Oldenburg (Oldenburg)

  • Aktuell stehen scheinbar die denkmalgeschützen Bahnsteighallen in Oldenburg zur Disposition... ich hoffe nur, dass der Denkmalschutz hier nicht einknickt.

    Bahn will Oldenburger Bahnhofsdach abreißen (nwz.de))

    m.E. wird es bei der Bahn mit ihrer Vielzahl an historischen Bauwerken auch mal sowas wie ein Denkmalschutzbeauftragter o.ä. eingestellt wird, da scheinen ja wirklich lauter Kulturbanausen in der Planungsabteilung zu sitzen...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • ^
    Ein unglaublicher Skandal.
    Und jetzt darf das Eisenbahnbundesamt entscheiden ob abgerissen wird oder nicht? Seit wann kann der Denkmalschutz so einfach ausgehebelt werden?
    Wäre aus meiner Sicht Rechtsbruch.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Eine hervorragende Sache, welche sich gegenüber dem Oldenburgischen Staatstheater anbahnt.
    Bis zum Herbst nächsten Jahres, wird im Innenbereich des Gesamtprojekts 'Theatergärten' unter der Adresse Theaterwall N°20 ein traditioneller Neubau errichtet werden, welcher hocherfreuliche Maßstäbe setzt.


    Bildquelle:Lambert Lockmann Bau- und Immobiliengesellschaft mbH

    Projektseite 'Oldenburger Theatergärten' - Lockmann GmbH
    Separate Seite für den Neubau 'Theaterwall N°20 - Lockmann GmbH

    Hinsichtlich der ausführenden Architekten habe ich nichts herausfinden können.
    Im kleinen "blauen Haus", welches vor der Instandsetzung besetzt war, bin ich schon mal gewesen; ein echtes Schmuckstück ist das geworden.
    Das alte Speicherhaus Burgstraße N°5 wurde übrigens abgetragen und soll äußerlich in alter Form wiederaufgebaut werden.

    Aktueller Bericht in der NWZ
    Bericht aus dem letzten Jahr in der NWZ

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Übrigens, so ist der Streit um das Graf Anton Günther-Denkmal ausgegangen. Es durfte nicht in der Innenstadt aufgestellt werden, wird aber nun immerhin im öffentlichen Raum eine Stadtteils, wohl neben einer Autowaschanlage, gezeigt.

    Graf reitet nicht nach Oldenburg
    Stifter ziehen Angebot an die Stadt wegen anhaltender Debatte zurück
    http://www.nwzonline.de/oldenburg/graf…2100486878.html

    Nun In Kreyenbrück
    Anton Günther wacht jetzt über Autowaschanlage
    http://www.nwzonline.de/oldenburg/kult…1827216703.html

    https://www.facebook.com/35848922416240…?type=3&theater

  • Petition zum Erhalt der historischen Überdachung der Bahnsteighallen des Oldenburger Bahnhofs.

    Die Bürgerproteste inkl. Petition gegen den Abriss der historischen Gleishalle hatten wohl sehr guten Erfolg gehabt! :thumbup:

    Die DB lenkte ein und an einen Abriss der historischen Überdachung ist nun nicht mehr zu denken. Siehe der folgende Artikel:
    http://oldenburger-onlinezeitung.de/oldenburg/glei…-ein-18746.html

    Die angestrebte Billig-Lösung mit neuen Einzeldächern über den Gleisen ist vom Tisch! Suuuper!!!
    ^^^^^^

  • Das in Beitrag Nr. 09 bereits erwähnte Bauprojekt am Rathausmarkt, wird offenbar weiterverfolgt. In folgendem Zeitungsbericht wird ein möglicher Abriss und Neubau der schäbigen 1970er-Jahre Bauten erwähnt. Als Datum nennt man 2019. Wahrscheinlich beginnen dann die Abrissarbeiten, da die Mietverträge noch bis 2018 laufen.

    Von einer gegebenenfalls historisierenden Neubebauung, steht in dem Artikel allerdings kein Wort mehr.

    http://www.nwzonline.de/oldenburg/wirt…,229946954.html

    Nun habe ich noch eine Frage zum Bauprojekt "Theatergärten", das im Beitrag Nr. 13 beschrieben wurde. Hat hier irgendjemand aktuelle Informationen über den Bau? Im Netzt konnte ich dazu nichts finden. Eigentlich sollten die Arbeiten doch bald abgeschlossen sein. Das schöne Vorhaben wird doch nicht etwa gescheitert sein?

  • Im Oldenburger Stadtteil Kreyenbrück wurde im Juni ein sehr interessanter Bau fertiggestellt: Dabei handelt es sich um eine neue Supermarktfiliale des örtlichen Familienunternehmens aktiv & irma. Der Klinkerbau ist eine tolle Referenz an gelungene Bauten der 50er Jahre. :applaus:

    Zitat

    Den Höhepunkt der bisherigen Entwicklung markiert der im Juni 2016 eröffnete, 2.300 m2 Verkaufsfläche große Supermarkt in Oldenburg-Kreyenbrück (Bild auf der Titelseite). Der aus drei ineinander übergehenden kreisförmigen Baukörpern bestehende Markt ist mit seiner 9 m hohen Klinkerfassade und dem goldenen Schriftzug "Lebensmittel" eine Ikone der Supermarkt-Architektur. Die Form des Marktes antwortet auf die umgebende Bebauung im Stil der 1930er und 1950er Jahre und wurde auch deshalb gewählt, damit zahlreiche wertvolle alte Bäume nicht gefällt werden mussten.


    Schöner einkaufen

    Bilder von neun grad Architekten


    @Moderation

    Könnte jemand im Strangtitel die Bezeichnung in der Klammer löschen? Der Freistaat Oldenburg ist leider Geschichte :)

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Könnte jemand im Strangtitel die Bezeichnung in der Klammer löschen? Der Freistaat Oldenburg ist leider Geschichte

    Der amtliche Gemeindename ist "Oldenburg (Oldb.)". Darüber, ob der abgekürzte Namensbestandteil ausgeschrieben werden soll, können wir uns streiten. Das Abkürzen bedeutet aber, dass wir uns in jedem Einzelfall um die genaue Schreibweise kümmern müssen - und das ist sehr, sehr aufwendig! Die Abkürzungen werden auch von amtlichen Stellen nicht einheitlich gehandhabt.

  • Schöne Meldung aus Oldenburg: Der Altbau des ehemaligen Hotels "Zum Schlachthof" wurde nicht nur saniert, sondern es wurde auch der Zustand des Gebäudes vor dem Bombenangriff im September 1943 wiederhergestellt.

    „Zum Schlachthof“ nach historischem Vorbild saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die Sanierung und Rekonstruktion des ursprünglichen Daches und der Giebel sind ja richtig gut gelungen! :daumenoben:

    Wäre toll, wenn bundesweit sowie in den deutschen Nachbarländern viele solcher Altbauten nach historischem Vorbild saniert bzw. rekonstruiert werden würden.

  • Der Wettbewerb zur Neubebauung am Marktplatz ist entschieden. Man hat einen Entwurf vom Almdudler ausgewählt. Pseudo-Kleinteiligkeit mit disproportionalen, plumpen Giebelbauten! Das Ergebnis ist damit zeitgeistig, unambitioniert und letztlich provinziell - und schade natürlich!

    Der bisherige städtebauliche Missstand

    Dieses Architekturbüro soll den Neubau planen - NWZ

    Die anderen fünf Entwürfe hier:
    Alle sechs Entwürfe in Schlosshöfen zu sehen - NWZ

    Bürgermeinungen/Leserbriefe:
    Kontroverse zum Entwurf für Marktplatz - NWZ

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das ging jetzt aber schnell mit der Entscheidung. Der Siegerentwurf muss dringend überarbeitet werden. So wie er ist, wirkt das viel zu monoton. Diese ungeordneten Fenster finde ich einfach zum Kotzen.

    Hilmes Lamprecht gefällt mir da schon viel besser.

    https://img.nwzonline.de/rf/image_onlin…86--469x337.jpg

    Es war aber klar, daß die vollmundige Ankündigung, es werde historisierend gebaut, nicht in die Realität umgesetzt wird.

  • Hilmes Lamprecht gefällt mir da schon viel besser.

    img.nwzonline.de/rf/image_onli…bccdcb42bc86--469x337.jpg

    Das ist zwar 80er-Jahre-Frühpostmoderne, aber Du hast recht. Das ist noch der beste dieser Entwürfe.

    Der Sieger-Neubau ist jedenfalls in seiner Fassaden-losen Primitivität eher eine Verschlechterung. Mindestens eine teilweise Verklinkerung der Fassade sollte nachgearbeitet werden.

    Ein Leser hat das in diesem Fall treffend kommentiert:

    Zitat

    Die Gebäude Markt4/5 und 6 sind noch nicht einmal 50 Jahre alt und sollen abgerissen werden, weil sich eine Sanierung angeblich nicht rechnet. Die Lebensdauer von Architektur ist ja inzwischen erschreckend kurz. Im Interesse der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sowie aus Respekt gegenüber der Entwurfs- und Handwerksleistung aus dem Beginn der 1970er Jahre kann doch nur eine Weiterentwicklung und behutsame Fortschreibung des Bestandes in Frage kommen.


    Aber auch solche Meinungen werden geäußert (und ein anderer wertet sogar die ganze historistische Bebauung des Areals ab):

    Zitat

    Die teilweise Neugestaltung des Marktplatzes muss als einmalige städtebauliche Chance verstanden und genutzt werden. Mir erklärt sich nicht, warum das denkmalgeschützte Eckhaus unbedingt stehen bleiben muss. Denn ohne dieses wäre erst sicherlich eine gefälligere Planung möglich. Vor Jahren hat man das sog. Neckermann-Gebäude, feinster Jugendstil, ja auch abgerissen.

    Ich bin nicht der Meinung, dass das Carrè unbedingt im Baustil zu dem Vorhandenen passen muss. Gerade etwas völlig anderes, das den Blick auf sich zieht und so einen Drei-, bzw. Vierklang vom Schloss über Lambertikirche und Rathaus herstellt, könnte eine Klammer über Jahrhunderte sein und gleichzeitig eine Vision in die Zukunft.

    :kopfschuetteln:

  • Naja, es hat zumindest der beste unter den sonst noch viel schlechteren gewonnen. In Dresden wäre unter Garantie einer der Würfelentwürfe ausgewählt worden. Hier gibt es zumindest mal einen Giebel. Aber ihr habt natürlich recht, historisierend ist anders. Es zeigt aber auch wieder das eigentliche Problem, man betrachtet einfache Dächer heute schon als historisierend. Und das ist doch das eigentliche Dilemma.

    Wenn schon zentrale Elemente der Architetur wie Dächer als historisch gelten und man das schon als heraussragende Leistung beurteilt, diese wieder aufzugreifen, dann zeigt sich doch, wie sinnentleert die Moderne doch geworden ist. Hier liegt die Wurzel allen Übels. Wie will man noch Häuser gestalten, wenn schon Selbstverständlichkeiten nicht mehr selbstverständlich sind?

    APH - am Puls der Zeit

  • Das ist zwar 80er-Jahre-Frühpostmoderne, aber Du hast recht. Das ist noch der beste dieser Entwürfe.

    Dieser Entwurf von Hilmes Lamprecht gefällt mir ehrlich gesagt auch sehr viel besser als der Siegesentwurf, auch wenn letzterer Steildächer hat. Aber diese kalkige, sterile Fassadenfarbe sieht superlangweilig, und unambitioniert aus. Warum nimmt man keine Klinker, das würde dem historisierendem Stil doch viel näher kommen!? ?(
    Der Hilmes Lamprecht-Entwurf wirkt viel lebendiger und fügt sich ganz gut ins Straßenbild ein.
    Aber vielleicht überarbeitet man den Siegesentwurf hoffentlich noch und entscheidet sich für eine Klinkerfassade in warmen Farbtönen.
    Jedenfalls kann man aber froh sein, dass keine Klötze gebaut werden!!

  • Gegen den Siegerentwurft regt sich Widerstand, nicht nur aus der Bevölkerung: https://www.nwzonline.de/oldenburg/wirt…3893298337.html

    Zitat

    Auch die Stadtverwaltung zeigt in selten erlebter Offenheit ihr Unverständnis. „Wir heißen das Wettbewerbsergebnis nicht gut und fühlen uns von den Bürgern in unserer Einschätzung bestätigt“, sagte Baudezernentin Gabriele Nießen in der Sitzung des Bauausschusses. Auch Oberbürgermeister Jürgen Krogmann habe großen Redebedarf mit den Verantwortlichen der Bremer Landesbank. Abzuwarten sei die wirtschaftliche Realisierungsprüfung seitens der BLB.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Zur Erinnerung - So war die Aussage der Bremer Landesbank im Mai 2015:


    (...) Elbin spricht von einer Rückbesinnung auf den alten Stadtgrundriss und sogenannte giebelständige Häuser. Die neue Architektur müsse an ursprüngliche Bauformen anknüpfen und sie sich gleichzeitig an zeitgemäßen Ansprüche orientieren. (...)


    Es ist gut, daß nun auch die Ablehnung des geplanten Dudler-Entwurfs von Stadt und Politik geäußert wird. Dann besteht vielleicht noch die Möglichkeit einer Verbesserung.