Meldungen aus Griechenland

  • Bei den Unruhen und Aufständen in Athen im vergangenen Monat wurde unter anderem das "Attikon", ein prächtiges altes Kinogebäude - durch Brandstiftung zerstört. :weinen:
    Das Gebäude wurde vom begnadeten deutsch-griechischen Historismus-Architekten Ernst Ziller in den Jahren 1870-1881 errichtet und dürfte wohl vollständig ausgebrannt sein.
    Ein Jammer und eine Schande ist es vor allem wegen des großartigen Inneren des Baus; aber seht selbst:

    Fr33dom: Attikon (1870-2012) - One of the most beautiful houses of Athens

    Aττικόν (1870-2012)

    Trust your Tennant

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Sehr bedauerlich. Man kann nur auf eine irgendwann erfolgende Wiederherstellung hoffen. Es wird allerdings wohl leider nicht bei diesem Verlust bleiben, wenn Europa noch unruhiger wird. In Deutschland, dies ist der "Vorteil" unserer Stadtbilder, dürften indes viele Glaskästen weitaus gefährdeter sein, als solche historischen Gebäude.

  • Vielleicht war das auch ein Akt des Versicherungsbetruges bzw eine warme Abtragung zur Umgehung des Denkmalschutzes, wer weiß? In solchen Tagen gelingt manches leichter.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ob es so etwas wie einen Denkmalschutz in Griechenland überhaupt gibt?
    Als ich mal in Saloniki war, fiel mir sofort auf, daß es inmitten von
    Unmengen von Neubauten (meist in schlechtem Zustand) noch einige
    historische Gebäude gab - mal osmanischen Ursprungs (Moscheen), mal
    griechischen Ursprungs (Kirchen).

    Während die Kirchen meist sehr gut renoviert waren, ließ man sämtliche
    osmanischen Gebäude einfach verfallen, manches war schon eingestürzt...
    Fotos kann ich gern mal nachliefern.

    Ach, und außerdem ist mir aufgefallen, daß in Saloniki das Preisniveau
    generell um einiges über dem in Stuttgart lag, bei einem Bruchteil der
    Wirtschaftleistung. Wie das finanziert wurde, wissen wir inzwischen...

  • So etwas wie Denkmalschutz gibt es wohl auch in Griechenland, aber wahrscheinlich ist es dort noch einiges einfacher als bei uns, ihn auszuhebeln. Ich glaube, dass in Griechenland das Bewusstsein, dass alte Gebäude schützenswert sind, ebenfalls noch deutlich geringer ausgeprägt ist als bei uns (und bei uns ist dieses Bewusstsein ja auch nicht gerade übermächtig) . Das ist wohl das Hauptproblem und der Grund dafür, dass eine Stadt wie Thessaloniki heute weitgehend modern daherkommt. An der Promenade zum Beispiel standen früher viele kleine hübsche Häuser aus dem 19. Jahrhundert mit nur zwei oder drei Geschossen, die dann im Laufe des 20. Jahrhunderts abgerissen wurden, um große Gebäude zu bauen, die möglichst viele Mieter aufnehmen können.
    Was den Verfall der osmanischen Gebäude angeht, den saudadegostosa erwähnte, so betrifft die dahinter steckende Einstellung, dass nur das, was aus der eigenen Kultur kommt, schützenswert ist, auch einige antike Stätten. Während etwa die altgriechischen Ruinen gepflegt und erhalten werden, verkommen die römischen Überreste oftmals und werden allmählich von der Natur wieder verschlungen. Das lässt sich beispielsweise in der ehemaligen Stadt Nicopolis, nahe der Ionischen Küste, sehen, die einst eine der größten Städte des Römischen Reichs war.

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • In Griechenland plannen mehrere Privatpersonnen den Koloss von Rhodos wiederaufzubauen.
    Das Gebaeude soll als Erdbebensicheres Buero/Kultur/ Leuchtturm ueber der Hafeneinfahrt
    gebaut werden. Wegen der neuen Schiffsgroessen ist das Gebaeude grosser geplannt als das Original von der Antike.
    Derzeit wird nach den 270 Mio Dollar gesucht, um das Vorhaben umzusetzen.


    http://www.businessinsider.com/#ooid=tjN2UxMD…XQIRYGOq7K-UAYP

  • Der Link geht nur auf die Webseite. Schade.

    der Titel ist: Architecs plan on reconstructing one of the seventh world wonders.....only bigger
    Bei der Design spalte von Videos


    Das Hochhaus soll mit Glass verkleidet warden das wiederum mit Goldenen Solarzellen versehen wird.
    Dadurch erscheint die Figur wie aus Bronze. In den Handtuch ist ein driter Eingang.

    Die Strucktur ist durchgeplannt von mehreren Architekten.

  • Schauderhaft. Na ja, was soll aus dem heutigen GR schon kommen...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Witzig gemachtes Rekonstruktions-Video über die 2'500 jährige Geschichte des Parthenontempels auf der Akropolis:

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    Zuerst dachte ich "nein, nicht schon wieder ein Helikopterfilmchen über eine Rekonstruktionsvisualisierung, wo es einem schwindlig wird...". Aber die chronologische Abfolge der Bau- und Nutzungsgeschichte des Tempels sind anschaulich dargestellt. Ein bisschen eine zu dramatische Musik dazu... und wer mit Englischer Literatur nichts anfangen kann, kann schon bei 5 Minuten aufhören zu schauen.

  • Eine grossartige Wiederbelebung gab es in der makedonischen Hauptstadt Thessaloniki: Ein einstiges,1937 erbautes Tabak-Geschäftsgebäude im Art-Deco Stil wurde nach langem Verfall in ein stilvolles Hotel umgewandelt. :applaus:


    Vanoro Hotel Saloniki


    Vorher/Nachher

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ein weiteres Zeugnis verschwenderischen, unnachhaltigen Gebahrens im modernistischen Bauen: das einst prestige-trächtige Olympiagelände von Athen, das für die Sommerspiele 2004 errichtet wurde, liegt seit Jahren brach und verrottet. Nun wird ein Teil davon abgerissen (natürlich) und überbaut. Mit Casinos, Hotels und diversen Vergnügungsstätten. Brot und Spiele, the Show must go on... :whistling: Selbstredend gibt man sich dabei einen ach so sensiblen Anstrich im Umgang mit der Natur und der Stadt, während dort das höchste Hochhaus des Landes entsteht (über einige der Probleme damit, siehe dieser Artikel).

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