So viel Negatives der Kohleabbau auch mit sich bringt, hat er uns doch auch tolle Industriedenkmale und mittlerweile herrliche rekultivierte Seenlandschaften hinterlassen, wo es sie sonst nie gegeben hätte.
Es ist aber schon ein Pardoxon, wenn man einerseits beklagt, dass der Horizont eines zwischen Wäldern, Feldern und Hügeln reizvoll gelegenen Dorfes mit Windrädern "verschandelt" wurde, es auf der anderen Seite aber ganz ok findet, wenn ebenjenes Dorf mitsamt Landschaft weggebaggert worden wäre, weil man ja jetzt einen schönen See hat...
"Denn das Neue, das sie bringt, ist eben nicht besser als das Alte. Das vorhandene Energiesystem mit Kohle, Erdöl und Erdgas hat über zwei Jahrhunderte hinter sich; es hat sich bewährt, sich stetig verbessert und erneuert. „Never change a running system“, diese Lehre sollten nicht nur Programmierer beherzigen.""
Mist, schon wieder abgeschweift. Nur hin und wieder sind solche Anmerkungen angebracht, ich weiß ja nicht wie viele Grünen-Wähler bei uns im Forum aktiv sind.
Hoffentlich lesen China und Indien hier auch mit! Die beiden Länder werden ja bekanntlich von links-grünen Ökofaschisten regiert und bauen ihre Volkswirtschaften deshalb gerade radikal auf erneuerbare Energien um:
http://www.deutschlandfunk.de/china-und-indi…ticle_id=384211http://www.deutschlandfunk.de/china-und-indi…ticle_id=384211
http://www.sueddeutsche.de/wissen/erneuer…ieren-1.3470253
Das Argument, dass die fossilen Brennstoffe ja schon seit 200 Jahren sich bewähren und man daher nichts zu ändern bräuchte, ist auch nicht gerade sinnvoll. Natürlich ist eine Transformation mitten im laufenden System alles andere als einfach und bringt Probleme mit sich - aber wann sollen wir das denn sonst vollziehen?
Spätestens wenn alle fossilen Lagerstätten ausgeschlachtet sind, werden wir gezwungen sein, unsere Energiegewinnung zu verändern, nur ist dass dann definitiv der denkbar schlechteste Zeitpunkt.
Ganz so ohne Hinterlassenschaften sind auch Windparks nicht: Was ist mit den Stromkabeln in der Erde, den meterdicken, großdimensionierten Betonfundamenten im Boden, feinst verteilt in der Landschaft, den Waldrodungen, den Zufahrtsstraßen, wo zuvor schmale Forstwege oder Wanderwege waren, alles nicht auf einen Standort zentriert, sondern gestreut in der Landschaft, freilich scheint alles harmloser als ein Braunkohletagebau.
Schwerwiegender sind allerdings die nicht sichtbaren oder hörbaren Emmissioen der Windmühlen bei Betireb, der Infraschall, siehe Beitrag weiter oben! Das ist eigentlich das Totschlagargument für den exzessiven Windkraftausbau und die Großanlagen und stellt sie fast auf die Ebene von Atomanlagen, was die schädliche Auswirkung auf das Leben angeht, sogar direkter und unmittelbarer als radioaktive Strahlung, die wenigstens im Atomreaktor lokalisiert und begrenzt werden kann. Damit will ich nicht der Atomkraft das Wort reden. Die Menscheit ist noch nicht reif mit dieser Kraft umzugehen. Es hätte im letzten Jahrhundert nie passieren dürfen. Leider wurde die Büchse der Pandora geöffnet. Ebenso scheint es mir mit der Windkraft zu sein. Wie spielende Kinder, unbedarft wird ausprobiert, ohne das Ganze wirklich zu verstehen.
- Natürlich, ganz ohne Hinterlassenschaften kann der Mensch nichts machen. Aber wenn ich mir zb. die Wasserkraft (um auch mal ein anderes Beispiel als Braunkohle zu bemühen) in meiner alten Heimat Südbayern anschaue - wo ganze Täler mitsamt Dörfern geflutet und Flüsse begradigt wurden, mit all daraus folgenden geologischen und ökologischen Problemen - dagegen ist Windkraft geradezu minimal-invasiv.
- Was den Infraschall betrifft... Infraschall ist zunächst mal ein absolut natürliches Phänomen. Schon der Wind (ohne Windrad) erzeugt Infraschall, ebenso Wellenbrandung, Donner, etc. Darüber hinaus erzeugen eigentlich alle menschlichen Aktivitäten und Produkte Infraschall. Der Kühlschrank zb., oder die Waschmaschine, deren Infraschall sogar wahrnehmbar ist.
Am stärksten ist der Infraschall übrigens im PKW-Innenraum. Dieser Belastung setzten sich aber Millionen Menschen in Deutschland freiwillig aus, ohne danach über gesundheitliche Probleme zu klagen. Dagegen unterschreitet der Infraschall von Windkraftanlagen schon nach 150-200 m jegliche menschliche Wahrnehmungsschwlle und erreicht auch niemals den Schalldruck, wie zb. im PKW. Daher liegt die Vermutung nahe, dass gesundheitliche Probleme bei Windkraftanlagen oft vor allem psychosomatischer Natur sind - man stresst sich selbst dermaßen wegen möglicher Folgen und entwickelt gerade deswegen Symptome.
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Abschließendes Statement:
Die Lufthülle der Erde produziert im Zusammenspiel mit der Sonne durch Erwärmung und Abkühlung ein ungeheuer großes und zudem absolut frei verfügbares Energiepotential. Windkraft alleine ist natürlich nicht die allein-seligmachende Energiegewinnung. Aber angesichts der ubiquitären Verfügbarkeit wäre die Menschheit vollkommen verblödet, wenn sie sich dieses Energiepotential nicht zunutze machen würde, vor allem da wir nur ein paar Stengel in den Wind halten müssen.