Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • Letztlich stimme ich Dortmund zu - Windkraftanlagen sind bestenfalls da sinnvoll, wo halbwegs konstant starker Wind vorhanden ist (Küste), auf dem flachen Land sind sie eher ein Mittel, um Subventionen in Anspruch zu nehmen... genauere Gründe habe ich schon im inzwischen abgespaltenen Thread zur Energiewende in Auerbachs Keller aufgeführt (Stichworte Netzstabilität, Versorgungssicherheit und Einspeiserichtlinien).

    Realistischerweise wird das auf eine Situation wie in Italien hinauslaufen - keine Kernkraft im eigenen Land, dafür einer der weltweit größten Importeure von Strom (vor allem aus Frankreich), ggf. noch abgerundet durch den Bau weiterer Atomkraftwerke über Auslandsbeteiligungen (im Falle von Italien in der Slowakei). Aber das grüne Image bleibt intakt, sofern man nicht genauer hinsieht (und wer tut das schon?).

  • Ich dachte bei meinem Beitrag nicht an die paar großen Schornsteine aus der Spätzeit der Industrialisierung, sondern an die Zeit, als es noch nicht überall Strom gab und jede Fabrik, jede größere Schmiede ihre eigene Dampfmaschine hatte.

  • Realistischerweise wird das auf eine Situation wie in Italien hinauslaufen - keine Kernkraft im eigenen Land, dafür einer der weltweit größten Importeure von Strom (vor allem aus Frankreich), ggf. noch abgerundet durch den Bau weiterer Atomkraftwerke über Auslandsbeteiligungen (im Falle von Italien in der Slowakei).

    Imho eine sehr pessimistische Einschätzung, die auf der Vermutung beruht, dass es keine Entwicklungen/Steigerung bei der Abschöpfung von Wind und/oder Solarenergie mehr geben wird. Diese Einschätzung teile ich nicht. Für mich ist jedes unbenutze Uranstückchen ein Vorteil, der durch die entstehenden Nachteile nicht einmal tangiert wird.

  • Diese pessimistische Haltung hat wenig mit der theoretisch nutzbaren Ausbeute und viel mit der Kenntnis der Funktionsweise von Netzen, deren Stabilitätsproblemen und den daher geltenden Regelungen für die Einspeisung zu tun.

    Dass Strom erzeugt wird, heißt noch lange nicht, dass der erzeugte Strom auch genutzt werden kann (siehe auch meine Beiträge zur Energiewende in Auerbachs Keller).

  • Bin gerade quer durch Deutschland gefahren (Hamburg - Göttingen - Weimar - Magdeburg - Schwerin - Lübeck). Fazit: vor allem bei Magdeburg und im Raum Halle-Merseburg sieht es jetzt heftig aus. Auch bei Eisenach habe ich viele Windparks gesehen. Dagegen gibt es zwischen Göttingen und Mühlhausen fast keine, der Bereich um Weimar ist auch ganz ok. Negativ fand ich Windparks entlang der Ostseeautobahn zwischen Schwerin und Lübeck. Generell scheint man immerhin Windparks in bestimmten Gebieten zu konzentrieren - vor allem entlang der Autobahnen.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Liebes Forum,

    ich bin zwar kein Architekt, aber über dieses Thema auf die Diskussion hier gestoßen.

    Das Thema "Landschaftszerstörung durch immer stärkeren Ausbau der Windkraftkapazitäten" berührt mich nämlich auch sehr stark.

    Wie viele Diskussionsteilnehmer sehe ich hier eine Perversion des Umweltschutzgedankens.

    Diese Entwicklung beruht m.E. im wesentlichen auf Missverständnissen.
    Missverständnissen, die von der Windkraftlobby und den Profiteuren des EEG bewusst gestreut werden.

    Mit diesen Missverständnissen aufzuräumen und Alternativen zur sinnlosen Landschafts- und Naturzerstörung aufzuzeigen,
    ist das Anliegen eines Projektes, das ich mit Freunden anstoßen möchte.

    Die Seite VERNUNFTKRAFT.demöchte die sinnvolle Nutzung erneuerbarer Energien und vor allem das dafür notwendige kritische Denken befördern.

    Unser Anspruch ist dabei eindeutig überregional - wir wollen uns bewusst nicht in die St. Florians-Ecke stellen.
    Es geht uns um eine generelle Rehabilitierung des Natur- und Landschaftsschutzgedankens.

    Unsere Argumente stützen sich im wesentlichen auf die Expertise des Sachverständigenrates (die "Wirtschaftsweisen"), die leider überhaupt nicht zur Kenntnis genommen wird. Das wollen wir ändern.

    Ich lade Sie herzlich zum Besuch der Seite ein und freue mich über jede Anregung und jede Kritik.

    Landschafts-freundliche Grüße!


    P.S.: Wir sind allesamt Privatleute - frei von finanziellem Interesse oder parteipolitischen Hintergrund.

  • Auch in Bayern geht es mit der Verspargelung langsam aber sicher voran.

    Denklingen (Kreis Landsberg am Lech):
    http://www.augsburger-allgemeine.de/omg/17778401-1…-jor121.tif.jpg

    Bald wird man seinen Urlaub wohl ausschließlich im Ausland machen müssen, um windradfreie Ausblicke genießen zu können. Die Bedeutung des Landschaftserlebens und Landschaftsgenusses wird leider vollkommen unterschätzt. Dabei wird dies in unserer schnelllebigen Zeit immer wichtiger. Auch der Mensch braucht Rückzugsräume, in denen er sich erholen kann, in denen er vom Alltagsstress Abstand nehmen kann. Es geht nicht nur um den Rotmilan.

    Die meisten Leute hier haben noch gar nicht begriffen, welcher volkswirtschaftliche Schaden entsteht, wenn unser Land weiter so hemmungslos zugebaut wird. Vor allem die Gäste aus dem Ausland werden fernbleiben. Schon jetzt schüttelt man dort den Kopf über solchen Unverstand.

  • Vielleicht sollten wir erstmal die Ausweisung von Neubaugebieten mit Einfamilienhäusern stoppen, denn der Landschaftsverbrauch, der durch suburban sprawl entsteht ist weitaus schlimmer als die "Verspargelung". Auch die Ansiedlung von Einkaufszentren in der Peripherie und die dann benötigten Straßenanbindungen gilt es zu verhindern. Wenn jeder in der Natur leben will wird es bald keine Natur mehr geben.

    Architektur ist immer subjektiv, da sie wie jede andere Kunstform vom Auge des Betrachters abhängt.

  • Die Bedeutung des Landschaftserlebens und Landschaftsgenusses wird leider vollkommen unterschätzt. Dabei wird dies in unserer schnelllebigen Zeit immer wichtiger. Auch der Mensch braucht Rückzugsräume, in denen er sich erholen kann, in denen er vom Alltagsstress Abstand nehmen kann.


    Genau so ist es!

    Aber es wird wohl so weitergehen. Nachdem unser Lebensraum immer dichter zugebaut wird, braucht man auch mal die Freiheit. Wenn einem all das genommen wird, ist klar, dass das passiert, was schon Alltag ist: Die Krankheiten nehmen zu. Man kann sich an Samstag und Sonntag kaum ausreichend erholen. Die Aggessivität in der Bevölkerung steigt. Der Leistungsdruck in der Arbeitswelt ist ohnehin enorm. Wer nicht ausreichend Möglichkeiten hat, einen Ausgleich zu finden, wird seine Aggressionen bewusst oder unbewusst an denen rauslassen, die sich nicht dagegen wehren können.

  • Meiner Meinung nach sind diese häßlichen Windkraftwerke im südlichen Teil unseres Landes völlig uneffektiv, vielleicht mögen sie an der Nordseeküste was bringen, jedoch wäre dann auch nur die dortige Region damit zu versorgen. Bei der doch recht "niedrigen Spannung" welche diese Winddinger erzeugen, bräuchte es schon 3m dicke Goldkabel um noch ein wenig Energie in den Süden des Landes zu leiten.
    Am effektivesten sind nun mal Kernkraftwerke - auch wenn diese Energiegewinnung keineswegs eine endgültige Lösung sein sollte, so halte ich den vorschnellen Atomausstieg unseres Landes für selten dämlich. Deutschlands AKW´s sind die sichersten der Welt und würden ausreichen um alle europäischen Nachbarländer mit zu versorgen. Sicher, es stellt sich dann die Frage "wohin mit den ausgedienten Brennstäben?" Hier sollte einfach mal an Wiederaufbereitungsmöglichkeiten geforscht werden, theoretisch ist dies ja möglich.
    Was diese greisslichen Windräder anbelangt, so hoffe ich daß dies nur eine Modeerscheinung ist, welche bald wieder aus der Landschaft verschwindet.

    Viele Grüße

    Strandfliese

    2 Mal editiert, zuletzt von Strandfliese (14. Juli 2012 um 14:50)

  • Nun hat auch Wetzlar ein schönes neues Panorama, der Energiewende sei Dank:

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:2013…Wetzlar_aus.jpg

    :kopfwand:

    Die übrigen Bilder des Windparks zeigen übrigens, dass die Windräder keineswegs in wertlose Nadelholzforste, sondern in einen wertvollen Mischwald gepflanzt wurden mit hohem Laubholzanteil:

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wind…rn_Anlage_1.jpg

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:N117,_Hohenahr_7.JPG

    Also nix da, grüne Energie!

  • Noch "besser" ist dann aber das Anlegen von riesigen Speicherkraftwerken wie im Schwarzwald, wo dann auch die beim Bau anderer Projekte ach so wertvolle lokale Flora und Fauna keine Rolle mehr spielt...

  • Lautertal Vogelsberg

    Ein Naturpark – zerstört im Namen der Öko-Ideologie. Vielen Dank auch dafür...so blöd sind nur wir Deutschen...

    :augenrollen:

    In dubio pro reko