Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • hatten wir zwar schon mal, aber mittlerweile ist die überregionale Presse auf das Thema angesprungen:

    Zitat von welt.de

    Windpark Hohfleck
    Windräder, 200 Meter hoch, am "Märchenschloss"?

    Schloss Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb ist ein Wahrzeichen Baden-Württembergs. Doch das Idyll ist bedroht: Windkraftanlagen könnten die Sicht zerstören – Bürger und Denkmalschutz protestieren.
    [...]

    http://www.welt.de/wissenschaft/u…henschloss.html

  • Windräder sind Kraftwerksanlagen. Und diese gehören nicht einfach in die Landschaft, sondern auf Industrieflächen zusammengefasst als Kraftwerkspark. Vor allem schon deshalb, weil die Leistung der Rotoren immer größer wird.

  • Ganz meine Rede! Bei Windparks handelt es sich um Industriegebiete und als solche sollten sie auch behandelt werden! Daher gehören sie auch nicht in Wälder oder sensible Landschaftsgebiete. Erschreckend finde ich, dass der Bau von Windkraftanlagen leider auch nicht vor besonders herausragenden Monumenten wie dem Schloss Lichtenstein Halt macht. Eigentlich sollte es doch selbstverständlich sein, dass solche Bereiche absolut tabu sein müssten. Aber die Investoren sehen das natürlich wie immer anders, die Kritik gehe nur von einer "lauten Minderheit" aus:
    Bei der Firma Sowitec gibt sich Projektleiter Roland Heinrich kämpferisch. Es handele sich um Widerstand einer "lauten Minderheit" ohne substanzielle Kritik. Die Gemeinde Sonnenbühl habe eine "exzellente Windsituation", betont er. Sie steht demnach fest zu den Windrädern – wohl auch wegen der Gewerbesteuereinnahmen. Der für 2017 geplante Windpark könnte künftig 12.500 Haushalte mit ökologischem Strom versorgen. Dass sich Urlauber gestört fühlen könnten von den Anlagen, bezweifelt die Firma. Die Windräder seien vielmehr ein sichtbares Zeichen des Klimaschutzes und des ökologischen Fortschritts.


    Und wer bislang glaubte, der Harz bliebe vom Windwahn verschont, der wird hier eines Besseren belehrt:
    http://regionalgoslar.de/streit-um-wind…-energiegewinn/

  • Unfassbar! Hat man denn nicht aus der Waldschlößchenbrücke in Dresden gelernt, wohin das führt? Zur Aberkennung des Welterbetitels ! Das hat der wunderschöne obere Mittelrhein nun wirklich nicht verdient :wuetenspringen:

  • (...) Sollte die Hessische Landesregierung den Sofortvollzug genehmigen, drängt sich zwangsläufig der Eindruck auf, dass der Verlust des Welterbestatus in Kauf genommen wird, um noch mehr Windräder im Oberen Mittelrheintal errichten zu können. (...)


    Genau so sieht das aus. Wenn der Welterbetitel erst weg ist, wird die gesamte Landschaft verspargelt. Dann gibt es eh nichts mehr zu verlieren. Wenn das tatsächlich genehmigt wird ist aber auch klar, daß die Politik an dieser Windkraftanlage kräftig mitverdient. Einen anderen Grund kann es für die Genehmigung nicht geben. Geld regiert die Welt und einige Banausen kriegen den Hals nicht voll. Da wird schnell auf die Landschaft gepfiffen.

    Da bekomme ich glatt Lust, die Bauarbeiten dieser Spargel aktiv zu sabotieren. - Aber noch ist ja nichts entschieden.

  • Hier der neueste Leserbrief eines im südlichen Schwarzwald für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft streitbaren Gleichgesinnten für die Badische Zeitung

  • Keine Windräder vor Kulisse der Reichsburg Cochem:

    http://www.juraforum.de/recht-gesetz/k…g-cochem-563973

    Es sollte noch weitere solcher Urteile geben!

    Ganz anders sieht es in Hessen aus, dort plant Schwarz-Grün eine Gesetzesnovelle offenbar zu Lasten des Denkmalschutzes:

    http://www.op-marburg.de/Nachrichten/Po…m-Denkmalschutz

    Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Martina Feldmayer, erklärte, dass erstmals die Belange des Klima- und des Ressourcenschutzes in das Gesetz einfließen sollen. "Ziel ist es, Klimaschutz und Denkmalschutz in Einklang zu bringen und nicht gegeneinander auszuspielen." ... Die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Nicola Beer, sagte, sie befürchte mit den neuen Regelungen einen Rückschritt, etwa wenn ein Windrad genehmigt werde, obwohl es den Blick auf ein Denkmal beeinträchtige.

    Einmal editiert, zuletzt von Ravensberger (2. August 2016 um 22:56)

  • Neues zu den Windräder am Ranselberg bei Lorch (Mittelrheintal):

    http://www.fr-online.de/rhein-main/win…6,34572042.html

    Hier geht es mal wieder nur um eiskalte Abzocke, die wundervolle Landschaft ist dem verantwortlichen Unternehmen vollkommen schnurz, zumal es ja aus Baden-Württemberg und nicht etwa aus Hessen oder Rheinland-Pfalz stammt: Doch wenn es nach EnBW geht, soll aus den Abbildungen zügig Wirklichkeit werden. Anfang Juni hat das baden-württembergische Staatsunternehmen beim Regierungspräsidium Darmstadt den Bau von vier Anlagen auf dem Ranselberg bei Lorch beantragt, mit „Sofortvollzug“. EnBW hofft, dass die Genehmigung bis Ende dieses Jahres erteilt wird – wie Sprecherin Friederike Eggstein erläutert, weil sich dann das Erneuerbare-Energien-Gesetz ändert und die Förderbedingungen schlechter werden.

    Da das Regierungspräsidium in Darmstadt bekanntlich von einer Grünen geleitet wird, muss man sich um die baldige Genehmigung sicher keine Sorgen machen.
    Die Befürchtung, dass mit den Windrädern nicht nur Touristen abgeschreckt werden könnten, sondern auch der Rang als „Weltkulturerbe“ weg wäre, ist nicht aus der Luft gegriffen. Ein Gutachterbüro aus Koblenz hat im Auftrag des Zweckverbands Welterbe Oberes Mittelrheintal die Sichtachsen geprüft.
    Die Fachleute kamen zu einem eindeutigen Ergebnis. „Aufgrund der visuellen Dominanz und der Sichtbarkeit der Windenergie-Anlagen an herausragenden Aussichtspunkten in der Kernzone ist davon auszugehen, dass bis zu 200 Meter hohe Windenergieanlagen im Rahmenbereich nicht mit dem Status des Unesco-Welterbes zu vereinbaren sind“, notierten sie – allerdings bevor die Anträge von EnBW vorlagen und damit die exakte Planung für die Standorte. EnBW fügte seinem Antrag an das Regierungspräsidium ein Gegengutachten bei. „Es bietet durchaus gute Argumente, dass der Unesco-Status nicht gefährdet wäre“, so Firmen-Sprecherin Eggstein. Ich ahne Schlimmes...

  • Zu Beginn der Windenergie haben mir vereinzelte Räder/Mühlen noch gefallen. Die hatten irgndwie etwas Friedliches an sich. Aber inzwischen macht mich das Thema und der zugehörige Lobbyismus wirklich sauer. Diese geldgeilen Säcke suchen doch krampfhaft nach jedem freien Fleckchen Erde, um noch ein weiteres Windrad zu installieren. - Es muss einfach Gebiete in unserem Land geben, in denen diese Pest generell ausgeschlossen ist, ohne daß sich daran rütteln lässt. An einer Landkarte mit windkraftfreien Zonen sollten die Landesregierungen dringend arbeiten.

  • Wieso bist du dir nicht so sicher? Die Grünen wollen den Bau der Anlagen, also wird die Genehmigung auch sicher bald erteilt werden. So wie am Greiner Eck bei Hirschhorn am Neckar, übrigens mitten in einem FFH-Gebiet! Dabei war das Gebiet zuvor in den Flächennutzungsplänen niemals als Windpark vorgesehen gewesen. Hier wurde eiskalt die Ideologie der "Grünen" durchgesetzt. Schließlich will man doch die Welt retten, was zählen da schon FFH-Gebiete oder gar der Denkmalschutz. Alles nur Kinkerlitzchen! Und mit der Ästhetik hatten die Grünen sowieso nichts am Hut.

  • Zu Beginn der Windenergie haben mir vereinzelte Räder/Mühlen noch gefallen. Die hatten irgndwie etwas Friedliches an sich. Aber inzwischen macht mich das Thema und der zugehörige Lobbyismus wirklich sauer. Diese geldgeilen Säcke suchen doch krampfhaft nach jedem freien Fleckchen Erde, um noch ein weiteres Windrad zu installieren. - Es muss einfach Gebiete in unserem Land geben, in denen diese Pest generell ausgeschlossen ist, ohne daß sich daran rütteln lässt. An einer Landkarte mit windkraftfreien Zonen sollten die Landesregierungen dringend arbeiten.

    Wir wissen doch wie die "Grünen" "denken". Etwa so:

    Die Erhaltung von Bangladesch = Staatsräson Deutschlands;
    Die Erhaltung Deutschlands = Nazi-Gedankengut.

    Daher auch der ganze "Wind-Wahn".

  • Gerade komme ich von einem Kurzurlaub im Oberen Mittelrheintal zurück. Vor der Verschandelung durch Windräder, wollte ich mir diese schöne Gegend nochmal im unbefleckten Zustand ansehen. Doch dann musste ich feststellen, daß dort bereits störende Windräder vorhanden sind. Eben diese Ansicht aus dem zuletzt verlinkten Zeitungsbericht, siehe hier, habe ich dort auch erlebt. Auf der Höhe von Lorch und Bacharach sieht man die Räder deutlich zwischen den Hügeln.

    Aus dem Fenster meines Hotelzimmers in Oberheimbach habe ich dieses Bild gemacht.

    Sehr schlimm sind aber auch einige Bausünden in den kleinen Ortschaften. Zwischen den schönen ortstypischen und romantischen Häusern dieser lieblichen Rheinlandschaft, stehen unglaublich unpassende Trümmer aus den 1960er und 1970er Jahren. Bankenbunker, die viel eher zu Pforzheim, Darmstadt oder Mannheim passen würden. Die Entscheider von damals hatten überhaupt kein Gespür und Respekt für den Ort. Da bekommt man glatt Gänsehaut. Als furchtbar verhunzt empfand ich den Speisemarkt in Bingen am Rhein. Dort tümmeln sich direkt mehrere super fiese Bausünden. Da ich nicht meine Speicherkarte verätzen wollte, habe ich kein Photo davon gemacht. Im Netz findet man auch nicht so viel. Nur diesen leichten Eindruck.