Zunehmende Verschandelung der Kulturlandschaft durch Windräder

  • ..., und bei den "Lageenergiespeichern" begeben wir uns jetzt aber in die Welt der Science Fiction...


    Nicht unbedingt, es bedarf bei der Erzeugung und der Speicherung von Strom unkonventioneller und innovativer Ideen. Ob diese Ideen und Konzepte dann tatsächlich realisert werden können und ob sie auch das hergeben was sie versprechen muss erst danach geklärt werden. Wir befinden uns m.E. momentan in einer Strom und Gedankensackgasse, einerseits wollen wir die Preise günstig haben, die Umwelt schonen (zumindest behaupten wir das...) und auf endliche Energieträger verzichten (die Frage nach der Endlichkeit und die CO2 Fragen seien jetzt mal außer Acht gelassen...), andereseits steigen unsere Verbrauchskosten durch immer mehr elektrische Bequemlichkeiten an und wir sind nicht wirklich bereit auf etwas zu verzichten (und die Politik und Wirtschaft hilft uns auch ncht wirklich dabei...).

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • ... Nach deren Fertigstellung gibt es dann rund 500 Kraftwerke weltweit, was soll da der deutsche Ausstieg bewirken? ...

    Weil es dann 500 stationäre Atombomben gibt, höre ich auf, über Alternativen nachzudenken? Und stelle mir selbst eine stationäre Atombombe vor meine Haustür, weil es ja "alle Anderen" machen? Dann wären wir nicht besser als die Lemminge, die alle dem Ersten in den Abgrund folgen.

    Grüße
    Luftpost

    Einmal editiert, zuletzt von Luftpost (9. Januar 2015 um 22:42)


  • Mir stellt sich auch die Frage, welchen Sinn dieser Alleingang im weltweiten Maßstab haben soll - derzeit befinden sich weltweit rund 70 Atomkraftwerke im Bau, und die meisten entstehen zu dubiosen Sicherheitsbedingungen in China, Indien und Rußland. Nach deren Fertigstellung gibt es dann rund 500 Kraftwerke weltweit, was soll da der deutsche Ausstieg bewirken?

    Also ich würde das nicht als kompletten Alleingang bezeichnen. In dem Maßstab geschieht die Energiewende zwar nur in Deutschland, allgemein sind aber die erneuerbaren Energien auf den Vorschmarsch. Hier gilt es auch wettbewerbsfähig zu bleiben. Was bei den Solarplatten misslang kann bei Windenergie oder Speichertechnologien durchaus ein Exporterfolg werden. Der Vorsprung den wir uns gerade erarbeiten, mit all seinen Fehlern, kann später ein entscheidender Vorteil sein.

    Es wird sich verständlicherweise über die Subventionen von erneuerbarer Energie aufgeregt. Kernenergie ist aber auch eine Allgemeinlast die man nicht vergessen darf: Zwischenlagerung, Endlagerung, Rückbau der Reaktoren.. das wird noch viele Milliarden kosten. Da sehe ich die Steuern lieber 'grün' angelegt.

    Und zur Zukunft der Kernkraft gibt es eine recht anschauliche Grafik, welche ich als sehr beruhigend empfinde:


    Quelle

  • Was bei den Solarplatten misslang kann bei Windenergie oder Speichertechnologien durchaus ein Exporterfolg werden.

    Meinst Du? wo steht geschrieben, dass uns das nicht auch wieder von den Chinesen geklaut wird? Die Grafik zeigt lediglich die Prognose, dass die Stromgewinnung durch Atomkraftwerke vielleicht in 15 Jahren vielleicht auf das Niveau von 1980 sinken wird bei gleichzeitig exorbitanten Anstieg der Wind- und Solarenergie. Das grundsätzliche Problem des Flächenverbrauchs durch die angeblich sauberen Energien ist damit aber auch nicht gelöst. Des gleichen die Herstellung. Was nützt saubere Energiegewinnung durch Sonne, wenn die Module unter umwelttechnisch katastrophalen Bedingungen irgendwo in Fernost hergestellt werden? Der Stahl aus dem die WKAs sind, muss ja auch irgendwo verhüttet werden. Übrigens braucht man zur Stahlerzeugung nötigen Hitze Kohle, sonst kann nichts die nötige Energie liefern. Gesetzt den Fall wir könnten 100% auf erneuerbare Energien setzen, bleibt dennoch die Frage nach der Ökobilanz solcher Anlagen wenn man Herstellung, Transport, Flächenverbrauch etc. einrechnet. Wahrscheinlich käme dann raus, dass die Umwelt stärker belastet würde als man in 100 Jahren einsparen kann, sei es ausgestoßenes CO2 durch Transport und Produktion oder Beeinträchtigung der Flora und Fauna durch den Bau oder bei der Produktion eingetragene Schadstoffe.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Ein weiterer Etappensieg für einen unverstellten Pfälzerwald! Bei einem gestrigen Zusammentreffen der Unesco, lokaler Politik und der Energieversorger, die Windräder in Pfälzerwald planen, hat sich die Unesco mehr oder weniger dagegen ausgesprochen, da sie den Biosphärenreservatsstatus gefährdet sieht, wenn WKAs gebaut werden. Die Initiative Pro Pfälzerwald durfte 10 Minuten dabeisein, musste dann wieder raus, eine CDU-Abgeordnete aus der Südpfalz, die den ganzen Prozess als intranparent und undemokratisch bezeichnet hatte wurde ausdrücklich ausgeschlossen, soviel dazu. Jetzt hat man die geplante Anzahl der zu bauenden WKAs um 34 auf "...maximal 30..." reduziert. Wie doof ist das denn? Das zeigt einmal wieder, dass es nur um wirtschaftliche Interessen und nicht darum geht, das Weltklima zu retten. Wäre der Pfälzerwald für die Energiewende wirklich systemrelevant, müsste der Anteil der darin errichteten WKAs nicht wesentlich höher liegen? RLP hat ca. 20.000 Quadratkilometer Fläche, auf den Pfälzerwald entfallen ca. 1.800 Quadratkilometer, also grob 9%. Bei geplanten ca. 3000 WKAs im Land müssten dann im Pfälzerwald rein rechnerisch mindestens 250 errichtet werden, wenn eine Öffnung des Waldes für Windkraft unbedingt erforderlich wäre. Zieht man noch die bebauten Gebiete und die Ausschlusszonen ab, müsste der Anteil dann wohl noch viel höher liegen. Das war jetzt mal eine einfache Milchmädchenrechnung. Auf die 30 Anlagen im Pfälzerwald kann man da wohl auch gleich verzichten und anderswo 1, 2 mehr Anlagen bauen. Wie schon oft erwähnt ist er auch ausgesprochen windschwach:
    http://www.windatlas.rlp.de/windatlas/

    Die Unesco ist natürlich kein politisches Gremium um damit auch entsprechend zurückhaltend. Die Tatsache, dass sie sich aber gegenüber Sommer 2013 um keinen Zentimeter bewegt hat was ihre Position dazu betrifft, lässt aber hoffen.
    Ich hoffe, dass die Vernunft siegt und wir kein 2tes Waldschlösschenbrückenfiasko erleben. Der Biosphärenstatus ist nämlich das einzige was den Windwahn hier noch stoppen kann und wir keinen 2ten Hunsrück erleben müssen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (15. Januar 2015 um 09:17)

  • Heute wieder gute Nachrichten aus dem Pfälzerwald! Nachdem sich die Unesco ja mehr oder weniger klar gegen den Bau von WKAs im bewaldeten Teil des Biosphärenreservats, also über 95 %, ausgesprochen hat und den Status dadurch gefährdet sieht hat, rudert die regierende SPD in RLP jetzt immer mehr zurück. Jetzt hat sich der Fraktionsvorsitzende im Landtag Alexander Schweitzer eindeutig dagegen ausgesprochen. Die SPD vertritt die Meinung, dass WKAs auf keinen Fall den Status gefährden dürften. Theoretisch könnten sich die einzelnen Gemeinden darüber hinwegsetzen, ich glaube aber nicht, dass das der Fall sein wird, zumal 2016 Landtagswahlen anstehen. Die Regierung hat zudem die Möglichkeit, per Beschluss WKAs im Pfälzerwald schlichtweg zu verbieten. Zusätzlich ändert sich ab 2017 die Gesetzeslage nachdem nur noch rentable WKAs gefördert werden dürfen! Hört, hört, bis heute dürfen auch unrentable Standorte auf Teufel komm raus erschlossen werden, koste es was es wolle! Das ist ein Skandal, sollte eigentlich den Bund der Steuerzahler beschäftigen und bestätigt mich in der Ablehnung dieser einseitig auf die Windkraft ausgerichteten "Energiewende". Pikantes Detail am Rande: Auf die Frage, ob der Verzicht auf Windräder im Pfälzerwald beim Koalitionspartner, den Grünen, auf Verständnis stoße, sagte Schweizer der Bau von Windkraftanlagen werde nicht in der Landesgeschäftsstelle der Grünen entschieden. Das zeigt mir auch, dass die SPD vom kleinen Koalitionspartner die Schnauze voll hat.
    :harfe:

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    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (10. Februar 2015 um 10:30)

  • Bei der beispiellosen Verschandelung unserer ehemals wunderschönen Kulturlandschaft durch industrielle Windkraftanlagen, handelt es sich um eines der größten, mit widerwärtig schwarzrotgrüner Ideologie untermauerten Verbrechen an unserem Land überhaupt. http://www.huegelland.net/da_manifest.htm

    Wer dies nicht sieht und empfindet, muß sich allen Ernstes fragen lassen, was ihn in Foren wie diese führt, in denen es doch ganz besonders um ästhetische wie auch harmonische Stadtlandschaften, die früher unsere Städte geprägt haben, geht.

  • Es ist nie zu spät, schon garnicht bei solch leicht rückbaubaren Eingriffen. Die Menschen müssen endlich aufstehen und verhindern, dass die letzten Naturlandschaften auch noch geopfert werden. Der Pfälzerwald hat ja scheinbar beste Karten aufgrund seine Biosphärenreservatsstatus, wie sich gerade herauskristallisiert. Hier in RLP wurden die Menschen von der "Energiewende" geradezu überrollt. Innerhalb von sage und schreibe 3 Jahren, schossen die Dinger plötzlich wie Pilze aus dem Boden. Eine unheilige Allianz von Gemeinderäten, die nur ihre klammen Kassen auffüllen wollten, einer von den Grünen als Geisel genommenen SPD-Landesregierung und dem Windanlagenbauer JUWI, hat es geschafft das Gesicht von RLP binnen noch nicht einmal einer Legislaturperiode komplett zu entstellen. Zudem kamen die ersten 60m-Windrädchen noch recht niedlich daher und waren natürlich kein Vergleich zu den 200+-Meter-Monstern heute, die man 50 km weit sieht. Das Herumlavieren der SPD und die zunehmende Distanz zu den Grünen, zeigt mir auch, dass sie im Vorfeld der Landtagswahl, ihre Wiederwahl gefährdet sieht. Und es wird sie Stimmen kosten, die Leute sind stinksauer und die CDU WIRD das ganze im Wahlkampf ausschlachten. Unabhängig von Nürburgring und Co. Jetzt rächt sich die Planlosigkeit. Anstatt Konzentrations- und Ausschlusszonen von Anfang an festzulegen wurde munter drauf losgebaut. Die einzelnen Gemeinden durften machen was sie wollten und beeilten sich Flächen auszuweisen, damit ihnen das Geld in Form von Subventionen nicht flöten ging. So steht heute im Hunsrück alle 5 Kilometer ein Windpark, manche direkt nebeneinander.

    Noch eine Bemerkung zur Rentabilität. Heute bin ich 2,5 Stunden durch das schöne Zellertal gewandert. Von dort hat man mehrere Windparks, bis weit nach Rheinhessen gut im Blick. Etwa die Hälfte der Räder im Windpark Kahlenberg, jetzt ist er es nicht mehr, früher war er kahl, der das Tal inzwischen dominiert, drehten sich überbaupt aber sehr zaghaft, so ungefähr 2 Umdrehungen pro Minute. Nach einer Stunde drehte sich nichts mehr. Heute war ein ganz normaler ruhiger Tag, mit ganz leichtem Wind, wie so etwa 50 % der Tage bei uns. Wie bei einer solchen Windausbeute was für die Energiewende getan werden soll, erschließt sich mit nicht.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (10. Februar 2015 um 17:05)

  • Ich denke, dass zumindest in mittlerer Zukunft alle unrentablen Standorte und das wären in RLP 2 Drittel rückgebaut werden. Das gebietet schon die wirtschaftliche Vernunft, spätestens wenn die Subventionen auslaufen. Im Pfälzischen Lettweiler ist das schon geschehen. Die WKAs dort waren 10 Jahre alt und wurden an einem rentableren Standort wiedererrichtet. Das Gute an den Dingern ist ja das Baukastensystem. Wie man sie aufbaut, kann man sie auch wieder abbauen. Auch denke ich, dass bei Onshore-Anlagen eine stärkere Konzentration auf bestimmte Standorte erfolgen wird. Vielleicht ist das Wunschdenken aber hoffen kann man ja. Außerdem hoffe ich, dass sich die Situation in RLP zumindest durch einen hoffentlich erfolgenden Regierungswechsel in 1,5 Jahren entschärfen wird. Der Wahlkampf beginnt ja früher, unbequeme Entscheidungen werden da ja gerne bis nach der Wahl vertagt. Sollte die Klöckner mit der Forderung nach einem WKA-frein Pfälzerwald in den Wahlkampf gehen, werden ihr viel Stimmen zufliegen, das ist hier ein ganz heißes Eisen. Das ist jetzt zwar sehr regional gedacht, aber der Widerstand muss aus den Regionen kommen, die betroffen sind, nicht aus der Bundesebene.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Gerade habe ich gelesen, dass die lothringische Stadt Sarreguemines/Saargemünd, die direkt an der Grenze liegt, Widerspruch gegen den Strukturordnungsplan Westpfalz erhoben hat. Die offenbar ästhetisch-sensibleren Franzosen wollen sich den Ausblick nicht durch Windräder verbauen lassen!
    Nur so am Rande :applaus:

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  • Ein großer Tag für den Pfälzerwald und ein Sieg der Vernunft, der Ästhetik der Natur- und Heimatliebe!
    Die Unesco hat deutlich gemacht, dass Windkraft im Pfälzerwald und der Status als Biosphärenreservat nicht vereinbar sind.
    Damit sind die WKAs im Pfälzerwald gestorben. die Städte Landau und Annweiler, die Hauptinitiatoren, haben auch prompt angekündigt die Pläne nicht mehr weiter zu verfolgen.
    :biggrin:  :thumbup:  :harfe:  :applaus:

    Nicht nur in Pflege- und Kernzonen, sondern auch in den Entwicklungszonen, die 70% des Biosphärenreservats ausmachen, wird es demnach und laut Unesco keine Windräder geben. Dennoch muß man jetzt aufpassen, dass nicht Schlupflöcher genutzt werden. Die ganz im Norden verlaufende A6 könnte sich zu einem solchen entwickeln. In der Tat beeinträchtigt hier der Autobahnlärm das Biosphärenreservat sehr. Auch ist nur vom bewaldeten Teil des Reservats die Rede. Gerade der Süden, der Wasgau, weist viele umbewaldete Freiflächen auf. Da jedoch gerade dieser Teil mit seinen Wiesentälern, Felsen und Burgen zu den touristisch aktivsten und interessantesten in Pfälzerwald zählt, sehe ich das eher entspannt.
    http://photography.philipp-hetzler.de/wp-content/upl…09/DSC_0007.jpg
    http://images.fotocommunity.de/bilder/landsch…89a7f4c981d.jpg

    Sorge bereitet mir etwas, dass man das Schlupfloch Verkehrsbelastung an der A6 jetzt dazu nutzen könnte, hier ein Winradspalier zu errichten.


    Freuen wir uns jetzt aber erstmal, dass dieser Blich erhalten bleibt:
    http://propfaelzerwald.de/wp-content/upl…07/PW_Luitp.jpg

    und uns Das:
    http://www.gegenwind-vogelsberg.de/wp-content/upl…05/DSC_0063.jpg

    erspart bleibt!

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    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (23. Februar 2015 um 11:49)

  • Ein großer Tag für den Pfälzerwald? Wohl kaum. Ich kann deinen Optimismus leider nicht teilen, Pfälzer Bub. Leider hat sich die Unesco als zahnloser Tiger entpuppt indem sie geäußert hat, dass in den bewaldeten Schutzzonen des Pfälzerwaldes Windräder tabu sein sollen. Besser wäre es gewesen, sie hätte klipp und klar gesagt, dass der ganze Pfälzerwald bleiben solle, um den Unesco-Status nicht zu verlieren. Nun werden zahlreiche Gemeinden erst einmal enttäuscht sein und sich die Wunden lecken. Doch schon bald wird die Jagd der Planer, Lokalpolitiker und Investoren losgehen nach den Standorten, die für die Windkraft doch noch in Frage kommen könnten. Es also ausgelotet werden, was noch geht. Mit der Entscheidung ist dem Pfälzerwald also in keinster Weise gedient, denn 200 Meter hohe Riesenrototen lassen sich nun einmal nicht verstecken. Und eins ist sicher: Die nächste Windradgeneration wird wohl noch höher werden...

    Keine Bedenken an bestimmten Stellen
    Windkraftanlagen
    sind auch künftig möglich, aber nur noch an speziell ausgewiesenen
    Orten. So hat das Unesco-Komitee keine Bedenken gegen Windräder in den
    sogenannten Entwicklungszonen des Biosphärenreservats außerhalb der
    zusammenhängenden Waldgebiete und entlang der Autobahn 6. Die
    CDU-Landtagsfraktion forderte, dass es im kompletten Reservat keine
    Windräder geben solle. CDU-Fraktionsvize Christian Baldauf sagte, es
    dürfe keine Windräder zulasten des Naturschutzes geben.

    Quelle: http://www.swr.de/landesschau-ak…5113026/7p3x67/

    Nach der Entscheidung des Unseco-Kommittees gab es Zoff im Mainzer Landtag:

    Mainz (dpa/lrs) - Der Ausbau der Windkraft hat im Landtag von
    Rheinland-Pfalz einmal mehr für Streit gesorgt. Die CDU-Abgeordnete
    Christine Schneider warf der rot-grünen Landesregierung am Donnerstag
    eine verfehlte Naturschutzpolitik vor. Sie forderte, im
    Biosphärenreservat Pfälzerwald komplett auf Flächen für Windräder zu
    verzichten. «Schützen Sie den gesamten Pfälzerwald», sagte Schneider.


    Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) und das Unesco-Nationalkomitee
    hatten zuletzt betont, dass in den bewaldeten Schutzzonen des
    Pfälzerwaldes Windräder tabu sein sollen. Gegen Windräder in den
    sogenannten Entwicklungszonen des Reservats außerhalb der
    zusammenhängenden Waldgebiete hat das Unesco-Komitee indes keine
    Bedenken.


    Der SPD-Abgeordnete Alexander Fuhr sagte: «Die CDU in Rheinland-Pfalz
    will verhindern, dass die Energiewende ein Erfolg wird.» Von einem
    unregulierten Ausbau der Windenergie könne keine Rede sein. In einem
    waldreichen Land werde bis zu einem gewissen Maße auch Windenergie im
    Wald benötigt. Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) warf der
    Unions-Fraktion vor, das Thema Klimaschutz zu ignorieren. «Sie haben
    offenbar nicht richtig verstanden, um was es geht.»
    Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/politik/rheinl…ag_15054552.htm

    Der letzte Satz sagt für mich alles: Eveline Lemke (Grüne) warf der
    Unions-Fraktion vor, das Thema Klimaschutz zu ignorieren. «Sie haben
    offenbar nicht richtig verstanden, um was es geht.

    Frau Lemke offenbar auch nicht, sonst würde sie sich zusammen mit Umweltministerin Höfken für den Schutz des Pfälzerwaldes einsetzen. Diese Haltung ist völlig ignorant und zeigt wieder einmal, wie ernst es den so genannten Grünen mit dem Schutz derartiger Gebiete ist.
    Für mich ist klar: Solange Rheinland-Pfalz von diesem unsäglichen Trio infernale (Dreyer, Höfken und Lemke) regiert wird, wird sich so shcnell nichts ändern und die völlige Industrialisierung der schönsten Landschaften dieses Bundeslandes wird weiter vorangetrieben. Denn nicht nur den Pfälzerwald glt es zu schützen,sondern auch andere herausragende Kulturlandschaften wie die Vulkaneifel (Jacques Berndorfs Protestbrief wurden leider ignoriert) sollten windradfrei bleiben. Auch das Moseltal ist gefährdet:

    http://www.swr.de/landesschau-ak…5130260/kruhii/

    Und nicht einmal im Kulturerbe Mittelrheintal haben es die Verantwortlichen bisher nicht vermocht zu verhindern, dass Windräder vom Tal und vom Rheinsteig aus zu sehen sind. Erinnern wir uns: Da wurde eine groß angelegte Sichtachsenstudie in Auftrag gegeben, die besagte, dass Windräder auch in den Randbereichen stören. Nun sahen einzelne Gemeinden, die Windräder bauen wollten, ihre Felle schwimmen und kündigten an, aus dem Zweckverband Kulturerbe Oberes Mittelrheintal auszutreten.
    Die Stadt Boppard sah zu Recht die Umgebung durch die geplanten Windräder bei Kratzenburg gefährdet und wollte dagegen juristisch vorgehen. Dann verzichtete man plötzlich auf eine Klage und nun erfährt man, dass Boppard eigene Windparks errichten lassen will. Es ist zum Kotzen!!!

    Jeden Tag erfährt man neue Horrormeldungen, was Windräder angeht. Egal wo man hinschaut, überall sprießen sie wie Pilze aus dem Boden und machen vor keiner noch so schönen Gegend halt. Gefährdet sind u.a. die Bruchhauser Steine im Sauerland, Kloster Corvey, das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, der Thüringer Wald usw., usw.


    Diese Seite gibt einen recht guten Einblick über die laufenden Projekte (Sammlung von Presse-Links zum Thema aus ganz Deutschland):
    http://www.now-neuanspach.de/presse/presse-…ft-deutschland/

  • Die Stadt Wolframs-Eschenbach sieht ihr historisches Stadtbild beeinträchtigt, wenn in der Nähe neue, bis zu 200 Meter hohe Riesenrotoren gebaut werden. Nun soll es vor Gericht gehen:

    http://www.nordbayern.de/region/ansbach…rader-1.4212577

    Ich bin gespannt, wie das Ganze ausgehen wird. Aber warum sollte die Verhinderung der Windräder bei Wolframs-Eschenbach gelingen, wenn man es nicht einmal geschafftt hat, das einzigartige Stadtbild von Rothenburg ob der Tauber vor solchen Beeinträchtigungen zu bewahren?

    Außerdem stehen bereits drei Anlagen in der Nähe, so dass man sagen wird, dass Stadtbild sei eh schon verschandelt.

    http://www.fw-wolframs-eschenbach.de/weitere-windkr…-unserer-stadt/

  • Aber warum sollte die Verhinderung der Windräder bei Wolframs-Eschenbach gelingen, wenn man es nicht einmal geschafftt hat, das einzigartige Stadtbild von Rothenburg ob der Tauber vor solchen Beeinträchtigungen zu bewahren?

    Die Möglichkeit besteht, schließlich wurden schon mal Windräder in Bayern (sogar auch in Mittelfranken, nämlich bei Neunhof bei Lauf) wegen Denkmalschutz gestoppt: http://n-land.de/lokales/lok-de…ml#.VPiVPoHGKrU. Es kommt wohl immer auf den Einzelfall an, aber unmöglich ist es nicht.
    Ob seitdem die Rechtslage (abgesehen von der 10H-Regelung) gleich geblieben ist vermag ich freilich nicht zu beurteilen.

  • Der Unterschied zwischen dem Mittelrheintal und dem Pfälzerwald ist der, dass der Pfälzerwald eine große Fläche ist, die unter dem Schutz der Unesco steht, das Mittelrheintal ein langgestrecktes Tal. Was ausserhalb dieser Zone passiert, darauf kann die Unesco nur bedingt Einfluß nehmen, nämlich nur dann, wenn entscheidende Sicht- und Blickbeziehungen zerstört würden. Da die Windräder auf den Höhen stehen und von unten, leider muss man sagen, nicht zu sehen sind, kann der Windkraftwahnsinn ungebremst zuschlagen. Darüber hinaus kann die Unesco nichts gegen Blödheit ausrichten, sie ist leider kein politisches Gremium. Wenn die Landesregierung und die betroffenen Gemeinden "pfeif auf den Status" sagen, kann sie nichts machen. Im Fall Pfälzerwald haben die Städte und Gemeinden ihren Rückzug erklärt und die Landesregierung einen Schwenk vollzogen, ich bin da wirklich guter Dinge.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Das Erzgebirge möchte Welterbe werden. Das könnte dem Ausbau der Windenergie Grenzen setzen.

    Es geht um besondere historische Sichtachsen, die nicht beeinträchtigt werden sollen:

    http://www.sz-online.de/sachsen/windra…be-3074785.html

    Allerdings lässt diese Äußerung aufhorchen:

    Wir haben die Zahl solcher Sichtachsen bewusst gering gehalten. Da geht
    es unter anderem um den Blick auf die historischen Innenstädte von
    Annaberg-Buchholz, Marienberg, Schneeberg oder auch Freiberg von
    bestimmten Positionen aus, auf Bergbauhalden oder Schachtanlagen wie in
    Oelsnitz, wichtige Gebäude wie das Bergarbeiterkrankenhaus von Erlabrunn
    oder das Lauensteiner Schloss. Insgesamt haben wir etwa 20 solcher
    Ansichten benannt.

    Also knickt man auch hier wieder vor der Windindustrie ein, möchte den den Kommunen ein Hintertürchen offen halten, damit doch noch möglichst viele Windparks entstehen können. Wann hat dieser Wahnsinn denn endlich ein Ende, wann kommen die Leute endlich zur Vernunft. Muss man denn wirklich jeden Winkel dieser Republik zupflastern?

  • Ich hoffe spätestens 2017, denn dann dürfen nur noch rentable Windparkprojekte gefördert werden. Es ist ohnehin ein Skandal, das dem heute noch nicht so ist. Eine Gemeinde wird sich also in Zukunft besser überlegen, ob sie das Risiko einen Millionengrabes eingeht. Heute ist es ja noch egal, denn das Geld fließt ja ohne Rentabilität.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.