Wuppertal - Von Elberfeld nach Heckinghausen - Allgemeines

  • Eine Wanderung von Elberfeld über Ostersbaum, Hardt, Unterbarmen, Rott, Sedansberg, Wichlinghausen nach Heckinghausen.


    Elberfeld, Viehof Arrenberg


    Elberfeld; Pestalozzistraße


    Pestalozzistraße / Friedrich-Ebert-Straße


    Elberfeld; Hofaue


    Elberfeld; Hofaue II


    Elberfeld; Hofaue III.


    Elberfeld; Rathaus


    Elberfeld; Jubiläumsbrunnen


    Elberfeld; Friedrichstraße mit evgl. Diakoniekirche (Kreuzkirche)


    Elberfeld; Gathe


    Elberfeld; Gathe II.


    Elberfeld; Holsteiner Treppe


    Elberfeld; Flensburger Treppe


    Elberfeld; Gathe III.


    Elberfeld; Gathe / Eckernförder Straße


    Elberfeld; Ehem. Schnürriemen-Fabrik in der Hagenauer Straße


    Elberfeld; Ehem. Schnürriemen-Fabrik in der Hagenauer Straße II.


    Elberfeld; Ehem. Schnürriemen-Fabrik in der Hagenauer Straße III.


    Elberfeld; Deewerthstraße


    Elberfeld; Grundschule Am Engelnberg


    Elberfeld; Bismarckturm auf der Hardt


    Blick von der Hardt auf den Bau der Konsumgenossenschaft Vorwärts-Befreiung (Klingt ein bisschen nach DDR)

    Elberfeld; Landgericht


    Evangelische Kirche Unterbarmen


    Barmen; Baptistenkirche "Eben-Ezer-Kapelle"


    Barmen; Gronaustraße


    Barmen; Schönebecker Straße mit Viadukt der Rheinischen Eisenbahnstrecke


    "REG" RheinischeEisenbahnGesellschaft (Wuppertaler Nordbahn genannt)


    Barmen; Ruine in der Schönebecker Straße


    Viadukt der Güterbahn "Loh - Hatzfeld"


    Barmen; Sanderstraße


    Barmen; Humboldtstraße


    Klinikum Barmen


    Klinikum Barmen II


    Barmen; Waldhof


    Barmen; Waldhof II


    Barmen; Rott


    Barmen; Sedansberg


    Barmen; Hochhaus Sedansberg


    Wichlinghausen; Evangelische Erlöserkirche


    Evangelischer Kirche Wichlinghausen


    Wichlinghausen-Mitte


    Wichlinghausen; Fürstenstraße


    Wichlinghausen; Fürstenstraße, Stuckdekor in einem Hausflur


    Bahnhof Wuppertal-Wichlinghausen


    Fachwerkbau in Heckinghausen

    Für weniger Ideologie!

  • Man hat ja trotz eingebildeter Neutralität immer Klischees im Kopf, und diese wurden bei meinen Autobahnfahrten durch Wuppertal auch immer (scheinbar) bestätigt: enges Tal, schlechtes Wetter, düsterer, etwas heruntergekommener Gesamteindruck.

    Um so erstaunter bin ich über diese schönen Bilder und auch die vorangegangenen Fotostrecken über das Briller Viertel und die Elberfelder Nordstadt!

    Für mich ist Wuppertal (vielleicht neben Wiesbaden) eine der wenigen echten, und zwar richtig positiven Überraschungen unter den westdeutschen Großstädten, die hier im Forum gezeigt wurden. Wirklich beeindruckend! Es fehlt noch ein etwas sensiblerer Umgang mit der einmaligen Schwebebahn und v.a. ihren Bahnhöfen. Diese Stadt hätte es echt verdient.

  • Die Wuppertaler Gründerzeit erstaunt mich immer wieder. Ein Jammer, dass die beiden Zentren versaut sind.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Laut der RP Zeitung ist die Stadt Wuppertal auf Platz 24. als sonnigste Stadt in der BRD


    Was nichts daran ändert, dass die Region um Solingen und Wuppertal im Staubereich der nordwestlichen Mittelgebirge zu den niederschlagsreichsten Ecken Deutschlands zählt - und Halle-[lexicon='Leipzig'][/lexicon] im Regenschatten des Harzes zu den trockensten! Und Platz 24 ist nun auch nicht wirklich weit vorne, gell? :wink:

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  • Sehr schöne Bilder! Mich interessieren immer die unbekannten Großstädte Deutschlands. Ich bin auch meistens überrascht weil man von diesen Städten keine Bilder im Kopf hat und deswegen nicht von den eigenen Erwartungen enttäuscht werden kann! Deshalb war ich wohl auch von Lübeck vor 3 Jahren maßlos enttäuscht, da das für mich immer ein Traumziel darstellte, bestimmt schon seit 20 Jahren. Da hatte sich einfach eine zu hohe Erwartungshaltung aufgebaut. Ähnlich ging es mir mit Weimar und Freiburg, obwohl beide Städte sicherlich zu den schöneren in Deutschland zählen. Sorry Youngwoerth, Freiburg ist eine sehr schöne Stadt, aber mir wurde sie im Vorfeld als eine Mischung aus Straßburg, Colmar und Heidelberg beschrieben, ein Vergleich, dem die Stadt objektiv betrachtet einfach nicht standhalten kann und es auch vor dem Krieg wahrscheinlich nicht konnte. Angenehm überrascht war ich dagegen von Braunschweig, Minden und Halberstadt, obwohl letztere ja keine Großstadt ist. Da hatte ich gar keine Erwartungen.
    Wuppertal erinnert mich irgendwie an eine ostdeutsche Stadt, wobei ich das nicht negativ meine, im Gegenteil! Irgendwo angesiedelt im Erzgebirge, Ostsachsen oder Thüringen. Mag auch an der pompösen Gründerzeit, dem dunklen Schiefer und an den schönen backsteinernen Industriebauten liegen. Vielleicht auch, weil das Stadtbild zwar recht gepflegt, aber nicht geleckt wirkt und immer noch deutliche Kriegsnarben aufweist.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • mir wurde sie im Vorfeld als eine Mischung aus Straßburg, Colmar und Heidelberg beschrieben


    Da hättest Du mal besser mich gefragt. :cool:

    Freiburg ist aber mehr als sein kriegszerstörtes Zentrum - die Besonderheit dieser Stadt sind für mich vor allem die weitläufigen Wohnviertel höchster Lebensqualität, die Stadtraumpflege und landschaftliche Einbettung.

    Von Lübeck war ich auch enttäuscht - da fand ich neben den drittklassig wiederaufgebauten Altstadtarealen auch viele Stadtviertel und den allgemeinen Pflegegrad des städtischen Raumes fürchterlich (zuweilen Straßen wie '93 im Osten, der Zonenrand lässt grüßen).

    Braunschweig konnte mich ebenfalls nicht überzeugen, zu gravierend der Nachkriegswahnsinn in diversen Abschnitten. Positiv überrascht war ich dort allerdings von der Anzahl erhaltener Bauten im Zentrum.

    Minden fand ich mittelmäßig. Halberstadt wiederum in seinen erhaltenen Bereichen genial, zuweilen faszinierender als seine berühmten Nachbarn. In Weimar war ich von der langweiligen Fußgängerzone und dem Marktplatz enttäuscht, andere Ecken fand ich wiederum sehr stimmig.

    Die ostdeutsche Assoziation in Sachen Wuppertal teile ich. Die Wuppertaler Gründerzeit ist erstaunlich prächtig, kleinteilig und detailverliebt und erinnert mich entfernt an manche Görlitzer Straße.

    "und es auch vor dem Krieg wahrscheinlich nicht konnte."

    Das wage ich, zu bezweifeln. Also mit Heidelberg garantiert.

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  • Deine Beobachtungen decken sich mit meinen was die genannten Städte betrifft. Und Freiburg hat mir trotzdem gefallen :biggrin: , hab's sogar meinen Eltern empfohlen, als die mal in der Gegend Urlaub machten, die fanden's auch sehr schön. Ein Tag ist natürlich zu kurz für einen umfassenden Eindruck, aber das Wetter war an dem Tag genial :rolleyes:. Besonders haben mir die Bächle, Unterlinden (heißt das so?) und die Straße, die auf das Martinstor von der Dreisam aus zu führt gefallen. Natürlich auch die Aussicht vom Schlossberg.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Gerade wenn das, von dem man wenig erwartet, einen so positiv überrascht, bleibt es einem als beeindruckend im Gedächtnis, ist ja mit anderen Dingen im Leben (Filme, Bücher usw.) genauso! Also werden mich wahrscheinlich Görlitz oder Heidelberg (bereits sehr positiv behaftet) eben nicht so "umhauen" können wie vielleicht Wiesbaden oder eben Wuppertal, von denen ich offen gesagt vor meinem Einstieg hier nix wesentliches gehört hatte, was aber natürlich auch an meiner Unbildung liegen kann...

    Nochmal zum Wetter: Das, was wir als "gutes Wetter" bezeichnen, wird nicht maßgeblich durch Gesamtniederschlagsmenge bestimmt (sonst läge München mit seinen vielen Sommergewittern und Starkregenereignissen deutlich hinter Hamburg und dem nordwestdeutschen Flachland mit seinem ineffizientem Nieselregen), sondern durch die Menge an Sonnenstunden, und da siehts -genau wie Youngwoerth sagte- für die Sauerlandstaulagen inkl. großer Teile des Ruhrgebiets und des bergischen Landes nicht so dolle aus. Lt. unten stehendem Link in ein Wetterforum (ich gebe zu, dass es da vielleicht valideres geben könnte), ist Wuppertal eine der sonnenscheinärmsten Großstädte Deutschlands:

    Wuppertal und Ruhrgebiet sonnenscheinärmste Gegend Deutschlands

    Wuppertal kommt hiernach -nach einer erhellenden Diskussion über die wohl ausgeprägten Schwächen der zugrundeliegenden Studie- optimistisch geschätzt wohl auf ca. 1300h Sonne im Jahr (wobei dies ein hochgerechneter Wert aus Werten von Umgebungsstationen ist, da die Stadt selbst nicht über einen offiziellen Sonnenmesser verfügt), das nicht eben sonnenverwöhnte Bremen z.B. kommt schon auf ca. 1500h/Jahr. Wesentlich besser sieht es nach Osten hin aus, schon Berlin und Dresden kommen in die Nähe von 1800h/Jahr, Spitzenreiter sind (für mich überraschend) die mecklenburgische und v.a. die vorpommersche Ostseeküste sowie (weniger überraschend) der Oberrheingraben mit Karlsruhe und Freiburg mit durchschnittlich zwischen 1900 und 2000h Sonne/Jahr.

    Erhellend hierzu auch Bernd Hussings Wetterseite.

    Entschuldigt den themenfremden Exkurs, das Ganze ändert natürlich nichts daran, dass ich das von der Stadt hier Gezeigte nicht beeindruckend fände!

  • Wuppertal erinnert mich irgendwie an eine ostdeutsche Stadt, wobei ich das nicht negativ meine, im Gegenteil! Irgendwo angesiedelt im Erzgebirge, Ostsachsen oder Thüringen. Mag auch an der pompösen Gründerzeit, dem dunklen Schiefer und an den schönen backsteinernen Industriebauten liegen. Vielleicht auch, weil das Stadtbild zwar recht gepflegt, aber nicht geleckt wirkt und immer noch deutliche Kriegsnarben aufweist.

    Definitiv ja! Wuppertal bietet immer überraschende Momente: mal glaubt man in Aue, Schneeberg oder Plauen zu sein, dann kommt ein bisschen Wiesbaden um die Ecke und ein klein wenig Wien und Lüttich sind auch dabei. Dann allerdings auch häufig blanke Depression.

    Die Innenstadt Elberfeld ist teilweise gar nicht sooo schlecht. Insbesondere die Wallstraße hat sich teilweise herausgeputzt und natürlich der Laurentiusplatz sowie die Straßen im Luisenviertel. Barmen-Zentrum hingegen ist klinisch tot! Bis auf das bombastische Rathaus gibt es im Grunde nur Billigarchitektur und Handyshops... "In Barmen wohnen die Armen - ihr Geld ließen sie in Elberfeld..."

    Für weniger Ideologie!

  • Interessant, in Elberfeld ist ja auch der Wuppertaler Hauptbahnhof. Dann definiert sich WU in erster Linie durch Elberfeld? Oder sind die beiden Zentren in Sachen Publikumsverkehr, Tourismus und Identitätsfindung auf Augenhöhe? Bin in Elberfeld mal ein Stück vom HBF in die Stadt geschlendert und fand es auch nicht so schlimm. Kam aber auch gerade aus Solingen und Remscheid. :biggrin:

    Sonnige Grüße aus Südwest. :tongue:

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  • Pfälzer Bub: Unterlinden ist zwar auch ganz nett, aber Du meinst sicher das hier: Freiburg im Breisgau

    Wenn Du mal wieder nach FR kommst, sag Bescheid, dann führe ich Dich ein bißchen rum...

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  • Sebaldt hat natürlich "selektiv" fotografiert, so zusammenhängend erhalten wie es hier in den Bildern scheint ist Wuppertal dann doch nicht.
    Aber: als Bergisches Manchester verfügt es über eine ungewöhnliche Fülle an Bauten der Industrialisierung, die anderswo längst verschwunden sind. Elberfeld und Barmen zusammen waren für eine sehr kurze Zeit um 1871 die 4. oder 5. größte Stadt im Deutschen Reich.

    Nachdem seit Mitte der 70er Jahre in Wuppertal eine für NRW ungewöhmlich hohe Zahl an Gebäuden unter Denkmalschutz gestellt wurde (heute wäre das politisch nicht mehr möglich), Bürgerinitiativen die weitere Zerstörung der Stadt z.T. verhindern konnten, hat die Stadt heute mit erheblichem Einwohnerschwund zu kämpfen, was man dem Stadtbild ansieht. Im allgemeinen ist Wuppertal nicht so gepflegt, wie es auf den Fotos scheint. Gerade in der verkehrsbelasteten Talachse B7 sind die Gebäudepreise im Keller (die Mieten auch), obwohl hier die schönsten Gebäude der Stadt stehen. In meiner Zeit in Wuppertal habe ich mir immer gewünscht, dass die B7 in zentralen Bereichen Freidrich-Engels-Allee und Friedrich Ebert-Straße als Fahrradstraße verkehrsberuhigt würde - leider wird dieser Wunsch immer an der Topographie der Stadt scheitern.

    Mal einige Beispiele für Gebäude, die in den 70er und 80er Jahren kurz vor dem Abbruch standen:
    - Hofeshaus Lütterkus-Heidt, Emilstr. 46 (von Sebald fotografiert, das ist einies der ältesten Gebäude der Stadt)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Heidt_%28Quartier%29

    - Die Friedrich-Engels-Allee, die Stadtstraße zwischen Barmen und Elberfeld aus der 2. H. 19. Jh. sollte einseitig abgerissen und verbreitert werden, was teilweise auch geschehen ist.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich-Engels-Allee

    Dabei wären auch die klassizistischen Haspelhäuser abgerissen worden - die Stadt hat sie dann nach langen Diskussionen zum Stadtarchiv aus gebaut - eines dieser Häuser (das linke) ist innen im Flur erstaunlich reich bestuckt.
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20070501200808

    - In Wuppertal gibt es aus den 60er/70er Jahren sogar Beispiele für versetzte Bergische Häuser: Das Wohnhaus der Fa. Barthels&Feldhoff von ca. 1790 wurde aus Oberbarmen (Berliner Str.) an die Friedrich-Engels-Allee versetzt. Heute wäre dies so nicht mehr denkbar.
    Haus Barthels – Wikipedia

    Wuppertal hat seit Jahren ein Problem mit ungenutzten Kirchen. In der Pauluskirche finden Vorlesungen der Bergischen Universität statt.
    Im Inneren ist diese Kirche leider nicht so gut erhalten, wie man von außen denken könnte.
    Datei:Wuppertal Pauluskirche.jpg – Wikipedia

    Ich bin gespannt auf weitere Fotos.

  • Interessant, in Elberfeld ist ja auch der Wuppertaler Hauptbahnhof. Dann definiert sich WU in erster Linie durch Elberfeld? Oder sind die beiden Zentren in Sachen Publikumsverkehr, Tourismus und Identitätsfindung auf Augenhöhe? Bin in Elberfeld mal ein Stück vom HBF in die Stadt geschlendert und fand es auch nicht so schlimm. Kam aber auch gerade aus Solingen und Remscheid. :biggrin:

    Sonnige Grüße aus Südwest. :tongue:

    Nun welche Stadthälfte schöner ist, das kommt ganz darauf an woher der Jenige stammt den Du fragst. Aber ich als Zugezogener würde sagen, dass definitiv Elberfeld in den letzten Jahren Barmen überflügelt hat. Elberfeld war auch immer schon einen Ticken reicher und pfiffiger als Barmen. Die ganz prächtigen Gründerzeitpaläste findet man eigentlich daher ausschließlich in Elberfeld. In Barmen allerdings ist die Friedrich-Engels-Allee sehr schön, die fast ausschließlich aus klassizistischen Bauten besteht. Jedenfalls zwischen der Haspeler Brücke und dem Engels-Haus. In Elberfeld ist auch das Kneipenviertel und viele Gallerien haben sich hier angesiedelt. Auch die Schwebebahn verkehrte ursprünglich nur zwischen dem Elberfelder Zoo und der Station Kluse. Erst 3 Jahre später gaben die Barmer mürrisch ihren Widerstand gegen dieses "Teufelswerk" auf.

    Die Elberfelder sind Rheinländer: rheinischer Natur, wenn auch etwas preußisch-protestantisch-unfröhlich, aber letztlich halt doch Rheinländer. Mal etwas lauter aber mit positiver Grundstimmung, gerne innovativ. Aber ab der Haspeler Brücke, wo Barmen beginnt, beginnt auch schon der märkische Menschenschlag: zurückhaltend, leicht demütig und alles hinnehmend, in Form der Barmer Genügsamkeit. Man mag Elberfeld zwar nicht, geht aber trotzdem dort einkaufen. Das erkennt man inzwischen auch deutlich. Ich erwähnte die Barmer Handyshops...

    Hier und da gibt es noch heute Sticheleien zwischen Barmern und Elberfeldern, die teilweise auch bis in die Kommunalpolitik getragen werden: "Ach... in Barmen wird wieder was renoviert - dann muß in Elberfeld aber auch was gemacht werden." Kommt allerdings Kritik von außen, ist man Wuppertaler!

    edit:

    Apollon

    Ja richtig, man kann in Wuppertal auch eine Tour des Grauens machen! Aber ich denke die Stadt hätte absolutes Potential. So viele zusammenhängende historische Viertel gibt es in Westdeutschland extrem selten. Ein klein wenig ziehen die Preise übrigens inzwischen wieder an. Denn der Düsseldorf-Boom kommt langsam im Westen der Stadt an. Allerdings wollen diese Leute scheinbar eher im Einfamilienhäuschen auf der grünen Wiese wohnen, statt im großbrügerlichen Ölbergviertel. Die Stadt Haan (zwischen Wuppertal und Düsseldorf gelegen) geht leider schon in handtuchgroßen Einfamlienhaus-Hucken unter.

    Für weniger Ideologie!

  • Ich kann mich nur anschließen: Diese Stadt hat enormes Potential!

    Natürlich gibt es unterirdische Ecken - aber in welcher Großstadt gibt es die bitte nicht??? Dafür gibt es hier aber daneben auch wunderschöne Quartiere, die so, zumal in dieser Region, andernorts nicht zu finden sind. Als Essener weiss ich, wovon ich spreche...

    Die Düsseldorfer können von solchen Vierteln, wie dem Briller etc. nur träumen. Die Villen und Grundstücke wären dort Millionen wert. Stadtbildtechnisch gesehen kommt selbst Oberkassel da nicht mit. Es wäre Wuppertal wirklich zu wünschen, dass es mittelfristig vom D´dorf-Boom profitiert. Immerhin gibt es mittlerweile Düsseldorfer Immobilienentwickler die in Elberfeld projektieren.

    Mir kommt die Stadt vor, wie ein matter und stumpfer Edelstein - man muss ihn nur ein wenig polieren, um ihn wieder zum glänzen zu bringen. Die Stadt sollte sich mehr als Historismus-Metropole in Szene setzen, ihr wahnsinns Wohnraumpotential bekannter machen und gezielte Aufwertungen vornehmen.

    Mich hat die Stadt längst in ihren Bann gezogen - wenn alles gut läuft, wohne ich in wenigen Monaten auch im Briller Viertel... :lachen:

  • aber in welcher Großstadt gibt es die bitte nicht???


    Na, da gibt es schon Unterschiede, die es zu differenzieren wert sind. ;)

    Wuppertals Problem ist - wie dank Kriegszerstörung so oft in Deutschland - ausgerechnet die Stadtmitte, und die prägt für gewöhnlich den Ruf einer Stadt nach außen. Ich glaube, Wuppertal würde deutlich besser dastehen, wenn es eine reine "Vorstadt", z.Bsp. von Düsseldorf wäre und es die Zentren nicht gäbe. Als reine Historismuswohnstadt höchster Güte hätte Wuppertal sicher einen deutlich besseren Ruf. Aber - da stimme ich Dir zu - Potential ist da, und zwar jede Menge. Ganz im Gegensatz zu den verlorenen Geschwistern Solingen und Remscheid. Aber wie soll das Potential genutzt werden - ohne Geld? Wuppertal zählt dummerweise zu den ärmsten und schuldenbehaftetsten Städten Deutschlands! Die Frage ist aber auch, was unsere Modernisten mit der Stadt anstellen würden, wenn Geld vorhanden wäre. ;)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Also, verglichen mit den Innenstädten der anderen Großstädte in der Region, find ich zumindest Elberfeld jetzt nicht herrausragend hässlich. Soll ich wirklich meinen, dass Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund "schöner sind"?? :crying: Selbst der Stadteingang vom Düsseldorfer HBf bis zur KÖ ist alles andere als repräsentativ.... In Köln muss man auch häufig besser weggucken... Allen gemeinsam ist eher, dass schön und hässlich nah beieinander liegen. Mit Fertigstellung des Döppersberges wird Wuppertal, was den Stadteingang angeht, da besser wegkommen. Neben den üblichen Nachkriegskaufhauskisten gibt es in Elberfeld doch auch sehr ansehnliche Architektur: Bahnhof, Reichsbahndirektion, Rathaus, von der Heydt-Museum, Kaufhof-Seitenfassade, qualitätvolle 50ér Jahre Gebäude am Wall, die heutige Nationalbank, Island, etliche Historismus Wohn- und Geschäftshäuser, alte Kontore in der Hofaue und selbst Zeitgenossen, wie P&C , grad im Bau an der Ohligsmühle und neues Parkhaus Hofaue kommen doch ansehnlich daher. Hier und da wäre mit ner Fassadensanierung schon ne Menge erreicht.

    Also, ich sehe durchaus, dass es wirkliche Dreckecken gibt - aber ich finde sie nicht derart schlimmer, als andernorts. Es ließe sich mit relativ wenig Aufwand manches auch schnell verbessern. Ich geb Dir recht: dass die Stadt kein Geld hat, ist nicht NUR negativ... :wink:

  • Natürlich, Wuppertal hat Potenzial. Im Vergleich mit dem Ruhrgebiet (Dortmund, Bochum...) ist die alte Bausubstanz in Wuppertal sehr viel interessanter. In Wuppertal stehen kleine Unternehmervillen noch und noch, genau so wie prächtige Rathäuser auch in den Vororten (siehe Vohwinkel im anderen Strang), und qualitativ hochwertige, wenn auch heute oft verunstaltete 20er-Jahre-Siedlungen, viele städtisch anmutende Bahnhöfe verschiedener Qualitäten von ca. 1850-bis ca. 1925. In dieser Dichte ist das in Deutschland selten. Wuppertal muss allerdings mühsam erschlossen werden. Dadurch dass es sehr zerklüftet ist, muss man die schönen Ecken regelrecht suchen. Manchmal taucht hinter einer Straßenbiegung, einer Anhöhe, einem Gebüsch... unerwartet eine solche Ecke auf.

  • Ich bin gespannt auf weitere Fotos.

    Anbei! :smile:


    Elberfeld; Katholische St. Suitbertuskirche


    Elberfeld; Katholische St. Suitbertuskirche II.


    Elberfeld;Katholische St. Suitbertuskirche am Abend


    Elberfeld, Stadthalle auf dem Johannisberg


    Elberfeld; Stadthalle auf dem Johannisberg, Detail an einem Fenster


    Elberfeld; Stadthalle auf dem Johannisberg, Foyer


    Elberfeld; Stadthalle auf dem Johannisberg, Großer Saal


    Elberfeld; Stadthalle auf dem Johannisberg, Großer Saal - Blick zur Orgel


    Elberfeld; Stadthalle auf dem Johannisberg, Großer Saal - Deckengemälde


    Elberfeld; Blick von der Blücherbrücke auf den Hauptbahnhof


    Wuppertal Hauptbahnhof, Empfangsgebäude *


    Wuppertal Hauptbahnhof


    Elberfeld; Evangelische Christuskirche


    Elberfeld; Barmenia-Verwaltungsbau


    Elberfeld; Barmenia-Verwaltungsbau II.


    Elberfeld; Glanzstoff-Hochhaus

    Besteigen wir nun das Sparkassen-Hochhaus und blicken auf die Elberfelder Innenstadt:


    Blick nach Nordwest
    v.l.n.r. die zweitürmige kath. Laurentiuskirche, das Glanzstoff-Hochhaus, oberhalb die ref. Friedhofskirche


    Blick nach unmittelbar Nord


    Blick nach Nord
    v.l.n.r. (hintergrund) ref. Friedhofskirche, kath. Herz-Jesu-Kirche


    Blick nach Nordost
    v.l.n.r. evgl. Diakoniekirche, Rathaus Elberfeld, luth. Kirche am Kolk, ref. Stadtkirche, ganz oben rechts, schmieg sich die Marienkirche an die Hardt an. Das eingerüstete Kaufhaus in der Wallstraße (gut zu erkennen) ist ein Bau der frühen Moderne, nach dem 2. WK verschandelt, wird es nun - wohl - außen original wiederhergestellt.


    Blick nach unmittelbar West auf die Industrie- und Handelskammer


    Blick nach West
    v.l.n.r. Industrie- und Handelskammer, S-Bhf. Ohligsmühe, im Hintergrund ref. Neue Kirche, kath. Laurentiuskirche


    Blick nach Südwest
    v.l.n.r. kath. St. Suitbertuskirche, Stadthalle, evgl. Trinitatiskirche, vorne das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, welches in der Tradition der Elberfelder Latein-Schule steht.


    Blick nach Süd auf die ehem. Bundesbahndirektion Wuppertal und den Hbf


    Blick nach Ost in richtung S-Bhf. Döppersberg und zur Hardt


    Elberfeld; Reformierte Stadtkirche (Alte- oder Citykirche)


    Elberfeld; Kirchplatz mit Armenpflegedenkmal


    Elberfeld; Lutherische Kirche am Kolk


    Elberfeld, Laurentiusplatz


    Elberfeld; Blick auf die kath. Laurentiuskirche


    Elberfeld; Katholische Laurentiuskirche


    Elberfeld; Katholische Laurentiuskirche - Hochaltar


    Elberfeld; Begegnungsstätte Alte Synagoge


    Elberfeld; Bergstraße / Am Kasinogarten


    Elberfeld; Tippen-Tappen-Tönchen


    Elberfeld; Tippen-Tappen-Tönchen II.


    Elberfeld; Schneiderstraße


    Elberfeld; Hombücheler Platz / Charlottenstraße


    Elberfeld; Hombücheler Platz / Charlottenstraße II


    Elberfeld; Hombücheler Platz / Marienstraße


    Elberfeld; Marienstraße


    Elberfeld; Marienstraße II.


    Elberfeld; Marienstraße III.


    Elberfeld; Marienstraße IV.


    Elberfeld; Marienstraße V.


    Elberfeld; Marienstraße - Detail


    Elberfeld; Marienstraße VI.


    Elberfeld; Marienstraße VII.


    Elberfeld; Stuck-Detail in der Marienstraße


    Elberfeld, Dorotheenstraße


    Elberfeld; Briller Straße


    Elberfeld; Briller Straße / Sadowastraße


    Elberfeld; Reformierte Friedhofskirche


    Elberfeld; Reformierte Friedhofskirche II.


    Elberfeld; Reformierte Friedhofskirche - Prinzipalwand


    Elberfeld; Reformierte Friedhofskirche - Prinzipalwand II.


    Elberfeld; Reformierte Friedhofskirche - Kanzel


    Elberfeld; Reformierte Friedhofskirche - Empore


    Elberfeld, Friedhofsportal


    Elberfeld; Hochstraße


    Elberfeld; Hochstraße II.


    Elberfeld; Markomannenstraße


    Elberfeld; Heinrichstraße


    Elberfeld; Heinrichstraße - Knick zwischen zwei Häusern


    Elberfeld; Wiesenstraße / Froweinstraße


    Elberfeld; Neue Friedrichstraße


    Elberfeld; Neue Friedrichstraße / Helmholtzstraße


    Elberfeld; Neue Friedrichstraße / Mirker Straße


    Bahnhof Wuppertal-Mirke - Empfangsgebäude Gleisseite


    Bahnhof Wuppertal-Mirke - Emfpfangsgebäude Stadtseite
    Einstmal der wichtigste Bahnhof der Rheinische Eisenbahnstrecke. 1991 im Personenverkehr stillgelegt.


    Elberfeld, Evangelische Thomaskirche


    Uellendahl, Asternstraße


    Uellendahl; Wassertrum Ata-Dösken

    Der Hauptbahnhof, sowie der Bereich zwischen Innenstadt Elberfeld und dem Empfangsgebäude wird in den kommenden 5 - 7 Jahren komplett umgebaut. Es kann nur besser werden. Ich werde darüber berichten.

    Für weniger Ideologie!

    5 Mal editiert, zuletzt von Sebaldt (1. März 2012 um 14:28)

  • Danke für die Bilder, besonders auch der Innenansichten der Kirchen, die ich in meiner Wuppertal-Zeit leider nie betreten habe. Die Friedhofskirche von Johannes Oetzen und die Kirche St. Suibertus in schönster rheinischer Romanik sind schon eine Wucht. Bezüglich der Stadthalle Elberfeld möchte ich drauf hinweisen, dass diese im Inneren nach Umbauten der 50er/60er Jahre Mitte der 90er Jahre sehr aufwendig wieder hergestellt wurde - fast alles, was wir sehen, war langweilig monochrom übermalt und z.T. vereinfacht oder verkleidet - das Deckengemälde im großen Saal hatte man leider seinerzeit so sorgfältig beseitig, so dass eine Rekonstruktion aufgrund einiger schwarz/weiss Fotos nicht möglich erschien; stattdessen gibt es nun einen neutralen Himmel. Der barocke Altar in der von Adolf von Vagedes entworfenen klassizistischen Laurentiuskirche gehört eigentlich gar nicht hierher, er wurde nachträglich übertragen. Und der Bahnhof Mirke, Pendant zum Hauptbahnhof Elberfeld an der sog. Rheinischen Strecke scheint nicht so richtig fertig zu werden - immerhin wurde er vor Jahren von einem Liebhaber gekauft. Im Inneren wurde uns vor ca. 8 Jahren mal die ehemalige Empfangshalle gezeigt, brutal durch eine Zwischendecke geteilt, die wieder hergestellt werden soll.

  • Also, verglichen mit den Innenstädten der anderen Großstädte in der Region, find ich zumindest Elberfeld jetzt nicht herrausragend hässlich. Soll ich wirklich meinen, dass Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund "schöner sind"??


    Deutschland besteht nicht nur aus NRW und dem Ruhrgebiet. Ich würde die dort üblichen Nachkriegs- und Wiederaufbauleistungen nicht als Maßstab für die Qualität von Innenstädten heranziehen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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