Meldungen aus Italien

  • Das habe ich gestern im Radio gehört. - Meine Schwester ist sauer. Die war vor einer Woche noch in Rom, als der Brunnen gesperrt war. :biggrin:

    Das Vorher-Nachher Bild ist interessant. Der Brunnen, und das Haus im Hintergrund, sah gar nicht sanierungsbedürftig aus. Jetzt ist das alles viel zu hell, zu sauber und steril. Finde ich nicht mehr so schön. Es wird einige Zeit dauern, bis sich wieder etwas "Schmutz" abgesetzt hat.

  • Das ist echt mal eine innovative Idee! Hut ab! In Italien stehen solche verlassenen Immobilien ja auch massenweise herum, die Italiener hatten gottseidank nie die Manie, alte und etwas heruntergekommene Häuser sofort abzureißen, sondern haben sie einfach stehen gelassen (die deutsche auf Sauberkeit und Ordnung bedachte Erziehung lässt so etwas leider nicht zu...).
    Unverständlich finde ich nur, dass Interessenten jünger als 40 sein sollen, da die Gebäude nicht als Geldanlage gedacht seien... eine ziemlich unlogische Argumentation, was hat das Alter damit zu tun? Außerdem werden sich wohl eher Leute im mittleren oder etwas fortgeschrittenen Alter für so etwas interessieren bzw. auch das nötige Geld für die gewünschten Restaurierungen haben. Trotzdem eine sehr gute Idee! Viel Glück!

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Und das ist ja gerade das "Hirnrissige" in der deut. Gesellschaft: Man umgibt sich mit hässlichen Neubauten, richtet sich mit hässlichen IKEA Möbeln ein und fährt nach Italien, um schöne alte Städte zu bewundern...

    Ich möchte in diesem Zusammenhang den weiter oben in diesem Thread stehenden Satz zitieren, der meiner Meinung nach den Nagel hundertprozentig auf den Kopf trifft.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Wie kann es sein, dass die Polizei am Trevi-Brunnen so unaufmerksam ist und er im Brunnen stehen und die Farbe in ihm verteilen kann? Normalerweise sind die Patrouillen dort so wachsam, dass sie sofort eingreifen, sobald jemand mit irgendeinem Körperteil über den Brunnen ragt. Sie verhindern die meisten selbst noch so gut geplanten kleinen Münzdiebstähle. Wie er da ganz in Ruhe die Farbe verbreiten kann, ist mir ein Rätsel.

  • Durch den spektakulären Fund von römischen Goldmünzen in Como habe ich mal nachgeschaut, bei welchen Abrissarbeiten diese gefunden wurden. Offenbar abgerissen wird ein Theater aus dem 19. Jahrhundert, das Teatro Cressoni von 1870. Bei Wikipedia Italien steht, dass die Außenmauern des Gebäudes immerhin erhalten bleiben, es aber im Inneren komplett entkernt wurde. Hoffentlich stimmt wenigstens das. Auf einer Webseite wird nämlich noch für eine Unterschriftenaktion geworben, dass das Haus nicht für einen Parkplatz oder eine Moschee abgerissen werden soll. Auf der Facebook-Seite ist nicht zu erkennen, inwieweit die Fassade stehen geblieben ist.

    Hier ein Bild vor dem Abriss: https://it.wikipedia.org/wiki/Teatro_Cr…trocressoni.jpg

  • Ich bin gerade in derToskana im Urlaub. Nachdem was ich bisher so gesehen habe, sind die Italiener nicht so abrisswütig. Ich sehe immer wieder, wie wirklich heruntergekommene Gebäude liebevoll restauriert und wiederhergestellt werden. Bin mal guter Hoffnung, dass die Fassade erhalten bleibt.
    Natürlich gibt es speziell in den Touristenzentren oder den Außenbezirken der Altstädte auch genügend Bausünden aus den 60er und 70erJahren.

    Ciao

  • Geisterstädte Italiens | ARTE Re:

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  • Demographischer Wandel, schwache Wirtschaftsstrukturen und kaum Zuwanderung. Die Zukunft (ost-)deutscher Städte und Regionen wie dem Saarland. Bzw. die Realität. Wenn man sich Städte wie Zeitz, Bernburg, Finsterwalde o.ä. anschaut.

  • Ich habe diese Sendung auch gesehen. Ich habe in den letzten Jahren viele solcher Städtchen in der Toskana besucht. Es wäre mein Traum gewesen so zu wohnen. Leider haben meine Partnerin und ich, die perfekt italienisch spricht, uns vor einem Jahr getrennt. Somit ist dieser Traum leider zerplatzt.

  • Mal wieder Architekten mit einer überhöhten Meinung ihres eigenes Könnens:

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    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Den Ausblick, den er genießt, versaut er anderen mit seinen schwarzen Schuppen samt überdimensionierten Fenstern. So kann man auch das Landschaftsbild schädigen. Wobei es natürlich noch viel, viel schlimmere Beispiele gibt.

  • Mit dem Geld für diese Alpenfestung hätte man locker ein oder zwei alte Bauernhäuser kaufen und sanieren können. Damit wäre allen gedient gewesen, der Denkmalpflege, dem Landschaftsbild und den Wohnbedürfnissen der Familie.

    Aber der Herr Architekt musste sich ja unbedingt selbst verwirklichen.

  • Regiomontanus Wer respektlos mit der Landschaft umgeht, der geht auch respektlos mit dem Gebäudebestand um. Insofern wäre ich mir ziemlich sicher, dass dieser Architekt dann halt seine riesen Fenster in ein altes Bauernhaus gerissen hätte. Das ist ein grundsätzliches Problem bei solchen Architekten, die keinen Respekt vor dem Bestand haben, die können auch mit solchem dann bei Umbauten nicht umgehen. Tausendmal gesehen, wo dann so angebaut wurde, dass der Altbau untergeht, oder bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden ist.

  • Im kalabrischen Mormanno wurde vor kurzem ein Kirchenneubau fertiggestellt. Nicht uninteressant, aber auch nicht unbedingt mein Fall.


    Zitat

    Im Inneren dominiert die Rauheit der Wände, als deren Gegenpart unter der Decke eine fragile und luftige Installation aus durchscheinendem, weißem Stoff ins Auge sticht. In zahlreiche Falten drappiert, greift sie nicht nur die äußere Form des Baukörpers auf. Vielmehr beziehen sich die Architekten hier eigenen Aussagen zufolge auch auf die Geometrie zweier barocker römischer Kirchen von Francesco Borromini, der San Carlo alle Quattro Fontane und der Sant’Ivo alla Sapienza.

    Apsidiales Kleeblatt - Kirche in Kalabrien von Mario Cucinella Architecs

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Im ligurischen Chiavari wurde die 1935/36 im Stil des italienischen Rationalismus erbaute Colonia Fara nach langem Verfall umfassend saniert.


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    Colonia Fara Chiavari - 2014-09-07 19.19.15

    Mauro Cicognini, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, attraverso Wikimedia Commons

    Vorher


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    Chiavari - torre Fara

    FC-1982, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, attraverso Wikimedia Commons

    Nachher

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.