Oldenburg (Oldenburg)

  • Neubauten in der Achternstraße

    In der Achternstraße wurden Neubauten errichtet:

    Anstelle eines 60er-Jahre Betonklotzes (Achternstraße 9-10) entstand dieses Haus:

    http://www.luehrmann.de/typo3temp/f3d47058a2.jpg

    Hier war früher Apollo ansässig: Einkaufen in Oldenburg: Apollo Optik

    Beim Abbruch lag die Traufseite von Haus Nr. 8 frei, im Kern ein älteres (spätmittelalterliches?) Fachwerkhaus:

    http://farm7.static.flickr.com/6198/6105580784_61e14f3e78.jpg

    Gleich nebenan, anstelle von Haus Nr. 7 http://www.comfort.de/typo3temp/GB/b11f71f2c4.jpg

    wurde ebenfalls ein Neubau (H & M ) erstellt: http://www.amg.centrum-gmbh.com/userfiles/imag…rnstr7/1-gr.jpg

  • Zumindest das Zweite sieht eindeutig nach einer Verschlechterung aus.

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Für mich wirken diese Neubauten Achternstraße 7 und 9-10 zu klobig. Die Fenster hätten um ein Drittel kleiner sein müssen. Die quadrige Fassadengestaltung ist ein guter Ansatz, aber kennen die heutigen Architekten eigentlich nur noch rechte Winkel? Ist ihnen das in den Hochschulen aberzogen worden, mit runden Formen zu spielen?
    Ein paar runde oder auch geschwungene Elemente hätten die Platzwände eleganter wirken lassen. Für nur vielleicht 15000 Euro mehr hätte man Leerschalungen herstellen und den Fenstern Segmentbögen statt gerade Stürze geben können. Aber so kommt die Gestaltungsqualität kaum über das Niveau eines Allerweltbaus hinaus. Schade!

  • In Oldenburg führt man immer noch einen obskuren Streit über ein Reiterdenkmal des Grafen Anton Günther. Dieser hatte Oldenburg durch geschickte Diplomatie vor den Wirren des 30jährigen Krieges bewahrt. Das Denkmal ist ein Geschenk von 2 Privatiers.

    Probestehen für Oldenburgs Grafen | NDR.de - Regional - Niedersachsen - Oldenburg/Ostfriesland
    Denkmal-Posse um Graf und Pferd | NDR.de - Fernsehen - Sendungen A - Z - Menschen und Schlagzeilen - Videos

  • Saxonia: vielen Dank für den Hinweis. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man ja glatt drüber lachen. Wie verbohrt müssen diese Dogmatiker sein, dass sie aus ideologischen Gründen ein solches Kunstwerk, das zur Stadtbildverschönerung beitragen würde und der Stadt zum Geschenk gemacht wird, nicht haben wollen! :gehtsnoch:

  • Habe mir die Filmbeiträge angeschaut. Wahrlich eine Provinzgroteske.

    Der Herr Kunstdirektor fabuliert etwas von der wahren Formfindung eines Kunstwerks. Nur, weshalb es künstlerisch illegitim bzw. "unkünstlerisch" sein soll, aus einem zweidimensionalen Bild eine dreidimensionale Skulptur oder Plastik zu erschaffen, wird er nie wirklich begründen können. Insofern ist sehr fraglich, ob dieser Herr wirklich "viel von Kunst versteht", wie in dem Beitrag behauptet. Seine Ablehnung liegt dann doch eher im irrationalen oder verbohrt-ideologischen Bereich.

    Und in dem anderen Beitrag erregen sich zwei ältere Typen gegen Feudalismus und bemängeln gleichzeitig, dass die Denkmalsfreunde nur 1000 neue Unterstützer ihrer Petition gefunden haben. Auch wenn sie in dem Fernsehbeitrag besser und unangemessen lange dargestellt werden, fragt man sich als Betrachter nun wirklich, wer wohl die größeren Reaktionäre sind: Diejenigen, die aktiv etwas für das Stadtbild und das geschichtliche Bewusstsein tun oder diese Hanseln, die im Jahr 2012 gegen "Feudalismus" herumkrakeelen und sich noch ganz toll dabei fühlen. :gehtsnoch:

  • Wirklich eine peinliche Geschichte, die die Oldenburger sich da leisten. Es spricht nicht gerade für die Stärke unserer Demokratie oder für ein gesundes Geschichtsbewusstsein, wenn das Denkmal eines seit Jahrhunderten toten Fürsten einen solchen ideologisch aufgeladenen Disput entfacht. Die Wirkung auf potenzielle Mäzene dürfte auch eher abschreckend sein. Wer gibt schon gerne viel Geld aus für ein Geschenk, gegen das sich der Beschenkte dann mit Händen und Füßen wehrt?! Statt Dankbarkeit zu bekommen, muss man sich auch noch Vorwürfe anhören. Dieses Verhalten lädt nicht gerade zu kultureller Wohltätigkeit ein...

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Wenn man sich so manchen Leserbrief zu Gemüte führt versteht man die Probleme mit denen Oldenburg und unsere Städte im allgemeinen zu kämpfen haben vlt besser.
    Berichterstattung zum Denkmal für Graf Anton Günther und über die kurzfristige Aufstellung des Reiter-Standbildes am Oldenburger Schloss am vergangenen Sonnabend

    Man kennt es ja New is always better
    Man sollte alle Reiterdenkmäler der letzten 2 Jahrtausende schleifen, sind sie doch ahistorische Kopien römischer Originale.... Reiterstatue Mark Aurels – Wikipedia

  • Weiter gehts mit der Oldenburger Provinzposse

    Hannover: Landtag gegen Denkmal - NWZonline.de

    In anderen Teilen der Republik werden Bürgerinitiativen gestartet um Geld für verlorene Skulpturen es öffentlichen Raumes reinzubekommen. In Oldenburg ist das Standbild sogar schon gegossen und trotzdem wirds wohl erstmal nix. Man könnte meinen Oldenburg liegt irgendwo in Brandenburg.

  • Das Gezänke um das Grafendenkmal ist letztendlich nur noch peinlich. Unverständlich, dass es nicht schon längst an dem vorgesehenen
    Platz vor dem Museum steht.

    Die abstrahierten, zeitgenössischen Drahtskelette, die an das gleiche Thema anknüpfen, gereichen der Stadt unbedingt nicht zur Zierde.

    Bei deren Aufstellung hat man wohl offensichtlich nicht gegen den bösen Feudalherren gewettert ?
    Grünwiesel lässt grüßen.

  • Ein grosses Bauprojekt steht in der Oldenburger Innenstadt an: Beim "Quartier am Waffenplatz" entstehen neue Gebäude mit Büros und Läden. Infolgedessen wird ein stark heruntergekommener Altbau mit in das Planungskonzept einbezogen. Das Gebäude wird zwar zuerst abgerissen, anschliessend aber originalgetreu wiederaufgebaut. Meines Erachtens das genau richtige Vorgehen. Das sahen auch die Architekten des neuen Quartiers so:

    Quote

    Architekt Alexis Angelis sagt: „Das Konzept sieht die Integration der historischen Fassade des Eckgebäudes Heiligengeistwall 10 vor, um die städtebaulich wichtige Torsituation, die seit vielen Jahren brach lag, wieder herzustellen und mit Leben zu füllen.“ Weil das Gebäude so lange im Leerstand vor sich hin gerottet war, empfahlen Gutachter auch mit Blick auf Standsicherheit und extremen Sanierungsaufwand den Abriss und Wiederaufbau des Denkmals. Die Fassade wird originalgetreu rekonstruiert und das Eckgebäude als eigener abgeschlossener Baustein in das Gesamtquartier integriert.

    Die neue restliche Bebauung des Quartiers ist übliche Investorenarchitektur, wobei das Gebäude rechts des Altbaus mit einer sorgfältigeren Dachgestaltung durchaus annehmbar wäre.

    http://www.nwzonline.de/oldenburg/wirt…,546809142.html

    http://www.angelis-partner.de/Quartier-am-Waffenplatz.669.0.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die innerstädtische Cäcilienbrücke von 1927, eine bemerkenswerte Hubbrücke, wird wohl bald abgerissen.
    Bleibt zu hoffen, dass ein offenbar angestreber möglichst originalgetreuer Wiederaufbau im Stile des Backsteinexpressionismus erfolgt und nicht doch in moderner Formen- und Oberflächensprache eine alte Oldenburger Wegmarke zum reinen Zweckbau verkommt.

    Cäcilienbrücke: Denkmalschützer stimmen Abriss zu

    Cäcilienbrücke wird abgerissen - Schifffahrtsamt hält originalgetreuen Wiederaufbau für möglich

    Audiobericht bei Radio Bremen

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Noch immer nichts Neues beim ehemaligen Kino am Wall, welches bis zur Schließung das älteste betriebene Kino Norddeutschlands war.
    Der abrisswillige Erb-Eigentümer (Ulrich Marseille) rührt sich nicht und die Stadt Oldenburg muss wohl weiter still halten.

    Quote

    Das Happy-End lässt auf sich warten: Seit Jahren tut sich nichts am Wallkino. Der Stadtverwaltung sind die Hände gebunden. Verschiedene juristische Möglichkeiten hat sie geprüft. Ist sie dabei zu zaghaft vorgegangen?

    Oldenburger Schandfleck Wallkino: Stadt ist hier nur Zuschauer - Nordwest-Zeitung

    Ansicht aus dem Jahr 2013:

    Bildquelle: Wikipedia, Urheber ''Faldrian', CC BY-SA 3.0

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Dieser Begriff "Schandfleck", ist mittlerweile ebenso nervig wie das ewige "Disneyland".
    Es ist für mich interessant zu erfahren, daß es im Denkmalschutz sehr wohl die Möglichkeit der Enteignung gibt. Leider leider wird dieser Schritt aber nie getan. Eigentlich sollte das bundesweit viel schneller der Fall sein. Sobald zu erkennen ist, daß der Eigentümer kein Interesse am Erhalt des Kulturgutes hat, - weg damit, enteignet!

    Sehr ärgerlich ist es in diesem konkreten Fall, weil der Besitzer mehr als wohlhabend ist. Die Sanierung dürfte für ihn ein Klacks sein.

  • ...da haben die aber wohl schlecht recherchiert. M. W. ist das Apollo-Kino in der Hannoverschen Limmerstrasse, 1908 eröffnet und noch immer als Studio für Filmkunst betrieben, das älteste Kino weit und breit... Hannover liegt doch in Norddeutschland?

    http://www.apollokino.de/?mp=Geschichte

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Interessante Überlegungen für die sehr unschöne Nordseite des Oldenburger Marktplatzes. Die dort nach den großzügigen Abrissen der 70er-Jahre entstandenen Klötze zwischen Achternstraße und Pistolenstraße sollen ggf. in absehbarer Zeit beseitigt werden.
    Und zumindest dieser Textauszug lässt eine Verbesserung und Abkehr von alten Sünden erhoffen:

    Quote

    Konkrete Entwürfe für den Neubau gebe es noch nicht. BLB Immobilien wolle den zentralen Bereich der Innenstadt durch das Projekt in zweistelliger Millionenhöhe städtebaulich aufwerten – ähnlich wie bei Projekten in Bremen. Elbin spricht von einer Rückbesinnung auf den alten Stadtgrundriss und sogenannte giebelständige Häuser. Die neue Architektur müsse an ursprüngliche Bauformen anknüpfen und sie sich gleichzeitig an zeitgemäßen Ansprüche orientieren. [...]

    Neues Quartier am Rathausmarkt geplant - Nordwest-Zeitung

    Auf der Marktplatzseite geht es um die Häuser N°4, 5 und 6; der bestehende Altbau rechts an der Ecke Achternstraße hat die N°7.

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Martina Nolte', CC BY-SA 3.0

    So viel Giebelständiges war zwar vor dem Krieg als Vorbild auch nicht mehr vorhanden, aber jede "Filigranisierung" des jetzigen Baubestands, nach welcher Vorgängerbebauung auch immer, wäre m. E. eine Verbesserung.
    Alt Oldenburg entdecken - Rund um den Marktplatz

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • An sich klingt das alles sehr gut. Doch gibt es in dieser Idee noch eine Menge "Wenn" & "Aber". Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mieter entscheiden. Und selbst bei einem baldigen Neubau, kann bei den Fassaden alles möglich sein. Versprochen wurde schon vieles. Ich freue mich erst, wenn gute Entwürfe auf dem Tisch liegen und das Projekt in trockenen Tüchern ist.

    Allerdings kann man die Bebauung nun wirklich nicht mehr verschlechtern. Andere Seiten des Platzes könnten ebenfalls eine Umgestaltung vertragen. Was hat man da in der Nachkriegszeit nur wieder alles falsch gemacht. :kopfschuetteln: