Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • Die deutschen AKW sind atombombensicher. Das einzige Problem bei diesen Kernkraftwerken; es gibt noch keine preiswerte Lösung für die Aufbereitung der Brennstäbe. Die Lösung mit dem AKW 5.0 gefällt mir auch gut - hier sollte man die Forschung vorantreiben, anstatt mit Windmühlen zu kämpfen.

  • die deutschen AKW kann man nicht mit dem in Tschernobil vergleichen, hier gibt es doppelt und dreifach installierte Sicherheitsvorkehrungen welche auch ein menschliches Versagen ausschließen.

  • Das zeigt, wie wenig Du von Landwirtschaft verstehst. Seit Jahrhunderten trugen unsere bäuerlichen Vorfahren jedes Hügelgrab ab und verfüllten jeden Tümpel. Sie wollten nicht nur die Nutzfläche haben, sondern nicht immer im großen Bogen darumpflügen. Das ist heute genau noch so. Ein Feld, auf dem sich ein Windpark befand, ist mit den verbliebenen Fundamenten nie wieder im Urzustand. Und es könnte sein, dass wir diese Nutzflächen irgendwann mal wieder brauchen.

    Genau das ist doch das Problem! Wie viele archäologische Zeugnisse wurden bis in die jüngste Zeit beseitigt, weil ein Bauer noch ein paar Quadratzentimeter Nutzfläche mehr haben wollte? Wie viele Mikro-Ökosysteme wurden beseitigt? Die riesigen, kilometerweiten Ackerflächen, die praktisch tot sind, weil keine Wildkräuter, keine Vögel und keine sonstigen Lebewesen - mit Ausnahme der jeweiligen Monokultur - dort noch leben, sind in weiten Teilen des Landes zu besichtigen.
    Deswegen halte ich solche Fundamente für einen Gewinn in ökologischer Hinsicht. Und auch in archäologischer - denn in 100 oder 1000 Jahren werden sich unsere Nachfahren dafür interessieren, wie wir denn im Jahr 2019 gelebt haben. Dass Du, lieber @Elbegeist, Betonfundamente, Hügelgräber und Tümpel für verzichtbar hältst, zeigt, wie wenig Du von Archäologie und Ökologie verstehst...

  • Leute, wir haben im Forum eindeutig diese Regel:

    Insbesondere sollen parteipolitische Äußerungen und Diskussionen, die nichts mit Architektur und Städtebau zu tun haben, unterbleiben. Dementsprechend wären z.B. Diskussionen über die Haltung von Partei X oder Y zu einem bestimmten Rekonstruktionsprojekt in einer bestimmten Stadt oder zu Rekonstruktionen im allgemeinen völlig in Ordnung, aber Polemiken für oder gegen irgendwelche Parteien insgesamt sollen vermieden werd

    bitte keine pauschalen Parteiäußerungen. Es ist zeitraubend, im nachhinein alle Beiträge durchzugehen und zu editieren.
    (Mir ist das Thema eh nicht so recht...)


    Vielleicht wäre es auch sinnvoll zu diskutieren, wo Windradräder passen würden und wo nicht. Mich persönlich stören keine Windräder an den Autobahnen oder vereinzelt in Kulturlandschaften. Teilweise werten sie eine langweilige Brache sogar auf.

    Beauty matters!

  • Vielleicht wäre es auch sinnvoll zu diskutieren, wo Windradräder passen würden und wo nicht. Mich persönlich stören keine Windräder an den Autobahnen oder vereinzelt in Kulturlandschaften. Teilweise werten sie eine langweilige Brache sogar auf.

    An der Nordseeküste machen die ja durchaus Sinn - aber in Bayern und Sachsen - Anhalt sowie Tühringen ist es einfach nur ein sinnloser Raubbau an der Natur. Und von der Nordsee aus Bayern mit Strom zu versorgen.....bis der angekommen ist, ist der weg - es sei denn , mann nehme meterdicke Goldleitungen welche kaum Widerstand aufweisen.

  • Naja, Henry, so großartige Landschaften haben wir in Bayern auch nicht (mehr). Lassen wir mal das Allgäu oder bayrischen Wald außen vor. Der größte Teil ist flurbereinigt, kahl und trostlos. Da sind so riesige Maschinen unterwegs, wo sich auch gar nichts dazwischen entwickeln kann. Deshalb stören mich die Windräder auch nicht. Im Grunde genommen, bräuchten wir das, was wir für´s Stadtbild tun, auch für die Landschaft.

    Beauty matters!

  • Ja @Franka natürlich sind die bayrischen Landschaften langweilig auch ohne Windmühlen. Nur machen diese Windmühlen im bayrischen Ländle keinen Sinn und schaden nur der Ökologie. Es kann einfach nicht angehen daß zahlreiche Insekten und Greifvögel sinnlos geschreddert werden.

  • Zuerst bräuchten wir wieder Ökologie. Du wirst lachen, aber ursprünglich komme ich aus dem Umweltschutz. Seit Dieter Wielands Doku hat sich die Landschaft in Bayern noch verschlimmert. Die Zahlen und Fakten zur Bodenversieglung sind hier. Das Problem wird man angesichts der Wohnungsnot nicht in Griff bekommen. Und die ganzen Wohnungen brauchen ja auch wieder Energie. Was die Energieversorgung selbst angeht, glänze ich nur mit Halbwissen. Von daher möchte ich mir kein Urteil erlauben, was besser ist oder nicht.

    Aber zurück zu Wieland: Immer noch aktuell:

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    Beauty matters!

  • Ja @Franka natürlich sind die bayrischen Landschaften langweilig auch ohne Windmühlen.

    Also, da möchte ich doch auf das schärfste widersprechen ...

    ..., wenn die verschiedenen Landschaften Bayerns als langweilig bezeichnet werden sollen, dann kann es in ganz Deutschland, ach was in ganz Mitteleuropa nur langweilige Landschaften geben ;)

    Es kann einfach nicht angehen daß zahlreiche Insekten und Greifvögel sinnlos geschreddert werden.


    Zur Grössenordnung der Insektenvernichtung durch Windräder, folgende Meldung des Bayerischen Rundfunks:

    Windräder töten Milliarden Insekten - aber ist das schlimm?

    Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sorgt mit einer Modellrechnung für Aufregung: Demnach töten Windkraftanlagen Milliarden von Insekten - an jedem einzelnen Sommertag. Was diese Aussage genau bedeutet, ist jedoch umstritten.

    Laut DLR-Berechnung werden in Deutschland jeden Tag von April bis Oktober Milliarden Insekten an Windkraftanlagen getötet. Dabei ermittelten die Autoren für das Jahr 2017, dass die Rotoren der rund 31.000 Windenergieanlagen eine Fläche von ungefähr 158 Millionen Quadratmetern bestrichen. Dies führt sie zu der Aussage, dass während der Insektenflugsaison etwa acht Millionen Kubikkilometer Luft durch die Anlagen wehen.

    Ein Milliarden-Gemetzel Tag für Tag

    Ein Kubikkilometer Luft enthalte etwa neun Kilogramm Insekten, so die Forscher weiter, davon überlebten rund fünf Prozent die Begegnung mit den Windkraft-Rotoren nicht. Rund 1.200 Tonnen von ihnen fielen pro Jahr rechnerisch den Windrädern zum Opfer. Das entspreche fünf bis sechs Milliarden Heuschrecken, Bienen, Wespen, Zikaden und Käfer an jedem Tag der warmen Saison.

    Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Stellungnahme der "Windenergie-Lobby":

    Die Branche sagt: Wir sind die Lösung - nicht das Problem

    Der Bundesverband Windenergie sieht darüber hinaus methodische Schwächen der DLR-Studie und fordert, gewissermaßen eine Gesamtrechnung aufzumachen, wenn es um die Auswirkungen der Windkraft auf Insekten geht:

    "Windenergie erzeugt Strom, ohne CO2 und andere Emissionen auszustoßen, welche als essenzielle Gefährdung für die Insektenpopulationen anerkannt sind", sagte Geschäftsführer Wolfram Axthelm. Und in Deutschland seien durch die Windenergie allein im vergangenen Jahr 172 Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.

    "Windenergieanlagen sind im Zusammenhang der Artenentwicklung von Insekten also als Problemlöser zu verstehen, nicht als Problemursache." Wolfram Axthelm, Bundesverband Windenergie


    Da ist mE beim Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie eine gehörige Portion Chuzpe im Spiel ...

    ---

    "Karl der Käfer wurde nicht gefragt, man hat ihn einfach fortgejagt" (weg geschreddert)!

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Valjean (9. Oktober 2019 um 10:15)

  • Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Stellungnahme der "Windenergie-Lobby":

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    Und diese Windmühlen werden ja auch in Handarbeit aus dem Vollen geschnitzt, ganz ohne Energieverbrauch und Abgase.
    Beim äußerst energieintensiven Rückbau des Fundaments fallen 3 Prozent der Treibgasemissionen an. Beim sonstigen Rückbau über 6 Prozent.
    energieagentur.nrw/blogs/erneu…s-passiert-beim-rueckbau/

    Einmal editiert, zuletzt von Elbegeist (9. Oktober 2019 um 12:36)


  • In heißen trockenen Sommern weht nämlich kaum Wind. Aber das will ja niemand wahrhaben.


    Beliebtes Argument der Windradgegner.

    Es ist jedoch so, dass die Fürsprecher der Erneuerbaren Energien eine Mischung aus Photovoltaik und Windenergie progagieren.

    Man könnte das übrigens wissen, wenn man einfach nur mal zuhören würde.

  • Und diese Windmühlen werden ja auch in Handarbeit aus dem Vollen geschnitzt, ganz ohne Energieverbrauch und Abgase.


    Das ist ein grundsätzliches Muster bei den "Grünbeseelten", dass der gesamte Kreislauf von der Rohstoffgewinnung und daraus resultierendem Energie- und Wasserbedarf, bis hin zu Rückbau, Verschrottung und Deponierung ausgeblendet wird.

    Dies betrifft die Thematik Dämm-Materialien zur Wärmedämmung von Gebäuden, als auch Batterien für Handys, Tablets und natürlich Elektromobilität aber auch Windenergieanlagen.

    Bei den sogenannten Seltenen Erden, der Gruppe von Metallen, führte das vor sieben Jahren zu einem Engpass, den die Preise bis auf das Zehnfache hochschnellen ließ. Eine Zeit lang schien sogar ein Lieferstopp möglich. Seltene Erden sind essenziell für Zukunftstechnologien wie Windräder, aber auch Batterien

    Lithium-Abbau in Südamerika
    Kehrseite der Energiewende

    Im Dreiländereck Bolivien, Chile, Argentinien sollen 70 Prozent der weltweiten Lithium-Vorkommen lagern. Der Rohstoff wird gebraucht, um Elektro-Auto-Batterien herzustellen. In Zeiten der Energiewende wächst der Bedarf nach Lithium rasant. Doch dessen Abbau zerstört die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung. [...]

    Kontamination des Süßwassers

    „Das Problem ist, dass die Maschinen den Untergrund komplett umpflügen, um neue Brunnen oder Transportwege zu bauen. Dadurch zerstören sie die natürlichen Barrieren zwischen Salz- und Süßwasser und kontaminieren das Wasser. Zudem bohren sie nach Süßwasser für die Lithiumproduktion. Aber das hat Folgen für die Brunnen der Anwohner und die natürlichen Grundwasservorkommen. Und niemand sieht das hier. Das macht mich wütend! Es ist zum Verzweifeln.“

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Das ist ein grundsätzliches Muster bei den "Grünbeseelten", dass der gesamte Kreislauf von der Rohstoffgewinnung und daraus resultierendem Energie- und Wasserbedarf, bis hin zu Rückbau, Verschrottung und Deponierung ausgeblendet wird.

    Dies betrifft die Thematik Dämm-Materialien zur Wärmedämmung von Gebäuden, als auch Batterien für Handys, Tablets und natürlich Elektromobilität aber auch Windenergieanlagen.

    Ersterer Vorwurf des "Musters" ist natürlich auch Quatsch. Der gesamte ökologische Fußabdruck ist Bestandteil vieler Betrachtungen.

    Letzteres hingegen ist natürlich richtig, betrifft aber übrigens auch Bauteile von Gasturbinen, künstliche Hüftgelenke bei Senioren, Glaskunst und eigentlich so ziemlich das gesamte Leben der westlichen Zivilisationen, das seit Jahrhunderten auf permanentem Raubbau basiert.

    DARÜBER spricht indes niemand, weil es verdammt unangenehm ist. Stattdessen sucht man den Splitter nur im Auge des Anderen - in diesem Fall bei "Grünbeseelten". Ist halt einfacher als zuzugeben, dass wir uns entweder mit bestimmten fragwürdigen Praktiken zufrieden geben oder unser gesamtes Leben radikal verändern müssen.

  • Wenn man hier so mitliest, könnte man doch tatsächlich zum Schluss kommen, dass wegen der Betonfundamente und des Energieverbrauchs bei der Herstellung ein Windrad umweltschädlicher als ein Kohlekraftwerk ist. Dazu fällt einem tatsächlich nicht viel ein. Das Pferd wird konsequent von hinten aufgezäumt. Weil ich beschlossen habe, dass "Grünbeseelte" oder "die Windkraftlobby" doof sind, suche ich nach Argumenten gegen Windkraft. Das kann man so machen, ein wirklich sinnvoller Austausch über den Sinn und Unsinn der Energiewende ist mit solchen extrem selektiv Wahrnehmenden aber eher nicht möglich.

  • Es ist jedoch so, dass die Fürsprecher der Erneuerbaren Energien eine Mischung aus Photovoltaik und Windenergie progagieren.

    Man könnte das übrigens wissen, wenn man einfach nur mal zuhören würde.

    Wenn man zuhört, erfährt man aber auch, dass die Sonne nachts abwesend ist und der Wind oft abends nachlässt.

  • Ja, dieses Problem wird allgemein als Grundlastproblem bezeichnet und wird ganz offen diskutiert, inkl. vieler denkbarer Lösungen von Gaskraftwerken bis hin zu großen Wärmespeichern (z.B. Vulkangestein) an den alten Kraftwerksstandorten, die über die bestehende Kraftwerksinfrastruktur (Turbinen, Generatoren etc.) kurzfristig einspringen können. Alles andere als unlösbar, es sei denn, man verschließt konsequent die Augen.

    Nochmal: Woher kommt diese Verzagtheit? Die Argumente, die man hier so liest (inklusiv irgendwelcher Massenpsychosen wegen eines unterstellten "Geschwindigkeitstraumas" durch rotierende Windräder, deren Konsequenzen wir anscheinend erst in 20 oder gleich 50 Jahren auch nur ansatzweise werden beurteilen können), konnte man bei der Einführung der Eisenbahn genauso lesen wie bei derjenigen des Automobils. Letztlich konnte KEINE einzige Innovation der letzten 150 Jahre ohne eine vergleichbare Kakofonie in Serie gehen. Insofern, lasst Euch doch mal etwas Besseres einfallen, echte Argumente statt Einzelfallberichte.

  • Wenn man hier so mitliest, könnte man doch tatsächlich zum Schluss kommen, dass wegen der Betonfundamente und des Energieverbrauchs bei der Herstellung ein Windrad umweltschädlicher als ein Kohlekraftwerk ist. Dazu fällt einem tatsächlich nicht viel ein. Das Pferd wird konsequent von hinten aufgezäumt. Weil ich beschlossen habe, dass "Grünbeseelte" oder "die Windkraftlobby" doof sind, suche ich nach Argumenten gegen Windkraft. Das kann man so machen, ein wirklich sinnvoller Austausch über den Sinn und Unsinn der Energiewende ist mit solchen extrem selektiv Wahrnehmenden aber eher nicht möglich.

    Du verwechselst Windkraft mit falsch platzierten Windmühlen. Gegen erstere hat niemand etwas. Und auch nicht gegen WKA, die in der Nordsee oder in der Wüste aufgestellt sind.