohnten Hinterhauses an der Wakenitzmauer an. Gab es zwei Einstürze oder bezieht sich die Meldung auf das Haus an der Wakenitzmauer? Ist es die Hundestraße 98, Seitentrakt zur Straße "An der Wakenitzmauer" ?

    Hat jemand dazu weitere Infos???

    Ja, ich habe gerade den Artikel gelesen. Erstmal: Es handelt sich um ein Hinterhaus, das von der Straße aus nicht zu sehen ist. Meiner Meinung nach das von Hundestraße 94 (auch wenn das nicht in dem Artikel steht), hier bei Google Maps zu sehen. Es müsste das Haus mit der fehlenden Dachdeckung rechts neben der Lücke in der Hinterhausbebauung sein. Obwohl wie gesagt nicht von der Straße aus zu sehen, ist der Verlust des Hauses extrem bedauerlich. Es handelte sich offenbar um eine alte Kupferschmiede aus dem 15. Jahrhundert, wohl die letzte in Lübeck. Die Rückwand dieser Hinterhausreihe war übrigens zugleich die Außenmauer des ehemaligen Johannisklosters, daher ist in dem Artikel auch der Begriff "Mauerhaus" zu lesen.

    Das war in diesem Fall alles mal wieder eine Verkettung unglücklicher Umstände:

    - In den 60er Jahren gab es "Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück", die die Statik des Hauses beeinträchtigt haben sollen (ich vermute mal, es geht da um den Bau des Kindergartens auf dem Klostergrundstück.

    - Vor einigen Jahren wurde das Hinterhaus des Nachbargrundstücks abgerissen, daher die Lücke in der Hausreihe. Das Problem dabei: Durch den Abriss wurde die gemeinsame Brandmauer mit dem jetzt eingestürzten Hauses stark in Mitleidenschaft gezogen und hätte von dem "abreißenden" Nachbarn ertüchtigt werden müssen, was aber offenbar unterblieb. Seit 2022 gab es dazu wohl einen Rechtsstreit.

    - Der Eigentümer des jetzt eingestürzten Hauses hat es zudem über viele Jahre unterlassen, notwendige Sicherungsmaßnahmen durchzuführen

    Das Haus stand zwar nach Intervention des ehrenamtlichen Denkmalpflegers Sellerbeck seit 2021 unter Denkmalschutz, aber die Denkmalschutzbehörde hat es nie eingehend untersucht, weswegen wohl nicht viel dokumentiert ist. Ob es zumindest ein Foto des Hauses gibt, ist mir nicht bekannt. Leider ist die 3D-Ansicht bei Google Maps für Lübeck seit einiger Zeit offenbar nicht mehr vorhanden. Vermutlich hätte man da aber auch nichts gesehen, weil direkt von dem Haus ein großer Baum steht.

    Hier ist also mal wieder durch Unfähigkeit und Ignoranz ein 600 Jahre altes Baudenkmal zerstört worden. :crying:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Vollständige Listen der Denkmäler einer Stadt gibt es in der Regel auch bei Wikipedia, hier dann meist aktuell und mit Bildmaterial. Zur Hundestraße:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der…dt_(F%E2%80%93K)

    Dein Link funktioniert nicht. Bei Links zu Wikipedia muss die Klammer am Schluss (falls vorhanden) immer nachträglich noch von Hand eingefügt werden. Das gibt die Forensoftware leider so vor, seit Anbeginn. Das sollte man als gestandener APH-ler wissen. :wink:

  • Das sollte man als gestandener APH-ler wissen.

    Ich verlinke regelmäßig zu Wikipedia und hatte dieses Problem bei 2500 Beiträgen noch nie. Neuer Versuch:

    Liste der Kulturdenkmale der Lübecker Altstadt (F–K) – Wikipedia

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • OT: Ich habe es gerade nochmal getestet. Man muss den Link mit dem "Link-Tool" einfügen, dann funktioniert es auch. Wenn man den Link nur kopiert und einfügt, dann kommt die Fehlermeldung auf.

  • Lübecks Altstadt nach 1949: Erst Schutt und Asche, dann ist Beton die Masche
    Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg beschließt die Lübecker Bürgerschaft heute vor 75 Jahren den Wiederaufbau der Altstadt. Doch zunächst verschwinden…
    www.ndr.de

    Ein heute veröffentlichter Artikel von Daniel Sprenger setzt sich kritisch mit dem Wiederaufbau der Altstadt auseinander. Grundlage dafür ist der dort verlinkte Abschlussbericht zur städtebaulichen Gesamtmaßnahme Altstadt von 2020.

  • Außer den überlieferten Mauerresten der Löwenapotheke und der Fassade des Buddenbrookhauses (das man zwangsläufig mit dem zu dieser Zeit in Lübeck doppelt verfemten Th.M. verbunden hat), wurde keine andere der noch stehenden Fassaden gesichert. Dies wäre beispielsweise bei der Mengstraße 6 möglich gewesen. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, kann als Einführung auf Lutz Wilde und "Bomben auf Lübeck" aus dem Jahr 1999 zurückgreifen, wo er einige unangenehme Erfahrungen machen wird, unter anderem die, daß der Zerstörungszustand ja das Jahr 1942 markierte und zu dieser Zeit Ruinen nicht unbedingt dem damaligen Zeitgeist entsprochen haben dürften. Aber man kommt hier zum einen vom hundertsten ins tausendste; und zum anderen ist es möglich, die Überschrift und das Thema als Blaupause für alle weiteren Städte Westdeutschlands heranzuziehen, denn: findet sich dort auch nur eine einzige Stadt, in der man den "Wiederaufbau" nicht kritisch zu hinterfragen hätte?

  • https://www.ndr.de/geschichte/sch…luebeck100.html

    Ein heute veröffentlichter Artikel von Daniel Sprenger setzt sich kritisch mit dem Wiederaufbau der Altstadt auseinander. Grundlage dafür ist der dort verlinkte Abschlussbericht zur städtebaulichen Gesamtmaßnahme Altstadt von 2020.

    Welche kriegsversehrte Stadt wurde denn nicht von den modernen Stadtplanern zerstört. Lübeck, Bremen, Hannover, Berlin, Hamburg, die Liste lässt sich doch endlos fortführen. Krank seinen die alten Städte gewesen, deshalb mussten sie "gesunden" durch Erneuerung. Die Sprache dieser Planungsheinis führt ja schon direkt in die "Zweite Zerstörung". Heute sind sie alle tot, so tot, wie Teile der Städte, die sie hinterlassen haben. Mich würde ernsthaft interessieren, was die wohl zu den von ihnen erzeugten Ergebnissen sagen würden. Strategie: etwas zurückrudern, es war nicht alles schlecht, manches hätten wir besser machen können, hinter bestimmten Entscheidungen stehen wir auch noch heute, man muss unsere Planungen auch im Kontext der Stadtplanungs-Geschichte sehen - nur ihre Fehler, die würden sie niemals zugeben.

  • Thema mit Variationen, ab 10:40

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    Ausgebrannte Fassaden in der Mengstaße und ein Schwenk auf die Kapelle Maria am Stegel. (Enthält auch kurze Sequenzen der späteren Stationen in Bad Tölz, in der Poschingerstraße, in Küsnacht, Pacific Palisades und Kilchberg sowie beispielsweise auch der Paulskirchenrede von 1949). Hörempfehlung: Enthält grausligste Orchestermusik-Untermalung im typischen Stil der 50er. Ton besser abstellen.

  • Enthält grausligste Orchestermusik-Untermalung im typischen Stil der 50er.

    Gemeint wohl die Musik um 10'50''.

    Ja, so hat man in dem 50ern Untermalungsmusik geschrieben. Ganz grausligst und ohne jeglichen künstlerischen Anspruch.

    Hier spricht offensichtlich ein großer Kenner.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Gemeint wohl die Musik um 10'50''.

    Ja, so hat man in dem 50ern Untermalungsmusik geschrieben. Ganz grausligst und ohne jeglichen künstlerischen Anspruch.

    Hier spricht offensichtlich ein großer Kenner.

    Thema mit Variationen, ab 10:40

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    Ausgebrannte Fassaden in der Mengstaße und ein Schwenk auf die Kapelle Maria am Stegel. (Enthält auch kurze Sequenzen der späteren Stationen in Bad Tölz, in der Poschingerstraße, in Küsnacht, Pacific Palisades und Kilchberg sowie beispielsweise auch der Paulskirchenrede von 1949). Hörempfehlung: Enthält grausligste Orchestermusik-Untermalung im typischen Stil der 50er. Ton besser abstellen.

    Ihr seid mir musikalische Banausen!!!!!! Wobei es Weingeist eigentlich hätte wissen müssen!!!

    Das ist nichts geringeres als Wagners Götterdämmerung unter der Orchesterleitung von Wilhelm Furtwängler!!!

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  • Was Wagner historisch nun genau mit Lübeck verbindet, wird man sicher genauer belegen können. Bei Filmaufnahmen der zerstörten Mengstraße finde ich die Verknüpfung mit der Götterdämmerung zumindest mehr als unangemessen. Das Problem ist die Grundhaltung jener Zeit, daß offenbar alles, was gefilmt wurde, auf eine solch verkrampfte, pathologische Weise mit Orchestermusik unterlegt wurde, daß das eigentliche Thema in den Hintergrund rückt. Man schaue sich Buddenbrooks (1959) an und sehr viel weiteres. Aus persönlichen und familiären Gründen reagiere ich auf die 50er leider in einer unguten Weise allergisch; mit Opern hat man´s nicht so und was R.W. betrifft, werde ich es bei der Tannhäuser-Ouvertüre dann auch dabei bewenden lassen. It doesn´t work. Man hat mich als Kind mit Bachkantaten von Anneliese Rothenberger gefoltert. Ob diese in den 50ern oder danach aufgenommen wurden, ist nicht so ausschlaggebend. Ich bin heute nur froh drum, daß die Bindung an JSB dadurch nicht beeinträchtigt wurde.

    Filmaufnahmen von damals, von heute, Lübeck ja oder was auch immer sonst, sind dann interessant, wenn das gefilmte im Vordergrund steht.

  • Der sog Trauermarsch passt doch nicht so schlecht zum zerstörten Lübeck.

    Was Wagner mit Lübeck verbindet? Wohl eher nichts. Hier geht es aber um T. Mann, dessen pathologisches Verhältnis zu Wagner berüchtigt war, und daher wird dieser Film von grausligster 50er Jahre - Wagner-Musik geprägt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
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  • Die Fridthjof, ein Schiff aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, ist letzte Nacht gesunken. Ein Rettungsversuch wird nicht unternommen.

    Museumshafen Lübeck: Traditionsschiff „Fridthjof“ in der Trave gesunken
    Großer Feuerwehreinsatz am Samstagmorgen in der Lübecker Altstadt: In der Trave ist in Höhe des Schuppen 9 der Traditionssegler „Fridthjof“ gesunken. Jede…
    www.ln-online.de

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Man wird das Schiff, vor allem an diesem Ort und auch aus Sicherheitsgründen, ganz sicher nicht im Sinkzustand belassen. Man wird in Lübeck in absehbarer Zeit trockenen Fußes Zeuge einer Schiffshebung werden. Vielleicht bietet man bis dahin ja Tauchfahrten mit "Titan 2" an. Wie hoch die Anzahl erhaltener Schiffe aus der Zeit ist, wäre ganz interessant.

  • Hier noch ein frei lesbarer Bericht dazu bei HL-Live.

    Da steht, dass das Schiff natürlich geborgen wird. Mich wundert, dass das Schiff vor Schuppen 9 lag und nicht am angestammten Platz unterhalb der Fischergrube.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Mir muss auch nochmal jemand erklären, warum man ein Schiff, welches seit Jahren droht zu sinken, nicht sicher ins Trockene bringt? Ich errinere mich 2022 noch an dem Schiff ein "Hilfe ich Sinke [Spendenkonto]" Schild gesehen zu haben. Also ich will ja niemanden pauschal schlecht reden, aber der Verein, welcher sich eigentlich um das Schiff kümmern wollte, scheint nicht allzu gute Arbeit geleitet zu haben.

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Und das zu verstehen muss man wahrscheinlich in Lübeck wohnen und die dortigen Verhältnisse gewohnt sein

    Dass das Schiff gesunken ist, hat sicher nichts mit seinem Liegeort Lübeck zu tun. Wer da anderer Meinung ist, möge dies nachvollziehbar erläutern.

    Im Übrigen ereignete sich vor 5 Jahren eine ähnliche Geschichte in Bremerhaven, wo das Museumsschiff "Seute Deern" gesunken war:

    Das traurige Ende der "Seute Deern" in Bremerhaven
    Die "Seute Deern" war der Stolz von Bremerhaven. Aber das Schiff war auch seit seinem Bau 1919 ein Sorgenkind — bis es sank und es keine Rettung mehr gab.
    www.butenunbinnen.de

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

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