Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • Das ist genau das, wovon ich und der Zeitungsartikel schon im Februar gewarnt haben, nämlich die Perforierung des Reservats von den Rändern her. Irgend ein Argument wird sich immer find en um eine Fläche des Reservats als vorbelastet zu erklären. Jetzt wird das beliebte verkehrsbelastungsargument hervorgekramt, nächstes Mal ist es eine Schienenstrecke, die ICE Strecke Mannheim/Paris läuft auch mittendurch, oder eine der Papierfabriken und schon dürfen dort Windräder gebaut werden. Währet den Anfängen! Schon jetzt entstehen unmittelbar ausserhalb der Reservatsgrenzen Windkraftanlagen, auch im Wald, das lässt nichts Gutes erahnen für die Zukunft, denn der Druck Flächen zu finden wird wachsen. Tausend Anlagen sind ja allein noch in Rheinland- Pfalz geplant. Letzen Endes werden die Grünen wohl einen Pyrrhussieg davontragen, eine komplette öffenung von Waldflächen und Biosphärenreservaten wird es nicht geben, dazu ist der Widerstand in der Bevölkerung inzwischen auch zu groß aber man wird versuchen zu perforieren wo es geht und die ohnehin völlig verspargelten Regionen wie der Hunsrück und Rheinhessen werden noch mehr verbaut werden weil es da auf ein paar Anlagen mehr oder weniger leider auch nicht mehr ankommt.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (8. August 2015 um 13:52)

  • Jetzt ist es in Thüringen endlich auch so weit! Die Grünen setzen sich für die Abholzung der Wälder ein, damit dort Windräder entstehen können.

    Zitat

    „Wenn wir das Ziel erreichen wollen, dass Thüringen bis 2040 seine Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen soll, können wir auf Waldgebiete nicht verzichten“, sagte der umweltpolitische Sprecher Roberto Kobelt.

    Zitat

    „Ein Drittel des Landes Thüringen ist von Wald bedeckt“, sagte Instituts-Geschäftsführer Matthias Mann. Er wüsste nicht, was an einem monotonen Fichtenwald im Vergleich zu einem Maisfeld in der freien Landschaft so schön sein sollte, dass dort nicht an exponierten Standorten Windräder stehen könnten.

    Zitat

    Die CDU-Fraktion sah sich in ihrem Widerstand gegen Windkraft im Wald bestärkt. Die Grünen hätten sich „verrannt“, sagte die umweltpolitische Sprecherin Christina Tasch und sprach von „Irrsinn“ angesichts des Flächenbedarfs für Windräder und Zufahrten. Die AfD-Fraktion kritisierte nicht abzusehende Auswirkungen auf den Tourismus. Windräder im Wald und Naturschutz seien unvereinbare Gegensätze, nicht nur wegen der notwendigen Abholzungen für Windkraftanlagen.

    Es ist äußerst interessant, dass mittlerweile die CDU umweltfreundliche Politik macht. Eigentlich wäre es doch Aufgabe der sog. "Grünen". :augenrollengruen:

    Quelle:
    http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/politi…uben-1214868511
    http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/politi…eben-1070458554

  • Windkraft im Forst ist eine sinnvolle Sache. Der Sinn des Forstes ist,
    dass dort Holz geschlagen wird. Insofern ist es verfehlt sich über
    Abholzungen Gedanken zu machen.

    Erstens gehören die Flächen zumeist der öffentlichen Hand.
    Zweitens bestehen Zufahrtswege in den meisten Fällen schon.
    Drittens ist die Beeinträchtigung der Landschaft im Forst geringer.

    Forst ist hierbei als Alternative zu "offene Landschaft" zu sehen.

    Konstruktiv war auch der Vorschlag von Hermann Scheer Windkraftanlagen entlang der Bundesautobahnen anzulegen.

  • Provokative Zurschaustellung von Unkenntnis hilft da auch nicht weiter. Nutzwälder sind beileibe nicht immer Zweckforste.

    Ein trauriger Film aus dem Soonwald im Hunsrück zeigt die bittere Realität:

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (2. April 2016 um 20:11)

  • Provokative Zurschaustellung von Unkenntnis hilft da auch nicht weiter. Nutzwälder sind beileibe nicht immer Zweckforste.

    Ein trauriger Film aus dem Soonwald im Hunsrück zeigt die bittere Realität:
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    Es gibt heute mehr Forstflächen als zu jeder anderen Zeit. Diese sind dünn besiedelt oder siedlungsfern. Was wir Wald nennen ist fast immer Forst. Ausnahme sind einige wenige Waldflächen, Wasserschutzgebiete u.a.

    Es gibt ja die Alternative Windkraft auf der Grünen Wiese, durch die in der Tat die Landschaft verschandelt wird. Im Wald sehe ich keine Windkraftanlagen. Im Wald bin ich nicht jeden Tag. Früher gab es mitten auf den Gipfeln knarzend-laute Radaranlagen und Sendemaste, militärische Sperrbezirke, die Schornsteine der Kraftwerke und Industrieanlagen trugen zum "Waldsterben" bei, der Kronenauslichtung vor allem durch Schwefelgase und Übersäuerung des Waldbodens.

    Wenn 7,5 MW Anlagen gebaut werden, kann man jedenfalls nicht sagen, dass es nichts bringt. Das ist ja eine gewaltige Ausbeute, und das alles ohne Braunkohle und Steinkohle zu verbrennen (mitsamt den Uran und Feinstaubemissionen bei Kohlekraftwerken) oder Erdgaspipelines durch die Landschaft zu bauen. Und ohne Abgase, die den Wald belasten.

    Es gibt nun jede Menge anekdotenhafte Argumente, die immer wieder hochkommen:
    - Angebliche Geräuschbelastung, dabei hört man Windkraftanlagen kaum.
    - elektromagnetische Strahlenbelastungen (das Feld für Elektroesoteriker)
    - Vogelflug und Tierschutz
    Richtig ist, dass man Abstand von Wohnraum haben will, weil es mit Schattenwurf Probleme geben kann. Mitten im Wald ist das wohl kaum ein Problem.

    Heute sind Anlagen langsamer drehend als früher und in der Bauart größer. Wenn die Landesregierung damit rechnet mit nur 1000 Anlagen 100% EE erreichen zu können, dann ist das doch sehr vielversprechend. 1000 Anlagen ist ein Quadrat von 33x33. Im Wald kann man das einfach aufstellen und keinen stört es.

    Schlimm sind dagegen freistehende Anlagen für den Landschaftsschutz. In Waldgebieten sind die Anlagen fern von Siedlungen und verschandeln nicht den Horizont. Eigentlich ideal.


  • Es gibt ja die Alternative Windkraft auf der Grünen Wiese, durch die in der Tat die Landschaft verschandelt wird. Im Wald sehe ich keine Windkraftanlagen. Im Wald bin ich nicht jeden Tag.

    Nur weil Windkraftanlagen im Wald stehen und wir sie nicht sehen, heißt das noch lange nicht, dass sie dabei die Natur nicht zerstören.

    Ich für meinen Teil sehe lieber zwei Anlagen auf einem Maisfeld als eine im Wald..

  • Seit wann sieht man denn bitteschön Windräder nicht, die im Wald stehen? Natürlich sieht man sie, denn sie müssen nämlich höher sein, als z.B. Anlagen auf offenem Feld. Und wenn diese Windräder dann auch noch in den Wäldern unserer Mittelgebirge stehen, dann sind sie erst recht zu sehen. Und das zig Kilometer weit! Die Anlagen hier im Vogelsberg sind in weiten Teilen Hessens sichtbar. Nicht nur in der Wetterau, sondern auch vom Taunus aus, der ja viele km entfernt liegt.

    In Berg am Starnberger See wird derzeit der umstrittene Windpark errichtet. Schon jetzt lassen die Turmstümpfe erahnen, welch hübsches Panorama sich bald vom gegenüberliegenden Ufer aus bietet:

    http://www.merkur.de/lokales/starnb…an-5342511.html

    Eine Bürgerinitiative konnte diesen Wahnsinn leider nicht verhindern und die neue Abstandsregelung kam viel zu spät. Die Urlauber sollten der Region die rote Karte zeigen und in Scharen wegbleiben. Das ist die einzige Konsequenz, die man gegen ein solchen Unsinn ziehen kann.

  • Naja, für mich wäre so etwas kein Grund, dort keinen Urlaub zu machen. Natürlich ist es unschön, dass aktuell so ziemlich jede Landschaft mit Windenergie zugepflastert wird aber im Gegenzug zu Atomenergie ist sowas sehr schnell rückbaubar und nach ein paar Jahren ist nichts mehr davon zu sehen...

    Dennoch wundert mich etwas, dass selbst in einer so vom Tourismus geprägten Region Windräder errichtet werden.

    Was mich auch etwas irritiert ist, dass Solarthermie fast nirgendwo ein Thema ist. Gerade das Heizen ist doch für einen Großteil des Energieverbrauchs verantwortlich - hier könnte man mit geringem Aufwand viel erreichen. Bei der Elektrizität glaube ich fast, das bei Vorhandensein von Energiespeichern sowie stärker angebotsgesteuerten Verbrauchern mittlerweile eine fast 100%ige-Stromversorgung durch EE möglich sein müsste bei dem installiertem Angebot. Vielleicht ausgenommen von Bahnstrom sowie einigen Großverbrauchern (Aluminiumhütten etc.). Aber Energieflexibilität ist leider noch kein Thema...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • In ein paar Jahren ist gut. Wir werden es wohl nicht mehr erleben... Mal ehrlich: In solchen Landschaften haben Windräder aber nun mal gar nichts verloren. In Schwachwindgebieten gelegen (dazu gehören die meisten Regionen Süddeutschlands), tragen diese wohl auch kaum zur Energieversorgung bei. Wertvolle Landschaften müssen für Windräder absolut tabu sein. Für Wälder gilt dies erst recht. Ich achte schon sehr genau darauf, wo ich Urlaub mache, denn eine vollkommen durchindustrialisierte Landschaft wie z.B. die Krummhörn hat für mich keinen Erholungswert. Wollt ihr etwa in einem Ferienhaus übernachten, aus dessen Fenster man das hier sieht:

    http://www.wattenrat.de/wp-content/upl…st_Vorfahrt.jpg

    http://www.holtgast-ostfriesland.de/wp-content/upl…TM_Juli2015.jpg

    Also ich bestimmt nicht. Auch Radfahren und Spazierengehen käme für mich hier absolut nicht in Fragen. Das wäre doch wohl eher etwas für Masochisten. :boese:

  • In Thüringen wollen die Grünen ja jetzt auch Windräder in die Wälder setzten. Nur ein weiterer Beweis dafür, dass diese Partei in solchen Fragen völlig lobbyisten-gesteuert ist. Wenn eine Autobahn oder ICE-Strecken durch die Wälder geschlagen werden, ziehen siehe alle rhetorischen und juristischen Register.

  • Damit auch mal die ästethische, romantische Seite der Windradeln hier gewürdigt wird.
    Von meinem Balkon bot sich dieses Jahr zur Sommersonnenwende folgendes wunderbares Schauspiel:

    Wie schon mal gesagt, D ist m.E. inzwischen vielerorts landschaftlich so dermaßen verschandelt und entstellt durch weiter fortschreitende Zersiedlung und Flächenfraß durch Wohn- und Gewerbegebiete, Stromleitungstrassen, Straßen und Autobahnen, Lärmschutzmauern etc., daß es auf die Windräder auch nicht mehr ankommt, eh schon wurscht...

    Das obige Windrad hinter der Kirche von Steinkirchen bei Dachau:

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (5. September 2015 um 08:57)

  • Wie schon mal gesagt, D ist m.E. inzwischen landschaftlich so dermaßen verschandelt und entstellt durch Mauern, Gewerbegebiete, Straßen und Autobahnen etc., daß es auf die paar Windräder auch nicht mehr ankommt, eh schon wurscht...


    Schon mal im Westen der Niederlande gewesen? DAS ist verschandelung. Dagegen ist D. oft immer noch(!) wunderschön!

    Zitat
  • Vor allem Rijnmond empfinde ich als Tiefpunkt: dort gibt es bis auf die Altstädte von Dordrecht und Schiedam (und die alten Kerne von Vlaardingen und Delfshaven) eigentlich schon fast überhaupt keine Erholungsgebiete mehr...

    Einmal editiert, zuletzt von Niederländer (4. September 2015 um 17:08)

  • Die meisten Fans von Windkraftanlagen und Erneuerbaren im Allgemeinen blenden in der Regel meistens die teils völlige Sinnlosigkeit dieser Energieerzeugungsarten aus. Die Windkraft trägt nicht mal mit 1% der installierten Anlagenleistung zur Grundlastsicherung bei und das bei mehr als 40.000MW Anlagenleistung (nur Windkraft) wird hiermit noch nicht mal ein Kohlekraftwerk ersetzt. Da diese Erzeugungsart derart volatil ist, müssen die meisten fossilen Kraftwerke im heißen Standby gehalten werden und das verbraucht wie beim Auto im Leerlauf ebenfalls Brennstoff. Bezahlbare Speichertechnologien wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht geben, daher wird sich an dieser Situation nichts ändern. Nur eins ist gewiss, da die Börsenpreise durch die subventionierten EE Anlagen ins bodenlose fallen, können die Betreiber der fossilen Kraftwerke diese Bereitschaft nicht mehr aufrecht erhalten. Alleine bis jetzt wurden 14.000 MW Kraftwerkskapazitäten zur Stilllegung angemeldet. Dieser Trend ist unaufhaltbar und kann nur noch 2-3 Jahre durch Überkapazitäten aufgefangen werden.....danach wird es dann zwangsläufig irgendwann zu Blackouts kommen, vielleicht geht dem einen oder anderen dann mal ein Licht auf!

  • Schloss Lichtenstein ist nach wie vor bedroht:

    http://www.swp.de/muensingen/lok…art5707,2836450

    Aber es gibt Widerstand:

    http://www.gea.de/region+reutlin…ein.4425707.htm

    http://www.gegenwind-hochfleck.de/one/index.php

    Warum kann man von derart bedeutenden und landschäftsprägenden Bauten nicht einfach die Finger lassen? Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Aber zugunsten der Windkraft wird ja leider so ziemlich alles zur Disposition gestellt.