Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • Liebe, der natürlichen Landschaftskomposition und einer schönen Stadtkomposition Zugetanen, die wir uns als Teil der Umwelt begreifen, als über sie erhaben zu sein:

    Meiner Auffassung nach geht es nie und nimmer für Windkraft oder gegen Windkraft, genauso wie es nie und nimmer für die Nutzung von Sonnenenergie gehen könnte oder gegen die Nutzung von Sonnenenergie. Es geht um die jeweilige Größe der Anlage, mehr noch: um die Einpassung in die Umgebung und dass weder mit Einheits-Rotoren noch bspw. mit großflächigem Zudecken von Dächern oder Landschaften ein Blumentopf zu gewinnen ist. Das Setzen auf eine einheitliche Gestaltung, nicht aber die landschaftsangepasste und eingebettete Gestaltung: Was ist dies anderes als das Setzen auf die hohe Stückzahl Ein und Desselben, als das Setzen auf die Großserie, hier nur unter grünem Gewand, wo gerade Umweltschützer seinerzeit für anderes standen, vielleicht in ihren Ohren antiquiert gesprochen: für die Liebe zur UNverwechselbaren Landschaft?

    Ist nicht der Unterschied zwischen a) der Nutzung der Industrie und b) dem Sich-Verdingen, "ertrunken" im Industrialismus genau das, dass wir im Ersteren das Prinzip der Kopie durchaus zu nutzen wissen, aber gleichwohl eben auch um seine Grenzen wissen, im Zweiten - dem Industrialismus - hingegen, die größtmögliche Kopie zum Maßstab erhoben wird? Ist das recht wahllose Hineinstellen von Windrädern eines Einheits-Typs, der sich mitnichten auf landschaftliche Gegebenheiten bezieht, nicht eben jene Einführung des besagten Industrialismus in die Landschaft, so, als hätte eine Riesenhand das dort hinein gesetzt, wo wir, glücklicherweise, was die Stadtgestaltung angeht, dem zumindest in der inneren Stadt doch gerade entronnen sind, durch die Schätzung des jeweiligen Eigenwerts jeder Stadt, welcher sich der puren Economy of Scale schlichtweg entzieht?

    Ist es Nostalgie, wenn wir sagen, dass Beides geht: die Entwicklung und Beförderung von Technologien UND ihre schöne, ansprechende Gestaltung? War es nicht immer so, dass das Schöne UND das Nützliche seinen Preis darin hatte, folglich unterhalb des Maximums der Effizienz zu bleiben, die Droge der Effizienz eingenommen, Schönheit aber auf der Strecke bleibt?

    Waren es nicht Menschen der vorherigen Generationen, die mehr als wir heutzutage dieses Schöne und das Nützliche zu verbinden wussten, wovon viele Eisenbahnbrücken zeugen, in Deutschland bspw. die Göltzschtalbrücke nahe dem sächsischen Reichenbach, ein mittelschwerer Aufstand losbrechen würde, dächte auch nur ein Einziger daran, diese bauliche Kostbarkeit abzureißen? Was das Heutige angeht: Sind es nicht die Franzosen, die die Einführung von hochmodernen innerstädtischen Stadt- und Straßenbahnen mit jeweils einzigartigem, UNverwechselbarem und exzellentem Design verbinden und genau damit Erfolg haben? Welche design- und ingenieurmäßige Herausforderung anstelle der bloßen Multiplikation! Welche Herausforderung an die Ingenieurskunst, landschaftseingebettete Anlagen mit wirklich kreativem Design zu schaffen anstatt die maximale Multiplikation der immergleichen? Wie phantasielos sind wir und ist diese Gesellschaft geworden, dass der hochgehaltene Zweck die Mittel heilige und wie phantasievoll wären wir, dächten wir zwar nicht unbedingt in Unikaten, doch schafften wir Werke, auf die wir nicht notgedrungen, nicht geschäftlich eingekauft und mit bloßer Effizienz geködert, vielmehr voller Freude schauten?

  • Das Hauptproblem ist doch, dass die Gemeinden mittlerweile die Windkraft als (angeblich) ewig sprudelnde Geldquelle für sich entdeckt haben, die sie aus der Verschuldung führen soll. Und so werden auf Teufel komm raus überall neue Windvorrangflächen ausgewiesen. Eine Konzentration auf bestimmte Standorte unter Ausklammerung besonders wertvoller Landschaftsbereiche ist offenbar gar nicht erwünscht. Denn dann könnten ja einige Kommunen leer ausgehen, die sich davon zusätzliche Einnahmen erhoffen. Naturschutzvereine und -verbände hatten ja anfangs gefordert, dass zunächst bestehende Windparks ausgebaut werden, um eine allzu starke Belastung des Landschaftsbildes zu vermeiden. Davon ist man jedoch völlig abgekommen, ständig werden neue Standorte ins Gespräch gebracht, so auch verstärkt in unseren Naturparks (z.B. Altmühltal, Vogelsberg usw.), die eigentlich als Erholungsgebiete für stressgeplagte Menschen gedacht waren. Auch in Landschaftsschutzgebieten, die eigentlich gegründet wurden um die Landschaft vor einer Verbauung zu schützen, sollen nun mit Windkraftanlagen zugebaut werden dürfen. Dies fordern vor allem die Grünen, die sich mittlerweile völlig von ihren Ursprüngen entfernt haben. Wer sich mit der Geschichte des Naturschutzes beschäftigt weiß, dass die Bewahrung landschaftlicher Schönheit von Anfang an immer eine große Rolle gespielt hat.

    Zwar haben Politiker versprochen, bestimmte Großlandschaften wie den Harz oder die Rhön von Windrädern freizuhalten, aber wer weiß, ob diese Versprechen auch morgen noch Bestand haben werden (zumal nach der nächsten Wahl).

    Artikel aus der Mainpost:
    http://www.mainpost.de/regional/frank…art1727,7449898

    So hieß es zunächst, dass das landschaftlich besonders schöne Waldecker Upland mit seinen Hochheiden auf jeden Fall windradfrei bleiben solle, nun sieht es aber schon wieder anders aus:

    http://www.hna.de/lokales/korbac…ft-2355192.html

    Politikerversprechen sollte man eben gar nicht erst glauben. Kein Wunder, dass so viele Menschen politikverdrossen sind und gar nicht mehr zur Wahl gehen!

  • Ich denke mal, es geht um Zweierlei:

    1. Darum, dass die Schönheit einer Landschaft es förmlich gebietet, dort überhaupt nichts an sichtbar Veränderndem hinzuzufügen
    2. Darum, einer Schönheit einer Landschaft mit ästhetisch ansprechenden Mitteln etwas hinzuzufügen.

    Jegliche Kulturen, die in anderen Zeithorizonten dachten als im kurzatmigen Wirtschaften befangen zu sein, wie wir heute, haben Landschaften etwas hinzufügt, was wir als Welt(kultur)erbe betrachten. So war es auch in der Frühzeit der Industrialisierung, als Fabriken wie Kirchen daherkamen, die kunstvoll konstruierten Maschinen förmlich auf Altären innerhalb der Gebäude standen und wir heute immerhin klug genug sind, die Schönheit dieser Anlagen auch nach neuen Einbauten zur Geltung kommen zu lassen.

    Das unbezogene, unvermittelte Prinzip der großen industriellen Serie wird dem nicht gerecht. Darin sehe ich mit ein Grund für den verdienten Niedergang der DDR, von der Programmtik her überall gleichgültig von Stadt und Landschaft das Gleiche hinzustellen.

    Nils Schmid, der Wirtschaftsminister von Baden-Württemberg sprach in seiner Antrittsrede von der Herausforderung an die deutsche Ingenieurskunst, die darin bestehe, die Herausforderungen des ökologischen Umbaus des Energiesystems anzunehmen. Ich sehe darin eher eine UNTERFORDERUNG der deutschen Ingenieurskunst, überall das Gleiche nach dem gleichen Bausatz hinzustellen.

    In "Das Parlament" Nr. 35/36 vom 28. August 2011 wurde ein halbseitiger Artikel abgedruckt mit dem Titel "Energie mit Geschmack - Designer entdecken Strommasten und Windräder und wollen das Land optisch verändern". Er nimmt die Herausforderung der Zeichensetzung an.

  • Man müsste es schaffen bei Windrädern eine ähnliche Vielfalt wie in der Windmühlenarchitektur zu bekommen. In optisch so toten Zeiten wie diesen sicherlich eine Herausforderung. Unwahrscheinlich das sich individualistische Windräder entwickeln. Ich träume von bunten phantasievollen Türmen, vielleicht manche bewohnt mit Balkonen und Gallerien umgeben...und die effizienz der Windräder müsste so gesteigert werden das man wesentlich weniger braucht. Allgemein bin ich für Windernergie, die Frage ist nur wie, und in welchem Umfang... der jetzige ist an manchen Orten meiner Meinung nach zuviel. Allerdings würden mich die in meinem Ort geplanten 3-4 Windanlagen (obwohl das ich glaube 180 meter dinger werden) nicht stören. Solange es eben keine 30 Windanlagen werden...

  • @ Zeno, @ Kaoru,

    ich will hier einfach den genannten Artikel aus der Zeitung "Das Parlament", Jahrgang 2011, Ausgabe 35/36, S. 16 im Wortlaut einstellen. Einen Link, dass auch die ansprechenden Fotos zu sehen sind, habe ich leider nicht gefunden. ;-


    Verena Renneberg
    Energie mit Geschmack


    WIRTSCHAFT

    Designer entdecken Strommasten und Windräder und wollen das Land optisch verändern


    Rund 3000 Kilometer Höchstspannungsleitungen müssen infolge der Energiewende in Deutschland gebaut werden. Das ergeben Berechnungen der Bundesnetzagentur. Die neuen Stromtrassen sollen vor allem aus Kostengründen überirdisch verlegt werden. Die Leitungen und ihre Masten werden das Landschaftsbild vielerorts prägen. Oftmals zum Unmut der Bürger. Aber, so hält Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien fest, "Energieerzeugung ist in den seltensten Fällen unsichtbar": Ein Atomkraftwerk mit all den Leitungen, die von ihm wegführen, sei schließlich auch kein "ästhetischer Höhepunkt" gewesen. "Auch in Zukunft ist es nach derzeitigen Stand der Technik kaum möglich, nennenswerte Stromerzeugung unsichtbar zu machen", so Vohrer.

    Ästhetik Unsichtbar sollen und können Energieerzeugung und -transport nicht werden, aber ästhetischer und dem Zeitgeist entsprechend. Dies befinden immer mehr Architekten und Designer, die die Energiewende zum Mittelpunkt ihrer Arbeit erklärt haben. Ob Atomausstieg und Energiewende mittel- und langfristig mehr Arbeitsplätze schaffen, wie Befürworter meinen, oder vielmehr Jobs vernichten, wie die Gegner prognostizieren, das wird die Zukunft zeigen. Sicher ist jetzt schon, dass die Energiewende andere, neue Berufs- und Forschungsfelder schafft. Ganze Studiengänge namens "Zukunfts-" oder "Enerneuerbare Energien" sprießen landesweit aus dem Boden. Die Energiewende verändert Deutschland - auch optisch. Der Architekt Dietmar Koering sieht das als Chance.

    Zeitenwende

    Er ist sich sicher: Die Vorreiterrolle, die Deutschland weltweit eingenommen hat, indem es als erste große Industrienation den Atomausstieg beschloss, verpflichtet auch Design und Architektur. Die Energiewende begreift der Architekt als Zeitenwende, als den Aufbruch in ein neues, umweltfreundlicheres Zeitalter.

    Das Atomzeitalter soll sichtbar vorbei sein. Auch den bekannten stählernen Hochspannungsmasten, erklärt Koering, liegt ein Design zugrunde. Modell habe einst der Eiffelturm gestanden. Dieser stehe, genauso wie die traditionellen Masten, für das alte Industriezeitalter. "Durch die Energiewende bricht ein neues Zeitalter an, daher können wir nicht weiter die alten Symbole nutzen", argumentiert Koering. Deshalb hat er Strommasten in "organischen Formen" entworfen. Sie muten futuristisch an und haben, darauf ist Koering stolz, drei statt vier Standbeine, brauchen daher weniger Stellfläche. Eine "Harmonie zwischen Bauten und Landschaft" will Koering herstellen, "organische Architektur" nennt sich diese Richtung. In seinen Masten sieht Koering Skulpturen, die in der Landschaft stehen, an die beispielsweise noch Brutkästen montiert werden können, "zur Verhübschung", wie er sagt. Portugal und Venezuela hätten sogar schon ihr Interesse bekundet. Allerdings wird es eine Zeit dauern, bis diese Strommasten überhaupt seriell gefertigt werden können. Zuerst einmal will Koering drei Prototypen bauen, sobald er einen ersten Investoren gefunden hat.

    Stahlriesen

    Aber nicht nur die Anhänger der organischen Architektur haben ihre Visionen von Strommasten, auch für den traditionellen Hochspannungsmast könnte es einen zweiten Frühling geben, meint das Architekturbüro Choi and Shine mit Sitz in den USA und und in Großbritannien. Ihre Architekten wollen keinesfalls mit den Traditionen und Symbolen des Industrie- und Atomzeitalters brechen. Sie geben den herkömmlichen Masten lediglich ein neues Design: ein menschliches Antlitz. Stählerne Giganten mit der Silhouette von Titanen sollen, wenn es nach diesen Architekten geht, die Hochspannungsleitungen tragen.

    In Deutschland sind die Stahlriesen noch nicht im Gespräch. Das Architekturbüro hat sie im Auftrag eines isländischen Stromnetzbetreibers entworfen. Falls dieser sich tatsächlich für das neue Design entscheidet, muss es allerdings letztendlich von Erla Stefánsdóttir, "Elfenbeauftragte" im Bauamt von Reykjavík, final geprüft werden.

    Die Energiewende bringt nicht nur neues Design für Althergebrachtes. Einige Architekten versuchen sich an funktionellen Bauten mit Mehrwert. Der Münchener Dietrich Fink ist Architekt und zugleich Inhaber des Lehrstuhls für integriertes Bauen an der Technischen Universität München. Forschung und Lehre stellt er unter den Leitsatz "Wachstum nach innen": Die bewohnten und bewirtschafteten Flächen sollen nicht weiter wachsen. Vielmehr soll die Flächennutzung optimiert werden. Diese Idee kommt nicht von Ungefähr. Die Stadt München hat Fink mit einer entsprechenden Studie beauftrag, denn ihr Wachstum liegt derzeit bei 25.000 Einwohnern pro Jahr. Damit ist sie die am schnellsten wachsende Stadt Deutschlands.

    Power Tower

    Achitekt Fink beschäftigt sich deshalb mit der Frage, mit Hilfe welcher stadtplanerischen, regionalplanerischen und architektonischen Mittel man diesem Expansionsprozess entgegenwirken kann. Für ihn ist "die Stadt das wichtigste Artefakt, das die Menschheit geschaffen hat". Gemeinsam mit seinen Studenten hat er unterschiedlichste Entwürfe des sogenannten Power-Tower konzeptioniert. Es handelt sich um ein "visionäres Gebäude, das selbst Energie produziert", denn Energieknappheit und Klimawandel "fordern insbesondere von der Architektur neue Lösungen". Herkömmliche Gebäude erzeugen durch den eigenen Energieverbrauch 30 Prozent des ingesamt produzierten Kohlendioxids. Die futuristischen "Power Tower" hingegen können ihren Energiebedarf decken. Die Entwürfe sehen unter anderem Wärmekollektoren, Miniaturwindräder und Sonnenkollektoren in den Fassaden vor. Dietmar Koering spricht da von Energie-Design, dem sich immer mehr Architekten weltweit widmen. Allen Entwürfen ist gemein, dass vorhandene Flächen zur Energiegewinnung genutzt werden, seien es nun Gebäudefassen oder Freiflächen unterhalb von Talbrücken.

    Durchschnittshimmelgrau

    Schon heute gibt es, wenn auch unauffällige, Ansätze des Energie-Designs in Deutschland zu bewundern. Einige Windräder haben grün schattierte Sockel. Der Rest der Anlage ist grau. Aber dabei handelt es sich keinesfalls um irgendein Grau, sondern um das Unikat "Durchschnittshimmelgrau", erläutert Philipp Vohrer: "Dieses Grau ist, ob man es glaubt oder nicht, der Durchschnittsfarbton des deutschen Himmels. Und deshalb haben die dieses Grau gewählt, damit sich die Anlage im Durchschnitt nicht so stark abhebt von der Umgebung." Das Grün des Sockels soll die Farbe der grünen Wiesen, auf denen die meisten Windräder stehen, aufgreifen. "Ein guter Ansatz, um Akzeptanz zu schaffen." Schade nur, dass man in Deutschland so selten einen Anlass hat, blaue Windräder aufzustellen.

  • Hier ein Artikel über die jüngsten Entwicklungen. Es soll eine so genannte "Sichtachsenstudie" in Auftrag gegeben werden um zu ermitteln, wo man im Bereich des Mittelrheintales Windräder errichten kann. Man möchte also die Grenzen des Machbaren austesten :

    http://www.rhein-zeitung.de/region_artikel…rid,611213.html

    Die Äußerung von Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, lassen jedenfalls das Schlimmste befürchten:

    Für Ulrich Kleemann kommt es sehr darauf an, wie die Diskussion über
    Sichtachsen geführt wird. "Meines Erachtens ist der Kulturraum der Blick
    ins Tal", sagt er - und damit nicht jener vom Loreleyplateau oder auch
    den Höhen des Rheinsteigs. Zur Argumentation zieht Kleemann den von der
    Unesco einst positiv beschiedenen Antrag für die Welterbe-Region heran:
    "Damals ist der Kernbereich, geomorphologisch der Canyon, als
    schützenswert beantragt worden", sagt er, "die Pufferzone ist nur
    hinsichtlich großer Bauprojekte entscheidend." Das hieße, dass ein
    Tourist vom Schiff auf dem Rhein keine Windräder sehen dürfte, wohl aber
    der Wanderer in höheren Lagen wie dem Rheinburgenweg oder Rheinsteig.
    "Man muss höllisch aufpassen, dass man keine Käseglocke über das Tal
    legt", warnt Kleemann, "wenn man bei jeder Maßnahme so restriktiv
    vorgeht, ist keine weitere Entwicklung möglich." Dies betreffe letztlich
    auch das Aufstellen von Mobilfunkmasten. "Eine Region, die lebt,
    braucht Weiterentwicklung."

    Die Bedeutung dieses einzigartigen Talraumes haben Entscheider wie Herr Kleemann offenbar nicht begriffen.

    Derweil wurden weitere Anlagen bei Boppard genehmigt. Auch diese wird man vom Rheinsteig aus sehen können:

    http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales…id,1017357.html

  • Nun kommt es auch in der Wetterau knüppeldick: In der unmittelbaren Umgebung der Burg Münzenberg - sie ist laut Dehio die bedeutendste hochmittelalterliche Burganlage in Hessen und Thüringen nach der Wartburg - sollen mehrere Windräder entstehen:

    http://www.burgerbe.de/2013/10/21/win…rg-muenzenberg/

    Damit würde sie ihre dominierende Stellung vollkommen einbüßen und hätte als Wahrzeichen der Wetterau ("Wetterauer Tintenfass") wohl endgültig ausgedient.

    Ein Wahnsinn, was unsere Provinzpolitiker da veranstalten. Auch hier geht es wieder nur ums liebe Geld; die Gemeinde Rockenberg hofft auf zusätzliche Einnahmen. Die Planungen, die weit fortgeschritten sein sollen, verliefen, wie so oft, hinter verschlossenen Türen. Von einem transparenten Verfahren kann keine Rede sein.

    http://www.burgerbe.de/2013/10/21/win…rg-muenzenberg/

    http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Sta…_pageid,71.html

    Quelle: Wetterauer Zeitung vom 17.10.2013

  • Man kann mit den Leuten überhaupt nicht über das Thema diskutieren. Die Mehrheit steht hinter der "Energiewende" Dass die Landschaft dadurch zur Industrielandschaft degeneriert ist denen sch***egal. Als ästhetisch empfindsamer Mensch, dem seine Heimat am Herzen liegt, steht man nur ohnmächtig visavis. Das Problem ist, dass nach der beknackten Gesetzeslage jedes Kaff einen Windpark errichten darf und davon natürlich finanziell profitiert. Statt zu konzentrieren wird dadurch Wildwuchs gefördert. In RLP ist die Lage im Hunsrück besonders schlimm. Da wird ohne Hirn und Verstand die Landschft zugebaut, egal ob Feld, Wald oder Wiese. Selbst in Landschaftsschutzgebieten. Gleichzeitig läuft eine Tourismus-Förderkampagne, von wegen Urlaub im schönen Hunsrück. Wer da sein Geld hinträgt hat selbst Schuld.
    Mal ein paar schöne impressionen:

    http://www.juwi.de/typo3temp/pics…_344f3fca22.jpg
    http://www.bi-siegtal.de/wka10.jpg
    http://www.juwi.de/uploads/tx_dfnews/web_Unbenannt-1.jpg
    http://www.pronaturraum.de/wp-content/upl…-Hunsrueck1.jpg
    http://mw2.google.com/mw-panoramio/p…um/97893063.jpg
    http://www.juwi.de/typo3temp/pics…_7915bbcc85.jpg
    http://www.juwi.de/typo3temp/pics…_ccd2838384.jpg
    http://wandernbonn.files.wordpress.com/2012/12/sdc18499.jpg

    Schön gell? Und nein, das sind nicht immer die selben Windräder aus anderem Blickwinkel, das ist im HR inzwischen traurige Realität.
    Frau Lemke will die Zahl der WR im Land übrigens in den nächsten 15 Jahren verdoppeln. Was dann von den Rheinland-pfälzischen Landschaften noch übrig ist wird kaum mehr eine Reise wert sein.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Deswegen kotzen mich besonders die Grünen so an. Die sind mal wegen dem Naturschutz angetreten, und heute kümmert sie der Schutz unberührter Natur einen Dreck, Hauptsache ihr ideologisches Projekt wird durchgezogen. Und alle anderen Parteien machen mit. Ich kann nur hoffen, daß eines Tages diese Windspargel wieder demontiert werden, so wie heute die Bausünden der 70er.

    In dubio pro reko

  • Du sprichst mir aus der Seele. Die Grünen sind von einer Öko-Partei zu einer Besserwisser-Spassverderber-Partei geworden. Zudem schaffen es die Grünen immer wieder den großen Koalitionspartner, in RLP die SPD, in Geiselhaft zu nehmen. Gerade Frau Lemke mit ihrer besserwisserisch-agressiven Ökoverbohrtheit ist der Prototyp des Grünen-Politikers. Der Hunsrück war bis vor sage und schreibe 2 Jahren (!!!!) ein Paradies von unberührter Landschaft. Weites Land, gesunde Luft, Felder, Wälder, Moorlandschaften. Damit ist es vorbei. Das nächtliche Rotlichtgewitter, damit nicht irgendwelche unter 200 Metern fliegenden Nachtflugdeppen von den Windrädern geschreddert werden, ist hier mal aussen vor gelassen.So sieht das aus. http://gegenwind-starnberg.de/wp-content/upl…87219b720de.jpg
    Die Grünen, die immer über "Lichtsmog" jammern, (die armen nachtaktiven Tiere!) sorgen hier dafür, dass er sich noch in den endlegendsten Winkeln so richtig ausbreitet. Fakt ist, dass die Glühwürmchen deswegen aussterben, weil sie schlicht nicht mehr zueinander finden.
    Die Dinger werden bestimmt irgendwann demontiert werden, wenn man den Irrweg "Onshore-Windenergie" erkannt hat, bis dahin wird es aber zu spät sein. Dem Hunsrück wurden zwei Dinge zum Verhängnis: Viel Wind und extreme Strukturschwäche. Da es viele solcher Regionen in Deutschland gibt, sehe ich die Zukunft dahin gehend düster.
    Diese Karte verdeutlicht das ganze ausmaß des Wahnsinns. Dies sind nur die realisierten und geplanten anlagen im Kreis Simmern!
    ÜBERBLICKSKARTE: Windkraftanlagen im Rhein-Hunsrück-Kreis

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    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (4. November 2013 um 12:11)

  • Geht mir genauso, Volker.
    Und es sind nicht nur die Grünen, sondern auch BUND, NABU, Greenpeace, WWF und wie sie alle heißen. Scheuklappendenken vom Feinsten!
    Da spielt es auch keine Rolle, dass man z. B. die Adler, deren Nester man früher persönlich bewacht hat, heute durch den Rotor jagt - von anderen Vögeln gar nicht erst zu sprechen.
    Das Thema Landschaftserhaltung ist dabei noch mal eine ganze Stufe weiter weg für die kopflos beseelten Kreise.

    Hier mal zusammengefasst.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Passt auch ganz genau ins Bild, die sollten alle vor Scham im Boden versinken:
    http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/c…&id=91_10142181
    Übrigens wird durch die "Energiewende" kein Gramm CO2 eingespart. Was Deutschland vermeidet blasen die anderen in Form von Emissionsrechten, die sie dann mehr erhalten, wieder raus. Kranke EU. Meiner Meinung nach müssten die einfach verfallen.
    Ausserdem wird die deutsche "Energiewende" wenn die anderen nicht mit ins Boot kommen, was wahrscheinlich ist, den "Kimawandel", wie immer der aussehen mag, bis zur Jahrhundertwende um 17 Tage verzögern. Na dann.... (Quelle: nicht BILD)

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Aus dem Text von Palantir:

    Zitat

    Jedes Volk verdient das, was es sich aussucht. Die wenigen Zeitgenossen mit klarem, noch nicht ökologisch umnebelten Verstand, die einen echten Umweltschutz wünschen aber nichts weiter tun können, als vor der kommenden Energiewendekatastrophe zu warnen, hoffen, dass der Spuk an den Kosten, Umweltschäden und wohl unvermeidbaren Black-Outs schnell scheitert. Erst dann können wir in Deutschland wieder auf Rückkehr zu unserer ehemals kostengünstigen, sicheren und umweltfreundlichen Energieversorgung von weltweiter Spitzenstellung hoffen.

    Die Nationen dieser Erde schauen besorgt, erheitert und schadenfroh dem deutschen Energiewende-Treiben zu. Alle kennen bereits das Ergebnis, deshalb war keine so dumm, den deutschen Weg mitzugehen.

    In dubio pro reko

  • Gegen eine anständige Energiewende wäre ja auch garnix einzuwenden aber bitte mit einer Vorlaufzeit von sagen wir 15-20 Jahren um alles zu planen. Wo setzen wir auf Wasserkraft, wo auf Wind- oder Solarkraft. Wo fällt viel Biomasse in Form von Stroh oder Gülle an, Stichwort: Biogas.
    Wo lohnt sich welche Art von Energieerzeugung WIRKLICH ohne ideologische Brille. Wie kann die Erzeugung von Energie aus fossilen Brennstoffen (noch) effizienter und sauberer werden? So hätte das ganze gelingen können. Statt dessen nur kopflose ideologisch lobbyistische Grabenkämpfe. Dass die Atomkraft ein Irrweg war ist ja klar. Aber wieso müssen wir hier schon wieder einen Irrweg beschreiten. Im Prinzip hat doch Deutschland gut gelernt aus den Fehlern der Verangenheit zu lernen, warum nicht auch in diesem Fall? Aber die deuschen scheinen auf ihre latent hysterische Art einfach anfällig für Ideologien und -ismen aller Art zu sein. Ob Nationalismus, imperialismus, (National-)Sozialismus, Modernismus, Antikommunismus, Links-Terrorismus und jetzt eben Öko-Lobbyismus, der Boden scheint hier stets fruchtbar für solches zu sein.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (4. November 2013 um 12:54)

  • Interessant, wie hier Andersdenkenden Scheuklappendenken und ideologische Verbohrtheit vorgeworfen wird, während man sich in exakt gleicher oder schlimmerer Weise äußert - nur eben mit anderer Sichtweise. Vorlauf von 20 Jahren, ja klar. Wie lang gibt es die Grünen und wie lange wurden sie für Ihre Ansichten belächelt? Und nebenbei: Was heißt "Vorlaufzeit"? Zwanzig Jahre forschen und dann mal eben *klick* die Energieversorgung umstellen? Der jetzt angestoßene Prozeß wird schon weitaus länger als 20 Jahre dauern.
    Was hier ein Großteil der Schreiber offenbart, ist meinen Erachtens Scheuklappendenken vom Feinsten. Ich bin, wie schon erwähnt, kein Freund der Windräder, wenn es um die Ästhetik und die Schönheit unserer Kulturlandschaft geht, ganz gewiß nicht. Aber ich sehe ein, daß es derzeit keine Alternative gibt, als alle Möglichkeiten der Stromerzeugung zu nutzen. Und ich freue mich auf den Tag, da endlich die Windkraft (hoffentlich) überflüssig sein wird. Dieser Eingriff in die Natur ist nämlich nahezu hundertprozentig reversibel - im Gegensatz zu dem, was derzeit der Umwelt und Landschaft angetan wird. Wie war das doch gleich mit dem Braunkohletagebau und dem Wegbaggern von Ortschaften? Das ist Euch (und natürlich mir) auch ein Dorn im Auge.
    Fassen wir mal zusammen: Keine Windkraft, keine Braunkohle, Photovoltaik (die ohnehin schon nicht allzuviel bringt) ist auch nicht überall gern gesehen, Biogasanlagen werden hier mal für gut, mal für schlecht befunden, Gaskraftwerke (nicht so schädlich wie andere, aber auch nicht so toll) müßten neu errichtet werden (was hier wahrscheinlich auch nicht überall auf Begeisterung stößt) ... Welche Art der Stromerzeugung ist also willkommen? Anscheinend die aus Steinkohle und Uran. Oder hab ich das etwas übersehen?
    Hier wird - wenn es um Architektur geht - dauernd gefordert, man müsse über den Horizont des eigenen Wunschdenkens oder der eigenen Vorstellungen hinausblicken. Ich bin der Meinung, daß das grundsätzlich für alle und alles gilt.
    Ich würde WIRKLICH mal gerne wissen, wie sich die ganzen Ich-will-keine-alternative-Stromerzeung-Schreiber die Versorgung mit elektrischer Energie in nicht allzu ferner Zukunft vorstellen. Ehrlich.

  • also mal ganz ehrlich, wenn dieser Windkraftwahnsinn die einzige derzeitige Alternative sein soll, dann armes Deutschland. Und was heißt zu 100 % reversibel. Sind seltene Arten erstmal ausgerottet, sind Wildkatzen und Luchs, die ja endlich wieder in größerer Menge durch die (noch) unberührten Landschaften wie den Pfälzerwald streifen vertrieben (sind nämlich sehr empfindlich was Ruhestörung betrifft), wird es Generationen dauern bis sie wiederkommen. Hast du mal gesehen, wie ein Wald aussieht, nachdem darin 4 pupsige Windräder errichtet wurden, die dann soviel Strom erzeugen, dass man ein tausend-Einwohner-Kaff (theoretisch) damit versorgen kann?
    Nämlich so:
    http://i822.photobucket.com/albums/zz148/A…ld/IMGP6625.jpg
    http://www.blick-aktuell.de/Politik/Bilder…hohen-12408.jpg
    http://www.blw-fraktion.de/fotos/soonwald…er/DSC01880.jpg
    http://www.blw-fraktion.de/fotos/soonwald…er/DSC01933.jpg
    Bedarfs mehr?
    Jetzt komm mir niemand mir Monokultur oder so einen Schwachsinn wie jene Grünen-Politikerin neulich (Name leider entfallen) die sagte, Deutschland hätte ohnehin zuviel Wald. Der Soonwald aus dem die Bilder stammen, galt bis vor 2 Jahren noch als heißer Kandidat für den ersten rheinland-pfälzischen Nationalpark, mehr muss man nicht wissen. Das dürfte sich Dank grünem Ökoterrors jetzt erledigt haben. Jetzt solls der Hunsrück-Hauptkamm werden, aber das kriegen die bestimmt auch noch hin, da bin ich optimistisch. Dort wurden wertvolle Moore in den letzen 20 Jahren aufwändig mit viel Herzblut renaturiert. Welche Drainagewirkung Eingriffe wie im Soonwald auf dieses Ökosystem hätte, mag ich mir garnicht ausmalen. Sorry wenn ich mich hier ein bisschen in Rage rede, aber wieso darf man in Deutschland einfach mal nicht der Meinung der Mehrheit sein. für mich sprechen die Bilder für sich, mehr Info braucht es eigentlich nicht um Windkraft im Binnenland, voralllem im Wald, abzulehnen. Nochmal. ich bin für eine Energiewende, aber doch bitte nicht so und 15 Jahre Vorlauf- und Planungszeit halte ich angesichts des jetzigen Chaos immer noch für angemessen. Heißt ja nicht, dass in dieser Zeit nichts passieren dürfte.
    Es sind solche wie die von mir gezeigten Bilder, die die Menschen letzendlich gegen die "Energiewende" aufbringen werden, wartets nur ab, bis das überall in Deutschland Realität wird auch in ach so schönen Lagen wie die Ostseeküste, das Allgäu, den Schwarzwald oder das Elbsandsteingebirge, denn, machen wir uns nichts vor, wenn nicht der Rest Deutschlands zur Windradsteppe werden soll, wird auch der Bau solcher Anlagen dort von nöten sein.
    Und hier mal ein Lösungsvorschlag von mir: Warum werden Windkraftanlagen nicht in bestehenden Industrie- und Gewerdegebieten errichtet? Warum werden nicht gezielt die abermillionen Quadratmeter Flachdächer von Gewerbe und Industriebauten in Deutschland mit Solaranlagen bestückt? Warum werden Millionen Tonnen der in Deutschland nicht verkauften Lebensmittel in Deutschland einfach vernichtet anstatt sie zur Biogaserzeugung einzusetzen? Ach! Darauf sind die Damen und Herren Politiker wahrscheinlich noch garnicht gekommen! aber Ach! das wäre doch bestimmt mit Kosten für dei Industrielobby verbunden, zu doof aber auch!

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (4. November 2013 um 15:24)

  • In Frankreich gehen die Leute auf die Straße, und in Deutschland gibt der Michel politisch korrekt seine Zustimmung, egal wie sinnlos und teuer das Ganze ist.
    Unsere "Energiewende", bei der kein anderes Land mitmacht, erinnert mich immer an den Spruch "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen". Diesmal eben im grünen Gewand.

    Angst vor Aufstand: Hollande stoppt Öko-Steuer

    Die Steuerpläne der französischen Regierung sind gescheitert. Die Einführung einer Ökosteuer wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Unternehmen, Landwirte, und Fußballprofis setzen Hollande unter Druck. Französische Zeitungen berichten schon vom „Ende der Amtszeit“ Hollandes.

    Randale bei Demo gegen Öko-Steuer - Bei einer Kundgebung in der Bretagne haben sich Demonstranten und Polizei heftige Auseinandersetzungen geliefert. Zehntausende waren gegen eine Umweltsteuer auf die Straße gegangen.

    In dubio pro reko

  • Ach Gottchen,

    ich habe weder gesagt, daß ALLEINE Windkraft die einzige Alternative ist, noch habe ich auf meine Frage bzw. Aufforderung eine Antwort bekommen. Wie auch?
    Euch, die Ihr so schön polemisch gegen die sogenannte Energiewende wettert (nicht alle hier!) und statt Argumenten Stammtischparolen verbreitet (natürlich sind Windkraftanlagen ein Eingriff in die Natur, aber einerheblich kleinerer als unsere derzeitige Art der Stromerzeugung) frage ich nochmals:
    Wie sieht Euer Vorschlag für die zukünftige Stromversorgung aus?

    Ist es möglich, die Diskussion gehaltvoller zu gestalten? Bislang wird etwa so sinnentleert gegen die Energiewende gewettert wie ein aktueller Architekt seinen üblichen Rasterfassadeschrott verteidigt.